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Archiv "Datenkommunikation: Sicherer Austausch per E-Mail" (28.09.2012)

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A 1944 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 39

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28. September 2012 sen wurde im Frühjahr 2011 ein ers-

tes Pilotprojekt durchgeführt. Kon- krete Anfragen und Wünsche aus der hessischen Ärzteschaft, wie eine si- chere und einfache Kommunikati- onslösung aus sehen könnte, ergaben dabei das Anforderungsprofil. Die Lösung beruht auf folgenden Stan- dardkomponenten: Internet, E-Mail- Programm, hessischer Arztausweis (oder Standardsignaturkarte) und ex- terner Kartenleser zur sicheren PIN- Eingabe. Von den aufgeführten Komponenten sind sowohl ein Inter- netanschluss als auch E-Mail- Clients in der Regel in den Praxen vorhanden.

Arztausweis in Hessen

Der hessische Arztausweis enthält die folgenden elektronischen Kom- ponenten:

Portalzertifikat (Client-Server- Zertifikat) zur sicheren Authentifi - zierung (in Krankenhausinformati- ons- und Praxisverwaltungssystemen, Internetportalen etwa zur Kassenärzt- lichen Vereinigung oder zur Ärzte- kammer, Medizintechnik et cetera)

Verschlüsselungszertifikat zur Verschlüsselung von E-Mails

Signaturzertifikat zur rechtssi- cheren elektronischen Unterschrift

(qualifizierte elektronische Signa- tur, um beispielsweise Arztbriefe zu unterschreiben)

Attributszertifikat zur Bestäti- gung der Eigenschaft „Arzt“ bezie- hungsweise „Ärztin“ durch die Landesärztekammer Hessen.

Um eine gesicherte E-Mail mit Patientendaten zu generieren, ist es lediglich erforderlich, dass der Emp- fänger, der ebenfalls über den (hessi- schen) Arztausweis verfügen muss, in dem jeweiligen E-Mail-Adress- buch mit seinem elektronischen Zertifikat vorhanden ist. Wählt der Sender den Empfänger im E-Mail- Programm aus, kann er im E-Mail- Client über zwei Schaltflächen so- wohl die Verschlüsselung für diese E-Mail als auch seine rechtsgültige Unterschrift aktivieren. Für diesen Prozess muss er seinen Arztausweis in den Kartenleser stecken und eine PIN eingeben. Nach Versand und Empfang der E-Mail kann nur der Empfänger mit seinem Ausweis die- se Nachricht entschlüsseln.

Um auch im niedergelassenen Bereich allen notwendigen Erfor- dernissen gerecht zu werden, gibt es die Möglichkeit, mit sogenann- ten Praxiszertifikaten zu arbeiten.

Diese sind der jeweiligen Instituti- on eindeutig zugeordnet. Somit er- gibt sich, dass der Empfang und die weitere Ablage der Nachrichten durch die Praxisteams durchgeführt werden können. Dies entspricht dem Alltag in der heutigen Praxis- kommunikation.

In der Regel werden Arztbriefe in einem Praxisverwaltungs- oder in einem Krankenhausinformationssys - tem generiert. Ein für den Datenaus- tausch erforderlicher Export ist bei DATENKOMMUNIKATION

Sicherer Austausch per E-Mail

D

erzeit ist keine rechtlich kon- forme, sichere, medien- bruchfreie und kostengünstige Lö- sung verfügbar, um Patientendaten innerhalb der gesamten Ärzteschaft auszutauschen. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Software- Initiativen versucht, dieses Problem zu lösen. Dabei hat man überwie- gend auf elektronische Patientenak- ten, Insellösungen oder private Netzwerke gesetzt. Keine dieser Lösungen ist jedoch ausreichend, um einen intersektoralen Austausch von Patientendaten zu ermöglichen.

Sie sind meist (zu) teuer, unsicher, auch proprietär oder werden von den Ärzten aus anderen Gründen abgelehnt. Eine von der Industrie favorisierte homogene Software- ausstattung aller Praxen und Kran- kenhäuser ist zudem weder ge- wünscht noch realisierbar.

Vor diesem Hintergrund hat die Landesärztekammer Hessen im Jahr 2009 damit begonnen, eine alternati- ve Lösung zu konzipieren, deren Ba- sis die Kommunikation per E-Mail ist. In Zusammenarbeit mit dem hes- sischen Ärztenetz „Prävention in Marburg“ (kurz PriMa) und der Ab- teilung Medizinische Informatik der Tech nischen Hochschule Mittelhes-

Ein Pilotprojekt zur Übermittlung von

Patientendaten in Mittelhessen ist erfolgreich abgeschlossen worden.

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S O N D E R S E I T E N P R A X i S

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den meisten Systemen möglich; eine PDF-Erzeugung über eine Drucker- schnittstelle ist immer möglich. Bei einem rein digitalen Austausch schreibt der Gesetzgeber eine rechts- konforme qualifizierte elektronische Signatur vor. Um diese Signatur auf ein Dokument wie einen Arztbrief aufzubringen, wird als weitere Stan- dardkomponente eine Signatursoft- ware benötigt. Diese ist bei verschie- denen Anbietern erhältlich. Mir ihr lassen sich beliebige Dateitypen si - gnieren. Eine grundlegende Anfor - derung der Ärzte war es hierbei, in einem einzigen Vorgang (einmalige PIN-Eingabe) beliebig viele Doku- mente zu signieren (Multi- oder Sta- pelsignatur). Mit der Umsetzung dieser Anforderung konnte eine we- sentliche Erleichterung gegenüber der herkömmlichen Unterschrift er- reicht werden.

Das Projekt umfasste neun Mo- nate, wobei der Evaluationszeit-

raum zwei Monate betrug. Der wichtigste Messparameter hierbei war die Anzahl der per E-Mail aus- getauschten Dokumente. Im Laufe der zweimonatigen Pilotphase ha- ben die 32 beteiligten Ärzte mehr als 1 000 Arztbriefe, Befunde und andere medizinische Dokumente untereinander ausgetauscht. Das System wurde wegen seiner einfa- chen Handhabung positiv aufge- nommen. Die Kosten der Lösung belaufen sich auf circa 400 Euro pro drei Jahre je ausgerüsteten Arbeitsplatz. Der hessische Daten- schutz hat das Projekt begleitet.

Verzeichnisdienst geplant Durch die Nutzung von kostengüns- tigen technischen Standardkompo- nenten hat die Abteilung Medizini- sche Informatik der Technischen Hochschule Mittelhessen gemein- sam mit der Landesärztekammer Hessen und dem PriMa-Ärztenetz

eine effiziente Lösung umgesetzt, um gesichert medizinische Daten zu kommunizieren. Geplant ist, noch in diesem Jahr einen Verzeichnisdienst („Telefonbuch für Zertifikatsinha- ber“) bei der Landesärztekammer im Mitgliederportal einzurichten. Da- mit wird es hessischen Ärzten in Zukunft einfacher möglich sein, Kommunikationspartner und deren Zertifikate zu finden.

Perspektivisch ist geplant, noch in diesem Jahr einen Verzeichnis- dienst („Telefonbuch für Zertifi- katsinhaber“) im Mitgliederportal der Landesärztekammer einzurich- ten. Dadurch sollen hessische Ärz- ten in Zukunft leichter Kommuni- kationspartner und deren Zertifika-

te finden können.

Dr. Hartmut Hesse, PriMa-Ärztenetz Marburg-Biedenkopf Prof. Dr. Henning Schneider, Technische Hochschule Mittelhessen (Medizininformatik) Thomas Friedl, Landesärztekammer Hessen

Anschrift für die Verfasser Thomas Friedl, Landesärztekammer Hessen, Im Vogelsgesang 3, 60488 Frankfurt;

thomas.friedl@laekh.de

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