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Archiv "Hilfsmittelbedarf: Mehr Geld erforderlich" (02.11.2012)

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HILFSMITTELBEDARF

Mehr Geld erforderlich

Wie entwickelt sich der Bedarf an medizinischen Hilfsmitteln in Deutschland? Eine Prognose bis zum Jahr 2050 hat der Branchenverband Spectaris vorgestellt.

D

er Großteil der 55 körper - lichen, geistigen und seeli- schen Funktionseinschränkungen aus der amtlichen Schwerbehinder- tenstatistik wurde in einer Studie in sieben Versorgungsprofilen zusam- mengeführt: Das Profil des bettlä- gerigen, immobilen, schwerhörigen oder sehbehinderten Patienten so- wie des Dialyse-, Schmerz- und Beatmungspatienten ist dabei durch je einen typischen Hilfsmittelbe- darf gekennzeichnet. Da sich vier von fünf Schwerbehinderungen als Krankheitsfolgen darstellen, bezog die beauftragte Unternehmensbera- tung auch die Morbiditätsprognose des Fritz-Beske-Instituts für Ge- sundheits-System-Forschung, Kiel, aus dem Jahr 2009 in die Berech- nungen ein. Darin werden bis 2050 Steigerungsraten zwischen 50 und knapp 200 Prozent für ambulant erworbene Lungenentzündung, Ma - kula degeneration, Demenz, Ober- schenkelhalsbruch, Herzinfarkt, Schlaganfall, Glaukom sowie Darm- und Prostatakrebs erwartet.

Anhand der Morbiditätsentwick- lung wurde ein Zuwachs von circa 15 Millionen Fällen für die Profile errechnet: Allein um 3,6 Millionen

soll die Zahl der Mobilitätseinge- schränkten steigen (auf 25,8 Millio- nen) und damit der Bedarf an Rolla- toren, Rollstühlen, Dusch- und Bad- hilfen. Mengenmäßig bedeutsam sind auch die Beatmungspatienten mit einem voraussichtlichen Anstieg um 3,3 Millionen Fälle. Bei den Seh- behinderten, deren Anzahl für 2050 auf 11 Millionen geschätzt wird (2007: 8,2 Millionen) sind qua ge- setzlicher Definition nur regelwidri- ge Beeinträchtigungen und noch nicht das altersgemäße Nachlassen der Sehkraft einbezogen. Betrachtet man die prozentualen Steigerungen, so liegt die kleine Gruppe bettläge- riger Patienten mit 78 Prozent an der Spitze (2050: 3,3 Millionen).

Der Fachverband Medizintech- nik im Industrieverband Spectaris fordert daher ein erweitertes Hilfs- mittelbudget der Krankenkassen.

„Frühestmögliche Versorgung im Hilfsmittelbereich ist intelligent“, argumentierte Verbandsleiter Jan Wolter. Am Beispiel der Orthothese nach Fersenbeinbruch legte er dar, dass sich ein scheinbar teures Hilfs- mittel letztlich als kostengünstiger

erweise.

Leonie von Manteuffel

TABELLE

Bedarfsprognose für 2050

Nach: Bedarf medizinischer Hilfsmittel 2050 – eine Prognose, Konmed GmbH/Spectaris, Bericht von 2012

1Zahlen gerundet; 2inkusive altersbedingter Schwerhörigkeit Versorgungsprofil

Bettlägerigkeit Immobilität Sehbehinderung Schwerhörigkeit2 Beatmung Dialyse Schmerz Summe

Fallzahl 2007 in Millionen1

1,9 22,2 8,2 8,8 7,6 6,5 0,5 55,7

Zuwachs bis 2050 in Millionen1

+1,4 +3,6 +2,8 +2,4 +3,3 +1,4 +0,1 +15,0

Prozentzuwachs

+78 % +16 % +34 % +27 % +42 % +22 % +27 % +27 %

A 2178 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 44

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2. November 2012

T H E M E N D E R Z E I T

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