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Archiv "Leitsymptom pulssynchrones Ohrgeräusch" (28.06.2013)

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ÜBERSICHTSARBEIT

Leitsymptom pulssynchrones Ohrgeräusch

Bildgebung und klinische Differenzialdiagnostik

Erich Hofmann, Robert Behr, Tobias Neumann-Haefelin, Konrad Schwager

ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund: Im Gegensatz zum idiopathischen Tinnitus findet man bei pulssynchronen Ohrgeräuschen in den meisten Fälle eine spezifische Ursache. Im klinischen All- tag besteht aber oft Unsicherheit bezüglich der zu suchen- den Befunde und der Untersuchungsstrategie.

Methoden: Selektive Literaturrecherche sowie Auswertung des eigenen Patientenkollektivs.

Ergebnisse: Pulssynchrone Ohrgeräusche sind ein poly - ätiologisches Symptom. Bislang fehlen prospektive Unter- suchungen. Pulssynchroner Tinnitus setzt neben einem funktionierenden Hörorgan eine echte physikalische Ge- räuschquelle voraus, die unter bestimmten Umständen so- gar durch den Untersucher objektivierbar ist. Es bietet sich eine Einteilung der Geräusche nach dem Ort der Entstehung an: arteriell, arteriovenöser Übergang und venös. Typische arterielle Ursachen sind Arteriosklerose, Dissektion und fi- bromuskuläre Dysplasie. Arteriovenöse Fisteln und gefäß- reiche Tumoren an der Schädelbasis sind häufige Vertreter von Läsionen auf Niveau des arteriovenösen Übergangs. Bei venösen Geräuschen findet man als Ursache häufig eine intra kranielle Hypertension und als prädisponierende ana- tomische Faktoren Anomalien und Normvarianten basaler Venen und Sinus. Im eigenen Patientenkollektiv waren am häufigsten gefäßreiche Schläfenbeintumoren (16 %), ge- folgt von venösen Normvarianten oder Anomalien (14 %) und Gefäßstenosen (9 %). Durale arteriovenöse Fisteln, eine entzündliche Hyperämie und eine intrakranielle Hypertensi- on waren mit je 8 % am vierthäufigsten.

Schlussfolgerungen: Klinische und bildmorphologische Be- funde müssen immer in der Zusammenschau gewertet werden. Sorgfältige Anamneseerhebung und klinische Un- tersuchung sind Grundlage für einen effizienten Einsatz bildgebender Verfahren zur Aufdeckung der Ursache für einen pulssynchronen Tinnitus.

►Zitierweise

Hofmann E, Behr R, Neumann-Haefelin T, Schwager K:

Pulsatile tinnitus—imaging and differential diagnosis.

Dtsch Arztebl Int 2013; 110(26): 451−8.

DOI: 10.3238/arztebl.2013.0451

T

innitus ist die bewusste, meist unerwünschte Wahrnehmung eines Geräusches, das unwill- kürlich im Ohr des Betroffenen entsteht oder zu ent- stehen scheint. Meistens existiert keine echte physi- kalische Schallquelle. Dieser nicht-pulsatile Tinnitus wird auf eine Fehlfunktion des Gehörs zurückgeführt (1). Bei weniger als 10 % der Patienten ist das Ohr- geräusch pulssynchron (2). Ist es auch vom Untersu- cher auskultierbar, bezeichnet man es als objektivier- bar. Das Gehör muss beim pulssynchronen Ohrge- räusch intakt sein, denn es existiert gewöhnlich eine echte physikalische Geräuschquelle (3). Daher wird der pulssynchrone Tinnitus unter dem Überbegriff des „physikalischen Tinnitus“ oder der „Somato- sounds“ eingeordnet (4). Für seine Entstehung er- scheinen zwei Ursachen plausibel:

Die Blutflussgeschwindigkeit nimmt zu oder Änderungen der Fließeigenschaften des Blutes lassen eine laminare Strömung abreißen und die resultierenden örtlichen Wirbel sind hörbar.

Die normalen Strömungsgeräusche des eigenen Körpers werden intensiver wahrgenommen, entweder durch Veränderungen am Innenohr mit Verstärkung der Knochenleitung, oder durch eine Schallleitungsstörung mit Wegfall des maskierenden Effekts von Außengeräu- schen.

Pulssynchrone Ohrgeräusche sind meistens einsei- tig, außer die ursächliche Gefäßpathologie ist bilateral.

Neuerdings wird ein sogenannter somatosensorischer pulsatiler Tinnitus diskutiert, ein nicht seitenbetontes Geräusch ohne vaskuläre Ursache (5).

Beim pulssynchronen Ohrgeräusch findet man oft die Ursache. Eine wichtige Rolle bei der Diagnose- stellung spielen neben Anamnese und gezielter klini- scher Untersuchung die bildgebenden Verfahren.

Aber trotz sorgfältiger Suche wird man bei bis zu 30 % der Betroffenen dennoch nicht fündig (6).

Diese Übersichtsarbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche und der Analyse des Patientenguts der Autoren. Die Literatursuche erfolgte in PubMed und berücksichtigte ohne zeitliche Begrenzung Über- sichtsartikel, Fallserien und Kasuistiken. Das eigene Patientenkollektiv suchten die Autoren retrospektiv in den radiologischen Befundberichten der eigenen Patienten von 2003–2012 nach den Stichworten ([pulssynchron oder pulsierend] und [Ohrgeräusch oder Tinnitus]) ab.

Klinikum Fulda, Kopfzentrum, Kliniken für:

Neuroradiologie: Prof. Dr. med. Hofmann Neurochirurgie: Prof. Dr. med. Behr Neurologie: Prof. Dr. med. Neumann-Haefelin HNO: Prof. Dr. med. Schwager

(2)

Die Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse bei den gefun- denen 77 Patienten (M/W 26/51, mittleres Alter 56 Jahre). In 38 Fällen war das Geräusch rechts, in 27 links lokalisiert. Zwölfmal bestand keine Seitenbeto- nung. Bei diesen nichtlateralisierten Ohrgeräuschen fanden die Autoren signifikant seltener eine Ursache als bei Einseitigkeit (42 % versus 88 %, Fisher-Test, p = 0,001). Bei den größten bisher publizierten Fall-

serien fallen die enormen Differenzen in den berich- teten Häufigkeiten auf, wohl Folge unterschiedlicher Patientenselektion und unterschiedlicher Diagnos- tikpfade. Prospektive Studien existieren nicht.

Formen des pulssynchronen Tinnitus

Die in der Literatur favorisierte Unterteilung in sub- jektive – nur vom Patienten gehörte – und objektive – auch vom Untersucher wahrnehmbare – Geräusche hängt davon ab, wie intensiv auskultatorisch nach dem Geräusch gefahndet wird und spiegelt nicht die Entstehungsursache wider. Daher verwenden die Au- toren eine Einteilung, die sich mehr am Entstehungs- ort und an der Pathophysiologie des Geräusches ori- entiert: Pulssynchroner Tinnitus kann im arteriellen Schenkel entstehen, auf der venösen Seite und da- zwischen, das heißt in Kapillaren oder am arterio- venösen Übergang.

Arterieller Schenkel

Gefäßstenosen – Arteriosklerotische Plaques und Stenosen an Kopf-Hals-Gefäßen sind bei älteren Menschen die häufigste Ursache für pulssynchrone Ohrgeräusche (1). Die Ursache für das Geräusch kann durchaus auch kontralateral zur Klinik sein:

ein Gefäßverschluss auf der Gegenseite bedingt kompensatorisch eine Flussbeschleunigung im offe- nen Gefäß, die dann als Geräusch symptomatisch wird.

TABELLE 1

Häufigkeit der unterschiedlichen Ursachen für ein pulssynchrones Ohrgeräusch.

Lokalisation

arterieller Schenkel

arteriovenöser Übergang

venöser Schenkel

Varia ungeklärt Gesamtzahl

Ursache

Stenosen Aneurysmata Normvarianten oder Anomalien durale a.v.-Fisteln direkte a.v.-Fisteln a.v.-Malformationen gefäßreiche Tumoren kapilläre Hyperämie intrakranielle Hypertension Normvarianten oder Anomalien

Bogengangsdehiszenz sonstige

absolute Häufigkeiten Dietz

1994 (15)

2 0 2 10 3 1 5 0 0 5 0 0 21 49

Herraiz 2007

(4) 15 1 6 3 0 0 2 11 8 3 0 21 10 80

Mattox 2008

(6) 13 0 1 0 0 0 0 0 1 23 1 0 15 54

Sismanis 1998

(24) 24 2 7 3 0 1 17 4 61 0 0 13 13 145

Sonmez 2007

(26) 16 3 1 2 0 0 2 0 0 25 0 1 24 74

Waldvogel 1998

(18) 17 1 1 17 6 0 5 0 6 1 0 3 27 84

relative Häufigkeiten gepoolte

Daten von Spalte 1–6

18 % 1 % 4 % 7 % 2 % 0 % 6 % 3 % 16 % 12 % 0 % 8 % 23 %

eigene Patienten-

daten 9 % 4 % 1 % 8 % 3 % 1 % 16 % 8 % 8 % 14 % 5 % 4 % 20 %

Abbildung 1:

Beidseitige Carotisdissektion

bei einer 41-jährigen Frau.

Klinisch:

beidseitiges pulssynchrones

Ohrgeräusch, Nackenschmerzen, Schwäche in beiden Armen.

Im axialen T1-gewichteten MR-Tomogramm direkter Nachweis des Wand - hämatoms (Pfeil).

(3)

Die fibromuskuläre Dysplasie, eine segmentale, nicht-atheromatöse und oft stenosierende Gefäßer- krankung, kann vor allem bei jüngeren Menschen die Ursache für ein pulssynchrones Ohrgeräusch darstel- len. Zu den steno-okklusiven Gefäßerkrankungen bei der überwiegend jüngeren Patientengruppe zählt auch die Gefäßdissektion: Durch ein Wandhämatom wird das Gefäßlumen eingeengt. Die Patienten kla- gen meist über akut aufgetretene Nackenschmerzen.

Eine Schädigung des die Gefäße begleitenden Hals- sympathikus führt zum ipsilateralen Horner-Syn- drom. Gefürchtet sind Hirninfarkte durch eine zere- brale Thrombembolie oder durch die hämodynami- sche Instabilität der Hirndurchblutung. In der angio- graphischen Untersuchung zeigen sich Einrisse der Intima mit Membranen und Intimasegeln oder län- gerstreckige segmentale Lumeneinengungen durch das Wandhämatom. Kernspintomographisch lässt sich diese intramurale Blutung oft direkt nachweisen (Abbildung 1). Im Spätstadium können sich an der Stelle des Intimarisses falsche Aneurysmen ausbil- den (7).

Elongationen und Schleifenbildungen hirnversor- gender Arterien werden als Ursache für ein pulssyn- chrones Ohrgeräusch gelegentlich erwähnt (3), weil dieser Befund aber auch bei asymptomatischen – vor allem älteren – Patienten häufig zu beobachten ist, muss er mit Zurückhaltung gewertet werden und soll nicht von der sorgfältigen Suche nach einer anderen Ursache abhalten.

Aneurysmen – Aneurysmen der A. carotis interna oder der A. vertebralis führen oft zu einem turbulen- ten Blutfluss, manifestieren sich aber klinisch über- raschend selten als pulssynchrones Ohrgeräusch.

Ausnahmen sind dissezierende Aneurysmen (3).

Anatomische Normvarianten und Anomalien der Arterien – Die seltene „ektope” Arteria carotis inter- na, die karotido-kochleäre Dehiszenz und die persis- tierende A. stapedia sind computertomographische Blickdiagnosen (8–10). Gefäßschleifen im inneren Gehörgang beobachtet man überzufällig häufig bei Individuen mit einem pulssynchronen Ohrgeräusch (11). Vermutlich ist die Übertragung des Strömungs- geräusches via Knochenleitung auf das Innenohr Ur- sache eines pulsierenden Tinnitus (12). Mikroskopi- sche Gefäßanomalien im Innenohr seien der Voll- ständigkeit halber erwähnt (13).

Arteriovenöser Übergang

Arteriovenöse Fisteln können ein quälend lautes pulssynchrones Fauchen verursachen, das oft auch vom Untersucher zu auskultieren ist. Viele be - troffene Patienten haben eine diagnostische Odyssee hinter sich. Das eigentliche Gefährdungspotenzial der Fisteln liegt aber nicht im Kurzschluss an sich, sondern in der Anatomie der venösen Drainage.

Diese bestimmt, ob es zusätzlich zum Ohrgeräusch zu neurologischen Komplikationen (Herdsympto- men, Hirndruck, intrakraniellen Blutungen) kommen kann (14).

Abbildung 2:

Digitale Subtrak- tionsangiogra- phie (DSA) einer direkten arteriovenösen Kurzschluss - verbindung (Pfeil) zwischen der A. vertebralis und vertebralem Venenplexus. Nach anschließendem Verschluss mit ablösbaren Ballons sofortiges und dauerhaftes Sistieren des als quälend empfunde- nen Geräusches.

Abbildung 3:

Divertikel des rechten Quersinus (Pfeil)

Abbildung 4:

Dehiszenz des hinteren Schenkels des anterioren Bogengangs zum Sinus petrosus superior hin (Pfeil). Klinisch:

pulssynchrones Ohrgeräusch rechts, unangeneh- me Wahrnehmung der eigenen Schrittgeräusche.

(4)

Pulssynchrone Ohrgeräusche sind neben Kopf- schmerzen die häufigsten klinischen Symptome bei du- ralen a.v.-Fisteln, erworbenen arteriovenösen Kurz- schlussverbindungen zu zerebralen Venen oder Sinus (3). Die arteriellen Zuflüsse entspringen hauptsächlich duralen Ästen der A. carotis. Am häufigsten ist die A.

occipitalis beteiligt. Daher führt deren Kompression ge- gen das Mastoid oft zu einer Abnahme des Geräusches.

Da die Kurzschlüsse innerhalb der Dura mater lie- gen, geben CT oder MRT oft nur indirekte Hinweise (15, 16). Auch in der MR-Angiographie sind die Ver - änderungen meist subtil (Kasuistik). Dia gnostischer Goldstandard ist daher die digitale Subtraktionsangio- graphie (DSA). Durale a.v.-Fisteln gelten als klassische Ursache für ein objektivierbares Ohrgeräusch, aller- dings verursachen nicht alle duralen a.v.-Fisteln einen Tinnitus, der auch objektivierbar ist (17, 18). Die The- rapie besteht in der endovaskulären Embolisation und/

oder neurochirurgischen Exstirpation.

Direkte a.v.-Fisteln entstehen entweder durch eine Verletzung größerer hirnversorgender Arterien, oder durch die Ruptur eines extraduralen Aneurysmas in den umgebenden Venenplexus. Der Klassiker ist die Caro- tis-Sinus-cavernosus-Fistel bei einer Schädelbasisfrak- tur. Aber auch an vertebro-vertebrale Fisteln (zwischen der A. vertebralis und dem vertebralen Venenplexus) muss gedacht werden (Abbildung 2). Wie bei den dura- len a.v.-Fisteln entscheidet der venöse Abfluss über die klinischen Symptome. Zusätzliches Gefährdungspoten- zial liegt im Anzapf-Phänomen auf hirnversorgende Ge- fäße. Schon alleine wegen der in der Regel einzuschla- genden endovaskulär-interventionellen Therapie kann man – wie bei den duralen a.v.-Fisteln – auf eine Digita- le Subtraktionsangiographie (DSA) nicht verzichten.

Die pialen a.v.-Gefäßmalformationen sind angebo- ren und liegen innerhalb des Gehirns. Sie können neu- rologische Symptome verursachen, ein pulssynchroner Tinnitus ist aber selten (19).

Typische Vertreter gefäßreicher Tumoren sind die Paragangliome („Glomustumoren“), gutartige Tumo- ren der Schädelbasis. Ein pulssynchrones Ohrgeräusch ist bei den tympanalen und jugulären Paragangliomen eines der klinischen Leitsymptome. In 10 % der Fälle kommen Paragangliome beidseitig vor und können dann bilaterale Symptome verursachen (20). Tympana- le Paragangliome sind otoskopisch sichtbar als rötliche pulsierende Raumforderung hinter dem Trommelfell.

Die größeren jugulären Paragangliome wachsen primär im Foramen jugulare. So lange sie nicht in die Pauken- höhle einbrechen, sind sie otoskopisch nicht sichtbar.

Umgekehrt können otoskopisch sichtbare Paraganglio- me nur die Spitze des Eisbergs sein, wenn die Haupt- masse des Tumors extratympanal liegt. Daher rechtfer- tigt der Verdacht auf ein Paragangliom stets eine subtile Schnittbildgebung. Eine DSA wird nur im Rahmen der präoperativen Tumorembolisation benötigt.

Pulsatiler Tinnitus kann auch durch andere gefäßrei- che Tumoren der Schädelbasis, insbesondere des Schlä- fenbeins (Metastasen, basale Meningeome, Hämangio- me, Heffner-Tumoren) oder durch einen Morbus Paget verursacht werden (21, 22).

Kapilläre Hyperämie – Pulssynchrones Pochen im Ohr bei einer akuten Otitis ist durch Anamnese und kli- nischen Untersuchungsbefund leicht zu klären. Im Rah- men einer Otosklerose führen arteriovenöse Mikrofis- teln um das ovale Fenster zu einem pulssynchronen Tinnitus (1).

Venöser Schenkel

Das fließende Blut unseres Körpers produziert ständig Strömungsgeräusche. Normalerweise sind diese unter- schwellig (10). Erst wenn sie so laut sind, dass sie durch Hörorgan und Hörbahn nicht mehr unterdrückt werden können, hört man sie als in der Regel venösen Tinnitus.

Das ziemlich in Vergessenheit geratene Nonnensausen ist mit dem Stethoskop hörbar und wird auf veränderte Strömungsverhältnisse des Blutes – meist bei Anämie – zurückgeführt. Die resultierenden Turbulenzen sind als brummkreiselähnliches Geräusch wahrnehmbar.

Bestehen keine anderweitigen venösen Anomalien, so wird ein venöser Tinnitus öfter rechts wahrgenom- men als links, weil die rechte V. jugularis in 70–80 % die dominante ist (23). Ganz allgemein scheint es oft so zu sein, dass venöse Ohrgeräusche durch anatomische Prädisposition begünstigt und durch physiologische Bedingungen ausgelöst werden. Das erklärt auch, wa- rum sie ebenso spontan verschwinden können, wie sie aufgetreten sind. Die Ligatur der V. jugularis – Thera- pie der Wahl – sollte daher hartnäckigen Fällen mit ho- hem Leidensdruck reserviert bleiben.

Intrakranielle Hypertension – Ein pulssynchrones Ohrgeräusch kann durch eine intrakranielle Druckstei- gerung verursacht werden (24). Eine der Ursachen – vor allem bei jungen übergewichtigen Frauen – ist der

„Pseudotumor cerebri“, treffender als idiopathische in- trakranielle Hypertension bezeichnet. Leitsymptome sind Kopfschmerzen und Visusminderung. Ein puls- synchrones Ohrgeräusch haben 65 % der Patienten TABELLE 2

Klinische Unterscheidungsmöglichkeiten arterieller von venösen Ohrgeräuschen

nach (3, 10, 24) kräftige arterielle Kompression der Carotis leichte venöse Kompression (ipsilateral) leichte venöse

Kompression (kontralateral) Valsalva-Manöver Müller-Manöver Kopfdrehung

zur Seite des Geräusches Kopfdrehung

zur Gegenseite

venös ohne Einfluss Sistieren oder

Abnahme Zunahme Abnahme Zunahme Abnahme Zunahme

arteriell Sistieren oder

Abnahme ohne Einfluss in der Regel ohne Einfluss,

selten Abnahme ohne Einfluss ohne Einfluss ohne Einfluss ohne Einfluss

(5)

(25). Kernspintomographisch findet man oft eine soge- nannte „Empty Sella“, einen Prolaps liquorgefüllter Arachnoidea von den suprasellären Zisternen durch das Diaphragma Sellae nach intrasellär. Besonderes Augenmerk ist zu richten auf eine Stenosierung der ve- nösen Sinus. Die Blutleiter können – als Folge der in- trakraniellen Hypertension – von außen eingeengt wer- den, umgekehrt kann aber eine primäre Sinusstenose auch die Ursache der intrakraniellen Drucksteigerung darstellen. Diagnostisch wegweisend ist neben der Kli- nik die Lumbalpunktion mit Liquordruckmessung, die durch bildgebende Verfahren nicht ersetzt werden kann. Die Behandlung besteht in Liquor-Entlastungs- punktionen oder einer operativen Liquorableitung (ventrikulo- oder lumboperitonealer Shunt, Fensterung der Optikusscheide).

Bei einer intrakraniellen Hypertension sollte man sich immer vergegenwärtigen, dass sie auch durch eine zerebrale Sinusthrombose ausgelöst werden kann. Bei einer einseitigen Quersinusthrombose muss das venöse Blut über die offene Gegenseite abfließen, so dass die vermehrte Volumenbelastung dort zu einem Geräusch führen kann.

Als weitere Ursachen für einen intrakraniellen Druckanstieg seien zerebrale Neoplasien und andere in- trakranielle Raumforderungen, kraniozervikale Über- gangsstörungen, Kraniostenosen und hydrozephale Li- quorabflussstörungen genannt.

Anatomische Normvarianten und Anomalien der Venen und Sinus – Atypien am Bulbus Venae ju- gularis begünstigen die Entstehung eines venösen Ohrgeräusches. Dazu zählen ein hochstehender, ein ungewöhnlich weit lateral angelegter, ein großer und ein divertikelartiger Bulbus. Allerdings gibt es enorme inter individuelle Schwankungen und die genannten Varietäten sind häufige, asymptomatische Zufallsbe- funde (26–28). Das Gleiche gilt für Emissarvenen (kondyläre oder mastoidale Emissarien), die mit Ohr- geräuschen assoziiert sein sollen, die aber ebenfalls re- gelmäßig vorkommen.

Ein hochstehender, dehiszenter Bulbus ist oto - skopisch als livides Gebilde hinter dem Trommel - fell sichtbar. Patienten mit einem dehiszenten Bulbus können mit einer Schallleitungsschwerhörig- keit auffallen, wenn der Bulbus Kontakt zu den Gehör knöchelchen hat und diese in ihrer Beweglich- keit behindert. Usuriert der Bulbus die knöcherne Labyrinth kapsel, so entsteht ein sogenanntes drittes Fenster, über das die Schallwellen entweichen. Auch dadurch verschlechtert sich die Schallleitung, ähnlich wie bei der Bogengangsdehiszenz oder beim Chole - steatom (29).

Divertikel des Sinus sigmoideus oder transversus sind venöse Ausstülpungen und wölben sich durch die Tabula interna der Kalotte in die Diploe vor (Abbildung 3). Die lokalen Flussturbulenzen werden als venöser Tinnitus wahrgenommen (30). Auch Stenosen, Striktu- ren und Segmentationen der Sinus (vor allem des Sinus transversus) sind mit einem pulssynchronen Ohrge- räusch assoziiert (31).

KASTEN

Checkliste bildmorphologischer Befunde in den unterschiedlichen anatomischen Kompartimenten*

Kopfschwarte

– Erweiterung von Externaästen (bei duraler a.v.-Fistel)

Hals

– Gefäßstenose (Arteriosklerose, fibromuskuläre Dysplasie)

– Gefäßdissektion – Aneurysma

– karotidales oder vagales Paragangliom – Anomalie der Jugularvene

Schläfenbein

– aberrierende oder dehiszente A. carotis interna – persistierende A. stapedia

– Normvariante/Anomalie des Bulbus Venae jugularis – tympanales/juguläres Paragangliom

– anderer stark vaskularisierter Schläfenbeintumor – Otosklerose

– Otitis

– Bogengangsdehiszenz – Labyrinthfistel

– Meningozele, Meningo-Enzephalozele – Cholesteringranulom

übriger Schädel

– stark vaskularisierter Tumor, gefäßreiche Metastase – Morbus Paget

– Empty Sella

– großes Venenemissarium

– erweiterte transossäre Gefäßkanäle (bei duraler a.v.-Fistel)

Dura mater – durale a.v.-Fistel – Sinusthrombose

– Stenose oder Divertikel eines duralen Sinus

Endokranium – Raumforderung – Liquorzirkulationsstörung – kraniozervikale Übergangsstörung – Gefäßschleife im inneren Gehörgang – piale arteriovenöse Gefäßmalformation – venöse Kongestion (bei duraler a.v.-Fistel)

*modifiziert nach (37)

(6)

Kennzeichen der Bogengangsdehiszenz ist die feh- lende knöcherne Bedeckung eines Bogengangs, meist des vorderen. Die Diagnose wird computertomogra- phisch gestellt (Abbildung 4). Aber nur ein Bruchteil der Bogengangsdehiszenzen verursacht tatsächlich die zum Teil merkwürdigen audiovestibulären Symptome:

Tullio-Phänomen (durch laute Geräusche provo- zierbare vestibuläre Symptomatik wie Schwindel, Nystagmus, Oszillopsien)

Schallleitungsschwerhörigkeit durch Ableitung der Schallwellen über die dehiszente Stelle („drit- tes Fenster“)

Verstärkung der Knochenleitung mit Wahrneh- mungssteigerung für Geräusche aus dem eigenen Körper („Somatosounds“), wie Strömungsgeräu- sche, Autophonie, Hören der eigenen Augenbe- wegung und akustische Wahrnehmung des Auf- tretens mit dem Fuß (32, 33).

Die Therapie der Bogengangsdehiszenz besteht in der operativen Abdeckung oder der Obliteration des be- troffenen Bogengangs.

Varia

Zu den seltenen Ursachen für ein pulssynchrones Ohr- geräusch zählen am Schläfenbein Meningozelen (34), das Cholesteringranulom (35) und die Perilymphfistel (21).

Untersuchungsstrategie Klinisch

Neben der Frage nach Dauer und Anlass des Geräu- sches und einem vorherigem Schädel-Hirn-Trauma ist die Medikamentenanamnese wichtig, weil einige Sub- stanzen (ACE-Inhibitoren, Kalziumantagonisten) ein pulssynchrones Ohrgeräusch begünstigen (24). Natür- lich ist zu prüfen, ob das Geräusch auch tatsächlich herzsynchron auftritt. Die sorgfältige Auskultation der Kopf-Hals-Region und des Herzens sollte in einer ab- solut ruhigen Umgebung ohne störende Außengeräu- sche erfolgen. Provokations- und Rotationsmanöver (Tabelle 2) gestatten eine Eingrenzung, ob das Ge- räusch auf der arteriellen oder venösen Seite entsteht.

Basisuntersuchungen sind die Blutdruckmessung, die Bestimmung des Body-mass-Index, die Suche nach ei- ner Anämie und der Ausschluss einer Hyperthyreose.

Von otologischer Seite ist das Hörvermögen zu prü- fen. Bei der Otoskopie sollte auf eine Otitis geachtet und nach einer vaskulären Struktur hinter dem Trom- melfell gesucht werden. Seitens des neurologischen Fachgebiets ist nach Symptomen einer intra kraniellen Drucksteigerung zu fahnden (Kopfschmerz, Visusmin- derung mit Stauungspapille, Doppelbilder, bei gravie- render Hirndrucksteigerung Übelkeit und Erbrechen) und erforderlichenfalls eine Lumbalpunktion mit Li- quordruckmessung vorzunehmen. Eine vollständige Doppler-Sonographie der Kopf-Hals-Gefäße zählt ebenfalls zum Basisprogramm.

Klinische Warnzeichen sind fokalneurologische Symptome, Hirndruckzeichen oder die Objektivierbar- keit eines pulssynchronen Geräusches. Stenosierende KASUISTIK

Die 81-jährige Patientin beklagte seit fünf Monaten ein unerträgliches pulssynchrones Ohrgeräusch rechts, das zu erheblichen Schlafstörungen führte. Die Konsultation mehrerer Fachärzte blieb ohne konkretes Ergebnis. Da- nach beging die Patientin einen Suizidversuch. Eine MR-Angiographie lieferte erste Hinweise auf die Ursa- che des Ohrgeräusches (Abbildung). Bei der körperli- chen Untersuchung war auskultatorisch hinter dem rechten Ohr ein pulssynchrones Geräusch zu objekti- vieren. Die arterielle Kompression der rechten Halssei- te und der rechten Mastoidspitze brachte das Geräusch zum Sistieren. Unter dem Verdacht auf eine durale arteriovenöse Fistel wurde die Indikation zur Katheter - angiographie gestellt.

In der digitalen Subtraktionsangiographie bestätigte sich eine durale a.v.-Fistel, gespeist unter anderem aus der rechten A. occipitalis als Hauptfeder. Die venöse Drainage erfolgte ausschließlich orthograd über den rechten Sinus transversus/sigmoideus in die rechte Jugularvene.

Weil deswegen keine neurologischen Komplikationen (intrakranielle Drucksteigerung, Hirnblutung, fokalneurolo-

gische Symptome) zu befürchten waren, bestand keine Indikation zur technisch aufwendigen und potenziell stär- ker risikobehafteten Komplettausschaltung der Fistel, viel- mehr war als kleinstmöglicher Eingriff nur eine symptoma- tische endovaskuläre Behandlung angezeigt: In Lokalan- ästhesie wurden die aus der A. occipitalis entspringenden fistulösen Gefäße mittels Polyvinylalkohol-Partikeln em- bolisiert. Das quälende Ohrgeräusch ließ sich dadurch beseitigen. Ein halbes Jahr nach der Behandlung schickte die Patientin spontan eine Grußkarte und berichtete, das Geräusch sei dauerhaft verschwunden.

Durale arteriovenöse Fistel

In der MR-Angiographie nur subtile Veränderungen durch atypi- sche Flussphänomene im rechten Sinus transversus (Pfeil).

(7)

Erkrankungen hirnversorgender Gefäße müssen ge- sucht werden. Wenn ein durch Anämie verursachtes Nonnensausen ausgeschlossen ist, muss stets auch an eine arteriovenöse Fistel gedacht werden.

Bildgebung

Das Minimalprogramm besteht aus einer Kombination aus CT und MRT, die einander in ihrer Aussagekraft er- gänzen. Die MR-Angiographie bewährt sich bei der Darstellung der hirnversorgenden Arterien, während die Befunde an Venen und Sinus in der CT-Angiogra- phie einfacher zu deuten sind (36). Die Bildgebung ist nie isoliert zu sehen, sondern muss immer im Kontext mit den klinischen Befunden bewertet werden. Sofern sich keine andere Ursache finden lässt, besteht bei ei- nem eindeutig pulsatilen, herzsynchronen Tinnitus die Indikation zur DSA. Das in der Hand des Erfahrenen geringe Risiko einer Katheterangiographie ist abzuwä- gen gegenüber dem unter Umständen riskanten Spon- tanverlauf einer nicht entdeckten arteriovenösen Fistel.

Einen Überblick über die anatomischen Kompartimen- te und die dort zu erwartenden Bildgebungsbefunde zeigt der Kasten.

Das Symptom des pulssynchronen Tinnitus hat viele höchst unterschiedliche Ursachen und betrifft mehrere klinische Disziplinen. Daher stellt sich die Schnittstel- lenproblematik: Eine Diagnose kann man oft nur stel- len, wenn alle klinischen Befunde zusammengetragen und mit den Ergebnissen der Bildgebung kritisch abge- stimmt werden. Dieses leistet idealerweise ein multi- disziplinäres Team mit strukturierten Diagnostikpfa- den.

Danksagung

Die Autoren danken Herrn Dipl.-Ing. O. Berboth, IT-Abteilung am Klinikum Fulda, für die Arztbrief-Recherche.

Ferner sind sie Frau Dr. A. Straube, Praxis für Kernspintomographie am St.

Joseph-Krankenhaus zu Berlin, für die Überlassung der MR-Angiographie in der Kasuistik zu Dank verpflichtet.

Interessenkonflikt

Alle Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten

eingereicht: 12. 11. 2012, revidierte Fassung angenommen: 18. 2. 2013

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KERNAUSSAGEN

Pulssynchrone Ohrgeräusche sind ein polyätiologisches Syndrom. Bei drei Vierteln der Betroffenen kann man ei- ne spezifische Ursache finden.

Nach dem Ort ihrer Entstehung kann man die Geräu- sche unterteilen in arterielle, arteriovenöse und venöse.

Eine gezielte klinische Untersuchung muss versuchen, das Geräusch nach dieser Einteilung zu lokalisieren.

Klinische Warnzeichen, die eine potenziell folgenschwe- re Grunderkrankung vermuten lassen, sind fokalneuro- logische Symptome, Hirndruckzeichen und eine Objek- tivierbarkeit des Geräusches durch den Untersucher.

Auch Stenosen hirnversorgender Arterien können sich erstmals durch ein pulssynchrones Geräusch verraten und müssen daher gesucht werden.

CT mit CT-Angiographie und MRT mit MR-Angiographie sind das Minimalprogramm in der Bildgebung. Beim Verdacht auf eine arteriovenöse Fistel ist eine digitale Subtraktionsangiographie indiziert.

Bildgebende Befunde müssen immer im Zusammen- hang mit klinischen Untersuchungsergebnissen interpre- tiert werden. Dies erfordert multidisziplinäre Teamarbeit.

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Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Erich Hofmann

Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie Klinikum Fulda

Pacelliallee 4, 36043 Fulda ehofmann.raz@klinikum-fulda.de

Zitierweise

Hofmann E, Behr R, Neumann-Haefelin T, Schwager K:

Pulsatile tinnitus—imaging and differential diagnosis.

Dtsch Arztebl Int 2013; 110(26): 451−8.

DOI: 10.3238/arztebl.2013.0451

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