105 Tenoxicam 110 Grad
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Behandlungszeit in Wochen 4 85
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den fand bei jedem Patienten eine eingehende klinische Untersuchung statt. Bei den objektiven Meßdaten standen Flexion des betroffenen Ge- lenkes, bei Coxarthrosen Intermal- leolarabstand sowie der Zeitauf- wand für eine Zehn-Meter- Geh- strecke im Vordergrund.
Gleichwertig wirksam, Tenoxicam besser verträglich
Ergebnisse und Diskussion: Bei den subjektiven Angaben bezüglich des Schmerzes sowie der Druckemp- findlichkeit des geprüften Gelenkes zeigten sich im Vergleich zu den Ausgangswerten signifikante Unter- schiede. Dies wird am Beispiel des Bewegungsschmerzes gezeigt (Ab- bildung 1). Der globale Vergleich der beiden Gruppen zeigte keinen signifikanten Unterschied.
Die objektiven Befunde (Fle- xion des betroffenen Hüft- bzw.
Kniegelenkes, Intermalleolarab- stand, Zeitaufwand für eine Zehn- Meter-Gehstrecke sowie funktionel- ler Zustand) zeigten ebenfalls signi- fikante Verbesserungen im Ver- gleich zu den Ausgangswerten, in der Abbildung 2 am Beispiel der Flexion dargestellt.
Gegenüber dem Ausgangsbe- fund ergab sich
• in der Tenoxicam-Gruppe bei siebzehn Patienten ein guter bis sehr guter, bei drei Patienten ein mäßiger Therapieerfolg,
• in der Indometacin-Gruppe bei sechzehn Patienten ein guter bzw. sehr guter und bei vier Patien- ten ein mäßiger Therapieerfolg.
Abbildung 2: Ob- jektive Befunde über verbesserte Flexion der betrof- fenen Gelenke durch Therapie mit den nicht-steroida- len Antirheumatika Tenoxicam und In- dometacin
Die subjektive Beurteilung durch die Patienten entsprach im wesentlichen der der behandelnden Ärzte. Die Verträglichkeit von Ten- oxicam war sehr gut. Nebenwirkun- gen wurden in keinem Fall angege- ben. In der Indometacin-Gruppe kam es bei drei Patienten zu gerin- gen bis mittelgradigen gastrointesti- nalen Beschwerden wie Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen, die je- doch nach Dosisreduktion auf 2 x 50 mg/Tag, in einem Fall durch zu- sätzliche Gabe einer Antazidum- Suspension wieder abklangen.
Zusammenfassend läßt sich fest- stellen, daß die klinische Wirksam- keit von Tenoxicam bei 85 Prozent der Patienten mit gut bzw. sehr gut beurteilt wurde. Tenoxicam war sehr gut verträglich, ein vorzeitiger Therapieabbruch war in keinem Fall erforderlich. Die Laborparameter zeigten keine klinisch relevanten Veränderungen. Eine Interaktion mit anderen gleichzeitig verabreich- ten Medikamenten war nicht vor- handen. Tenoxicam erscheint uns somit zur Behandlung arthrotischer Gelenkveränderungen geeignet. Es erwies sich hinsichtlich seiner Wirk- samkeit dem Indometacin als gleich- wertig. Sollten sich diese Befunde an größeren Patientenkollektiven be- stätigen lassen, muß Tenoxicam we- gen seiner geringen Dosierung und möglicherweise besseren Verträg- lichkeit als therapeutische Bereiche- rung angesehen werden.
Anschrift für die Verfasser:
Dr. med. Th. Wille
Klinik am Park, Parkstraße 7 6208 Bad Schwalbach
ACE-Hemmer bei Herzinsuffizienz
Vorteilhaft
ist die kurze Wirkdauer
Milton Packer, New York, in- ternational anerkannter Experte für den Einsatz von ACE-Hemmern bei Herzinsuffizienz, berichtete im New England Journal of Medicine (N.
Engl. J. Med. 1986; 315; 847-853) über eine kontrollierte, randomisier- te Vergleichsstudie: Jeweils 21 Pa- tienten mit schwerer chronischer Herzinsuffizienz erhielten drei Mo- nate lang 150 mg Captopril bzw. 40 mg Enalapril täglich zusätzlich zu ei- ner konstanten Therapie mit Digo- xin und Diuretika.
Bei 15 Patienten unter Captopril und bei 11 Patienten unter Enalapril verbesserte sich der klinische Zu- stand um mindestens eine Klasse nach NYHA (New York Heart As- sociation). Als entscheidender Un- terschied zwischen den beiden ACE- Hemmern stellte sich heraus: Das Risiko einer Hypotonie mit in der Folge auftretenden zerebralen und renalen Funktionsstörungen ist un- ter Enalapril deutlich höher, da die- se Substanz das Angiotensin-Con- versions-Enzym nahezu für die ge- samte Dauer des Dosierintervalls komplett blockiert. Captopril besitzt dagegen eine geringere Enzymaffini- tät, so daß Angiotensin II seine phy- siologischen Funktionen während der Therapie immer wieder kurzfri- stig ausüben kann
Entsprechend kam es unter Captopril bei nur einem Patienten zu Synkopen infolge zerebraler Min- derdurchblutung gegenüber sechs Patienten unter Enalapril. Weiter- hin verringerte sich unter Enalapril, nicht jedoch unter Captopril, die Kreatinin-Clearance, und es war ei- ne Kaliumretention zu verzeichnen.
Der Grund: Einen Abfall des rena- len Perfusionsdrucks kann der Orga- nismus normalerweise durch selekti- ve Konstriktion der efferenten Arte- riolen kompensieren. Dieser die Nierenfunktion aufrechterhaltende Mechanismus wird durch Angioten- sin II vermittelt und kann deshalb bei andauernder Enzymblockade nicht wirksam werden. uvi A-1154 (70) Dt. Ärztebi. 84, Heft 17, 23. April 1987