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Archiv "Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft gibt bekannt: Einschränkung der Anwendungsgebiete L-Tiyptophan-haltiger Fertigarzneimittel" (25.12.1989)

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Bekanntgabe der Bundesärztekammer

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft gibt bekannt:

Einschränkung der Anwendungsgebiete L-Tiyptophan-haltiger Fertigarzneimittel

Vermutlich durch hohe Dosierungen oder Verunreini- gungen hervorgerufene Erkrankungen

Nach einer Verlautbarung des bga-pressedienstes hat

„das Bundesgesundheitsamt am 12. 12. 1989 bei 12 L- Tryptophan-haltigen Arzneimitteln Sicherheitsmaßnah- men veranlaßt. Die pharmazeutischen Unternehmer ha- ben sich einverstanden erklärt und entsprechende An- träge vorgelegt. Alle Anwendungsgebiete im Bereich de- pressiver Syndrome werden gestrichen (,Ruhen der Zu- lassung`), für das einzige verbleibende Anwendungsge- biet ‚Schlafstörungen' wird eine Tagesmaximaldosis von 1 Gramm empfohlen und in die Produktinformation auf- genommen (2).

Diese Begrenzungen sind bei folgenden Arzneimit- teln zu beachten:

Ardeytropin® Tabl.; Atrimon Filmtabl.®; Biotonin®

Kaps.; Eltryptan® Filmtabl.; L-Tryptophan-AS® Film- tabl.; Neurocalm® Kaps.; Sedanoct® Filmtabl.; Tempi- dorm LT® Filmtabl.; Tryptocompren® Granulat, Film- tabl.; Tryptophan 500 Farmaryn® Filmtabl.

Darüber hinaus wird das Fertigarzneimittel Kalma®

aus Gründen eines vermuteten Mangels der pharmazeu- tischen Qualität vollständig vom Markt genommen (1).

Die Maßnahmen wurden erforderlich, weil dem Bun- desgesundheitsamt in den letzten Tagen, insbesondere im Zusammenhang mit der Einnahme größerer Mengen von L-Tryptophan-haltigen Arzneimitteln, Krankheits- erscheinungen in Form von Veränderungen des Blutbil- des, Muskel- und Gelenkschmerzen, Atembeschwerden, Fieber- und Hautreaktionen gemeldet worden sind (,Eosinophille-Myalgie-Syndrom`). L-Tryptophan ist ei- ne Animosäure, die in begrenztem Umfang natürlicher- weise in Lebensmitteln vorkommt . . . Als Ursache der Symptome kommen einerseits Wirkungen hoher Dosen der Animosäure selbst, eventuell aber auch herstellungs- bedingte Verunreinigungen in Betracht . . ."

Das Bundesgesundheitsamt und die Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzteschaft empfehlen Pa- tienten, die L-Tryptophan-haltige Arzneimittel einneh- men, sich sofort mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn bei ihnen Symptome wie die oben beschriebenen auftreten. Außerdem empfehlen das Bundesgesund- heitsamt und die Arzneimittelkommission den Patien- ten, die L-Tryptophan-haltige Arzneimittel bisher zur Depressionsbehandlung eingenommen haben, sich von einem Arzt beraten und gegebenenfalls ein anderes Arz- neimittel verordnen zu lassen.

(1) Laut letzten Informationen des Bundesverbandes der Phar- mazeutischen Industrie (BPI) und des Bundesfachverban- des der Arzneimittelhersteller (BAH) werden folgende Fertigarzneimittel bis zur Änderung der Faltschachteln und Packungsbeilagen ebenfalls vom Handel zurückgerufen:

Ardeytropin® Tabl.; L-Tryptophan-AS® Filmtabl.

(2) Von einzelnen Herstellern bereits übernommen.

Aus Bund und Ländern

Bauen für Behinderte

BONN. Der Bundesver- band Selbsthilfe Körperbe- hinderter e. V. (BSK) hat sich dafür eingesetzt, bei der Um- setzung des Wohnbaupro- gramms der Bundesregierung auf die Bedürfnisse Behin- derter Rücksicht zu nehmen.

Als Hilfestellung hat der BSK einen Planungsberater an 25 000 Architekten und Bau- planer verschickt. „Barriere- freies Bauen" erleichtere Be- hinderten, aber auch älteren Menschen und Kindern All- tag und Selbständigkeit. EB

Zu wenig Klinische Pharmakologen

BONN. Obwohl etwa 80 Prozent der Kliniken die Zu- sammenarbeit mit einem Kli- nischen Pharmakologen be- fürworten, steht ein Fach- mann nur in 16 Prozent der Fälle zur Verfügung, erklärte Prof. Dr. Ulrich Abshagen, Sprecher des Vorstandes der Paul-Martini-Stiftung, anläß- lich einer Pressekonferenz des Paul-Martini-Kolloqui- ums „Methoden der thera- peutisch-klinischen For- schung".

Dieses Hauptergebnis ei- ner von der Paul-Martini- Stiftung 1989 durchgeführten Umfrage bei 198 Kranken- häusern sei in der Ausbil- dungssituation begründet.

„An den Medizinischen Fa- kultäten der Bundesrepublik Deutschland bestehen nur vier Lehrstühle für Klinische Pharmakologie. Mit den Möglichkeiten der Weiterbil- dung ist es kaum besser be- stellt." Die Paul-Martini-Stif- tung habe, so Abshagen, seit mehr als zwanzig Jahren auf vielfältige Art Forschung und Ausbildung in der Klinischen Pharmakologie gefördert.

Dies könne jedoch auf Grund der derzeitigen Situation nur ein „Tropfen auf dem heißen Stein" sein. Die Folge dieser Versäumnisse sei eine Unsi- cherheit der Ärzteschaft im Hinblick auf eine rationale

Arzneitherapie. „Eine syste- matische Ausbildung in der Klinischen Pharmakologie und eine Sensibilisierung für ihre Fragestellungen während des Studiums und der Weiter- bildung von Medizinern ist dringend notwendig, um die Sicherheit von Ärzten im Um- gang mit Arzneimitteln und in der Beobachtung von Arz- neimittelwirkungen zu stär- ken", forderte Professor Abs- haben. Gräf

Leben in der Dritten Welt

AACHEN/STUTTGART.

Um Sympathie werben und Vertrauen schaffen zwischen allen Völkern der Welt, das ist das Anliegen des soeben erschienenen „Brot für die Welt"/Misereor-Bildkalen- ders. Die 13 Blätter beschrän- ken sich nicht auf die Abbil- dung der oft bunten Oberflä- che der Dritten Welt. Sie zei- gen die harte Lebenswirklich- keit. Format: 56 cm x 28 cm;

vierfarbig; 16 DM. Erhältlich bei: Misereor Bischöfliches Hilfswerk, Misereor e. V., Mozartstraße 9, 5100 Aachen, Telefon: 02 41/44 20 oder Brot für die Welt, Stafflen- bergstraße 76, 7000 Stuttgart 1, Telefon: 07 11/21 59-0. EB

Medizinstudenten:

Schneller als gedacht

KÖLN. Mediziner studie- ren im Durchschnitt 12,9 Se- mester, Zahnmediziner sogar nur 11,3. Das hat der Wissen- schaftsrat in einem Bericht zu den Studienzeiten in den ein- zelnen Studiengängen für 1987 errechnet. Damit gilt die alte Regel nicht mehr, wo- nach das Medizinstudium das längste ist. Denn angehende Naturwissenschaftler, Ingeni- eure, aber auch Geisteswis- senschaftler brauchen durch- schnittlich bereits länger als die Medizinstudenten. 91 Prozent der Humanmediziner schafften es zudem, ihr Studi- um innerhalb der Bafög- Höchstförderdauer von 14 Se- mestern abzuschließen. EB A-3934 (26) Dt. Ärztebl. 86, Heft 51/52, 25. Dezember 1989

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