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Archiv "Nur 28 Prozent für den Kandidaten der Linken" (30.01.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Nicaragua KURZBERICHT

ben. Danach wurden seit 1979 309 Gesundheitsposten errichtet, vier Regionalkrankenhäuser und ein Kinderkrankenhaus gebaut sowie 13 Ausbildungseinrichtungen für medizinisches Personal geschaf- fen. Die Zahl der statistisch erfaß- ten Behandlungen stieg im Ver- gleich zu 1977 von 2,4 auf 6,4 Mil- lionen an. 3,3 Millionen Impfun- gen führten zu einem Rückgang von Masern, Tetanus, Diphtherie und zum Verschwinden der Polio- myelitis.

Solche Erfolge werden durch die zunehmenden militärischen An- griffe der „Contras" bedroht.

Franzisco Guitierrez bei meinem Besuch 1984: „Unsere Situation hat sich gegenüber 1983 ver- schlechtert. Wichtige Ersatzteile für Geräte werden immer knap- per. Wir haben mehr Verwundete zu versorgen, die Erfolge der Ge- sundheitskampagnen auf dem Lande sind durch die ständigen Übergriffe der Contras gefähr- det." Unsere Gruppe will deshalb ihre Anstrengungen verstärken, den Bewohnern der Region Mata- galpa medizinisch zu helfen. Wir werden weiterhin aktuelle Hilfe leisten, so haben wir die kurzfristi- ge Anschaffung eines gelände- gängigen Krankenwagens in Mati- guas mitgetragen.

Nach Eröffnung des neuen Hospi- tals in Matagalpa soll das bisheri- ge in ein dringend benötigtes Krankenhaus für Mutter und Kind umgestaltet werden. Der Umbau wird etwa 100 000 Dollar kosten, 35 000 Dollar sind uns bereits von der „Hungerhilfe" der Evangeli- schen Thomasgemeinde Düssel- dorf als Basisbetrag zugesagt worden. Wir kennen dieses Pro- jekt aus eigener Anschauung und halten es für medizinisch beson- ders sinnvoll. Deshalb haben wir beschlossen, den Umbau des Krankenhauses zu fördern.

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Volkmar Dörner Eppendorfer Baum 35/37 2000 Hamburg 20

Nur 28 Prozent für den Kandidaten der Linken

Kammerpräsidentenwahl in Madrid Vor dem Hintergrund immer wie- der aufflackernder Streiks im Ge- sundheitswesen — mal ist es das technische, mal das Pflegeperso- nal, mal sind es auch sogar die Ärzte — sowie politischer Erschüt- terungen wurde die Wahl des Prä- sidenten der Madrider Ärztekam- mer (OMC) durchgeführt.

Das Interesse der Öffentlichkeit war geweckt worden, da sich gleich vier Kandidaten zur Wahl stellten, nämlich der amtierende Kammerpräsident Javier Matos, sein linksstehender Hauptwider- sacher Jose Toledo sowie Luis Martin Sanz als Vertreter des ge- werkschaftlich organisierten Arzt- verbandes CESM und Jose Ariz- cun. Aufgerufen waren 19 626 Wahlberechtigte, davon etwa 5000 Jungärzte mit weniger als fünf Zulassungsjahren.

Bereits im Vorstadium der Wahl hatte die Regierung ziemlich ein- deutig zugunsten von Dr. Toledo Stellung bezogen, was den Präsi- denten des Gesamtverbandes OMC, Ramiro Rivera, veranlaßte, der Regierung Wahlbeeinflussung vorzuwerfen.

Dr. Toledo, 50 Jahre alt, Chefarzt und international bekannter Herz- chirurg, hat seine Übereinstim- mung mit der sozialistischen Ge- nerallinie nie verleugnet und dem Minister, Ernesto Lluch, beschei- nigt, mit sehr viel Mut die Reform des Gesundheitswesens ange- packt zu haben. Den Vertretern von OMC (Rivera beziehungswei- se Matos) warf er vor, die ent- scheidenden Veränderungen in der spanischen Gesellschaft nicht erkannt zu haben.

Für diese Haltung erhielt Dr. Tole- do auch öffentliche Rückendek- kung durch die Kommunistische Partei Spaniens. Sie stellte Dr. To-

ledo als den fortschrittlichsten Be- werber aller Kandidaten vor und behauptete, sein Auftreten habe erhebliche Unruhe unter den Ärz- ten hervorgerufen. Die Krise für die traditionelle Medizin bestehe einfach darin, „daß es heutzutage unmöglich sei, ärztliche Tätig- keiten auszuüben, ohne Verständ- nis zu haben für die Hauptproble- me des öffentlichen Gesundheits- wesens und ohne Berücksichti- gung der örtlichen Verhältnisse".

Wegen der in aller Öffentlichkeit dargelegten unterschiedlichen Auffassungen — hier: Bejahung des sozialistischen Kurses der Re- gierung bei der Gesundheitsre- form (Toledo), dort: entschiedene Ablehnung dieser Richtung und Verteidigung der freiheitlichen Berufsausübung der Ärzte und Schaffung eines Gesundheitsmo- dells nach westlichem Muster — hoffte man auf eine hohe Wahlbe- teiligung. Um dies zu erreichen, waren besondere Wahllokale in Hospitälern und Ambulatorien eingerichtet worden.

Die hochgeschraubten Erwartun- gen konnten auch bei dieser Wahl nicht erfüllt werden, obwohl die Wahlbeteiligung diesmal rund 40 Prozent betrug. Von den gültigen 7905 Stimmen entfielen auf Dr.

Matos 3808, Dr. Toledo 2199, Dr.

Sanz 1644 und auf Dr. Arizcun 254.

Da im Laufe des Wahlkampfes ei- ne gewisse Annäherung zwischen dem Ärzte-„Syndikat" und dem Ärzte-„Kollegiat" stattfand und die Polarisation ohnehin nur zwi- schen Matos und Toledo bestand, konnte OMC feststellen, daß „Me- dizin und Freiheit" mit rund 72 Prozent gegenüber der von Dr.

Toledo vertretenen Regierungs- tendenz mit rund 28 Prozent ei- nen eindeutigen Sieg davonge- tragen habe. Da die Madrider Wahlergebnisse schon immer von großer Bedeutung für die spani- sche Ärzteschaft waren, konnte Ramiro Rivera erklären: „Das Ge- sundheitsmodell, welches die Ärz- te wünschen, ist das, für welches sie gestimmt haben." Dr 246 (38) Heft 5 vom 30. Januar 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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