D
er Hausärzteverband zieht eine positive Zwischenbi- lanz zum Ende 2004 abge- schlossenen Hausärztevertrag.Ende Januar hätten sich be- reits mehr als 12 000 Ärzte für den Vertrag eingeschrieben.
Weitere „Einschreibewellen“
seien zu erwarten, so der Hauptgeschäftsführer des Ver- bandes, Eberhard Mehl.
Zugleich verteidigte Mehl den Vertrag gegenüber der Kritik der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein.
Dieser würde den teilneh- menden Ärzten keine zusätz- liche Bürokratie auf- bürden und zwinge sie auch nicht zur Teil- nahme an DMP-Pro- grammen. Zudem sei der Erlass der Pra- xisgebühr für die Pa- tienten organisatorisch unkompliziert reali- sierbar. Zuvor hatte der Vorsitzende der KV Nordrhein, Dr.
med. Leonhard Han- sen, dem Verband vor- geworfen, mit dem Vertrag einen „Flik- kenteppich der Versorgung“
mit enormem bürokratischen Aufwand geschaffen zu haben.
Mehl wies diese Kritik zu- rück: Es sei gelungen, künf- tig zu verhindern, dass Kran- kenkassen Einzelverträge mit
den Hausärzten abschließen.
Damit stelle die Abmachung
„eine ergänzende Form des Kollektivvertragssystems“ dar.
In Richtung KVen sagte er:
„Sie werden die entscheiden- de, aber nicht mehr die allei- nige Rolle in der Vertragswelt
spielen.“ TB
Arzneimittelausgaben
Rückgang um elf Prozent
Ulla Schmidt:
Gesundheitsreform wirkt
D
ie gesetzlichen Kranken- kassen haben im vergan- genen Jahr mit 20,11 Milliar- den Euro gut 2,5 Milliarden weniger für Arzneimittel aus- gegeben als im Jahr zuvor. Im Vergleich zum Jahr 2003 gin- gen die Ausgaben um 11,24 Prozent zurück. Diese Zahlen hat die ABDA – Bundesver- einigung Deutscher Apothe-kerverbände am 27. Januar vorgelegt.
Nach Ansicht von Bun- desgesundheitsministerin Ulla Schmidt zeigt der Ausgaben- rückgang, dass die Gesund- heitsreform wirkt. Nun kom- me es darauf an, dass die Selbstverwaltung ihre Haus- aufgaben mache. Denn die Ausgabenentwicklung bei Arz- neimitteln liege in der Hand von Ärzten, Apothekern und Krankenkassen. „Ärzte und Krankenkassen fordere ich auf, ihre gesetzlichen Spiel- räume zur Förderung einer si- cheren und preisgünstigen Arzneimitteltherapie konse- quent zu nutzen“, sagte die Ministerin. Zu Vernunft und Augenmaß bei der Preisge- staltung rief sie die Pharmain- dustrie auf. Die Mitgliedsun- ternehmen des Branchenver- bandes Pro Generika hätten beispielsweise erklärt, im Jahr 2005 auf Preiserhöhungen ver- zichten zu wollen. Das sei ein Signal „für die Bereitschaft, Verantwortung für das Ge- meinwesen zu übernehmen“, betonte Schmidt. HK
Mehr als 50 000 Teilnahmen
Sechste Fortbildung startet mit diesem Heft.
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it dieser Ausgabe beginnt die sechste zertifizierte Fortbildung des Deutschen Ärzteblattes. Das Thema lau- tet „Die ärztliche Schweige- pflicht“. Das kostenfreie An- gebot des DÄ wird weiter- hin sehr gut angenommen.Mehr als 50 000 Mal haben die Leserinnen und Leser des DÄ unter www.aerzteblatt.
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Monatlich erscheint ein Fortbildungsbeitrag mit je- weils zehn Fragen. Zu jeder Frage gibt es fünf Antwort- möglichkeiten, von denen ei- ne richtig ist. Die Abwicklung
erfolgt ausschließlich über das Internet. Dort werden noch zusätzliche Informatio- nen, die über den Heftinhalt hinausgehen, wie zum Bei- spiel Kasuistiken, angeboten.
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Die Bescheinigungen der bereits absolvierten Fortbil- dungen werden in dieser Ru- brik auch weiterhin zur Ver-
fügung gestellt. Neben der Bescheinigung und dem eige- nen Ergebnis sind dort auch statistische Daten zur gesam- ten Fortbildungseinheit ein- sehbar. Änderungen der Re- gistrierungsdaten sind hier ebenfalls möglich.
Alle Fortbildungen werden nach Ablauf der Bearbei- tungsfrist im „Testarchiv“
weiterhin zu Übungszwecken ohne Registrierung und mit sofortiger Erfolgskontrolle bearbeitet werden. mis A K T U E L L
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A242 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 5⏐⏐4. Februar 2005
Hausärzte
Verband weist Kritik zurück
Hausärztevertrag: „Ergän- zende Form des Kollektiv- vertragssystems“
Viele Hausärzte überlegen noch, ob sie sich an der neuen Vertragsform beteiligen.
Foto:Peter Wirtz
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