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Archiv "Naratriptan - eine neue: Option für die Migränetherapie" (12.09.1997)

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Endoskopische Untersu- chungen machen vielen Pati- enten angst. Daher sollte der Patient wählen können, ob er vor dem diagnostischen Ein- griff sediert werden möchte.

Midazolam (Dormicum®, Hoffmann-La Roche AG) hat sich dazu in der ambulan- ten Praxis bewährt, da durch dieses kurzwirkende Benzo- diazepin in niedriger Dosie- rung die Mitarbeit des Patien- ten nicht beeinträchtigt wird.

Nur zwei Milligramm intra- venös reichen meistens aus.

Der Patient sollte nach Been- digung der Untersuchung keinesfalls ein eigenes Fahr- zeug führen, ideal ist eine Be- gleitperson, die ihn nach Hause bringt.

Wenn in bestimmten Fäl- len mehr als zwei Milligramm erforderlich sind, kann nach der Untersuchung der Effekt von Midazolam durch den Benzodiazepin-Antagonisten Flumazenil (Anexate®) au- genblicklich aufgehoben wer- den. Ein durch eine höhere Dosis Midazolam induzierter Tiefschlaf kann vor allem bei Koloskopien und Polypekto- mien notwendig sein. Von Vorteil für den Patienten kann auch die Erinnerungslücke

sein, die sich infolge der An- xiolyse bei rund der Hälfte der Patienten einstellt. Sie tritt do- sisabhängig auf. Nur wenige der Patienten empfinden die- se Amnesie als unangenehm.

In einer Studie wurden 202 Patienten (106 Männer, 96 Frauen) vor der Gastro- skopie befragt, worin sie den Grund für ihre Angst sehen.

Es wurden angegeben: Wür- gereiz bei der Untersuchung (58 Prozent), Krebsangst (50 Prozent), Unsicherheit (36 Prozent), Schmerz (26 Pro- zent), Verlust der Selbstkon- trolle (15 Prozent), Angst vor Verletzungen (14 Prozent) und Angst vor Infektion (sie- ben Prozent). Die Sedierung hat aus der Sicht des Patien- ten den Vorteil, daß ein unan- genehmer Eingriff erträglich wird. In deutschen Praxen wird in Vergleich zu England und den USA deshalb so we- nig sediert, weil meistens ein

„Aufwachraum“ fehlt.

Vorsicht bei der Basis-Se- dation ist geboten, wenn es sich um Alkoholiker, Dro- gensüchtige oder Patienten mit Analgetika-Abusus han- delt. Gezielt danach gefragt, erhält der Arzt in den mei- sten Fällen keine wahrheits-

gemäße Antwort. Diese Pati- enten benötigen in der Regel höhere Midazolam-Dosen.

Bei einer Koloskopie sollte Flunitrazepam (Rohypnol®) appliziert werden, dessen Ef- fekt mit Anexate® wieder aufgehoben werden kann.

Auf Patienten mit höhe- rem Lebensalter und Überge- wicht muß besonderes Au- genmerk gelegt werden, außerdem auf fortgeschrit- tene Herzinsuffizienz und/

oder koronare Herzkrank- heit, ausgeprägte Carotis- Stenose (cave: Arrhythmien), Rhythmusstörungen, einge- schränkte Lungenfunktion so- wie Gerinnungsstörungen.

Diese Risikopatienten erfor- dern ein intensives Monito- ring. Von der Deutschen Ge- sellschaft für Endoskopie

wird Sedierung und Analge- sie generell empfohlen bei diagnostischen und therapeu- tischen Endoskopien wie ERCP, endoskopische Blut- stillung, Varizensklerosie- rung, Lasertherapie, Stent- Implantation, Koloskopie und Gastroskopie.

Nach den verbindlichen Richtlinien der Bundesärzte- kammer darf nur ein Facharzt die Endoskopie durchführen.

Es müssen räumliche, appa- rative und hygienische Vor- aussetzungen erfüllt sein, und der Untersucher muß an qua- litätssichernden Maßnahmen teilnehmen. Ist eine tiefe Se- dierung erforderlich, muß ei- ne entsprechende anästhesio- logische oder intensivmedizi- nische Versorgung sicherge- stellt sein. Siegfried Hoc

A-2347 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 37, 12. September 1997 (63)

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Endoskopische Untersuchungen

Ängstliche Patienten bevorzugen Sedation

Zur Migränetherapie ha- ben sich 5-HT1-Rezeptorago- nisten bewährt. Mit der Vor- läufersubstanz Sumatriptan sind mittlerweile weltweit zirka 100 Millionen Migrä- neattacken behandelt wor- den, was einer praktischen Erfahrung an etwa fünf Mil- lionen Migränepatienten ent- spricht. Wie Dr. Helen Con- nor (GlaxoWellcome) wäh- rend des 8. Kongresses der International Headache So- ciety in Amsterdam erklärte, haben präklinische Studien

gezeigt, daß mit Naratriptan ab Oktober ein oral appli- zierbarer, potenter, zugleich aber ausgesprochen selekti- ver Agonist der 5-HT-1B/1D- Rezeptoren zur Verfügung steht. Vor allem die ausge- prägte Rezeptor-Selektivität, die hohe Bioverfügbarkeit und Lipophilie führen dazu, daß die Gabe von 2,5 mg Na- ratriptan (Naramig®) etwa der Gabe von 100 mg Suma- triptan bei besserer Verträg- lichkeit therapeutisch äquiva-

lent ist. EB

Naratriptan – eine neue

Option für die Migränetherapie

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