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Archiv "Ambulante Depressionsbehandlung in Deutschland mangelhaft" (25.06.2004)

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M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 2518. Juni 2004 AA1897

Die Behandlung von depressiven Pati- enten im ambulanten Sektor weist nach einer neuen Studie gravierende Mängel auf. Diagnostik, Therapie und das Überweisungsverhalten orientie- ren sich nur selten an Leitlinien, berichten Frank Schneider und Mit- arbeiter in der online erscheinen- den Fachzeitschrift German Medical Science. Besonders kritisieren die Autoren dieses Verhalten bei den Hausärzten, wohingegen Fachärzte für Psychiatrie und/oder Psychothera- pie sich eher an die einschlägigen Leit- linien halten. In der Untersuchung wurden die Daten von 488 Patienten analysiert, die sich aufgrund einer De- pression bei einem der 43 teilnehmen- den Hausärzte oder 23 Fachärzte be- handeln ließen. Lediglich die Hälfte der Patienten war nach sechs bis acht Wochen der Meinung, dass sich das Befinden gebessert hatte. Die anderen Studienteilnehmer berichteten von ei- ner Stagnation oder einer Verschlech- terung der Symptomatik. Diagnosti- sche Werkzeuge, wie die Anwendung von ICD-10, wurden selten verwen- det: Bei 33 Prozent der Therapieent- scheidung von Hausärzten und 17

Prozent von Fachärzten konnte kein Zusammenhang zwischen der klini- schen Diagnose und ICD-10-Kriterien festgestellt werden. So vermuten Schneider et al., dass die Diagnose ei- ner Depression aufgrund der subjekti- ven Einschätzung des Arztes gestellt wurde. Hausärzte befragten nur 74 Prozent der Patienten hinsichtlich sui- zidaler Absichten.

Fachärzte verschrieben mehr Anti- depressiva und richteten sich hierbei an die Schwere der Erkrankung, wo- hingegen Hausärzte öfter Präparate pflanzlichen Ursprungs auch bei aus- geprägter Symptomatik verordneten.

Lediglich in vier Prozent der Fälle wurden die Phytopharmaka ausrei- chend hoch dosiert. Auch tri- und te- trazyklische Medikamente verordne- ten 86 Prozent der Haus- und 75 Pro- zent der Fachärzte in zu geringer Do-

sierung. me

Schneider F, Kratz S, Bermejo I et al.: Insuffient depres- sion treatment in outpatient settings. German Medical Science 2004; 2: Doc01.

Dr. Frank Schneider, Klinik für Psychiatrie und Psycho- therapie, RWTH Aachen, Pauwelstraße 30, 52074 Aa- chen, E-Mail: fschneider@ukaachen.de

Ambulante Depressionsbehandlung in Deutschland mangelhaft

Referiert

Nicht wenige Patienten entwickeln un- ter Acetylsalicylsäure (ASS) in kardio- logischer Dosierung eine Ulkus- oder Magenblutung; die Alternative wäre Clopidogrel als Plättchenaggregations- hemmer.

Die Autoren aus Hongkong berich- ten über eine Studie an 129 Patienten, von denen 69 Clopidogrel und 60 Acetylsalicylsäure erhielten, nachdem ein durch Acetylsalicylsäure induzier- tes Magengeschwür aufgetreten war, das mit 20 mg Omeprazol behandelt wurde. Endpunkt war eine Heilung der peptischen Läsionen nach acht Wo-

chen. Zu diesem Zeitpunkt waren 94 Prozent der Ulzera unter Clopidogrel und 95 Prozent unter Aspirin plus PPI abgeheilt. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass unter einer PPI-The- rapie die Aspirinmedikation nicht ab- gesetzt werden muss, wenn es zu einem ASS-Ulkus gekommen ist und ein Wechsel auf Clopidogrel nicht zwin- gend erforderlich ist. w Ng F-H, Wong B C-Y, WONG S-Y et al.: Clopidogrel plus omeprazole compared with aspirin plus omeprazole for aspirin-induced symptomatic peptic ulcers/erosions with low to moderate bleeding/re-bleeding risk – a single- blind, randomized controlled study. Aliment Pharmacol Ther 2004; 19: 359–365.

Dr. F.-H. Ng, Department of Medicine, Ruttonjee Hospital, 266 Queen Road East, Wan Chai, Hong Kong SAR, China E-Mail: ngfhong@actimail3.com

ASS/Clopidogrel plus Omeprazol

Durch ein Bispektralindex-Monitoring kann die Rate der Patienten, die während einer Operation den Eingriff oder das Umfeld registrieren, deutlich reduziert werden. So wiesen Paul Myles et al. vom The Alfred Hospital in Mel- bourne, Australien, in einer randomi- sierten doppelblinden Studie mit mehr als 2400 Patienten nach, dass sich die Wahrnehmungsrate während des Ein- griffs um 82 Prozent reduzieren ließ. Et- wa 0,1 bis 0,2 Prozent aller Patienten sind während einer Operation bei Be- wusstsein. So berichten Operierte da- von, dass sie Schmerzen spürten, Ge- spräche verfolgten oder Geräusche hör- ten, ohne sich dem Operationsteam be- merkbar machen zu können.

Myles und Kollegen wählten aus- schließlich Patienten aus, die sich einem Kaiserschnitt, einer schweren Herzope- ration oder anderen Eingriffen unter- ziehen mussten, bei denen bekannt ist, dass hierbei ein höheres Risiko besteht, während der Operation bei Bewusst- sein zu bleiben. Mit dem Bispektralin- dex-Monitoring werden die EEG-Kur- ven aufgezeichnet und der Grad der Hirnaktivität von 0 (tiefe Anästhesie) bis 100 (wacher Zustand) bestimmt. Ei- ne Hirnaktivität von 40 bis 60 wird bei einer Anästhesie für einen chirurgi- schen Eingriff angestrebt. In der Studie wurden Patienten nach zwei bis sechs Stunden, nach 24 bis 36 Stunden und nach 30 Tagen befragt, ob sie während der Operation bei Bewusstsein waren.

Zwei Personen nach Neuromonitoring sowie elf Probanden, die standard- mäßig operiert wurden, nahmen die Operation wahr. Pro Person kostet die Maßnahme 16 US-Dollar, und 138 Pati- enten müssen so behandelt werden, um einen Fall zu verhüten. Hierfür sind nach Berechnungen der Autoren 2 200 US-Dollar zu veranschlagen. me

Myles PS, Leslie K, McNeil J Forbes A, Chan MTV for the B-Aware trial group: Bispectral index monitoring to pre- vent awareness during anaesthesia: the B-Aware rando- mised controlled trial. Lancet 2004; 363: 1757–1763.

Dr. Paul Myles, Department of Anaestesia and Pain Ma- nagement, The Alfred Hospital, PO Box 315, Melbourne, Victoria 3004, Australien, E-Mail: p.myles@alfred.org.au

Neuromonitoring

während Anästhesie

Referenzen

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