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Archiv "Anstaltsalltag in der Psychiatrie und NS-Euthanasie" (16.03.1989)

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THEMEN D R EIT

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

schen Elektrokonzerns vertreten die Auffassung, in Forschung und Ent- wicklung seien „Querverbindungen in Europa besser als nationale Ko- losse, die dann aufeinander losge- hen", und warnen vor „Entwick- lungsverschwendung".

Solche Nachrichten machen noch verständlicher, warum der AGF-Vorsitzende, Prof. Dr. rer. nat.

Gotthilf Hempel (im „Privatberuf"

Direktor des Alfred-Wegener-Insti- tuts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven), so eindringlich darlegte, daß wissenschaftliche Er- kenntnis zwar übernationales Ge- meingut, ihre übernationale Einbin- dung aber keineswegs eine Selbstver- ständlichkeit ist. In der anwendungs- orientierten Wissenschaft verböten sich nationale Alleingänge folglich auch dann, wenn in bestimmten For- schungsbereichen nationale Schwer- punkte gesetzt werden müssen.

Ursprünglich auf zukunftsträch- tige, aber extrem kostspielige Sach- gebiete wie Nukleartechnik, Hoch- energiephysik oder Luft- und Raum- fahrt ausgerichtet, dehnte die AGF ihren Mitgliederkreis schon bald auf Großforschungsreinrichtungen aus, die sich der Biologie und der Medi- zin (beispielsweise nicht-invasive Ko- ronarangiographie, Wirkung chemi- scher Stoffe auf Lebewesen und Um- welt, chemische Wirkungen bei An- wendung von Ultraschall), dem Um- weltschutz und der Gesundheit wid- men. Seither ist das Potential, aus dem auch diese Fächer durch den.

koordinierten Erfahrungs- und In- formationsaustausch, dem Einsatz personeller, finanzieller und appara- tiver Mittel, aber auch durch die en- ge Verbindung mit universitären und außeruniversitären Forschungsein- richtungen sowie mit Industrie- unternehmen des In- und Auslandes schöpfen können, nicht einmal annä- hernd abzuschätzen.

Dennoch seien die Größenord- nungen mit ein paar Zahlen verdeut- licht. In den 13 Großforschungsein- richtungen, die der AGF angehören, sind rund 20 000 Mitarbeiter tätig, die Hälfte davon als Wissenschaftler und Techniker. Abkommen oder Verträge regeln die internationale Zusammenarbeit mit etwa 1000 For- schungsinstituten in aller Welt. KG

S

eit 1983 gibt es einen „Ar- beitskreis zur Erforschung der NS-Euthanasie", in dem sich psychiatrisch Tätige aus Landeskrankenhäusern mit Histori- kern treffen, um sich gegenseitig bei der Erforschung ihrer Einrichtungen und ihrer selbst zu helfen. Aus dem Wissen, das wir dort allmählich und mühsam genug gesammelt haben, kann ich ableiten, daß das Gesche- hen im Landeskrankenhaus Güters- loh damals typisch für das in den meisten Landeskrankenhäusern ge- wesen ist.

Daher werde ich im folgenden von dem alltäglichen Schicksal eini- ger Patienten berichten, um mich so gewissermaßen in konzentrischen Kreisen einigen vorläufigen Antwor- ten auf die Frage „Wie war das mög- lich?" zu nähern.

leitenden Mitarbeiter Bescheid, als im Frühjahr 1941 die Meldebögen kamen und im Sommer 1941 die Transporte zusammengestellt wer- den mußten. Denn immerhin waren zu dieser Zeit in fast allen anderen Gebieten des Deutschen Reiches Verlegungen und Vergasungen plan- mäßig erfolgt. Zudem hatten heim- kehrende Teilnehmer des Polen- Feldzugs offen von der systemati- schen Tötung der polnischen psy- chisch Kranken berichtet, da das von Ende 1939 bis Anfang 1940 weitge- hend noch ohne Geheimhaltung ge- schah. Auch hatte man in Gütersloh

Anstaltsalltag in der

Psychiatrie NS-Euthanasie und

Klaus Dörner

bereits am 21. September 1940 seine jüdischen Patienten auf eine „Ge- sellschaftsfahrt" (so die Reichsbahn- direktion Hannover) nach Wunstorf schicken müssen — ohne Krankenge- schichte, jedoch auch ohne übrigens nur den Versuch zu machen, sich we- nigstens nach dem Verbleib dieser Patienten zu erkundigen. Schließlich hatte Dr. Jaspersen aus Bethel an den Direktor des Landeskranken- hauses Gütersloh, Dr. Hartwich, wie auch an andere Direktoren schrift- lich die Aufforderung gerichtet, die Ausfüllung der Meldebögen zu ver- weigern.

Aber nur Dr. Müller, der Direk- tor des Lindenhauses bei Lemgo, hatte den Mut, diesen Rat zu befol- gen, wodurch er in der Tat seine Pa- tienten retten konnte. Alle anderen Landeskrankenhäuser, so auch Gü- tersloh, gehorchten, wohl weil schon

Medizin im Nationalsozialismus (X)

Seit etwa 1980 haben inzwischen wohl fast alle psychiatrischen Lan- deskrankenhäuser in der Bundesrepublik Deutschland damit begon- nen, ihre Geschichte zwischen 1933 und 1945 kennenzulernen. Theo- retisch hätten wir das auch schon früher tun können. Aber praktisch waren wir erst in den letzten Jahren innerlich dazu bereit und wollten.

es. Eine Leitfrage dabei: „Wie war es möglich, daß fast alle Psychia- ter und psychiatrisch Tätige sich direkt oder indirekt an der Er- mordung ihrer Patienten beteiligten, obwohl neunzig Prozent von ih- nen dagegen waren?" - Oder die noch bohrendere Frage: „Wie hät- te ich gehandelt, wenn ich damals verantwortlich gewesen wäre?"

Alle

wußten Bescheid...

111

Natürlich wußten alle Ärzte und

A-696 (24) Dt. Ärztebl. 86, Heft 11, 16. März 1989

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die Möglichkeit, eine Anordnung nicht zu befolgen, weitgehend unbe- kannt war.

So versuchte man, sein Wissen nicht wahrhaben zu wollen, aber auch das mißlang: Einer der Güters- loher Ärzte, Dr. Herzfeld, wurde als Begleiter eines der Transporte in ei- ne hessische Zwischenanstalt von Bahnarbeitern als Mörder seiner Pa- tienten offen beschimpft, wie er mir vor einigen Jahren noch selbst er- zählt hat.

Seither beschränkten sich die Verantwortlichen darauf, einzelne Angehörige zu benachrichtigen und bei der Auswahl der Patienten für die Transporte den eingeräumten Ermessensspielraum auszuschöpfen, worin der Leiter des Krankenbüros die Ärzte möglicherweise noch über- traf. Denn immerhin muß die Angst vor einer Rüge von oben so groß ge- wesen sein, daß die nicht seltenen in- ständigen Entlassungsgesuche von Angehörigen durch den Direktor oh-

Paula F. kam als junges Mäd- chen von Ostpreußen nach Bethel, wo sie Arbeit fand. Nachdem ihr Wunsch, Diakonisse zu werden, ab- gelehnt wurde, war sie eine Zeitlang psychisch durcheinander, ohne je psychotisch zu werden. 1926 wurde sie im Landeskrankenhaus Güters- loh aufgenommen. Obwohl weitge- hend gesund, hatte sie mangels An- gehöriger keine Entlassungschance.

So kam sie 1941 mit einem Transport in die hessische Zwischenanstalt Scheuern.

Von dort schrieb sie dem Direk- tor in Gütersloh:

„Seit dem 18. Juli bin ich hier in Scheuern. Als ich am 17. Juli meine Sachen packte, wurde mir gesagt, daß ich nicht alle meine Sachen mit- nehmen könnte. Es wurde mir über- haupt auf die letzte Minute klarge- macht, daß ich mitfahren müßte.

Erstmal hatte ich Sorgen, daß ich mit mir selbst fertig wurde; denn ich war mit 15jähriger Dauer meines Daseins in Gütersloh so sehr dortselbst ge- wöhnt, daß ich schließlich nicht so

ne erkennbaren zwingenden Grund schriftlich abgelehnt wurden, wie man heute noch in vielen Akten nachlesen kann.

Von Versuchen systematischen Widerstands keine Spur, während wir solche in staatlichen Einrichtun- gen mit geistlichem Personal durch- aus finden. So lebt heute noch in un- serem Landeskrankenhaus Luzie D.

Sie war 1940 in Münster manisch ge- worden und wurde in das dortige Landeskrankenhaus eingewiesen.

Sie erzählt noch heute, daß die dro- hende Ermordung unter den damali- gen Patienten offen besprochen wurde.

Eines Tages forderten die Mün- steraner Vinzentinerinnen die El- tern von Luzie D. auf, ihre Tochter mit nach Hause zu nehmen, da jetzt Transporte bevorstünden. Die El- tern haben ihre Tochter trotz schwieriger Krankheitsphasen über längere Zeit zu Hause versteckt, so daß sie gerettet wurde.

ohne weiteres darüber hinwegkom- men konnte. Außerdem war die Zeitspanne so kurz und noch man- cherlei für die weite Reise zu besor- gen, daß ich das Packen vertrauens- voll in die Hände der Oberpflegerin Fräulein Frieda B. legte. Als ich vom Baden kam, fragte ich Fräulein B., ob sie auch meine beiden Wärmefla- schen beigepackt hätte, was Fräulein B. verneinte, versprach mir aber wie- derholt auch in anderer Gegenwart, die Sachen würden von hier be- stimmt nachgesandt werden. Ich ha- be mich von hier aus zweimal schrift- lich an Fräulein B. gewandt, ohne Antwort. Ich bin jetzt 7 Wochen hier und bitte höflichst um Angabe, ob ich bald mit der Zusendung der Sa- chen: 2 Wärmeflaschen, eine Fußfla- sche und eine Gummiflasche, rech- nen könnte. Ich bin magenleidend und brauche nötig diese Flaschen, zumal im Kriege dafür kein Ersatz zu haben ist. Außerdem meinte ich we- gen Platzmangel noch ein paar schwarze niedrige Schuhe dort gelas- sen zu haben. Auch diese Schuhe brauche ich sehr nötig, da ich diesen Gegenstand heute nicht ersetzt be- komme. Der Arzt von hier und die Frau Oberin wissen um die Angele-

genheit. Ich schreibe mit beiderseiti- ger Erlaubnis und Einverständnis.

Ich bitte gefälligst um solche Veran- lassung, daß mir mein Eigentum zu- rückerstattet wird oder mir wenig- stens etwaige Hinderungsgründe, wenn solche bestehen sollten, freundlichst angeben zu wollen. Mit aller Hochachtung. Paula F."

So sahen die „unheilbar Kran- ken" aus, denen laut Adolf Hitler

„bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustandes der Gnadentod gewährt werden kann". Paula F. wur- de 1943 nach Hadamar weiterverlegt und umgebracht.

Mit demselben Transport kamen weitere 134 Patientinnen nach Scheuern, unter ihnen auch Frieda P., 1904 geboren, seit 1933 im Lan- deskrankenhaus Gütersloh, als schi- zophren diagnostiziert, ebenfalls in Hadamar ermordet. Kurz nach dem Abtransport kommt die Mutter aus Herford ahnungslos an die Pforte, um sie zu besuchen und ihr etwas zu essen mitzubringen. Sie bittet in ei- nem Brief, ihrer Tochter das Paket nachzusenden: „Es tut mir leid, daß ich es nicht wußte, daß sie woanders untergebracht wurde. Ich hätte sie gerne vorher gesehen. Nun ist sie so weit entfernt, daß ich es kaum mög- lich machen kann bei meiner schwa- chen Gesundheit. Porto für Paket liegt bei."

Aber auch wenn die Tochter noch in Gütersloh gewesen wäre, hätte die Mutter sie nicht sehen dür- fen. Für die gesamte Zeit der Trans- porte hatte nämlich der Direktor ein absolutes Besuchsverbot verhängt.

Der Pförtner war schriftlich ange- wiesen worden, allen Angehörigen ohne Überprüfung zu sagen, ihren jeweiligen Patienten gehe es gut, und sie müßten sich keine Sorgen machen.

Wie groß muß die Angst der Verantwortlichen in Gütersloh ge- wesen sein, die Angst nicht nur vor der Hierarchie, sondern auch die vor den Angehörigen, daß sie zu solchen Mitteln griffen?

Aber die meisten Angehörigen waren selbst so hilflos und isoliert, daß nur wenige diese Angst vermute- ten und zu nutzen versuchten. Zu ih- nen gehört Fritz M., dessen Mutter in Gütersloh Patientin war. Er schrieb als Soldat von der Front ei-

[1 So sahen die „Unheilbaren" aus

Dt. Ärztebl. 86, Heft 11, 16. März 1989 (25) A-697

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Vaf3 e5efet3 Sur ZerVitung erb ran 2-iacbroucge4

Seit ber nationalen (Erhebung befeftigt fich Die Öffentlich- keit in 3unetimenbem irinf3e mit ben 5ragen ber Bevölkerungs- politik unb bem bauernb 3unehmenben leburtentiidigang.

es ift aber nicht nur her Rückgang in her Dolks3ahl, her 3u ben Ichwerften Bebenken finlaf3 gibt, fonbern in gleichem matt hie mehr unb mehr in erjeinung tretenbe B e j ch a f - f e n h e i t ber erbDerfajlung unieres Dolkes. 110ährenb bie erbgefunben 3amilien größtenteils 3um (Ein- unb Heinhinb- Inftem übergegangen linh, pftan3en lid2 un3ählige Meer- mertige unh erblich Belüftete hemmungslos fort, beten kranker unb cho3ialer Dachwuchs her eejamtheit 3ut reift fällt.

Miihrent) hie gefunbe beutfdte 3amilie befonbers her gebil- beten Schichten nur etma 2 Hinber im Durdtldtnitt hat, wehen Schmad7finnige unb anbete erblich Minbermertige b u t dt - 1 d nittli dt (Geburten3iffern Don 3 bis 4 Kinberit fe ehe auf.

Bei einem fokhen Derhältnis änbert fich aber bie 3ufammen- fe4ung eines Dolkes Don eeneration 3u (Generation, In bat in etwa hei (Mehlechtem bie met Dolle Sdtidtt D 11 her minbertuertigen Döllig überwuchert ijt. Das bebeutet aber bas Rusfterben bet hochwertigen 3amilien, la bat benintichlt hächlte alerte auf bem Spiel ftehen: es geht um hie 3ukunft unferes Dolkes!

Da3u kommt, haf3 für eeiftesjchmache, tlilfsfdlület, eeiftes- kranke unb Rfoictle jährlich millionenaaerte auf- gemaribt werben mien, bie ben gefunben, noch kinberfrohen 3amilien burch Steuern aller art ent3ogen werben. Die 3ür- jorgelaften haben eine Fjölte etreicht, hie in gar keinem Der- hältnis mehr 3u her troftlofen rage huienigelt geht, bie biefe mittel burdt Arbeit aufbringen men.

Don weiten Ereilen bes beutfchen Dolkes wirb barum heute bie 3orherung gepellt, burdi ibrlal eines (hefefies Sur Der- 4ütunci erbkranken ricidguudges bas b iologij dt m i n b e r - tu ertige CErbgat ausauf Walten.

Da hie Steriiifierung bas ein3ig fiere mittel ift, uni hie weitere Dererbung uon flehteskrankheiten unb jcho3eren erb- leiben 3u Derhüten, maß bas Seich Sur Derhütung erbkranken liaeDuchfes als eine Qat her Rdeintenliebe unb Dorfotge für hie kommenbe (Generation angefehen werben. So wetten in

bat Qat in mehreren auslaehen Stauten Steriliiierungs- gefet3e bereits lange burdgeführt, 3. B. in ben Dereinigten Staaten, in her Schmei3 unb in Dänemark. Das erfte Sterin- fierungsgefet mache in Nu Dereinigten Staaten Don Roth- arnerika im iahte 1905 in Staate pennfulDanien angenom•

inen. entfprechenbe Chjete finb in3roifen in 24 Don 48 Staaten eingeführt machen, bie im allgemeinen bie 3 rD angs•

weite Unfruchtbarmachung Dorfehen.

Das neue beutfdie Geiet geht non her (Erkenntnis aus, bat es nicht alle (Erbkranken, DU allen Dingen nicht alle leichteren Sölle Don (Belltesgärungen unb auch nicht hie gefunben aräger Don erbkrankfieiten elfaffen kann; es will 3unächlt nur hie Rrankheitsgruppen einbe3iehen, bei benen hie Regeln her Der- erbung mit grober IDahrfcheinlichkeit einen etbkranken Hach- wuchs erwarten Iden. Dies trifft bei hen in § 1 genannten Rrankheiten, 3. 5. angeborenem Schtuachlinn, ben Cbeilteskrank- heilen, bei erblicher 5allfucht, Deitstan3 unb ben fdmeren erb- lichen körperlichen Ineil'ningen 3u. (Es wirb aufgabe bei ba3u berufenen Stellen fein, burdi Aufklärung unb (Ehe- beratung hie EDirkfamkeit biefes lefevs au DerDollgänhigen.

Durch spätere Radikalisierung schon die Grenze zum Töten überschritten: Das „Erbge- sundheitsgesetz" vom 14. Juli 1933. Hier der Ausschnitt eines (vom Verfasser nicht gezeich- neten) Artikels dazu aus Heft 5/1933 (29. Juli) des damaligen „Deutschen Ärzteblattes"

nen Brief an den Direktor, in dem er ihm mitteilte, daß er ihn persönlich haftbar machen werde, wenn seine Mutter nach dem Krieg nicht mehr leben würde. Natürlich befand sich die Mutter 1945 unter den Über- lebenden.

Manchmal war das Landeskran- kenhaus wenigstens nach dem Tode hilfsbereit. So wurde Sylvia D. aus Bochum, seit 1926 wegen einer

„Pfropfhebephrenie" in der Anstalt, mit 32 Jahren am 24. Juni 1941 mit 79 anderen Patienten aus Gütersloh nach Scheuern verlegt und unmittel- bar danach in Hadamar vergast. Ihr Vater schrieb am 9. September 1941 an die Schwester Oberin in Güters- loh:

„Meine Tochter Sylvia ist, kurz nachdem sie in die Heil- und Pflege- anstalt Hadamar verlegt worden ist, am 11. August 1941 gestorben, und zwar war sie an Angina mit anschlie- ßender Sepsis erkrankt. Sie ist nur 4 Tage krank gewesen. Sie wird auf dem Urnenfriedhof Essen-West morgen bestattet, wo auch ihre Mut- ter, meine Frau, ruht. Nun habe ich eine Bitte an Sie; werte Schwester Oberin. Haben Sie oder die Anstalt ein Lichtbild von meiner Tochter, ganz gleich in welcher Kleidung? Ist dieses der Fall, so bitte ich um eine Aufnahme. Ich wollte es immer ma- chen lassen, aber es ist dabei geblie- ben. Sie kam von dort zuerst 4 Wo- chen in die Heil- und Pflegeanstalt dort in die Nähe nach Scheuern.

Warum wurde sie überhaupt von Gütersloh verlegt? Etwa wegen Flie- gergefahr? Schreiben Sie mir bitte wieder."

Der Vater erhält folgende men- schen-versachlichende Antwort: „Ih- rem Wunsche entsprechend über- sende ich Ihnen 4 ältere Lichtbilder Ihrer Tochter Sylvia. Die Übersen- dung der Bilder, die wir in der An- stalt angefertigt haben, erfolgt ko- stenlos. Die Überführung Ihrer Tochter in eine andere Anstalt er- folgte aufgrund der bestehenden An- ordnungen des Reichsverteidigungs- kommissars."

Das Jahr 1943 markierte einen weiteren Höhepunkt der Verle- gungs- und Tötungsaktionen. Wur- den 1941 noch 350 Gütersloher Pa- tienten „selektiert", so waren es 1943 650 Patienten. Jetzt kamen sie über- wiegend in Einrichtungen der Ostge- biete, wo sie nicht mehr durch Gas, sondern durch Medikamente oder Nahrungsverknappung getötet wur- den.

Diese letzte Methode war bei den Verantwortlichen besonders be- liebt. Denn so konnten sie sich selbst und anderen leichter eine kriegsbe- dingte Notwendigkeit des Nahrungs- entzugs und damit die persönliche

„Schuldlosigkeit" einreden und mit besserem Gewissen eine natürliche Todesursache bescheinigen. Güters- loher Patienten kamen nach Bern- burg, Meseritz, Tiegenhof und War- ta. 1945 lebten nur noch 10 Prozent von ihnen.

Nach Warta kam auch der da- mals 45jährige Wilhelm S., der we- gen manischer oder depressiver Pha- sen gelegentlich ins Landeskranken- haus mußte, in der übrigen Zeit je- doch seinen Hof bestellte. Eines Ta- ges forderte ihn die einzige in Warta tätige polnische Ärztin auf, sich nach Hause durchzuschlagen und versorg- te ihn mit Geld. Die Flucht gelang, und Wilhelm S. hat noch Jahrzehnte gelebt.

Im Mai 1987 habe ich mit 30 an- deren psychiatrisch Tätigen, organi- siert von der „Deutschen Gesell- schaft für Soziale Psychiatrie" und

der „Deutsch-Polnischen Gesell- schaft", eine Reise gerade durch die- jenigen polnischen Landeskranken- häuser gemacht, in denen in der NS- Zeit am meisten getötet wurde. Es war die erste derartige Reise nach 1945. Wir wollten wenigstens versu- chen, die Toten zu ehren oder um Verzeihung zu bitten und auf diesem Wege unsere eigene Geschichte bes- ser kennenlernen. In Warta trafen wir die besagte polnische Ärztin. Sie berichtete uns bereitwillig über die Einzelheiten der damaligen Zeit. Als ich mich bei ihr für die mutige Ret- tung von Wilhelm S. bedanken woll- te, mochte sie sich nicht erinnern und lehnte den Dank brüsk mit der Bemerkung ab, sie habe doch stets alle Patienten gleich behandelt. So sehr war die Angst selbst in ihr noch lebendig.

Vielleicht muß ich an dieser Stelle einschieben, daß es — wie in anderen Landeskrankenhäusern — auch in Gütersloh einige abenteuer- liche Rettungslegenden gegeben hat.

Sie entspringen dem wahrlich ver- ständlichen Wunschdenken, halten aber einer Untersuchung nicht stand.

Lebensrettende Konspiration

2,A Ich habe hier nur Begeben- heiten berichtet, die gesichert sind.

Wie sehr aber Licht und Schatten verteilt sind und wie unterschiedlich die Ärzte sich bemüht haben, mit ih-

Nach dem Tode hilfsbereit

A-698 (26) Dt. Ärztebl. 86, Heft 11, 16. März 1989

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rer Angst umzugehen und ihre Mit- wirkung an der Ermordung der Pa- tienten zu verringern, mag die letzte Geschichte zeigen:

Gustav E. aus dem Kreis Min- den wurde 1940 mit 20 Jahren zum Militär eingezogen. Als er erstmals an die Front sollte, floh er voll pani- scher Angst und wurde wegen Fah- nenflucht zu Gefängnis verurteilt.

Weil er dort seine Einstellung nicht änderte, wurde er einem Konzentra- tionslager überstellt. Nicht die Ge- fängnisbeamten, wohl aber der KZ- Kommandant erkannte, daß Gustav E. psychisch krank war und erwirkte seine Aufnahme im Landeskranken- haus Gütersloh. Obwohl die Ein- schätzung des KZ-Kommandanten richtig war und Gustav E. zweifels- frei an einer Psychose litt und auch heute noch leidet, finden wir in der Krankengeschichte eine meisterhaf- te diagnostische Verfälschung: Der zuständige Arzt deutete die Störung seines Patienten in eine neurologi- sche Diagnose um, womit er ihn so- wohl vor der Zwangssterilisierung als auch vor der Ermordung rettete. Es war dies derselbe schon erwähnte Dr. Herzfeld, der als „Vierteljude"

ständig um sein eigenes Leben ban- gen mußte. Offenbar hat ihm solches das Ertragen der beruflichen Angst erleichtert; denn während er sich re- gelmäßig mit dem Anstaltspastor — gleichsam konspirativ — traf, um über Rettungsmöglichkeiten für einzelne Patienten nachzudenken, sind von den anderen Ärzten solche Diagno- se-Fälschungen oder andere lebens- rettende Aktivitäten weniger be- kannt.

Wenn man aber fragt, wer die meisten Patienten gerettet habe, so sind dies ohne Zweifel diejenigen Schwestern und Pfleger gewesen, die in den letzten Kriegsjahren ihre Pa- tienten eigenmächtig und erfinde- risch mit zusätzlichen Nahrungsmit- teln versorgt haben.

Zum Vergleich: Im Ersten Welt- krieg sind 70 000 psychiatrische Pa- tienten in Landeskrankenhäusern durch Hunger gestorben, fast ebenso viele wie durch die Mordaktionen der Nazis von 1941. Das mag auch der Grund dafür sein, warum die bei- den einzigen noch lebenden Patien- tinnen, die zu den wenigen gehört

haben, die lebend 1945 aus Bernburg zurückkamen, bis heute immer nur sagen: „Über Bernburg wollen wir nicht sprechen."

Wie war

das alles möglich?

Nach dieser Schilderung des An- staltsalltags möchte ich die eingangs gestellte Frage aufgreifen: „Wie war es möglich, daß fast das ganze psych- iatrische System, überwiegend gegen den eigenen Willen, bei der Ermor- dung seiner Patienten mitwirkte, ob- wohl die damaligen psychiatrisch Tä- tigen doch vermutlich nicht besser und nicht schlechter gewesen sind als ihre damaligen Kollegen in anderen Ländern und als wir heute?" Die hilfreichste weiterführende Frage scheint mir darin zu bestehen: Wa- ren die damals tätigen Psychiater vielleicht, ohne es selbst zu merken, schon ein ganzes Stück des Weges der Entwertung ihrer Patienten ge- gangen, so daß der letzte Schritt ih- nen gar nicht mehr als so groß er- schien?

1933 hatten sie fast ohne Aus- nahme das Erbgesundheitsgesetz be- grüßt, obwohl dies die Zwangssterili- sierung vorsah. Bedenken gegen die- sen Schritt hat es praktisch nicht ge- geben. Die revolutionäre Begeiste- rung der Psychiater, nun endlich auch präventiv etwas zur Gesundung der Gesellschaft tun zu dürfen, war offenbar zu groß. Indem das Erbge- sundheitsgesetz durch spätere Ver- ordnungen radikalisiert wurde und zum Beispiel eine Schwangerschafts- unterbrechung selbst noch im fünf- ten Monat erlaubte, war die Grenze zum Töten an dieser Stelle schon überschritten.

Gleichzeitig hatten die Güters- loher Ärzte in den dreißiger Jahren zahlreiche Aufklärungsvorträge über die Gefahren der „Vererbung der Minderwertigkeit" gehört oder gar gehalten, hatten Ausstellungen durchgeführt und sich auf diese Wei- se zur Ausgrenzung der Minderwer- tigen bekannt.

Aber auch in anderer Hinsicht wurde die Minderwertigkeit der Pa- tienten offenbar: 1935 stand für den

einzelnen Patienten 30 Prozent we- niger Geld als 1929 zur Verfügung.

Später, als ein Teil des Landeskran- kenhauses für Lazarettzwecke be- nutzt wurde, wurden die psychiatri- schen Patienten gnadenlos auf im- mer enger werdendem Raum zusam- mengepfercht. Wo heute 25 Patien- ten wohnen, waren es damals 100, zum Teil in Doppelbetten. Im Alltag merkt man es gar nicht, wie ein Mensch, dem immer weniger Raum zur Verfügung steht und für den im- mer weniger Geld da ist, auch in sei- ner Wertschätzung an Wert verliert.

Da mag sich allmählich das Mitleid — das „tödliche Mitleid" — rühren, ob nicht vielleicht doch der Gnadentod für solche dahinvegetierenden Exi- stenzen das Bessere sei. Wer einen solchen, in kleinen Schritten entwer- tenden Prozeß überblickt, der mag dies im Blick von außen erkennen.

Wer aber selbst Bestandteil eines solchen Prozesses ist, der ist auch dessen Opfer und erkennt dies erst, wenn es zu spät ist.

Fast alle psychiatrisch Tätigen waren damals den Weg der Entwer- tung ihrer Patienten schon so lange mitgegangen, daß es offenbar schließlich für einen kollektiven und systematischen Widerstand des psychiatrischen Systems in der Tat zu spät war. Jetzt konnte man nur noch als Einzelgänger und isoliert Held sein, moralisch integer, aber politisch unwirksam. Mit Dr. Jasper- sen und Dr. Müller haben wir zwei solcher Psychiater schon erwähnt.

Die vielleicht eindrucksvollste Persönlichkeit dieser Art ist Profes- sor Ewald aus Göttingen. Auf dem Weg zu der Konferenz, auf der er in die Euthanasie-Mordaktionen ver- strickt werden sollte, suchte er zur Unterstützung seiner Widerstands- absicht die beiden damals berühmte- sten und einflußreichsten Psychiater, Professor Bumke und Professor Rü- din, in München auf. Beide lehnten es ab, sich an seinem Widerstand zu beteiligen. Dennoch hatte Ewald den Mut, auf der Euthanasie-Konfe- renz offen zu erklären, daß er eine Teilnahme ablehne.

Die meisten anderen führenden und bekannten Psychiater ließen sich direkt oder indirekt in das NS-Pro- gramm „alles für die Heilbaren, der Dt. Ärztebl. 86, Heft 11, 16. März 1989 (29) A-701

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Tod für die Unheilbaren" verstrik- ken, ohne daß dies ihrer Nachkriegs- karriere Abbruch getan hätte.

All das reicht aber für eine Er- klärung der damaligen Willfährigkeit des psychiatrischen Systems — von der Patientenversorgung bis zur Wis- senschaft — nicht aus. Damit eine hinreichende Bereitschaft zum „Mit- machen" hergestellt werden konnte, benötigte selbst ein so autoritäres Regime wie das Dritte Reich einen breiteren gesellschaftlichen Konsen- sus.

Dieser war, um den nächsten konzentrischen Kreis zu benennen, schon etwa seit 1890 gegeben. Denn seit dieser Zeit galt es nicht nur für deutsche, sondern für alle europä- ischen Gesellschaften als eine Selbstverständlichkeit, davon auszu- gehen, daß ein bestimmter Teil der Bevölkerung — meistens etwa ein Drittel — als minderwertig, erblich belastet, als sozialer Ballast, als Un- termenschen, degeneriert oder ent- artet zu bezeichnen sei. Das sahen nicht nur die führenden Psychiater der Jahrhundertwende so, wie Forel oder Kraepelin, sondern auch die Eliten der Bildung und der Wirt- schaft aller Fraktionen, ohne daß es nennenswerten Widerstand dagegen gegeben hätte. Der Glaube an die Gleichwertigkeit der Menschen war dem Glauben an den unterschied- lichen Nutzwert der Menschen gewi- chen.

Hinzu kam die Überzeugung, daß das Recht auf den eigenen Tod geradezu der letzte Beweis für das Recht auf das eigene Leben und auf die Selbstbestimmung des Menschen sei — ein liberaler Glaube, von dem immer wieder abgeleitet wurde, daß denjenigen, die nicht für sich selbst sprechen können, im Falle der Un- heilbarkeit eines Leidens dann auch das Recht auf den Tod von Staats wegen zugestanden und beschafft werden müsse.

Das verweist auf einen historisch noch weiter zurückliegenden kon-

zentrischen Kreis: mit der Industri- alisierung entstand um 1800 herum die „Soziale Frage", also die Frage:

„Was sollen wir mit denen machen, die industriell unbrauchbar sind; wo- für sind sie da; und wieviel Geld sol- len wir für sie ausgeben?" Seither ist es immer üblicher geworden, den Wert des Menschen statt von seiner Gleichwertigkeit von seinem indu- striellen Nutzwert her zu berechnen.

Die Entkoppelung der Wissenschaft und der Wirtschaft sowohl vom reli- giösen als auch vom philosophischen Menschenbild machte es möglich, daß bis zu einem Drittel der Gesell- schaft nur noch unter dem Aspekt der Versorgung und damit unter dem Aspekt der Kostenfrage gese- hen wurde. Die hierzu gehörenden Gruppen von Menschen, unter ihnen die psychisch Kranken, gerieten in die Gefahr, nicht mehr als Men- schen, sondern eher als Sachen wahrgenommen und behandelt zu werden.

In dieser abendländisch abgesi- cherten Denktradition stehen wir

Die bisher erschienenen Beiträge:

Prof. Dr. med. Gunter Mann: Biologis- mus — Vorstufen und Elemente einer Medizin im Nationalsozialismus (Heft 17/1988); Prof. Dr. phil. Gerhard Baa- der: Rassenhygiene und Eugenik — Vorbedingungen für die Vernich- tungsstrategien gegen sogenannte

„Minderwertige" im Nationalsozialis- mus (Heft 27/1988); Prof. Dr. Werner- Friedrich Kümmel: Die „Ausschal- tung" — Wie die Nationalsozialisten die jüdischen und die politisch mißlie- bigen Ärzte aus dem Beruf verdräng- ten (Heft 33/1988); Dr. Hans-Peter Kröner: Die Emigration von Medizi- nern unter dem Nationalsozialismus (Heft 38/1988); Dr. Georg Lilienthal:

Medizin und Rassenpolitik — Der „Le- bensborn e. V." der SS (Heft 44/1988);

Dr. med. Peter Reeg: Deine Ehre ist die Leistung — Auslese und Ausmerze durch Arbeits- und Leistungs-Medizin im Nationalsozialismus (Heft 51-52/1988); Christiane Rothmaler:

Zwangssterilisationen nach dem „Ge- setz zur Verhütung erbkranken Nach- wuchses" (Heft 4/1989); Prof. Dr.

med. Dr. phil. Rolf Winau: Die Frei- gabe der Vernichtung „lebensunwer- ten Lebens" (Heft 7/1989); Prof. Dr.

med. Eduard Seidler: Alltag an der Peripherie — Die Medizinische Fakul- tät der Universität Freiburg im Win- tersemester 1932/33 (Heft 9/1989).

noch heute und standen um so mehr unsere psychiatrischen Vorgänger in der NS-Zeit. In derselben Denktra- dition standen aber auch die Natio- nalsozialisten selbst. Deshalb kann man ihre Kernabsicht auch so be- schreiben, daß sie die Endlösung der Sozialen Frage wollten. Und dies in dem Sinne, daß sie der Welt bewei- sen wollten, daß eine Gesellschaft, die nur ein einziges Mal den Mut fin- det, sich rücksichtslos von allem so- zialen Ballast zu befreien, wirtschaft- lich, militärisch und wissenschaftlich unschlagbar sei.

Ich habe diesen Zusammenhang bis hin zu den heute brennenden Fragen der aktiven Sterbehilfe, der Sterilisierung Behinderter und der Gentechnologie ausführlicher in meinem gerade erschienenen Büch- lein „Tödliches Mitleid — zur Frage der Unerträglichkeit des Lebens"

(Verlag Jakob van Hoddis, Güters- loh 1988) beschrieben. Mit Sicher- heit konnten aber unsere psychiatri- schen Väter und Großväter, die um das Jahr 1940 herum Verantwortung zu tragen hatten, diesen Zusammen- hang kaum erkennen. Ich bin mir be- wußt, daß meine hier dargelegten Antworten auf die Frage „Wie war das möglich?" nur vorläufigen Cha- rakter haben.

Wenn ich daher in Anlehnung an das Bekenntnis der Evangelischen Kirche von meinen psychiatrischen Vorgängern der NS-Zeit sage, „sie haben nicht brennend genug ge- liebt", dann muß ich das nicht nur um die Aussage ergänzen, daß sie mit dem Lieben auch zu spät ange- fangen haben. Vielmehr muß ich diese Frage zugleich auch an mich selbst richten: „Liebe ich, lieben wir heute brennend genug und fangen wir früh genug damit an?" Ich wage nicht zu entscheiden, ob wir, die wir heute so viel bessere Möglichkeiten haben, mit der Antwort darauf bes- ser abschneiden als unsere psychia- trischen Vorgänger der NS-Zeit.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner Westfälische Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Neurologie

Hermann-Simon-Straße 7 4830 Gütersloh

li Breiter gesellschaftlicher Konsens

A-702 (30) Dt. Ärztebl. 86, Heft 11, 16. März 1989

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