M E D I Z I N
Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 186. Mai 2005 AA1295
nisterium Baden-Württemberg und den im Gesundheitsforum Baden- Württemberg zusammengeschlossenen Institutionen im Rahmen des „Qua- litätsförderpreises Gesundheit“ ausge- zeichnet.
Ausblick
Aktuell müssen folgende Aufgabenfel- der bearbeitet werden:
> Beim Sozialministerium Baden- Württemberg wurde eine Arbeitsgrup- pe „Ambulante Entgiftung“ eingerich- tet, in der das Projekt vertreten ist. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die Erarbei- tung von Standards und Leitlinien zur ambulanten Entgiftung.
>Die weitere Finanzierung des Pro- jekts muss noch gesichert werden. Die zweigliedrige Kostenträgerschaft stellt hier ein Problem dar (Entgiftung über- nimmt die Krankenkasse, Entwöhnung übernimmt der Rentenversicherungs- träger), insbesondere auch, weil diese in der aktuellen „Vereinbarung Abhängig- keitserkrankungen“ vom 4. Mai 2001 wiederum festgeschrieben wurde. Paral- lel hierzu werden aktuell auf regionaler Ebene die Möglichkeiten in Richtung
„Integriertes Versorgungskonzept“ son- diert.
>Weitere Evaluationsschritte sind in Planung. Neben einer verbesserten Stu- dienorganisation (in erster Linie verbes- serte Katamneseerhebungen, Schulung der beteiligten Ärzte) sollen explizit ge- sundheitsökonomische Fragestellungen berücksichtigt werden.
Manuskript eingereicht: 10. 5. 2004, revidierte Fassung angenommen: 14. 10. 2004
Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.
❚Zitierweise dieses Beitrags:
Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1290–1295 [Heft 18]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit1805 abrufbar ist.
Anschrift für die Verfasser:
Dipl.-Psych. Thomas Hintz
Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin Zentralinstitut für Seelische Gesundheit J5 68159 Mannheim
E-Mail: hintz@zi-mannheim.de
Neue Verordnung
Für den Einsatz im Praxisalltag ist wichtig zu wissen, dass seit 1. Januar 2004 die Verordnung von Ivermectin nur auf grünem Rezept möglich ist;
denn das Medikament ist ausschließ- lich über die internationale Apotheke beziehbar. In Frankreich ist das Mittel zwar für die Skabies zugelassen; dort jedoch nicht rezeptpflichtig. Somit können manchmal Kosten für die Ein- richtungen von mehr als 1 000 Euro entstehen, wenn man, wie erforderlich, alle Patienten zeitgleich behandeln möchte.
Aus meiner Klinikzeit kann ich die positiven Erfahrungen mit Allethrin- spray bezüglich der Wirksamkeit leider nicht teilen; außerdem kommt es bei der Applikation zur Belastung des Pfle- gepersonals.
Aus meiner Erfahrung an über 900 Patienten habe ich jedoch auch schon in Einzelfällen Patienten mit Skabies ge- sehen, die trotz mehrfacher ordnungs- gemäßer Therapie mit Ivermectin und Permethrin letztendlich erst unter einer Behandlung mit Jacutin Emulsion ab- heilten, entgegen den Erfahrungen aus der Literatur (1).
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.
Literatur
1. Quadripur SA, Schauder S: Orale Therapie einer lindan- resistenten Skabies crustosa mit Ivermectin. Z Hautkr 1997; 72: 121–126.
Dr. med. Stefan Kock Durlacher Straße 1 75172 Pforzheim
Schlusswort
Ivermectin haben wir auch nur bei pro- blematischen Indexpatienten mit Sca- bies crustosa angewandt beziehungs- weise deren Applikation empfohlen.
In der Tat ist Allethrinspray – länge- re Zeit das einzige zugelassene Pyre- throid – nicht so gut handhabbar und versagte, nach unserer Erfahrung, ins- besondere bei stark behaarten Patien- ten. Vor der Zulassung von Permethrin als Antiscabiosum gab es jedoch Ein- sprüche einzelner Patienten bezie- hungsweise Heimleitungen gegen de- ren Anwendung, sodass eben auf Alle- thrin zurückgegriffen werden musste.
Wodurch die von Herrn Kock er- wähnten Versager von Permethrin in Einzelfällen erklärt werden können, bleibt unklar. Eine echte Resistenz scheint in Deutschland bisher nicht be- wiesen zu sein. Nach unseren nunmehr 15-jährigen durchgehenden Erfahrun- gen mit Permethrin können wir nur noch einmal sagen, dass sich Perme- thrin als zuverlässiges Mittel der ersten Wahl zur Einmalbehandlung der Sca- bies erwiesen hat.
Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sin- ne der Richtlinien des International Committee of Medi- cal Journal Editors besteht.
Prof. Dr. med. Uwe-Frithjof Haustein Priv.-Doz. Dr. med. Uwe Paasch
Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universität Leipzig
Stephanstraße 11 04103 Leipzig
zu dem Beitrag
Krätze weiterhin verbreitet
von
Prof. Dr. med. Uwe-Frithjof Haustein
Priv.-Doz. Dr. med. Uwe Pasch in Heft 1–2/2005
DISKUSSION
Diskussionsbeiträge
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mäßige Hinweise). DÄ/MWR