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Archiv "ACE-Hemmer bei Herzinsuffizienz: niedrige Dosis reicht aus" (22.08.1987)

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ACE-Hemmer bei Herzinsuffizienz:

niedrige Dosis reicht aus

D

ie Einführung einer speziellen niedrig do- sierten Darreichungs- form des ACE-Hemmers Captopril nahm die Firma Melusin Schwarz, Monheim, kürzlich zum Anlaß für eine Pressekonferenz. Wie man ACE-Hemmer richtig do- siert, das hat sich sowohl hin- sichtlich der Hypertonie als auch hinsichtlich der Herzin- suffizienz erst nach längerer klinischer Erfahrung heraus- gestellt.

Für die Herzinsuffizienz gilt heute: Die Captopril-In- itialdosis sollte 6,25 mg be- tragen, was einer halben ge- rillten Tablette der neuen Darreichungsform Cor Ten- sobon entspricht. Falls erfor- derlich, wird die Dosis im weiteren Verlauf der Thera- pie auf zwei- bis dreimal täg- lich 12,5 bis 25 mg erhöht, wobei allerdings eine Dosis- steigerung frühestens in vier- zehntägigen Intervallen er- folgen sollte, damit auch wirklich der maximale Effekt der jeweils niedrigeren Dosis erzielt wird.

Die Wirkung der ACE- Hemmer ist physiologisch sinnvoll. Sie entspricht laut Prof. H. Jahrmärker, Gründ- wald, der Wirkung des natri- uretischen Herzhormons, des natürlichen Gegenspielers zum sympathischen Nerven- system und zum Renin-An- giotensin-Aldosteron-System bei der Regulation der Herz- Kreislauf-Situation. Bei einer Herzinsuffizienz werden die- se beiden Systeme aktiviert mit dem Ziel, einen Blut- druckabfall zu verhindern.

Die Kehrseite dieses an sich sinnvollen, aber meist über- schießenden Kompensations- mechanismus: Durch den er- höhten peripheren Wider- stand wird das geschädigte Herz noch zusätzlich bela- stet. ACE-Hemmer schrau- ben die RAA- und Sympathi- kus-Aktivität auf ein „gesun- des" Maß zurück.

Prof. W.-D. Bussmann, Frankfurt, sprach sich bei der Pressekonferenz in München dafür aus, kürzer wirksamen ACE-Hemmern wie Capto- pril den Vorzug zu geben. Es

gibt Hinweise auf ein gestei- gertes Risiko unerwünschter Wirkungen beim Einsatz von Substanzen mit stärkerer ACE-Affinität. Dies gilt ins- besondere für schwere For- men der Herzinsuffizienz, während andererseits bei den

leichten Formen eine totale ACE-Blockade unnötig ist.

In diesem Zusammenhang ist auch die heute propagierte Niedrigdosierung von Cap- topril zu sehen, mit der nicht die Wirkintensität, sondern die Wirkdauer vermindert wird.

Vor Einleiten einer The- rapie mit ACE-Hemmern muß in jedem Fall die Nie- renfunktion bestimmt wer-

den. Ist diese erniedrigt, wird die Dosis des ACE-Hemmers im selben Maßstab reduziert.

Weiterhin ist abzuklären, ob der Patient forciert mit Di- uretika vorbehandelt ist — dann ist Vorsicht geboten, da es zu einem Blutdruckabfall

kommen kann. Ganz gene- rell, so hieß es in München, werde das Risiko eines Blut- druckabfalls unter ACE- Hemmern überproblemati- siert. Treten diesbezüglich Probleme auf, ist es in der Regel ausreichend, den Pa- tienten flach zu lagern und ihn trinken zu lassen.

Die hohen Erwartungen, die aufgrund der physiolo- gisch sinnvollen Wirkweise in

die ACE-Hemmer gesetzt worden sind, haben sich er- füllt. Dies erklärte Prof. Dr.

H. Just, Freiburg, bei einer Pressekonferenz zum Thema

„Frühe Behandlung der Herzinsuffizienz mit ACE- Hemmern" , welche die Fir- ma Squibb/von Heyden im Rahmen der 53. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislauffor- schung in Mannheim veran- staltet hat. Aktueller Anlaß für die positive Beurteilung des relativ neuen Therapie- prinzips waren die Zwischen- ergebnisse einer doppelblind angelegten Survival-Studie, die Dr. F. X. Kleber, Mün- chen, bei dieser Pressekonfe- renz präsentierte. Die Lang- zeit-Studie zeigt: Der ACE- Hemmer Captopril kann die Letalität bei leichter bis mit- telschwerer Herzinsuffizienz reduzieren.

Geprüft wurde der ACE- Hemmer gegen Plazebo, wo- bei alle Patienten eine Basis- therapie mit Digitalis und/

oder Diuretika erhielten. Die 78 in die Zwischenauswer- tung eingegangenen Patien- ten befanden sich in der Mehrzahl im Stadium II der Herzinsuffizienz. Die Ergeb- nisse: Nach einem Jahr Beob- achtungszeit lebten in der Captopril-Gruppe noch 89 Prozent der Patienten, in der Plazebo-Gruppe dagegen nur noch 67 Prozent, und nach eineinhalb Jahren hatte sich der Unterschied auf 80 versus 45 Prozent vergrößert. Ohne schwere Verschlechterung lebten unter Captopril (plus Basistherapie) nach einem Jahr noch 78 Prozent der Pa- tienten, unter Plazebo (plus Basistherapie) dagegen nur noch 50 Prozent, und nach eineinhalb Jahren standen 60 gegen 18 Prozent.

Diese Ergebnisse, die durch die Befunde weiterer Studien gestützt werden, sprechen laut dem einhelli- gen Urteil der in Mannheim anwesenden Experten dafür, daß heute eine Therapie leichterer Herzinsuffizienz nicht mehr ohne einen ACE- Hemmer begonnen werden sollte. vi A-2272 (72) Dt. Ärztebl. 84 , Heft 34/35, 22. August 1987

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