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BUCHHANDLUNG Neue diagnostische Methoden
in der Kardiologie
1988, 264 Seiten, 520 größtenteils vier- farbige Abbildungen, DM 168.—
Auf der Grundlage der notwendigen Informationen über Spektralanalyseverfahren, Geräte, Technik und Grundbegriffe der Rheologie werden Untersuchungs- vorgehen sowie die einzelnen dopplerechokardio- graphischen Untersuchungsverfahren bei den wichtig- sten dopplerechokardiographisch zu erfassenden Erkrankungen im Erwachsenenalter beschrieben.
Besonderer Wert wird auf die unterschiedliche Bedeu- tung der einzelnen Verfahren bei den verschiedenen Krankheitsbildern gelegt. Außerdem wird jeweils die Wertigkeit der Untersuchungsergebnisse im klinischen Gesamtzusammenhang erläutert.
Professor Dr. med. F. Saborowski Peutscher
, WK Ärzte-Verlag
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Ex. Fehske: Praxis der konventionellen ... DM 168.—
Ex Halhuber: Umfassende Herzinfarktnachsorge DM 44.—
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AUS DER INDUSTRIE
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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
K
etanserin — ein neuarti- ges Antihypertensivum der Janssen-Forschung— weist eine zwar noch nicht voll verstandene, aber kli- nisch gut dokumentierte Be- sonderheit auf: Ketanserin wirkt bei älteren Hypertoni- kern jenseits des sechzigsten Lebensjahres deutlich besser als bei jüngeren, was sich sowohl in der höheren Re- sponderrate als auch in der stärker ausgeprägten Blut- drucksenkung niederschlägt.
Herkömmlichen Antihyper- tensiva ist Ketanserin beim älteren Hypertoniker klar überlegen, wie Vergleichs-
untersuchungen zum Bei- spiel gegen Metoprolol und Hydrochlorothiazid gezeigt haben.
Und noch in einem ande- ren wesentlichen Punkt scheint eine ebenso günstige wie ungewöhnliche Altersab- hängigkeit zu bestehen: Ke- tanserin wird offenbar von äl- teren Patienten besser vertra- gen; die Nebenwirkungen — insbesondere Müdigkeit und Benommenheit — gehen jen- seits der Sechzig-Jahres- Schwelle eindeutig zurück.
Janssen hofft auf die ausste- hende Zulassung in 1989.
Wie Prof. P. A. van Zwie- ten, Amsterdam, bei einem von der Firma veranstalteten Symposium Ende September in Frankfurt erklärte, konnte die Wirkweise von Ketanse- rin bislang nicht im Detail entschlüsselt werden. Unbe- stritten ist die selektive Blok- kade der serotonergen S-2- Rezeptoren.
Die Hauptwirkung an den S-2-Rezeptoren der glatten Gefäßmuskulatur wurde aus- führlich untersucht. Einer der Pioniere auf diesem For- schungsgebiet, Prof. P. Van- houtte, Rochester, USA, er- läuterte in Frankfurt die phy- siologischen und pathophy- siologischen Hintergründe:
Normalerweise ist Serotonin gut in den Thrombozyten
verpackt — erst, wenn diese aktiviert werden, setzen sie Serotonin frei. Der Mediator bindet sich nun an die S-1- Rezeptoren des Gefäßendo- thels, welches daraufhin durch Ausschütten von EDRF (endothelium-derived relaxing factor) eine Gefäßdi- latation bewirkt — mit dem Ziel, einen eventuell vorhan- denen Thrombus, ein Kon- glomerat aktivierter Throm- bozyten, fortzuschwemmen.
Wie Prof. Vanhoutte wei- ter ausführte, funktioniert dieser experimentell gut be- legte Regelmechanismus al- lerdings nur dann, wenn ein
intaktes Gefäßendothel vor- handen ist. Weist das Endo- thel Schadstellen auf, so dringt das Serotonin tiefer ins Innere der Gefäßwand vor, nämlich bis zu den S-2-Re- zeptoren der glatten Musku- latur und führt hier zur Vaso- konstriktion.
Zwei Wege der Serotonin- vermittelten Vasokonstrik- tion — die direkte Wirkung am S-2-Rezeptor wie auch die Wirkverstärkung anderer vasoaktiver Substanzen — werden nach heutigem Ver- ständnis durch Ketanserin blockiert. Die bessere Effi- zienz dieses neuartigen Anti- hypertensivums im Alter könnte unter anderem darin begründet sein, daß vermehrt Läsionen des Gefäßendothels
— vor allem arterioskleroti- sche Läsionen — auftreten und deshalb die Serotonin- induzierte Vasokonstriktion verstärkt wird.
Auch die durch Serotonin stimulierte Plättchenaggrega- tion scheint die Wirksubstanz Ketanserin zu drosseln, wo- bei allerdings die klinische Relevanz dieses Hemmef- fekts noch offen ist. Throm- botische Gefäßkomplikatio- nen sollten sich durch die Ke- tanserin-Therapie zurück- drängen lassen, dahin geht laut Prof. A. Distler, Berlin, die große Hoffnung. vi
Februar 1989
Ketanserin: ein Antihypertensivum speziell für ältere Patienten
A-408 (72) Dt. Ärztebl. 86, Heft 7, 16.