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Archiv "Auch ohne Reform mehr Schwangerschaftsabbrüche" (11.03.1976)

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Die Information:

Bericht und Meinung

Schwerpunkten gegliedert werden.

Rund 160 Sanitätszentren sollen das Bundesgebiet abdecken. Be- reits im Frieden sind sie so geglie- dert, daß sie im Verteidigungsfall die Aufgaben von Hauptverband- plätzen oder Lazaretten überneh- men können. Die Truppenteile wer- den, wenn sie ihre Garnisonen ver- lassen, durch mobile Sanitätsbe- reitschaften und Kranken-Kraftwa- gen-Gruppen versorgt. Trotz der Bundeswehrgemeinsamkeit werden aber die Sanitätsoffiziere und das Sanitätspersonal nicht aus ihren teilstreitkraftspezifischen Aufgaben losgelöst. So sollen beispielsweise Fliegerärzte, Schiffs- und Taucher- ärzte als „Bausteine des Bundes- wehrsanitätszentrums" ihrem Auf- gabenbereich voll erhalten bleiben.

Vor allem aber soll es trotz der Konzentration auf die Bundeswehr- sanitätszentren bei dem Grundsatz bleiben, daß der Truppenarzt zur Truppe und nicht umgekehrt die Truppe zum Arzt kommt. WZ/CK

Familienkrankenhilfe:

Einheitliche Altersgrenzen

Der Anspruch auf Familienhilfe für Kinder ist seit dem 1. Oktober 1975 in der gesetzlichen Krankenversi- cherung einheitlich geregelt. Die bisher von Kasse zu Kasse unter- schiedlichen Altersgrenzen sind jetzt durch eine für alle Kassenar- ten und Kassen geltende gesetzli- che Regelung ersetzt worden. Mit- versicherte Familienangehörige, für die durch diese Neuregelung der Krankenversicherungsschutz durch die Krankenversicherung der El- tern fortgefallen ist oder fortfällt, haben jedoch die Möglichkeit, bin- nen eines Monats als freiwillig ver- sicherte Mitglieder der Kranken- kasse beizutreten, bei der sie bis- her die Leistungen der Familienhil- fe in Anspruch nehmen konnten.

Nach der neuen Regelung haben unterhaltsberechtigte Kinder bis zur Vollendung des 18. Lebensjah- res generell Anspruch auf die ge- setzlichen Leistungen, die in der Regel denen der Pflichtmitglieder

entsprechen. Darüber hinaus wer- den die Leistungen jenen Kindern gewährt, die sich in Schul- und Be- rufsausbildung befinden, jedoch höchstens bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres. Bei Wehr- und Ersatzdienst verlängert sich diese Frist um maximal 18 Monate.

Die Neuregelung gilt auch dann, wenn in der Satzung der jeweiligen Krankenkasse bisher andere und unter Umständen für die Versicher- ten günstigere Altersgrenzen fest- gesetzt worden waren. Weiterhin ohne Altersgrenze in den Schutz der Familienkrankenhilfe einbezo- gen bleiben Kinder, die wegen kör- perlicher, geistiger oder seelischer Behinderung nicht in der Lage sind, sich selbst zu unterhalten. DÄ

Eine halbe Million Kinderunfälle

Jährlich ereignen sich in der Bundes- republik Deutschland über eine halbe Million Kinderunfälle, teilte kürzlich die Aktion „Das sichere Haus" (DSH), München, mit. Etwa 80 Prozent aller Kinderunfälle geschehen im Bereich des Hauses. Mehr als 3300 Unfälle, in die Kinder verwickelt sind, enden töd- lich. Die Aktion „Das sichere Haus", die auch aus Bundesmitteln unterstützt wird, startete in diesen Tagen eine Unfallverhütungskampagne, die sich speziell dem Unfallschutz bei Kindern widmet. Die Initiatoren der Kampagne fordern, den Kindern schrittweise ein Si- cherheitsbewußtsein nahezubringen DÄ

Auch ohne Reform mehr Schwanger- schaftsabbrüche

Liberale Handhabung

in den meisten Bundesländern

Auch ohne eine Reform des heiß- umstrittenen „Abtreibungsparagra- phen" 218 ist die Zahl der Schwan- gerschaftsabbrüche in der Bundes- republik in den vergangenen Jah- ren stark angewachsen. Eine Um- frage des Deutschen Depeschen- Dienstes (ddp) ergab, daß 1974 fast 18 000 Frauen zwischen 15 und 45 Jahren einen „legalen" Eingriff vornehmen ließen. Im Vorjahr wa- ren es noch 13 000 Frauen, denen von Ärzten eirie Schwangerschafts- unterbrechung „auf Antrag" zuge- billigt wurde.

Über die Zahl der „illegal" vorge- nommenen Aborte gibt es nur un- genaue Schätzungen. Nach Ansicht vieler Ärzte dürften sie aber wegen des vermehrten Gebrauchs der

„Pille" stark zurückgegangen sein.

Allein in Schleswig-Holstein wurde nach Angaben der Landesärzte- kammer seit 1968 eine Zunahme bei Schwangerschaftsabbrüchen um 410 Prozent registriert. Die Zahl der Sterilisationen stieg danach sogar um das 15fache. Im nördlich- sten Bundesland wurden 1974 1747 Anträge auf Abbruch gestellt und 1496 bewilligt. In allen Bundeslän- dern spielte bei der Bewilligung hauptsächlich die medizinische In- dikation eine Rolle, die soziale In- dikation schied weitgehend aus.

„Das liegt weitgehend am Ge- brauch der Pille, die heute für fast jede Frau verträglich und relativ leicht erhältlich ist", erklärte ein Sprecher des baden-württembergi- schen Gesundheitsministeriums in Stuttgart.

Insgesamt wurden in der Bundes- republik 1974 nach Angaben des Bundesministeriums für Familie, Jugend und Gesundheit 19 678 An- träge auf Schwangerschaftsab-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 11 vom 11. März 1976 703

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Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

bruch gestellt. Es seien 17 814 An- träge bewilligt worden. Im Vorjahr waren es 14 783 Anträge, von de- nen 13 021 bewilligt wurden. Nach Angaben von ärztlichen Sprechern werden in "vielen Bundesländern die Anfragen recht liberal gere- gelt."

Die meisten Schwangerschaftsab- brüche wurden in West-Berlin mit 3787 Eingriffen vorgenommen. Es folgen Niedersachsen mit 3689 und Harnburg mit 2047 Aborten. Aller- dings wurden in Niedersachsen 4003 Anträge gestellt, während es in West-Berlin nur 3856 waren. Eine starke Differenz zwischen Anträgen und Bewilligungen gibt es auch in Nordrhein-Westfalen, wo 1943 Frauen einen Schwangerschaftsab- bruch wünschten und 1497 Aborte schließlich genehmigt wurden. Im Saarland wurden lediglich 71, in Rheinland-Pfalz 161 Schwanger- schaftsunterbrechungen vorge- nommen. An der Saar lagen 87 An- träge, in Rheinland-Pfalz 292 Anträ-

ge vor. ddp

Männer

leben gefährlicher

in der Bundesrepublik Deutschland verunglücken mehr Männer als Frauen. 53 Prozent aller Unfallver- letzten sind männlichen Ge- schlechts. Eine jetzt veröffentlichte Dokumentation des Instituts für Rettungsdienst und Krankentrans- port, Bonn, weist nach, daß bei den Notfallpatienten zwischen 16 und 25 Jahren die Opfer von Ver- kehrsunfällen mit rund 27 Prozent besonders zahlreich sind. Arbeits- und Betriebsunfälle kommen pro- zentual am häufigsten in der Al- tersgruppe der 26- bis 35jährigen (23 Prozent) vor. WZ/DÄ

Aktion "Ernährung und Bewegung"

Das Bundesgesundheitsministeri- um startete im November 1975 ei- ne Aktion "Ernährung und Bewe-

gung", in der auf die Gefahren fal- scher Ernährung und die negativen Auswirkungen des Bewegungs- mangels hingewiesen wird.

Darüber hinaus erarbeiteten Exper- ten des Ministeriums zusammen mit dem Deutschen Sportbund (DSB), der Deutschen Gesellschaft für Er- nährung, mit der Arbeitsgemein- schaft der Verbraucher, dem Bun- desernährungsministerium und den Vertretern der Obersten Bundesbe- hörden der Länder ein Schwer- punktprogramm. Das Interesse der Bevölkerung soll außerdem mit ei- nem Faltblatt und durch weitere Aktionen geweckt werden, an de- ren Ausgestaltung im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Werbeagentur ar-

beitet. DÄ

Formulare zum

Gesundheitsabkommen mitder DDR

Nach Zustimmung des Bundesra- tes ist eine allgemeine Verwal- tungsvorschrift zur Ausführung von Artikel 3 des Abkommens mit der DDR auf dem Gebiet des Gesund- heitswesens am 1. Februar 1976 in Kraft getreten. in Artikel 3 des Ab- kommens sind die Ansprüche von Einreisenden aus der DDR und Berlin (Ost) auf medizinische Hilfe in der Bundesrepublik Deutschland festgelegt (DEUTSCHES ÄRZTE- BLATT Heft 45/1975, Seite 3087).

Die Verwaltungsvorschrift enthält auch Vordrucke für die Formulare, die bei Anträgen, Abtretungen, Ab- rechnungen und als Berechti- gungsscheine verwendet werden

sollen. DÄ

ln einem Satz

Krankengymnastik - Auf 2500 of- fene Stellen für Krankengymnasten kommen gegenwärtig nur 1000 Be- rufsanfänger, teilte der Zentralver- band Krankengymnastik in Frank-

furt/Main mit. DÄ

704 Heft 11 vom 11. März 1976 DEUTSCHES ARZTEBLATT

Bundesregierung fördert medizinisch- technische Forschung

Im Rahmen des Schwerpunktpro- gramms Medizin-Technik und des Datenverarbeitungsprogramms for- dert das Bundesforschungsministe- rium eine Reihe von technischen Verfahren, die für die Diagnostik und Früherkennung häufiger Krebs- arten entwickelt werden. Die Akti- vitäten des Ministeriums konzen- trieren sich insbesondere auf:

~ Definition und Standardisierung der für eine automatische Verar- beitung geeigneten, für eine bösar- tige Zellentartung im Bereich des Gebärmutterhalses charakteristi- schen Merkmale. Dabei sollen ins- besondere die präparativen Tech- niken verbessert werden, um Feh- lerquellen auszuschalten, und z. B.

Mustererkennungsverfahren oder photometrische Meßtechniken ent- wickelt werden müssen;

~ Entwicklung von ultraschall-dia- gnostischen Verfahren zur Ergän- zung der bisher vom Arzt ausge- führten Austastung mit dem Finger zur Erkennung des Krebses der Vorsteherdrüse und dessen Unter- scheidung von der sehr häufigen gutartigen Prostatavergrößerung.

Zur Zeit wird geprüft, ob diese für die Differenzierung von Weichteil- strukturen eingeführte Technik auch zur Frühdiagnostik dieser Er- krankung geeignet ist;

~ Weiterentwicklung der Verfah- ren. mit geringer bzw. ohne Strah- lenbelastung (Röntgen-Weich- strahltechnik, Elektroradiographie, Ultraschalldiagnostik und Thermo- graphie) für die Früherkennung des Brustkrebses. Dabei soll ermittelt werden, ob wesentlich vereinfachte Methoden geeignet sind, Risiko- gruppen für weitere Untersuchun- gen abzugrenzen, zum Beispiel mit Hilfe der Diaphanie (Durchleuch- tung mit starken Lichtquellen);

~ Frühdiagnostik von Krebsfor-

men, die schon zu einem Zeitpunkt

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