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Archiv "Forschungszentrum Boehringer Mannheim in Penzberg: Investition mit Blick in die Zukunft" (26.10.1989)

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USA eingeführtes inhalierba- res Kortikosteroid Flunisolid (Inhacort®) auch in der Bun- desrepublik zur Verfügung stellen.

Bei der Fachpressekonfe- renz in Karlsruhe wurde ein mit besonderem Aufwand entwickelter Inhalationsvor- satz vorgestellt, mit dem un- erwünschte Begleiterschei- nungen dieser Kortisonthera- pie vermeidbar sind. Beim Gebrauch des birnenförmi- gen Spacers, der dem Inhala- tionssystem Inhacort® bei- liegt, wird die oropharyngeale und laryngeale Ablagerung von Partikeln verringert. Wie die Zwischenauswertung nach drei Monaten Beobach- tung des Einsatzes bei 239 Pa- tienten ergab, lagen die bei Dosieraerosolen am häufig- sten beschriebenen uner- wünschten Begleiterschei- nungen (Candidiasis, Dys- phonie) unter einem Prozent.

Das Spacer-Volumen wird mit 320 ml als ideal beurteilt.

seine Vergrößerung würde, so hieß es in Karlsruhe, den Anteil des inhalierbaren Wirkstoffes nicht erhöhen.

Der inhalierbare Wirkstoff- anteil (in Prozent der Dosis pro Aerosolstoß) beträgt für den Inhacort®-Spacer 23 Pro- zent.

Flunisolid liegt bei der In- halation in der biologisch ak- tiven Form vor. In die Blut- bahn gelangen nach Resorp- tion aus der Lunge nur noch 39 Prozent. Davon werden gleich bei der ersten Leber- passage neunzig Prozent durch Biotransformation in das inaktive 6-ß-Hydroxy-Flu- nisolid metabolisiert. Als po- sitiv bewertete Professor A.

H. Staib, klinischer Pharma- kologe der Universität Frank- furt, die dem physiologischen Kortisol entsprechende kurze Plasma-Halbwertszeit von hundert Minuten. Die Sub- stanz besitzt eine hohe topi- sche Aktivität bei gleichzeitig erwünscht geringer syste- mischer Wirksamkeit.

Bei Kindern, darüber war sich die Expertenrunde bei der Therapiewoche einig, sei allerdings Vorsicht geboten.

Bisher gibt es noch keine Langzeitergebnisse über die inhalative Therapie mit Kor- tikosteroiden bei Kindern mit Asthma. Dr. med. M. Debe- lic, Ärztlicher Direktor der Fachklinik Auguste-Viktoria- und Cecilienstift, Bad Lipp- springe, empfahl, sich vor al- lem auf keine Basistherapie bei Kindern festzulegen und häufiger Auslaßversuche zu unternehmen. CH

Achtzig Millionen Mark hat das Pharmaunternehmen Boehringer Mannheim im.

oberbayerischen Penzberg in- vestiert. Zusätzlich wurden davon 42 Millionen für einen weiteren Produktionsbetrieb ausgegeben. In Penzberg sind derzeit 1560 Mitarbeiter be- schäftigt, von denen 300 in der Forschung tätig sind.

Mit Hilfe der Biotechnolo- gie sucht man dort nach neu- en Möglichkeiten der Phar- makotherapie. Wie der Leiter des Werkes in Tutzing (eben- falls ein Forschungszentrum von Boehringer Mannheim), Dr. K. Beauchamp, betonte, gibt es derzeit „kaum irgend- wo auf dieser Erde einen Platz, an dem alles — die ge- samte Biochemie von der Forschung bis zur Produktion,

— in dieser Komplexizität ver- fügbar ist".

Ziel der Forschung in Penzberg ist es, so Dr. G. Nä- her, Werksleiter Penzberg, die Wirksamkeit körpereige- ner Stoffe als Heilmittel zu erforschen und diese dann gentechnisch oder wie man es in Penzberg exakter bezeich-

net: biotechnisch herzustel- len. Die erste Etappe auf die- sem Weg, nämlich die Pro- duktion von Antikörpern für den Routine-Einsatz in der Diagnostik, sei bereits er- reicht. Noch dienen Antikör- per nur der Diagnostik, aber vielleicht werden sie eines Tages als Impfstoff oder zur Therapie bisher unheilbarer Krankheiten einsetzbar sein.

Als weiteren wichtigen Be- reich der aktuellen Forschung nennt G. Näher das EPO (Erythropoietin), das die Ery- thropoese stimulierende Hor- mon, das für nierengeschä- digte Dialyse-Patienten lei- densmindernd und auch lebensverlängernd wirken kann. Diese Substanz ist das erste große biotechnisch ent- wickelte Therapeutikum; an einem wirtschaftlichen Her- stellungsverfahren wird gear- beitet.

Gerade an diesem Beispiel zeigte sich, wie Dr. H. Brun- ner, der Leiter des For- schungsbereiches Biochemie, sagt, daß die Zeiten für die forschende Pharmaindustrie alles andere als rosig seien;

Forschungszentrum Boehringer Mannheim in Penzberg

Investition mit Blick in die Zukunft

Zus.: 1 Retardkapsel enthält 7,5 mg Terbutalinsulfat. Anw.: 0 bstru k- tive Atemwegserkrankungen. Gegen- anz.: Hyperthyreose/Thyreotoxikose, Tachykardie, tachykarde Arrhythmie, idiopathische hypertrophe subvalvu- läre Aortenstenose. Vorsicht bei frischem Herzinfarkt und diabe- tischer Stoffwechsellage. Während derersten drei Monate der Schwanger- schaft und während der Stillperiode nur nach genauer Anweisung des Arztes. Am Ende der Schwangerschaft wehenhemmender Effekt möglich.

Nebenw.: Gelegentlich vorüber- gehendes Fingerzittern und Herz- klopfen. Wechselw.: Wirkungs- verstärkung durch Theophyllin-haltige Medikamente. Wirkungsminderung von Antidiabetika. Beta-Blocker heben Terbutalinwirkung auf. Dos. u.

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bioäquivalent!

Dt. Ärztebl. 86, Heft 43, 26. Oktober 1989 (121) A-3241

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Ein Forschungs- zentrum des Pharmauntemeh- mens Boehringer Mannheim:

Werk Penzberg

Foto: Stuttgar- ter Luftbild Elsäßer GmbH

Brunner nennt als Probleme die Folgen der sogenannten Gesundheitsreform, den Zu- lassungsstau für Arzneimittel im Bundesgesundheitsamt (BGA) und gesetzliche Bar- rieren, welche die Bundes- republik Deutschland als Standort für die forschende Pharmaindustrie weniger at- traktiv werden lassen. Trotz- dem habe man sich bei Boeh- ringer Mannheim entschlos- sen, weder die Forschung noch die Produktion ins Aus- land zu verlagern, denn das, so Brunner weiter, hätte „ei- nen Verfall der deutschen In- dustriekultur und ein Abwan- dern von Forschern mit ihrem Know-how" zur Folge.

Hermann R. Volkert

Kurz informiert

Solosin® — Das Phar- maunternehmen Cassella- Riedel, Frankfurt, hat sein Angebot von Tropfen des Bronchospasmolytikums So- losin® (Theophyllin) um eine neue Form erweitert: Neben Solosin® Tropfen zu 20, 50 und 100 ml gibt es nun 2-m1- Fläschchen im Zehnerpack.

Jedes Fläschchen enthält 208 mg reines Theophyllin, das entspricht 50 Tropfen Solo- sin®, die im allgemeinen zur Behebung von akuten Atem- notzuständen empfohlen wer- den. Bei nächtlichen Anfällen können Patienten damit die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes überbrücken, der dann auch die eingenommene Theophyllin-Menge sofort er- kennen kann. pe

Roland Pulmo-Test — Ein einfaches Peak-Flow-Meßge- rät zur Kontrolle der Lungen- funktion bietet Roland Arz- neimittel, Hamburg, an. Es ist in der ärztlichen Praxis wie auch bei Hausbesuchen ein- setzbar; es wird außerdem für die Patienten-Selbstkon- trolle im Rahmen der medi- kamentösen Therapie ob- struktiver Atemwegserkran- kungen empfohlen. Mit dem neuen „Roland Pulmo-Test"

läßt sich, wie das Unterneh-

men betont, die maximale Atemstromstärke kurz nach Beginn der forcierten Exspi- ration sehr zuverlässig be- stimmen. Über die wissen- schaftlichen Grundlagen des Peak-Flow-Meters informiert eine Broschüre, die interes- sierte Ärzte kostenlos erhal- ten bei: Roland Arzneimittel GmbH, Bargkoppelweg 66, 2000 Hamburg 73. pe Poster zu Schulter-Arm- Syndromen — Mit zwei Po- stern „Entzündliche Schul- teraffektionen" und „Ent- zündliche Affektionen an El- lenbogen und Hand" stellt das Pharmaunternehmen Grünenthal Orientierungshil- fen zur Verfügung, die er- leichternd zur Patientenauf- klärung beitragen sollen. Die Poster, die einen Überblick über zehn entzündliche Af- fektionen der oberen Extre- mitäten vermitteln, sind ko- stenlos beim Peroxinorm-Pra- xis-Service, Grünenthal, Steinfeldstraße 2, 5190 Stol- berg erhältlich. K + K

Venentherapie — Das Phar- maunternehmen Zyma, Mün- chen, bietet eine überarbeite- te Neuauflage des Patienten- heftes „Mach mit — und was Sie selbst dafür tun können"

an. Die Neufassung ist reich- lich bebildert, übersichtlich gestaltet und vor allem für Laien verständlich geschrie- ben. Ärzte können Boxen mit

jeweils dreißig Fibeln kosten- los bei der Zyma GmbH, Ve- noruton®-Service, Postfach 70 19 80, 8000 München 70, anfordern. K + K

Taping — Ein illustriertes Lehr- und Übungsbuch „Ta- ping-Seminar" von Jürgen Montag und Peter D. Asmus- sen, das in Zusammenarbeit mit der Beiersdorf AG ent- stand, gibt neben theoreti- schen Informationen ausführ-

Die zeitlich limitierte An- wendung ist eine der wichtig- sten „Spielregeln" bei der Therapie mit lokalen Korti- kosteroiden, betont Dr. med.

Wolfgang Mayerhausen, Der- matologische Klinik der Technischen Universität München, bei einer von der Firma Lederle Ende Mai in München veranstalteten Pressekonferenz zum Thema

„moderne Ekzemtherapie".

Durch alternierenden Einsatz beziehungsweise Kombina- tion verschiedener Therapeu- tika gelinge es, Lokalkortiko- ide einzusparen. Andererseits solle aber, falls es der Schwe- regrad der Hauterkrankung erfordert, kurzfristig initial mit Lokalkortikoiden durch- aus „geklotzt" werden. Für den Fall, daß eine längerfri- stige Kortikoidtherapie un-

liche Anleitungen zum Anle- gen funktioneller Tape-Ver- bände, die jeweils auf zwei Seiten mit genauer Bilderfol- ge beschrieben werden. Be- sonderen Wert legen die Au- toren auf die Beachtung der Kontraindikationen des Ta- pens. Das „Taping-Seminar"

wird für 48 DM von Beiers- dorf, Medical Information, Unnastraße 48, 2000 Ham- burg 20, angeboten. EB

umgänglich ist, empfahl May- erhausen eine „Schaukel- therapie". Der Münchner Dermatologe versteht darun- ter einen etwa wöchentlichen Präparatewechsel, um eine Allergisierung zu vermeiden.

Als nicht steroidales Ex- ternum — bei geringgradigen Effloreszenzen möglicherwei- se allein ausreichend, bei schwereren Erkrankungen als Anschlußtherapie nach kurz- fristiger Steroidapplikation — hat sich nach übereinstim- mender Erfahrung der in München anwesenden Exper- ten die Wirksubstanz Bufexa- mac (Parfenac®) bewährt, die seit nun über zehn Jahren an- gewendet wird und inzwi- schen in vier Darreichungs- formen — als Creme, Salbe, Fettsalbe und Milch — zur Verfügung steht. vi

Bufexamac hilft Kortikoide sparen

A-3242 (122) Dt. Ärztebl. 86, Heft 43, 26. Oktober 1989

Referenzen

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