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Archiv "Der Appell der Dreißig" (02.03.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung

W

er hätte gedacht, daß sich so viele unserer Wirtschaftsprofessoren beruflich für das Gesundheits- wesen interessieren. Dreißig Ökonomen, darunter Spitzen- leute der bundesdeutschen Wirtschaftswissenschaft — so- fern sie marktwirtschaftlich bis ordoliberal orientiert ist — ha- ben die Kosten einer halben FAZ-Seite nicht gescheut, um einen dringenden Appell, die Gesundheitspolitik grundle- gend neu anzulegen, an die Gebildeten aller Stände zu richten.

„Wir warnen vor einer Fortfüh- rung der bisherigen Politik", rufen uns die Professoren zu.

„Sie hat eine Stärkung büro- kratischer Planung, eine Zen- tralisierung von Entscheidun- gen und direkte staatliche Ein- griffe gebracht und muß zwangsweise, Schritt für Schritt, in eine staatliche Ein- heitsversorgung und zu einer Entmündigung der Bürger füh- ren." Die bisherigen Maßnah- men, Steuerungsdefizite im Gesundheitswesen zu beseiti-

Der Appell der Dreißig

gen, seien auf globale Dämp- fung der Leistungsexpansion gerichtet, sie führten nicht zu einer sparsameren Verwen- dung der produktiven Ressour- cen und einer wirtschaftliche- ren Leistungserstellung. Soweit die Diagnose.

ill

nd das Rezept? „Das Gebot der Stunde ist eine Stär- kung der Eigenverantwor- tung, der Eigeninitiative und der Eigenvorsorge". Für die an- stehende Gesetzgebung schla- gen die Professoren vor, die Anreize so zu setzen, „daß sie sozialadäquates und wirt- schaftliches Verhalten beloh- nen und sozial unerwünschtes Verhalten sowie Verschwen- dung bestrafen". Wo möglich und sinnvoll „sollten wettbe- werbliche Elemente auch in die

gesetzliche Krankenversiche- rung übernommen werden".

Soweit die Rezeptur.

Wie stehen die Chancen? Am größten ist die Chance, daß auf den Professoren-Appell eine Fülle marktwirtschaftlicher Lippenbekenntnisse folgt, oh- ne daß weiteres geschieht.

Denn die Strukturen unseres Gesundheitswesens sind so verfestigt, die Machtpositionen so endgültig verteilt, die sozia- len Besitzstände so selbstver- ständlich, daß es schon gewal- tiger Kräfte bedarf, um etwas zu bewegen. Die Professoren haben solche Kräfte nicht.

S

ie vertrauen wohl auf die Kraft des Gedankens. Die kann, langfristig, sogar Re- volutionäres leisten. 1833 bei- spielsweise setzten die Göttin- ger Sieben, ebenfalls namhafte Professoren, das erste Signal für die bescheidene 48er Revo- lution. Heute braucht's nicht mal eine Revolution: es reichte schon — na, wie heißt das mo- derne Ding doch gleich: eine

„Wende". Norbert Jachertz

Inhaltsverzeichnis 9

Aktuelle Politik

Die Steuerreform wird zerredet 581 Familienlastenausgleich

oder Reform des Einkommensteuertarifs Der Kommentar

Deutlichere Konturen

für den „Arzt im Praktikum" 583 Nachrichten

Aus Bund und Ländern: VV der KBV: Frei- beruflichkeit und Bürokratie — KBV/Ersatz- kassen: Ausgabensteigerung wird beob- achtet — Soziale Expansion international — Dortmunder Transparenzforschung künftig partnerschaftlich? — Gastarzttätigkeit ent- spricht nicht der Weiterbildungsordnung — KV-Information am Ausstellungsstand — Ausland: Mehrsprachiger Gesundheitspaß

— Ärztezahl verdreifacht — Freie Arztwahl

geht vor Plan — Sechzehn mal jährlich in

die Poliklinik 585

Themen der Zeit

Beraten ist besser als maßregeln 587 Wirtschaftlichkeitsprüfung

als Aufgabe der Selbstverwaltung

Dr. med. Manfred Moewes

Kurzberichte

Krankenhausfinanzierung: Fallpauschale statt strikten Kostenerstattungsverfahrens empfohlen — „Qualitativer Fortschritt: ja, geistloses Mengenwachstum: nein!" — Be- reinigung des Selbstmedikationsmarktes

abgeschlossen 591, 593, 594

Die Reportage Auch Amerika

will das Medizinstudium reformieren 595 Fortsetzung und Schluß

Dr. med. Silvia Schattenfroh

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 9 vom 2. März 1984 (1) 565

Referenzen

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