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Arbeiten im Rebberg und Keller

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Academic year: 2022

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S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T- U N D W E I N B A U 4 / 1 2 15 K U R Z - I N F O

Pflanzenschutz beginnt mit dem Rebschnitt

Die günstigenWitterungsbedingungen im Dezember und Janu- ar wurden rege zum Schneiden der Reben genutzt. Die Holzrei- fe kann allgemein als sehr gut bezeichnet werden. Trotzdem be- obachtet man an den Trieben ab und zu Symptome verschiede- ner Schaderreger. Diese geben erste wichtige Hinweise, ob al- lenfalls spezielle Massnahmen wie eine Austriebsbehandlung notwendig sein werden.

Nur gesunde, gut verholzte Triebe werden für den Schnitt be- rücksichtigt. Hilfreich für die Ermittlung der Augenzahl ist das Zählen der gesundenTriebe, die sich imVorjahr entwickelt haben.

Schwache Reben werden kürzer geschnitten (ein bis drei Knos- pen weniger) und bei starken Reben werden mehr Knospen ste- hen gelassen. Zu kurzer Anschnitt führt zu dicken Trieben, die sehr schnell die Fruchtbarkeit verlieren. Zu viele Knospen be- günstigen Faselschosse mit ungenügender Traubenqualität.

Faustregel für Blauburgunder sind fünf bis sechs Augen pro m2. Das sind rund zehn Augen pro Stock bei einem Pflanzabstand von 200 cm҂90 cm. Dies ergibt einen Zielertrag von etwa 800 g/m2.

Symptome verschiedener Pilzkrankheiten auf den verholzten Trieben

Botrytis am Schnittholz zeigt sich mit Ausbleichungen vor allem im Bereich der Knospen und Ranken und mit schwarzen, teer- artigen Flecken auf dem Holz. Das sind die Sporenlager der Graufäule. Ab dem Austrieb der Knospen quellen diese bei Feuchtigkeit auf und es bildet sich ein dichter, gräulicher Pilzra- sen. Die Sporen können frühe erste Infektionen an Blättern und ganz vereinzelt auch an jungen Trieben verursachen.

Die Schwarzfleckenkrankheit zeigt sich einerseits in Form von Ausbleichungen, auf denen sich zahlreiche kleine schwarze Punkte bilden, und andererseits durch stark gefurchte und schwarz aufgerissene Nekrosen an der Triebbasis. An befallenen Trieben bilden sich die kleinen schwarzen Fruchtkörper, aus de- nen bei Feuchtigkeit die Sporen ausgestossen werden. Durch das Anschneiden gesunder Ruten kann das Infektionspotenzial wesentlich reduziert werden. Anfällige Sorten wie Riesling-Sil- vaner und Parzellen mit häufigen Symptomen sind für eine Be- handlung beim Austrieb (Stadium 07-09, Knospenaufbruch) vorzumerken.

Arbeiten im Rebberg und Keller

Austriebsbehandlung

Wie bereits früher angekündigt gibt es Änderungen bei den Aus- triebsspritzmitteln. Nicht mehr in der Liste der empfohlenen Präparate aufgeführt sind die endosulfanhaltigen Produkte (Oleo-Endosulfan, Endosulfanol R) sowie Bromopropylat (Neo- ron) und Oleo-Diazinon (Oleodiazinon, Oleo Diazinon R und Veralin CD). Wer noch solche Mittel besitzt, kann sie bis spätes- tens Mai 2013 aufbrauchen. Als Ersatz stehen für die Austriebs- behandlung gegen Kräusel- und Pockenmilben momentan nur Netzschwefel (2%ig) oder Paraffinöle zur Verfügung. Als Neo- ron-Ersatz für den kurativen Einsatz gegen Kräusel- und Po- ckenmilben im Stadium 11–15 wurde Arabella (Wirkstoff Etoxa- zol) zusätzlich zu den bisherigen Produkten Kiron und Envidor

bewilligt. Extension Weinbau, ACWI

Nochmals: Dosierung von Kupfersulfat

Zur Vermeidung von Missverständnissen präzisieren wir die Angaben zur Böckserbehandlung mit Kupfer im Arbeitskalender der «Roten»

2/2012 wie folgt: Beim handelsüblichen Kupfersulfat handelt es sich um CuSO4 5 H2O. Der Kupferanteil in diesem Salz beträgt zirka 25%.

Bei der genannten höchstzulässigen Dosierung von 1 g/hl liegt der Eintrag effektiv also bei 250 mg/hl oder 2.5 mg/L reinem Kupfer.

Durch Schichtenfiltration wird diese Menge erheblich reduziert. Die erlaubte Höchstmenge im Wein beträgt 1 mg/L. Eventuell überschüs- siges Kupfer kann nur mit einer Blauschönung durch den Fachmann entfernt werden. Um diese «Hammermethode» zu vermeiden, tastet man sich besser durch Vorproben an die wirklich benötigte Dosierung heran. Im Übrigen sind die Herstellerempfehlungen strikt einzuhal- ten!

Abb. 1: Ausbleichungen am Holz durch Botrytis.

Abb. 2: Aufquellen der Sporenlager und grauer Pilzrasen von Botrytis.

Abb. 3: Oben gesundes, ausgereiftes Holz.

Mitte: Schwarzfleckenkrankheit mit Ausbleichungen.

Unten: Schwarzfleckenkrankheit mit Nekrosen.

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