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Archiv "Reisemagazin: Schaden angerichtet" (10.12.1993)

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LESERBRIEFE

Reisemagazin

Das Supplement

"Reisemagazin",

das der Auflage von Heft 44/1993 beilag, hatte eine Reihe von Briefen zur Folge,

insbesondere

betrafen diese einen Artikel über Pattaya.

Nachfolgend einige charakteristische Zuschriften:

Befremdlich

Ich gehöre zwar nicht zu den 85 Prozent der befragten DÄ-Bezieher, die an einer Reisebeilage Interesse hat- ten, aber Urlaub mache ich trotzdem gerne.

Allerdings fand ich die Auswahl der vorgeschlagenen

Schaden angerichtet

Gleichzeitig mit einer Be- richterstattung über das Ko- mitee "Ärzte für die Dritte Welt" (Titelthema DÄ 44/93) erschien im Reisemagazin der gleichen Ausgabe ein kurzer Beitrag über Kenia ("Ein Traum unter einem Bao- bab") ... Während die einen

Schlimmes

Konsumverhalten

Das Konsumverhalten, das darin zum Ausdruck kommt, ist für mich schlimm, bedrückend, weil es zeigt, wie wir weißen Mitteleuropäer überall eindringen, an uns reißen, was dann als "Entdek-

ken" und "Geheimnisse lüf-

ten" deklariert wird. · Ich glaube, daß wir Ärzte doch über die intellektuellen Mittel verfügen (wenn sie auch sehr häufig nicht ge- nutzt werden!), um zu erken- nen, daß durch so etwas dem Total-Ausverkauf unserer Er- de nur Vorschub geleistet wird.

Dr. med. Brigitte Sande!, Kernsstraße 6, 79189 Bad Krozingen

Gegen den Strich

Gehe ich recht in der An- nahme, daß die Artikel in Ih- rem Reisemagazin dem Arzt

Urlaubsziele doch recht be- fremdlich.

Einzig das Kleinwalsertal liegt in erreichbarer Nähe (aber man reist wohl doch besser mit dem Flieger dort- hin) und lockt mit gar um- weltverträglichstem Urlaub.

Kaum durch die direkt darun- ter montierte Anzeige für den Pistenspaß in den Rocky Mountains beeinträchtigt, oder besser kontrakariert.

Überdies ist das Titelbild der Beilage mühelos in der Lage, jegliches Vorurteil über Die Ärzte und Ihre Welt zu bestärken ...

Frank Püschel, Hans-Böck- ler-Ailee 8, 26759 Hinte

Kollegen ihren Jahresurlaub opfern, um ihre Arbeitskraft in einem Land der sogenann- ten "Dritten Welt" zur Verfü- gung zu stellen, richten die anderen dort durch ihr Reise- verhalten noch größeren Schaden an ...

Silvia Fischer, Arnold-We- ber-Straße 20a, 85053 Ingol- stadt

von heute das Reisen schmackhaft machen sollen?

Wenn ja, dann wundere ich mich sehr über Ihren Pattaya- Artikel; denn welcher mora- lisch gefestigte Mensch, und solche sind doch die Ärzte, will sich an einen Urlaubsort begeben, an dem es tagsüber

"geschäftig und trist (sie!)

aussieht", des Nachts es je- doch Massagesalons und Nightclubs "in großer Anzahl gibt"?

Wer will in eine Stadt, in der sich die Bestrebungen, die Prostitution zu verbieten, mit elf Prozent Touristen- rückgang auswirken? Wollen das etwa die Leser Ihrer Zei- tung? Wer will in eine Stadt, in der Kinderarbeit und -pro- stitution zwar geahndet wer- den, jedoch nur um das pi- kierte Ausland zum Still- schweigen zu bringen, und nicht etwa weil die eigenen moralischen Grundsätze ei- nen dazu treiben!

Aber Pattaya hat auch noch andere Seiten: Da gibt A1-3266 (6) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 49, 10. Dezember 1993

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SPEKTRUM LESERBRIEFE

es Pattaya Beach, wo man wasserskilaufen, aber nicht baden kann, da das Wasser zu verschmutzt ist. Ganz zu schweigen von den deutschen Restaurants, in denen man billiger als in München essen kann . . . und die überaus günstigen falschen Marken- klamotten ... Wem der ge- samte Artikel genauso gegen den Strich ging wie mir, dem empfehle ich folgendes:

Man fahre in den Urlaub an einen sauberen Bade- strand, der nicht so weit weg und billiger ist. Von dem „ge- sparten Geld" gehe man in München so richtig deutsch essen und kaufe sich ein ech- tes Nike T-Shirt!!

Beatrix Angele, 17 Jahre, Tochter von zwei Ärzten, Warthelandstraße 61, 73431 Aalen

Skandalös

Mit Befremden und Ent- setzen las ich einen eindeutig zweideutigen Artikel über die thailändische Stadt Pattaya, Ziel zahlreicher Sextouristen.

Es erscheint mir skandalös, daß ausgerechnet im DÄ, das sich aus medizinischen und moralischen Gründen klar ge- gen Sextourismus ausspre- chen müßte, solch ein Werbe- artikel zu finden ist. Ich emp- finde es als unerträglich, sol- ches in einer Zeitschrift zu le- sen.. .

Ich hoffe, daß Sie eine eindeutige Distanzierung in einer der nächsten Ausgaben veröffentlichen werden.

Dr. Ansgar W. Lohse, Silva- nerstraße 19a, 55129 Mainz

Protest

Hiermit protestiere ich entschieden gegen den Wer- be-Artikel für Reisen nach Pattaya. Ich finde es empö- rend, daß im Namen des DA unverhohlen die Prostitution und illegal hergestellte Wa- ren als Urlaubsattraktion an- gepriesen werden. Überdies wird betont, daß bei Wegfall dieser Angebote der Ort sei- ne angebliche Lebensgrund-

lage verlieren würde. Auf die jämmerliche Situation der einheimischen Bevölkerung wird mit keinem Wort einge- gangen.

Gesundheitliche Gefah- ren durch das Wasser werden im Nebensatz erwähnt und heruntergespielt, andere, zum Beispiel durch die AIDS-Verbreitung und son- stige Seuchen, werden erst gar nicht erwähnt. Statt des- sen wird ein Urlaub dort auch noch Familien mit Kindern empfohlen.

Das DÄ sollte sich von solchem Zynismus distanzie- ren und nicht für Urlaubsorte werben, deren natürliche Le- bensgrundlagen durch Mas- sentourismus zerstört und de- ren Bevölkerung durch die Verlockungen des Tourismus ausgebeutet und ihrer Men- schenwürde beraubt wird.

Adelheid Lipke-Rastem- borski, August-Schmidt-Stra- ße 65, 45739 Oer-Erken- schwick

Betrüblich

Ich bin sehr betrübt, daß in unserem Deutschen Ärzte- blatt ein Reisemagazin Platz findet, das auf der allerersten Seite einen Erlebnisurlaub in Pattaya anbietet — selbstver- ständlich mit Ausnutzung der Prostitution, für deren Auf- findung gleich die Straßenzü- ge angegeben werden! Es wird gleichzeitig für Prostitu- tion geworben, weil sonst ein devisenbringender Zweig des Tourismus ausfällt.

Ist unser Berufsstand auf ein derartiges Niveau gesun- ken, daß er widerspruchslos solche Angebote zuläßt? Wä- re es nicht angemessener, die Touristen zu ermuntern, auf ein hartes Herunterhandeln aller Preise zu verzichten und normale, erträglich Preise zu bezahlen, die dann auch devi- senbringend wären? Welcher Thailand-Tourist aus unse- rem Berufsstand ist denn so arm, daß er nicht einen ange- messenen Preis bezahlen könnte?

Dr. med. Renate Martin, 88074 Meckenbeuren

Anmerkung der Redakti- on: Selbstverständlich werden nicht alle Leser mit der The- menauswahl im „Reisemaga- zin" einverstanden sein. Und selbstverständlich betreibt das Deutsche Ärzteblatt keine Wer- bung für „Sextourismus" oder gar Kinderprostitution. Diese Probleme gibt es in vielen Län- dern der Dritten Welt (auch oh- ne Massentourismus). Daß Thailand und Pattaya keines-

Krebstherapie

Zu dem Beitrag „,Krebsheiler' im Kreuzfeuer der Kritik: Immer mehr Fälle von Fehlbehandlung" von Kurt Gelsner in Heft 36/1993:

Zuwendungslücke Die Liste der Institutio- nen und Behandler im Be- reich der wissenschaftlich nicht anerkannten Behand- lungsmethoden ließe sich mü- helos verlängern. Eine infau- ste Prognose aufgrund eines metastasierenden Krebslei- dens hat häufig den Rückzug des Arztes aus der Behand- lung zur Folge. Diese Zuwen- dungslücke nutzen die

„Krebsheiler" mit sich der wissenschaftlichen Überprü- fung entziehenden Angaben über Behandlungserfolge.

Selbst horrende Kosten wer- den von den Patienten und im Einzelfall von den Kranken- kassen akzeptiert. Auch bei Beihilfestellen, Kostenträger der Behandlungskosten von Beamten, wird zunehmend die Übernahme von Kosten für derartige wissenschaftlich nicht anerkannte Behand- lungsmethoden beantragt.

Mit Datum vom 9. April 92 hat der Niedersächsische Finanzminister einen Erlaß herausgegeben: „ . . Sollte eine Fortsetzung der Behand- lung mit gesicherten Metho- den nach den Feststellungen des zu beteiligenden Amts- arztes zu keiner nachhaltigen Verbesserung der Krank- heitsbilder führen, hätte ich gegen die Anerkennung der Beihilfefähigkeit für Aufwen- dungen der hier in Rede ste- henden Außenseitermetho-

wegs nur für „Sextouristen" in- teressant sind und warum, steht in dem von etlichen Lesern kriti- sierten Artikel im „Reisemaga- zin" deutlich zu lesen. Die thai- ländische Regierung bemüht sich, die Prostitution und ihre Folgen für die einheimische Be- völkerung (HIV) einzudämmen.

Kein Tourist wird aber gezwun- gen, sich ihren Gefahren auszu- setzen (oder überhaupt nach Pattaya zu reisen). gb

den für einen befristeten Zeitraum keine Bedenken."

Der Minister bietet also den Außenseitermethoden bei al- len Erkrankungen mit infau- ster Prognose tatsächlich die Anerkennung der Beihilfefä- higkeit an.

Es muß ein enormes Defi- zit bei der Betreuung schwerstkranker Patienten existieren, wenn geschäfts- tüchtige Wunderheiler mit ministeriellem Segen rechnen dürfen. Dieser Erlaß sollte deshalb von uns Ärzten als ei- ne Herausforderung an die Schulmedizin verstanden werden, den todkranken Pa- tienten zum Beispiel schmerztherapeutisch zu be- handeln und kein Vakuum ärztlicher Zuwendung entste- hen zu lassen. So verstanden ist der Erlaß keinesfalls ge- eignet, nicht wissenschaftlich allgemein anerkannten Be- handlungsmethoden den Weg in die Beihilfetätigkeit und damit gesellschaftliche Aner- kennung zu ebnen. Die ärztli- che Betreuung Todkranker und Sterbender muß integra- ler Bestandteil ärztlicher Ar- beit sein (siehe Richtlinien der Bundesärztekammer für die ärztliche Sterbebeglei- tung).

Dr. med. Friederike Raithel, Waldweg 7, 21337 Lüneburg

Keinen einzigen Befund vorgelegt

Die Arbeitsgruppe „Biolo- gische Krebstherapie", geför- dert von der Deutschen Krebshilfe, Bonn, ist bereits vor Jahren erstmals an Dr.

Klehr herangetreten mit der A1-3268 (8) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 49, 10. Dezember 1993

Referenzen

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