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Arbeiten im Rebberg und Keller

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Academic year: 2022

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S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T- U N D W E I N B A U 1 2 / 1 1 19 K U R Z - I N F O

Enormer Vegetationsvorsprung

Der Vegetationsvorsprung der Reben betrug Ende Mai 2011 im- mer noch zwei bis dreiWochen. Die idealen Bedingungen in die- sem Frühjahr haben eine rasche Entwicklung ermöglicht. Schon jetzt wird mit einer frühen Ernte gerechnet. Für die Ertragsreben waren die geringen Niederschläge bisher nicht von Nachteil. Am Zürichsee sind immerhin rund 260 mm Regen gefallen. Für Neupflanzungen reichte diese Menge aber kaum. In den meis- ten Gegenden musste eine Bewässerung eingerichtet werden.

Hagelwetter

Leider haben heftige Gewitter in einigen Weingegenden bereits zu Hagelschlägen geführt. Die Gefahr bleibt weiter bestehen.

Nach einem Hagelschaden ist eine schnelle Behandlung mit Folpet-haltigen Präparaten angezeigt. Nicht nur die bei uns sel- tene Hagelkrankheit (Weissfäule) gilt es zu verhindern. Auch die Vernarbung der Verletzungen an Stengeln, Früchten und Blät- tern muss unterstützt sowie der Spritzbelag gegen den Falschen Mehltau und Botrytis erneuert werden. Kupferzugaben inner- halb der gesetzlichen Vorschriften fördern nach der Blüte die Vernarbung.

Geizenwachstum und Nachpflanzungen

In den letzten Jahren haben Beobachtungen an einigen Sorten und Neuzüchtungen wie Müller Thurgau, Chardonnay, Solaris, Muscaris, Cabernet Cubin und vereinzelten Blauburgunderklo- nen gezeigt, dass starkes Geizenwachstum bereits vor der Blüte

eine Verdichtung der Traubenzone bewirkt. Es gibt Fälle, bei de- nen die Geizen das Triebwachstum übertreffen. Ein frühes Aus- geizen ist bei diesen Sorten mit Vorteil bereits erfolgt.

Jedes Jahr müssen abgehende Rebstöcke ersetzt werden. Ein Aufbau von Jungpflanzen in einer Ertragsanlage ist nicht ein- fach. Für bessere Resultate bei der Nachpflanzung stehen heute hochstämmige Jungpflanzen zur Verfügung. Eine gute Wasser- verfügbarkeit für diese nachgepflanzten Reben ist Vorausset- zung für den Erfolg.

Absterbende Reben

Warum aber sterben Rebstöcke ab? Eine genauere Untersu- chung der abgehenden Stöcke gibt oft wertvolle Hinweise: Mäu- sefrass ist wohl eine der häufigsten Ursachen. Oft geht auch das Wurzelwachstum nicht mehr in die Tiefe. Die Wurzeln wachsen nur noch unter der Oberfläche. Niederschlagsreiche Jahre ha- ben dies gefördert. Ein radikales Öffnen des Bodens nach langer Dauerbegrünung bei Trockenperioden kappt die oberflächli- chen Wurzeln. Die Rebe kollabiert.

Interessante Erkenntnisse bringt auch dasWegschaben der Rin- de an der Unterlagsrebe.Viele Gründe können zu «Pied noir», ei- ner Schwarzverfärbung des Wurzelstocks und zum «Rebenster- ben» führen. Pilze, Bakterien, aber auch mechanische Verlet- zungen sind mögliche Ursachen. In frostgefährdeten Lagen nehmen Jungreben leicht Schaden. Erst Jahre später, wenn das Wurzelwerk immer mehr Triebe versorgen muss, führen Frost- schäden, Frostrisse und die Bakterienkrankheit Mauke zum Tod.

Ein Aufsägen zeigt dann, dass nur ein Teil des Stamms für die Durchleitung zur Ver- fügung stand. Selten ist die nicht perfekte Veredlung der Hauptgrund. Trockenperi- oden und Frostereignisse sind viel häufi- ger dafür verantwortlich. Auch arbeitsbe- dingte Verletzungen im Verlauf des Reben- daseins hinterlassen ihre Spuren!

Extension Weinbau, ACW

Arbeiten im Rebberg und Keller

Aufgesägter Stamm mit abgestorbenem Gewebesektor.

Starkes Geizenwachstum schon vor der

Blüte. Kollabierter Trieb mit gesundem Ersatz.

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