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Archiv "Squibb und Boehringer Mannheim kooperieren: ACE-Hemmer Captopril frühzeitig bei Herzinsuffizienz" (12.10.1989)

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Academic year: 2022

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Prognose korreliert. Auswurf sei nicht unbedingt therapie- bedürftig, entscheidend für die Indikationsstellung sei die Lungenfunktion. Nicht oft ge- nug betont werden könne die Bedeutung des Rauchens als bronchopulmonale Noxe er- sten Ranges, erklärten die Experten beim Frankfurter Presse-Workshop. Es bestehe eine ganz klare Korrelation zwischen Rauchen und Lun- genfunktion. Hierzu Dr. med.

V. Rausch, Oberhausen:

Müssen wir umdenken in der Bewertung der kardiovas- kulären Risikofaktoren? Das Serum-Cholesterin scheint die Hypertonie als die „Num- mer Eins" abzulösen. Wie Professor Siegfried Heyden, Durham (USA), bei einem Pressegespräch des Phar- maunternehmens Pfizer, Karlsruhe, im August beton- te, darf der Hochdruck heute nicht mehr separat gesehen werden. Die großen Interven- tionsstudien in den USA ha- ben gezeigt, daß die Hyperto- nie-Behandlung nur zu acht Prozent dazu beigetragen hat, einen tödlichen Herzinfarkt zu vermeiden, die Senkung des Cholesterin-Spiegels da- gegen zu 30 Prozent und die Raucher-Entwöhnung zu et- wa 22 Prozent.

Diese Daten werden auch durch andere Untersuchun- gen bestätigt. Einige der Bei- spiele, die Prof. Heyden nannte: In Australien starben doppelt so viele behandelte Hypertoniker am Herzin- farkt, deren Cholesterin-Wer- te höher als 220 dl/ml waren, als solche, deren Werte unter dieser Schwelle lagen. Auch in einer schwedischen Studie konnte das Herzinfarktrisiko trotz guter Blutdruckeinstel- lung bei Patienten mit hohen Cholesterin-Werten nicht ge- senkt werden.

Möglicherweise ist der Hochdruck auch von den Li- pidwerten abhängig, wird spe-

Raucher mit normaler Lun- genfunktion gibt es nicht!

Laut Rausch gehen 85 Pro- zent aller Bronchialkarzino- me auf das Konto aktiven Ta- bakrauchens, und ein Drittel der restlichen 15 Prozent auf Passivrauchen. Der Weg zum Bronchialkarzinom, so Rausch weiter, führt über die chronische Bronchitis. Daher sei bei einem Husten, der trotz Therapie über drei Mo- nate persistiert, eine Bron- choskopie angezeigt. vi

kuliert. So trat in einer Studie bei jenen Patienten seltener Hochdruck auf oder wurde gesenkt, deren Cholesterin- Werte normalisiert wurden.

Der dahinterstehende patho- physiologische Mechanismus ist, so Prof. Heyden, aller- dings noch unbekannt

Effektive Behandlung der Hypertonie und gleichzeitig günstiger Einfluß auf die Li- pidwerte — das ist ein Kon- zept, das im Hause Pfizer mit der Entwicklung einer neuen Substanz verfolgt wurde: mit Doxazosin, das im September unter dem Namen Cardular®

eingeführt wurde. Doxazosin ist ein Chinazolinderivat und gehört zur Gruppe der selek- tiven postsynaptischen Al- pha-1-Rezeptoren-Blocker.

Neben einer effektiven Blut- drucksenkung bei täglicher Einmal-Gabe werden vor al- lem die Triglyzeride gesenkt und das als protektiv geltende HDL-Cholesterin erhöht.

Professor Karl Hayduk, Düs- seldorf, nannte Doxazosin ein zuverlässiges langwirksames Antihypertonikum mit günsti- gem Einfluß auf den Lipid- haushalt. Er gab gleichzeitig zu bedenken, daß durch Langzeitstudien noch bestä- tigt werden müsse, ob dieser Lipideffekt einen über das Maß der Blutdrucksenkung hinausgehenden erhofften Einfluß auf die kardiovasku- läre Morbidität und Mortali- tät haben wird. bl

Unter dem Motto „herz- lich verbunden" steht für die Firma Squibb Pharma, Mün- chen, und Boehringer Mann- heim eine neu geschlossene Partnerschaft, über die die Fachpresse im Rahmen der diesjährigen Therapiewoche Anfang September in Karls- ruhe informiert wurde: Boeh- ringer Mannheim vertreibt nunmehr in Lizenz den von Squibb entwickelten ACE- Hemmer Captopril (Lopi- rin®, Lopirin® Cor) — und zwar für das Indikationsge- biet der Herzinsuffizienz.

Die Suche nach innovati- ven Medikamenten zur The- rapie der Herzinsuffizienz ha- be bei Boehringer Mannheim Tradition, sagte Prof. Dr. Ul- rich Abshagen, Geschäftsfüh- rer im Ressort Therapeutika, und verwies speziell auf die Entwicklung von Herzglykosi- den, angefangen mit Stro- phantin zu Beginn dieses Jahrhunderts. Die langjähri- ge, nicht von durchschlagen- den Erfolgen gekrönte Suche nach ganz neuen positiv ino- tropen Pharmaka habe Boeh- ringer Mannheim — so Abs- hagen weiter — vor einigen Jahren abgebrochen, als sich die therapeutische Potenz der ACE-Hemmer bei Herz- insuffizienz abzuzeichnen begann Gegenüber der Ent- wicklung eines eigenen ACE-Hemmers sei die jetzt realisierte Kooperation mit Squibb — dem Pionier auf dem Gebiet der ACE-Hem- mer — als der sinnvollere Weg erschienen.

Nach wie vor — so Dr. Ar- nold Lösler, Geschäftsführer bei Squibb Pharma — werden hierzulande bei Herzinsuffi- zienz in erster Linie Digitalis- präparate eingesetzt; über fünfzig Prozent aller Digita- lisverordnungen weltweit ge- hen auf das Konto der Bun- desrepublik!

Prof. Dr. Walter Bleifeld, Leiter der Abteilung für Kar-

diologie der Universitätskli- nik Hamburg-Eppendorf, hält diesbezüglich ein Umdenken für angezeigt, wie er bei der Pressekonferenz in Karlsruhe erläuterte: Die vorliegenden Daten sprechen summa sum- marum dafür, ACE-Hemmer bei Herzinsuffizienz frühzei- tig — also auch bei leichteren Formen — anzuwenden; emp- fohlen wird als Einstiegsthe- rapie eine niedrigdosierte Kombination aus Diuretikum und ACE-Hemmer. Ein wich- tiges Argument: ACE-Hem- mer sind nachweislich in der Lage, die schlechte Prognose der Herzinsuffizienz zu ver- bessern. Inwieweit ACE- Hemmer als initiale Mono- therapie in Frage kommen, bleibt noch abzuklären.

Ganz offensichtlich — so betonte Prof. Bleifeld — sind ACE-Hemmer mehr als blo- ße Vasodilatatoren. Sie grei- fen vielmehr in komplexer Weise in humorale Regelsy- steme ein, die bei der Herzin- suffizienz pathogenetisch von Bedeutung sind.

Neuere Captopril-Studien deuten darauf hin, daß der ACE-Hemmer bei Patienten nach akutem Myokardinfarkt möglicherweise sogar das Ma- nifestwerden einer Herzinsuf- fizienz zu verhindern vermag:

Eine derartige Therapie scheint einer progressiven Ventrikeldilatation als einer prognostisch sehr ungünsti- gen Komplikation auf dem Wege zur manifesten Herzin- suffizienz entgegenzuwirken.

Ein vergleichsweise geprüftes Saluretikum hatte diesen Ef- fekt nicht, so daß laut Prof.

Bleifeld die Vorlastsenkung hier nicht der entscheidende Mechanismus sein kann. Der sehr interessante, aber noch als vorläufig zu bewertende Hinweis auf die präventive Wirkung des ACE-Hemmers wird derzeit in einer groß an- gelegten Studie in den Verei- nigten Staaten überprüft. vi

Squibb und Boehringer Mannheim kooperieren

ACE-Hemmer Captopril frühzeitig bei Herzinsuffizienz

Doxazosin senkt den Blutdruck und verbessert die Lipidwerte

Dt. Ärztebl. 86, Heft 41, 12. Oktober 1989 (81) A-2985

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