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Archiv "Öffnung der Rentenversicherung brachte erheblichen Zuwachs" (13.06.1974)

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Öffentliche Ausgaben je Student und Jahr 1973 in DM

Studien- richtung

Natur- wissenschaften

25900 Geistes- wissen—

schaften 9300

48600 Medizin (einschl. Hochschulkliniken)

Land —u.

Forstwirtschaft 33 600

Ingenieur- wissenschaften 20 700

Sozial — wissen- schaften 4700

Studienkosten

Das Bildungsministerium hat den Studenten vorgerechnet, wieviel sie den Staat kosten. Das Ergeb- nis: Ein Medizinstudent „verstu- diert" Jahr für Jahr beispielswei- se 50 000 DM. Am billigsten kom- men den Steuerzahler dagegen Jene, die die Wissenschaften vom Staat und von der Gesell- schaft studieren; sie kosten nur 4700 DM im Jahr. Im großen Durchschnitt verschlingt ein Stu- dium insgesamt über 100 000 DM

— den privaten Aufwand der Studenten für Unterhalt, Bücher und Wohnung noch nicht einmal mitgerechnet. Grund genug also für Staat, Studenten und deren Eltern, das Studium nicht allzu- lange auszudehnen. Anlaß auch für das Bildungsministerium, so- genannte Regelstudienzeiten an- zustreben, also die Studienzeiten zu begrenzen. Solche Begren- zung gäbe auch jenen größere Chancen, die zwar studieren wollen, aber wegen des Numerus clausus nicht können

Die Information:

Bericht und Meinung

Keine Fusion von DAG und DGB

Entgegen anderslautenden Pres- semeldungen wird es in absehba- rer Zeit zu keiner Fusion zwischen Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) und Deutscher Angestellten- Gewerkschaft (DAG) kommen. An- läßlich eines Gespräches zwischen DAG und Marburger Bund erklärte der DAG-Vorsitzende Hermann Brandt, er halte zwar eine Koope- ration der DAG mit den Einzelge- werkschaften des DGB in Form von Aktions- und Tarifgemeinschaften für möglich und wünschenswert, distanziere sich aber von jedem Gedanken an eine Fusion, die letzt- lich nur die von keinem DAG-Ver- antwortlichen gewünschte Selbst- aufgabe der DAG bedeute.

Der DGB zählt in den Reihen sei- ner Mitgliedsgewerkschaften ins- gesamt 1,14 Millionen Angestellte als Mitglieder; bei der DAG hinge- gen waren Ende 1972 nur 462 791 Angestellte organisiert. Das Zu- sammengehen von DAG und DGB brächte dem Gewerkschaftsbund ein Beitragsplus in Höhe von fünf Millionen Mark. HC

Immer mehr

Alkoholkranke in der Bundesrepublik

Etwa zwei Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland leiden nach Angaben der Ersatz- kassen an Alkoholismus. Diese Zahl ergibt sich, wenn man zu den 600 000 Alkoholikern noch die Dun- kelziffer von 50 bis 100 Prozent be- rücksichtigt. Anfang der sechziger Jahre war diese Zahl halb so hoch.

Besonders auffallend ist dabei die starke Zunahme der weiblichen und jugendlichen Alkoholiker. Am 16. Mai 1974 hat sich die Gesund- heitsministerkonferenz der Länder in Berlin mit dieser Frage befaßt und ein Aktionsprogramm gegen den Alkoholmißbrauch verabschie- det. DÄ

Öffnung der Renten- versicherung brachte erheblichen Zuwachs

Insgesamt 273 000 Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung machten von der mit dem Renten- reformgesetz vom 16. Oktober 1972 eröffneten Möglichkeit Gebrauch, Beiträge nachzuentrichten, um da- durch ihren Altersruhegeldan- spruch aufzubessern. Auf Grund dieser Regelung gingen bis Ende

1973 bei allen Zweigen der gesetz- lichen Rentenversicherung (den Landesversicherungsanstalten und der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte) zusammengenommen fast 2 Milliarden Mark an Beiträgen ein. Dies geht aus einem ersten Er- fahrungsbericht des Bundesar- beitsministeriums über die Zweite Rentenreform von 1972 hervor. Die

„flexible Altersgrenze" wurde von 240 000 versicherten Arbeitneh- mern in Anspruch genommen. Vor- aussetzung hierfür ist, daß der Ver- sicherte 35 Versicherungsjahre nachweisen kann und das 63. Le- bensjahr vollendet hat. Längerfri- stig dürfte sich nach Schätzung der Rentenversicherungsträger die- se Zahl auf 70 Prozent einpendeln.

Durch die Einführung der „Rente nach Mindesteinkommen" wurde in der gesetzlichen Rentenversiche- rung die Einkommenslage von mehr als 1,2 Millionen Kleinrent- nern verbessert. Es handelt sich sowohl um Versichertenrenten als auch um Witwenrenten. Beide Ka- tegorien wurden zum Teil beacht- lich erhöht, zum Teil sogar verdop- pelt. Die Öffnung der Rentenversi- cherung wurde während des Jah- res 1973 von fast 24 000 Selbständi- gen und Freiberuflern genutzt, die auf eigenen Antrag in die Pflicht- versicherung aufgenommen wur- den. HC

Pläne für

private Krankenhäuser

Die Tendenz verschiedener Lan- deskrankenhausgesetze, die Wahl- freiheit im Krankenhaus weitge- hend zu beschränken und allen Be- nutzern ein einheitliches normier- tes Leistungsangebot zu servieren, provozierte die private Krankenver- sicherung zu einem — zumindest theoretischen — Gegenkonzept. An- läßlich eines Pressegesprächs in Konstanz deutete der Vorsitzende des Verbandes der privaten Kran- kenversicherung, Generaldirektor Hermann Lange (Debeka Kranken- versicherung a. G., Koblenz) an, die PKV würde notfalls eigene private Krankenhäuser erstellen, in denen ihre Versicherten zu tragbaren Sät-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 24 vorn 13. Juni 1974 1745

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Die Information:

Bericht und Meinung

zen so untergebracht und behan- delt werden können, wie es ihren Wünschen entspricht. Bereits vor Jahresfrist hatte der Stellvertreten- de Vorsitzende des PKV-Verban- des, Generaldirektor Dr. Heinz Bach (Continentale-Volkswohlkran- kenversicherung a. G., Dortmund), ähnliche Möglichkeiten vor der Presse erörtert.

Fertige Schubladenpläne gibt es al- lerdings — so Lange — noch nicht.

Es würde sich, falls es zur Errich- tung neuer zusätzlicher privater Krankenhäuser kommen sollte, um langfristige Projekte handeln, für deren Finanzierung auch die Mithil- fe der Banken gewonnen werden müßte. Außerdem werde es not- wendig sein, ein dichtes Netz sol- cher Krankenhäuser zu schaffen.

Wie konkret auch immer solche Pläne sein mögen, fest steht jeden- falls: In München wurde bereits ein

„Verein zur Förderung von privaten Krankenanstalten" mit Unterstüt- zung der privaten Krankenversi- cherung aus der Taufe gehoben in der Absicht, ein strategisches Ge- genkonzept zu dem „klassenlosen Krankenhaus" extremer Prägung zu entwickeln. DÄ

In einem Satz

Rentenversicherung — Die durch- schnittliche Rentenhöhe, die bei Vollendung des 63. Lebensjahres gezahlt wurde, betrug Ende 1973 in der Arbeiterrentenversicherung 822 DM, in der Angestelltenversiche- rung 1058,50 DM und in der knapp- schaftlichen Rentenversicherung 1128,20 DM.

Krankenhauskosten Zwischen 1951 und 1973 sind im Stadtstaat Hamburg, dem größten Kranken- hausträger der Bundesrepublik Deutschland, die Pflegesätze von 15 auf 153 DM pro Tag gestiegen, also um rund 1000 Prozent, gleich- zeitig ist aber das Bruttosozial- produkt nur um 450 Prozent ge-

wachsen.

HC

Der „Umsatz" des Kassenarztes steht wieder einmal zur „Debatte".

Auffällig ist der Zeitpunkt: kurz vor dem Deutschen Ärztetag, den eine zielbewußte Propaganda wie in je- dem der jüngst vergangenen Jah- re solcherart „vorbereitet". Von ei- nem derart diskussionsunwürdigen Fernseh-Pamphlet wie der bezeich- nenderweise in den Dritten Pro- grammen von Sender zu Sender weitergereichten Montage „Der Arzt und sein Geld" hier abgese- hen (darüber auf Seite 1835), soll sich jetzt, glaubt man Bonner Ge- rüchten, auch „die Wissenschaft"

stärker ,mit dem Arzthonorar in der Krankenversicherung befassen.

Dabei gibt man besonders der Theorie von dem angeblichen

„doppelten Dynamisierungseffekt"

bei dem Kassenarzthonorar eine Chance.

Wie Dr. Hans Wolf Muschallik (Köln) kürzlich vor der Vertreter- versammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein erläuterte, besagt diese Theorie, daß der Um- satz des Arztes nicht nur von der jeweiligen Anpassung des Hono- rarquotienten an die allgemeine wirtschaftliche Veränderung be- stimmt werde, was durchaus be- rechtigt sei, sondern darüber hin- aus noch — unberechtigterweise

— durch eine ständige Zunahme der Leistungen selbst, was aber nur möglich sei, weil der Arzt durch Rationalisierungseffekte die für solche Mehrleistungen notwen- dige Zeit gewinne. Solche Ratio- nalisierungseffekte müßten daher gegen den als berechtigt angese- henen Honorarzuschlag quasi auf- gerechnet werden.

Dr. Muschallik: „Diese These von der angeblichen ,doppelten Dynami- sierung' der Arzteinkommen wird man, wenn sie aufgestellt und ver- fochten werden sollte, mit ganz be- sonderem Nachdruck zurückzuwei- sen haben. Wer sich die Entwick- lung des Leistungsrechts und der Versicherungspflichtgrenze in der

gesetzlichen Krankenversicherung vergegenwärtigt, wer über die Kon- sequenzen des Wandels von einer primären Krankenversicherung zu einer allgemeinen ,Gesundheitsver- sicherung' nachdenkt, der wird mir darin zustimmen, daß damit Aus- wirkungen auf den Arbeitsumfang des Arztes zwangsläufig verbunden sein müßten. Eine jahrelang auch von uns Ärzten als wünschenswert und gut bezeichnete Gesundheits- aufklärung, ein fortlaufender Appell zu einer möglichst großen und frühzeitigen Inanspruchnahme der heute laufend ausgeweiteten Lei- stungen der Krankenversicherung, können doch nicht ohne Folgen bleiben, ja es wäre traurig, wenn sie ohne Folgen geblieben wären.

Man wird mir aber auch darin zu- stimmen müssen, daß wir die durch diese und eine ganze Reihe weite- rer Faktoren hervorgerufene ärztli- che Mehrarbeit auch beim besten Willen nie und nimmer als einen zweiten „Dynamisierungsfaktor' an- erkennen können und werden!

Kein vernünftig Denkender wird doch z. B. behaupten können, daß eine berechtigte Anpassung des Honorars um einen Prozentsatz ge- mindert werden müßte, der aus dem wünschenswerten Anwachsen der Inanspruchnahme der Früh- erkennungsuntersuchungen resul- tiert. Würde man — und wie schön wäre das! — eine nahezu hundert- prozentigen Inanspruchnahme al- ler heute angebotenen Früherken- nungsuntersuchungen erreichen, so würde dies zwangsläufig unab- hängig von der Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage zu entsprechenden Mehrausgaben der Krankenkassen für ärztliche LeiStungen führen müssen. Es sei denn, man bejaht die Beseitigung der sogenannten doppelten ,Dyna- misierung' der ärztlichen Einkom- men, indem man das Axiom auf- stellt, daß unabhängig von den not- wendigen und vom Patienten ge- wünschten ambulanten ärztlichen Mehrleistungen der Umsatz der

DER KOMMENTAR

Der Arzt und sein Geld

NACHRICHTEN

1746

Heft 24 vom 13. Juni 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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