Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Diphtherie
biert - und abends waren sie tot.
Dieses Trauerspiel wiederholte sich allwöchentlich mehrmals während der Wintermonate" (15).
Verstehen wir diese Erfahrungen als Appell, die aktive Schutzimp- fung wieder mit eigener Überzeu- gung zu propagieren und mit En- gagement zu praktizieren. Jeder von uns kann dazu beitragen, daß sich dieses von Heubner beschrie- bene Trauerspiel in unseren Ta- gen nicht wiederholt.
Literatur
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Professor Dr. med.
Peter Naumann Direktor des Instituts
für Medizinische Mikrobiologie und Virologie
Moorenstraße 15 4000 Düsseldorf
FÜR SIE GELESEN
Welche Krankheiten machen fluguntauglich? - Eine Liste gibt Auskunft
Der ärztliche Dienst der Deut- schen Lufthansa verzeichnet pro Jahr 30 bis 40 Todesfälle an Bord von Verkehrsflugzeugen. Die Ame- rican Medical Association (AMA) veröffentlichte jetzt eine Liste mit Krankheiten, bei denen auf keinen Fall eine Flugreise angetreten wer- den sollte. Genannt werden:
..,. maligne arterielle Hypertonie, ..,. stabile oder instabile Angina
pectoris,
..,. frischer apoplektischer Insult.
Von einem Flug sollte ferner abge- raten werden, wenn eine medizi- nisch nicht überwachte Epilepsie vorliegt, bei starker Anämie, Si- chelzellenanämie oder Hämophi- lie, bei einer über 240 Tage alten Schwangerschaft und bei drohen- der Fehlgeburt.
Als relative Kontraindikation für Fliegen gelten Pneumothorax, akute Mittelohrentzündungen, Hirntumoren und Speiseröhrenva- rizen. Patienten mit einem chroni- schen Emphysem, angeborenen Herzfehlern sowie einem Asthma bronchiale und einer sogenannten Lungenfibrose sollten nur mit Ma- schinen fliegen, die mit Sauar- stoffmasken ausgerüstet sind. Wenn solche Erkrankungen vorlie- gen, sollte der Fliegerarzt konsul- tiert werden, der eine passende Maske besorgen kann, die 25- bis 30prozentigen Sauerstoff spendet.
Bis zu einer Flughöhe von 7000 Metern kann die Druckkabine ei- nes modernen Jets den Luftdruck im Flugzeug voll ausgleichen. Mit zunehmender Flughöhe fällt der Druck. Eine Flughöhe von 12 000 Metern läßt einen Druck entste- hen, der auf der Erde in einer Hö- he von 2300 Metern vorliegt. Pa- thophysiologisch wichtig ist ein weiteres Problem. Luft und Gase dehnen sich in großen Höhen aus.
So können vermehrte Darmgase zu Übelkeit und zu Erbrechen füh- ren. Dieses Phänomen ist auch verantwortlich bei Patienten mit entzündeten Zähnen, die in gro- ßen Höhen regelmäßig Zahn- schmerzen bekommen. Die Luft- fahrtmediziner der AMA empfeh- len, nach Gefäßverletzung im Ge- hirn und nach einer Bauchopera- tion eine Karenzzeit von zwei Wo- chen einzuhalten. Nach Auffas- sung der Flugmediziner wären die meisten der an Bord Verstorbenen noch am Leben, wenn sie vor Rei- seantritt ernste Erkrankungen nicht verschwiegen hätten. Dem
Verlautbarungen des Komitees für Notfallme- dizin der American Medical Association (AMA)
Captopril bei chronischer Herzinsuffizienz
10 Patienten mit chronischer Herz- insuffizienz, bei denen eine Thera- pie mit Digoxin oder Diuretika kei- ne Erleichterung der Symptome herbeigeführt hatte, wurden in ei- ner placebokontrollierten Eintach- blindstudie mit dem Pharmakon Captopril oder Placebo behandelt.
Eine Änderung der bisherigen Me- dikation erfolgte nicht. Die Unter- suchungen ergaben eine signifi- kante Verbesserung der Belast- barkeitsdauer der Patienten unter Captopril um durchschnittlich 2,8 Minuten bei stärkster Belastung.
Aufgrund der gleichzeitig durch- geführten Serienmessungen des Unterarmgefäßwiderstandes (indi- rekter Index für den Arteriolento- nus) und des Venentonus kom- men die Verfasser der Studie zu der Schlußfolgerung, daß ein di- rekter Zusammenhang besteht zwischen der Verbesserung der Belastbarkeilsdauer und der durch Captopril herbeigeführten Senkung des Unterarmgefäßwi-
derstandes. Srb
Cowley, A. J.; Rowley, J. M.; Stainer, K. L.; Hampton, J. R.: Captopril Therapy for Heart Failure, The Lancet II (1982) 73D-732, Profes- sor J. R. Hampton, Department of Medicine, University Hospital, Queen's Medicai Centre,
28 Heft 51/52 vom 27. Dezember 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe B