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Archiv "Gemeinsamer Bundesausschuss: Hecken verspricht Transparenz" (23.07.2012)

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A 1462 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 29–30

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23. Juli 2012 Unter der Leitung des neuen Unpar-

teiischen Vorsitzenden Josef He- cken ist das Plenum des Gemeinsa- men Bundesausschusses (G-BA) am 5. Juli zu seiner ersten Sitzung in der dritten Amtsperiode zusam- mengekommen. „Wir müssen als Selbstverwaltung beweisen, dass wir Versorgungsstrukturentscheidun- gen zum Wohle der Patienten tref- fen können“, sagte der bisherige Staatssekretär im Familienministe- rium, der am 1. Juli die Nachfolge von Dr. Rainer Hess angetreten hat- te: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir das können.“ Hecken kün- digte an, den eingeleiteten Pro- zess, die Entscheidungsprozesse im G-BA transparent zu machen, sehr konsequent fortführen zu wollen.

Der frühere Präsident des Bun- desversicherungsamtes ist zuver- sichtlich, dass der G-BA noch in diesem Jahr die Bedarfsplanungs- richtlinie vorlegt. Im August werde man zu einer Klausurtagung zusam- menkommen, um sich mit den offe- nen Fragen zu befassen.

Die Frist vom Gesetzgeber, bis zum Ende des Jahres eine Richtlinie zur ambulanten spezialfachärztli- GEMEINSAMER BUNDESAUSSCHUSS

Hecken verspricht Transparenz

chen Versorgung vorzulegen, sei

„überaus ehrgeizig“, betonte Dr.

med. Regina Klakow-Franck, un- parteiisches Mitglied des G-BA und zuvor bis Ende Juni stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Bun- desärztekammer. Ihrer Wahrneh- mung zufolge stehe der neue Sektor zurzeit eher in der Kritik. Man solle aber nicht vergessen, was die ur- sprüngliche Intention dieses Sek- tors gewesen sei – „nämlich für Pa- tienten mit komplexen und seltenen Erkrankungen einen Zugang zu spezialisierter Behandlung mit in- terdisziplinärem Abstimmungsbe- darf zu schaffen“. Dieses überge- ordnete Ziel sei begrüßenswert, so

Klakow-Franck. fos

Zahl der Woche

800

Millionen Euro Plus hat die Sozialversicherung in den ersten drei Monaten 2012 wegen der guten Konjunktur erzielt.

Quelle: destatis

In der Kliniklandschaft brodelt es weiter gewaltig. Seit Fresenius mit dem Angebot, die Rhön-Klinikum

AG zu übernehmen, zunächst am Konkurrenten Asklepios gescheitert ist, sind weitere Mitspieler auf den Plan getreten. So verdichten sich die Anzeichen, dass sich auch der viertgrößte private Klinikbetreiber, RHÖN-KLINIKUM AG

Neue Mitbewerber im Übernahmepoker

die Sana-Kliniken AG, bei Rhön in Stellung gebracht hat. Mit B. Braun Melsungen hält zudem offenbar

auch ein Pharmawettbewer- ber von Fresenius Anteile.

Die Sana-Kliniken sollen aktuell einen Anteil von knapp drei Prozent an Rhön halten. Insider gehen aber davon aus, dass der Kon- zern bald die meldepflichti- ge Schwelle von drei Pro- zent überschreiten könnte.

Der Aktienkauf soll im Ein- vernehmen mit den Großaktionären erfolgt sein. Sana gehört 31 priva- ten Krankenversicherern.

Auch der Pharma- und Medizin- produktehersteller B. Braun Mel- sungen hält angeblich bereits länger

knapp drei Prozent der Rhön-Ak- tien. Eine Sprecherin wollte sich zu dieser „Spekulation“ nicht äußern.

Bei Rhön gilt für wichtige Ent- scheidungen eine satzungsmäßige Sperrminorität von nur zehn Pro- zent. Daher können Besitzer mehre- rer kleiner Aktienpakete gemein- sam eine völlige Übernahme ver- hindern. Für Fresenius wird es nun immer riskanter, eine neue Über- nahmeofferte für Rhön zu wagen.

Im Markt kursieren Spekulationen, Fresenius könnte bei einem zweiten Anlauf zur Übernahme nur noch ei- nen Kapitalanteil von 50 Prozent plus eine Aktie anpeilen. Fresenius hätte dann mit Asklepios und Sana aber mindestens zwei lästige Kon- kurrenten mit an Bord. dapd Mit Elan ins neue Amt: Josef Hecken ist zuversichtlich, dass der

G-BA noch in diesem Jahr die Bedarfsplanungsrichtlinie vorlegt.

Foto: Georg J. Lopata

Objekt der Be- gierde: Fresenius, Asklepios, Sana und B. Braun Mel-

sungen halten Anteile an Rhön.

Foto: dpa

A K T U E L L

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