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Bibliographische Anzeigen.

Linguistische Ergebnisse einer Reise nach Centraiafrika. Von Dr. O.

Schwein/urth. Berlin 1873. 82 SS. 8.

Was mich zu einer Anzeige dieser Schrift bestimmt, ist ausser dem In¬

teresse , welcbes ich an den hier gegebenen linguistischen Mittbeilungen des berühmten Reisenden selbst nebme, noch insbesondere der von ibm S. 4 be¬

klagte Umstand, dass bis jetzt die Sprachforschung es habe felden lassen an einer ,,Art Sokratischer Hebeammenkunst zu dem Zwecke durcb die Art des Befragen seines Dolmetschers das gewünschte Skelet der grammatischen For¬

men einer unbekannten Sprache erzielen zu können". Kann nun gleich ge¬

dachter Mangel im Allgemeinen nicht in Abrede gestellt werden : so darf doeh wenigstens, was, so scheint es, unserem Verfasser unbekannt gebliebeu, daran erinnert werden, unter den ,,Rathschliigen und Fragen an die Mitglieder von Th. V. Heuglin's Expedition nach Inner-Afrika" Jan. 1861 von A. Peter¬

mann in Gotha veröffentlicht, befinden sich auch S. 25—34 "abseiten der Herren

V. d. Gabelentz, Steinthal und des Unterz. mehrere auf den Gegen¬

stand Bezug nehmende Bemerkungen, die nicht ohne allen Nutzen möchten von Reisenden beachtet werden , welche uns von unbekannten Spracben Nach¬

richt zu geben gedenken.

Natürlich muss derjenige, welcher von einer Sache, wenn ihm auch als Laien keine abschliessende Ergründung derselben abverlangt werden kann, doch bis auf einen gewissen Grad für sich und Andere brauchbare Kunde zu ge¬

winnen die günstige Gelegenheit ergreifen will , wenigstens die Hauptpunete vor Augen haben, worauf es bei der Beobachtung ankommt, und danach mög¬

lichst methodisch verfahren. Gegenwärtig kann es nun nicht meine Absicht sein, den Reisenden ein linguistisches Vademecum mit auf den Weg zu geben, wonach sie sicb zu richten hätten. Noch weniger, zu wiederholen, was a. a. O.

von mir gesagt worden. Wobl lohnt es sich aber vielleicht der Mühe , bei näherer Betrachtung des von Hrn. Schweinfurth mit sorgsamem Fleisse erober¬

ten , wennschon sehr fragmentarischen Materials gelegentlich uns auch einige Gesichtspunkte zu merken, von welchen der Sprachforscher bei seinerlei Unter¬

suchungen alsbald wird ausgehen mUssen, und wofür er in dem, ihm vorgeleg¬

ten Sprnchstoß'e, so weit cs bienach möglich, die Antwort sucht.

Blosse Vocabulare, selbst nur zu oberflächlicher Feststellung von Sprach- n. Völkerverwandtscbaft, genügen nicht mehr, ausser kümmerlich, auch

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nur dem aller-elementarsten linguistischen Bedürfnisse. Perner wird , ansser etwa zu dem ehen erwähnten Zwecke der Aufsuclmng von Sprachverwandt¬

schaften, in der Regel dem Sprachforscher gar wenig daran liegen, zu wissen, le iiglich ob ein Gegenstand oder Begriff mit seinem Namen so oder anders laute. Spricht doch ein Wort zu ihm nur erst dann lebendig und wahrhaft inhaltsvoll und verständlich (d. b. auf den in ihm enthaltenen sprachlicben Begriff zurückgeführt), wenn er von jenem nicbt bloss dessen Bedeutung, d. h. Anwendung auf ein mittelst seiner benanntes Object kennt, sondern es, das Wort, zugleich vor seinem forschenden Auge den Benennungs-

Grund enthüllt, will sagen, den vermöge des Etymon ihm innewohnen¬

den subjectiven Sinn erschliesst und offenbart, wodurcb jedesmal zwi¬

schen Name und Sache ein zwar nieht schlechthin notbwendiges, doeh ur¬

sächlich berechtigtes und menschlich-vernünftiges B.md geknüpft worden auch in Sprachen der ungebildetsten nnd niedrigsten Völker. Zu richtiger Einsiebt aber schon in dns Gefüge der Wörter (sind sie anders nicht schlechtbin ein¬

fach und obne irgendwelche Beimengung, wie in den einsylbigen Spraclien Hinterasiens), jetzt nicht von der Syntax zu reden, bedarf es des Aufschlnsses über die grammatischen Gesetze, welche eine Spraehe sicb auferlegt hat und denen sie folgt. Desshalb wird cs immer für den Linguisten eine wahre Wohlthat sein , sobald er nicht bloss Wörtersammlungen erhält , sondern aucb Sätze, vielleicht Sprücliwörter , Erzählungen dgl., und zwar, wenn es angeht, mit möglichst getreuer Interlinear-Version. Ich meinestbeils weiss daher Hrn. Schweinfurth grossen Dank dafür, dass er vielfach Beibringung anch von den mehr formalen Wörtern (Pronomina , Präpositionen , Adverbien) sowie von mancherlei Sätzen ermöglicht hat, aus welchen sich über den Bau nnd Cha- rfxkter der gerade in Rede stehenden Sprachen gar viel nicht Unwichtiges ent¬

nehmen lässt. Selbst gr.immatische Notizen fehlen keinesweges gäiizlleh. Wir erhalten aber (leider durch Feuersbrunst sehr verminderte, sonst böchst will¬

kommene j Vokabulare und andere Proben von den Sprachen der das Gebiet des B ahr-el-G ha sa 1 bewohnenden Völker; und zwar, erfahren wir, mit

höchst getreuer Wiedergabe der Aussprache. I. Sprache der Bongo, bei

weitem am ausführlichsten, bis S. 3'). Es mag bier bemerkt werden, dass die Wörter, welche Han nah Kilham in ihren Vokabularen hinter (Norris) Vocab. for the use of the Niger Expedition Lond. 1841. p. 100 sqq. auch

unter dem Namen Bongo liefert, völlig von den unsrigen abweichen.

II. Sprache der Sandeb oder Nyamnyam von da bis S. 53. III. Sprache der Kredy bis S. (31. IV. .<5praehe der Dyur (Schilluk) bis S. 72. V. Sprache der Golo bis 79. Zuletzt VI. D i n k a - Spr.iche mit nur wenigen Angaben.

Wir haben aber eine Grammatik : Die Dinka-Sprache in Centrai-Afrika von Mitterrutzner. Brixen 18()6.

Wissenschaftlich befriedigen kann nur eine Anordnung des Sprachmnterials, , welche der etymologischen Verwandtschaft der Wörter gerecht wird und nieht willkürlich zerreisst, was in einer, für sie natürlichen Weise der gerade in Frage kommenden Sprache selber zusammenzuordnen beliebt hat.

Aufs jämmerlichste und unnatürlichste solcbes auseinanderreissen und hierhin und dorthin nach einer, dein Gegenstände selbst völlig fremden und ihm draussen bleibenden Mi'tliode zerstreuen und verspellen aber heisse ieh , wo (sonst ja

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auch, indess meist aus praktischen Gründen, wünschenswerth und unvermeid¬

lich) die fremde Sprache, um deren Erlernung es sich handelt, einer, des Ler¬

nenden Idiome entnommenen alphabetischen Folge sich zu fügen gezwungen wird, zumal eine solche künstliche und rein gemachte Ordnung mit jeder neuen Sprache des jeweiligen Lernenden wechselt. Ein Deutsch- (Französisch-, Englisch-) Lateinisches Wörterbuch z. B. kann mir höchstens die Stelle eines Index vertreten zu einem Wörterbuebe, worin das Latein (und zwar auch nicht in rein alphabetischer Folge, sondern je nach den Wortsippen) im Vorder¬

grunde stebt. Also z. B. giebt uns Schweinfurth S. 26 den Satz: ühndu

tur? Verstehst du Arabisch, mit der Antwort: mohniau Ich verstebe es

nicht. Möh neA Ich habe es nicht verstanden. Das tur findet seine Erläu¬

terung S. 16 dahin, dass Turr oder Turru im Bongo den Nubier bezeich¬

net, weil diese sich im Bongo-Lande Türken (Turrflk) nennen. Allein, da mib eta Ich verstehe, uns den Dienst versagt, wie deuten wir das Verbum?

Uhndü ist zufolge S. 19 vielmebr: Du borst, wesshalb aucb S. 32 uhndü

ngarä? Hörst du den Löwen? Uhndüh ma? Hörst du nicht auf mich?

Sinnreich, indem, was man in einer Sprache zu uns sagt, die wir nicbt ver¬

stehen, wirklich einem Ungehörten gleich kommt. — Ferner aus dem Voka¬

bular mit dem Deutschen voran ersieht man zwar unter Fest (Fantasia) ngoio und Festordner riere-ngoio sogleich die Zusammengehörigkeit beider. Allein erst aus Häuptling (Schech): ri^re, Ortsvorstand nere (nyere) erhält man darüber Aufschluss, was das obige Compositum eigentlich besage. — Auch buat'ib, Lastträger, erhält seine volle Erklärung erst durcb Hinzunabme von bob. Mann, zu aggi', Last (als: Mann der Last), womit aber Ägi, reich, s. sp. Hand, nicht zusammenhängen mag. — Das Wort kirr, Stern, ist na¬

türlich in kirrusürro, Sternschnuppe, enthalten. Den zweiten Theil aber suche ich, dabei an die stellae cadentes erinnernd, in dem Prät. mosurro 1. Pers. Prät. zu mosü.su, ich falle, S. 18, wober auch: d'olAnda sude di'va betörro Hagel fiel vom Himmel. Komet kirhöllo als ,, Schwanz¬

stern" spricht aber vernehmlich genug für sich, sobald ich das ihm untergeord¬

nete: Schwanz, hölöh, daran balte.

Wir wollen uns nun von der Bongo-Sprache, nur unter gelegent¬

lichem Heranziehen der übrigen vom Verf. behandelten Idiome, ein etwas aus¬

führlicheres Bild zu entwerfen suchen. Das wird aber hier eher möglich sein, weil bei ihr der Stoff am reichsten ausgefallen. Man wird dsnn hoffentlich finden, der Neger, woran freilich niemals hätte gezweifelt werden sollen, erweise sicb durch seine Spraehe kaum minder als vernünftiges Wesen, denn wir selber uns bedünken, seiner sonstigen geringen Bildung unbeschadet. Nur dürfen wir nicht erwarten (übrigens auch kein sonderlich verständiges Verlangen), als müsse der schwarze Mensch behufs sprachlicher Bezeichnung sich genau der¬

selben Mittel uud Methoden bedienen, wie wir es in der Gewohnheit haben, noch auch, sein Sprachidiom müsse in Anlage und Ausbildung einen Grad der Vollendung an sich tragen , wegen dessen etwa Sprachen Indogermanisclien Stammes gepriesen werden.

Also z. B. sogleich wird Manchen der Mangel des grammatischen Geschlechts verwundern, obschon dieser doch, wie in meinem Artikel:

Grammatisches Geschlecht in Hrockhaus' Encyclopädie, nachzusehen.

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bei weitem in der Mehrzahl von Sprachen Üblich ist, z. B, in den Finnischen.

Selbstverständlich ist, man muss den Ausdruck „grammatisch" streng fas¬

sen. Denn für das natürliche Gesohlecht, sei es nun bei Verwandt¬

scbaftsnamen oder auch bei, zumal den zahmen, Thieren, werden sich in allen Sprachen eigens unterschiedene Ausdrücke, wie Vater, Mutter; Sohn, Tochter; oder Pferd, Hengst, Stute u. s. w. bilden. Allein diese lassen, gleich als handele es sich dabei um völlig verschiedene Gattungsnamen, in nichts die Zubehörigkeit , ja Gemeinsamkeit derselben Gattung erkennen bei bloss sexualem Unterschiede, — was doch z. B. in Lat. filius, a;

equus, a der Fall ist. — Ferner kann es sich, wennschon für gewöhnlich bei den Epiköna auf den sachlichen Geschlechtsuiiterschied kein Gewicht fällt, er¬

eignen , dass wir auf ausdrückliche Hervorhebung desselben Bedacht nehmen

müssen. So haben wir nuu im Bongo z. B. ngadii, Mädchen, komara,

Weib, momm, Gattin, gleichsam als lautliches Gegenstück zu dem auch re¬

duplicirteu höhn, Vater. Dann aber mbaga, Mutter, und boddo oder

boh. Mann, welche beide Ausdrücke bei Motion von Thiernamen S. 13. zur

Verwendung kommen. Nämlich bihi, Hund, aber mbaga-bihl, d. h. der

Stellung nach, meine ich: Mutter (wenigstens potcntiä) von Hunden, also das zweite Glied in Dependenz, d. h. genitivisch, und nicht appositionell gleich unserem: Mutterschaf Toh, Grossvater, hat neben sicb t o b - m bäg a - b a , Grossmutter, und dies scheint wirklich das inhaga (Mutter) als coordinirten Beisatz (gls. avus mater d. h. femina = avia) hinter sich zu haben, wie auch das Adjeetiv seinem Subst. nachfolgt. Das -ba, als Poss. sein (ejus, ich weiss nicht ob auch suus, s. sp.) wird vom Dolmetsch verrauthlich hinzugefügt sein, ohne dass es nothwendig immer daran haftete. Umgekehrt entspiingt (wie bei uns: Gänserich, Enterich) aus dem weiblichen s a , Kub, der männliche Bulle, boddosa (Mann der Kuh), indess auch gisa, Kalb (ich weiss nicht, ob mit einem Ausdrucke für Junges) vor sich. Boh-tol, Ziegenbock, aucb mit bob. Mann, ungeachtet für Ziege bloss bin a angegeben wird. — Die Kredy's halten es damit übrigens nicht anders: S. 57. modo, Bulle, und

daraus endemodö, Kuh, mit ende, Weib (yan gumma ist Mutter), aber

(das erste Glied unbekannt) 1 i 11 imo d ii, Kalb. Kuno, Hund; endekono,

Hündin. Auch enthält odele od. udelc, Hahn, neben ele, Huhn, augen¬

scheinlich vom üddu. Mann; und, glaube ich, gilt von udulesc, Kater, das Gleiche, der kleinen Variaute im Zischlaut bei lezz'e, Katze, zum Trotz. Was

in gan^kazn, Löwe, yukukaza, Löwin, der etymologische Sinn des ge¬

schlechtlichen Unterschiedes sei, vermag ich nicht zu errathen. — Desgleicben

bei den Dyur S. 68. Für männlich wird im Verz. tuonn, für weiblich

mailt angegebeu, ohne dass sich jedocb Einklang mit irgendwelchem Ver- waudtschaftsnamen herausstellte. S. 68 li.ibon wir uun bang oder guang,

Ktttze; tuunn guung, Kater. In: Hahn ;;eno od. dgelino und Huhn

tüonu dgchno müssen also die beiden deutschen Wörter irrig ihre Stellen vertauscht hnben. FUr Bulle wird tuiinn (ist das nun der ursprüngliche Sinn des Wortes oder bloss aus der Weile ins Enge gezogen) und für Ochs tuunn

ma buut (der Scblnss mir unbekannt, da Bescbneidung yuu mm) ange¬

geben. Die Kuh jedocb heisst diiing, welchem sich üidiaug, Kalb,

etwa mit vcrkleiirerndem Vorschlage anschliesst. Hund guok; Hündin mabt-

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guök. — Die 60I6 bilden S. 76. mit kuäse, Mann: knise modd6 (der

Kuh) Bulle. KuisedAve, Kater , aus dive, Katze. Dagegen mit äse,

Weib : a s o v i o , Hündin, aus ö v i 0, Hund, während neben o v y 6, Ziege, ein ihm völlig fremdes boggolö, Bock, hergeht, wie desgleichen okk'6,Hahn, ngutti, Huhn. — Etwas anders gestaltet sich die Sache bei den Sandeb. Um: weib¬

lich zu bezeichnen , soll m a -, um : männlich , b a - vorgesetzt werden , für welches letztere wenigstens baköndo, Hahn, neben kondo, Huhn, zu nen¬

nen ist. Uebrigens würde dor Gegensatz ba : ma rücksichtlich grösserer Härte oder Weichheit des Labials der Wirklichkeit geradeso angemessen er¬

scheinen , wie in unendlich vielen Vater- und Muttemamen , z. B. Papa Mama, der Fall ist, welche indess bei den Sandeb bamu, Vater, und namu, Mutter (doch nicht etwa der erste Nasal st. m der Flucht vor dem zweiten zu Liebe?) mit dem Gegensätze nicht recht zutreffen.

Wir kommen sogleich auf eine dankenswerthe Unterscheidung zwischen Er und Sie (ea) im Pron. zurück. Es soll aber hier schnell auch die Frage in Betreff des Plurals abgethan werden. Laut S. 37. wird im Sandeb der Plural durcb Vorsetzung (vgl. südafrikanische Idiome) von a angedeutet, vor .alle Worte , sie mögen mit einem Vokale beginnen oder mit einem Conso¬

nanten, z. B. ango, der Hund, a-ängo, die Hunde. Etwa das a als ur¬

sprünglichster und allgemeinster Sprachlaut (daher dux gregis im Alphabet) gleichsam embryonisch an Stelle von mebr ausgewachsener, und sonst in den Sprachen nicht ungewöhnlicher. Reduplication oder gar voller Wiederholung Behufs Anzeige der Mehrheit? Vgl. das a als Augment im Sskr. neben und auch mit Reduplication , wennschon zu anderem , nämlich temporalem Zweck.

Wie dem sei, von borrö. Mann, lautet im Sandeb der Plur. S. 41. abborrö, Menschen, Leute, pusio (Fleisch) abborro (im Genitiv-Verhältniss) Menschen¬

fleisch. Lukutäborro, Zwerg. M bat u ngä-b orro , Samen (männlicher), vgl. tungai, Samen. Mit nachgestelltem Genitiv immi-pusio (Wasser des

Fleisches) Suppe , aber pongbeh-imme, Ufer. Gomunimmi od. göm-

moro immi, Durst. Monguimmi, Schlauch. — Das Bongo anlangend

wird S. 9. zu gimä, Knabe, Sohn (gimä beleb, Säugling) augemerkt:

„Plur. gimoh, einzig vorkommende Pluralbildung, die nachzuweisen war."

Mommih (Weib von dir) na na (und mit?) gim6h (Kinder) bi-ib (dein)

Hast du Weib und Kinder ? — Bei den Zahlen , als einer durch sie bestimm¬

ten Menge, bedarf es im Subst. keiner Pluralform mehr, z. B. im Ungarischen.

So nun auch im Bongo, z. B. nibi (Mond, Monat) oyama (erstarben S. 21,

mit -ma, mir) ba Män'an'a mottä (drei) Ich war 3 Monate bei den

Nyam-Nyam. Aber das Bongo hat auch sonst keinen Plur. So sa n'a beh

binä? (Kuh nieht Land hier) Giebt es hier im Lande kein Rindvieh? Gls.

collectiv. Koti (Hürde, Viehpark, Murach) na (dieser) sa (Kuh) na h^h (mit Bauche, iu seinem Inneren) ndo (wie viel)? Wie viel Kühe sind in der Hürde? Biboggo (Dieb) n'a binä (nicht hier)? Gieht es hier keine Diebe?

Oh kütta (du schmiedest S. 21.) mehih? od. ukütta meh^b? Schmie¬

dest dn Lanzen (buchst, bloss: Lanze). Ih mere (du fürchtest) m^heh ba D'a nge (die Lanze die des Dinka) ? Fürchtest du die Lanzen der Dinka ? Aber singular : Di^h mehib Zerbrich die Lauze. — Ich kann nicht scblafen

wegen der Mücken: mado tnäh n'a bi d'igi m&hikull. In toäh scheint

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trotz, ua, niclit, uoclimaliges nicbt, nämlicb oab zu liegen, leb weiss nicbt ob mit der Wurzel zu m6ta leb finde, sehe, Imper. ita. Etwa: Ich finde lieinen Schlaf. Vgl. S. ;i2 mötÄ mihi oab (ich finde nirgends Wild), moUö ne pA-o (alles ist weggelaufen). Vgl. laufen, entfliehen. Eäthselhaft das m.

MÄdobi, icb schlafe S. 20. zeigt noch hinten eine Sylbe. Haben wir diese in dem, vielleieht fälschlieh abgetrennten bi zu suchen? Der Sg. mijhikuU (Mücke) u. s. w. steheu hier nun nicht viel anders , als z. B. bei lateinischen Dichteru häufig zufolge sog. enallage numeri der Sg. statt Plur. (Jani Ars P.

p. 90): Oum flore rosarum (pro floribus). MiUe fabae modii. Densa

praenubilus arbore lucus, i, e. densis arboribus. Hostis habet muros.

Multa cane, pro multis canibus. Multo railitc. Licet illi plurima manet lacrima. Insbesondere auch bei Völkernamen: Dacus et Aethiops, etwa, wie aucb wir: der Deutsche, der Engländer. Nicbt anders: Bongo na mon'ana (bah mon'ne Er isst, rait ana, dieser) Essen die Bongo (eig, Sg.) dies?

Etwas günstiger stellt sich die Sache hei den P er soü a 1 - P r o n o m i n e n indem wir besonderen Wörtern für Wir, ihr, sie (anscheinend jedoch ohne etymologischen Bezug zu Ich, du, er) begegnen. Jedoch mit Ausnabme des Golo, wo Ich, wir, ngemme; du, ihr ibbe, und ih er, sie S. 78. in trau¬

rig-ödester Unterschiedlosigkeit sich darstellen. Dem lion go seinerseits inzwi¬

schen scheint, bei Enthaltsamkeit von grammatischer Geschlechts Bezeichnung, eine nicht überall in geschlechtlosen Sprachen beobachtete Uuterscheidung der Sie vom Er im drittpersonigen Fürwort, indess ohne Ausdebnung auf den Plur. (wie überhaupt ja im Kudel das Individuum mit seiuen charakteristischen Besonderheiten zurücktritt) als nicht geringer Vorzug angerechnet werden zu müssen. Also S. 23. bah, er, hob, sie (ea). Ein Unterschied, der sich auch in anA, dieser, höna, diese (Fem.); bannikä (vorn mit bah, öfters nika allein in den Sätzen), jener, und ho nik A jene (Fem.) fortsetzt. Was sucht die Fr.iu hier? lautet S. 26. so: Hob (sie) komara (Frau) nika (etwa bloss getrennt von hob = ho n ik a, oder adv.: hier?) hd 1 ad i, d. i. sie-sucht, mit di Ii (was?) dahinter. Bala ist : E r sucht S. ül. mit bah und la suchen. Par.il-

lel damit: Was inacht der Mann des Hauses? Ba (er) boh ruh (Mann des

Hauses) nika bäma div Auch hier vorn bah, er, und hinten di (was?).

Wie rechtfertigt sich aber das m? S. 19. vrirä als 1. .Sg. Präs. mämea (vorn ma, ich), von: machen angegeben, während der Inf. ba eine Muta zeigt, — Uebrigens, während iin Golo, wie gesagt, für Er, sie nur das eine i h gilt, und in Betreff des Sandeb S. 50. und Kredy S. ÖÜ. wenigstens keine Angabe über ein ,,sie" sicb findet, stossen wir aueh bei den Dyur S. 70. auf cin Er nenno (nenn dieser) und Sie (Fem.) nano, und zwar mit einem in den Vokal ge¬

legten Untersebiede.

Für: sie (ii. eae) hat das Bongo yeh, un<l für: jeue (3. Pers. PI.) ji- nika, jene, aber (als angeblich 2. Pers. Plur.; mir uicht recht verstiindlich) jenn, ebenfalls mit der Uebers. jene. Der Schluss in jen ika (vorn doch wohl mit yeh, sie), wie in früher erwähntem bannikä enthiilt übrigens zu¬

verlässig keine Plural-Endung. — Weiter <lie Pronoiu ina: Äla (anklingend an die Formen des Indogerm.), ieh, geh wir. Iii, du, lie, ihr. Des (Besitz'!, heisst es, ba, nde oder ii d ii i vorgesetzt). Daraus erkläre!» sich denn die Pos-

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BMiof/raphische Äiuidgen. 4SI ses»iva im Bongo: bam A mein; bi-i'h dein; bab4h sein, aber bihäb ihr (ejus feminae). Be^eb unser; bebfe euer; beyeh ibr. Bei diesem ba habe ich nun wohl einmal flüchtig an das präp. b a (gegeu, hin, nach) gedacht , als bezeichne es die Zugeliöriglieit wozu. Inzwischen bin ich , die Sache reiflicher erwogen, jetzt bei der Ueberzeugung angelangt, der leicht abweichende Vor¬

schlag b a rühre von bah (er) , und versetze das ihm hinten angeschmiegte Personalpronomen, eben vermöge dieser Stellung, gls. als Das (Glegenstand, Besitz) dessen od. von dem "(Besitzer) , <> i/j.ov u. s. w., ba-bah (ö od.

ri> Tili) od. ainov; hier also zweimal; regierend nnd regiert) in das Oenitiv- Verhältniss, derart dass gedachte Possessiv-Äusdrücke nicht eig. für Adjectiva, wie mein, meus, u /fiöi u. s. w., angesehen werden dürfen. Vgl. Mitterrutz¬

ner, Dinkaspr. % 21. und mein Wurzel-Wb. III. S. 24. fg. — Die Personalia ma, ih, bah u. s. w. verwachsen ähnlich, wio schou hier mag angemerkt werden, mit dem Verbum in der Conjugation, gleich den Personal-Endun¬

gen, jedoch nicht hinten, sondern vorn. — Aucb sonst. Z. B. ruh na ba yeki? (Haus dieses das wessen) Wem gehört dieses Haus? Bih bi-ih (Haar- von dir) kabba (gleichwie; doch nicht etwa aus ka, für, was den Dativ bil¬

den soll, mit -ba?) ba (das) römbboh (des Schafes), wogegen das voraus¬

gehende: So roth wie Kupfer, kamakehe kabba ba römboh hinten, so

vermuthe ieh, an einem Irrthum leidet, weil das Kupfer telo (Sandeb t^rra od. tela) heisst. Beh bi-i'li nova? (Dorf das-von dir wo?) Wo ist dein

Dorf? Beh bebe akba makbadiva na? (Dorf-das von euch weit von

bier; wohl eig. von diesem, ana — Orte?) Ist euer Dorf weit von hier? Ist das zweisylbige bebe. Ort, neben beb Dorf, District, etwa aus dieser Stelle, wo es doch: euer, fälschlich ins Verz. gerathen? — Das ba als genereller Vorschlag wird in der Regel unnöthig, sobald ein concreteres Wort für die besessene Sache das Amt des grammatiscben Kegenten übernimmt. Beispiele:

liöhbih (bohu, Vater, mit ib, du = pater tuus) öyo valla? (wohin? S.

24. Hier jedoch: wo) Wo starb dein Vater? Boyö fan (längst, früher). Er starb vor langem, mit bah, er, vor dem Verbum S. 21. Mommih (Gattin- von dir) na na gimöb (Kinder) bi-i'h (dein)? Hast du Weib und Kinder?

Das zweite na möchte dann die Präp. mit, sammt sein. Das erste aber

verstände ich, da es doch kaum iiir bona, diese, steht, wo nicht als reine Wiederholung, in dein Sinne vou na für (oft weggelassenes) und, was übrigens von dem präpositionalen na kaum verschieden ist. — Von dem angeblich aucb Besitz anzeigenden nde wüsste ieh nur Einer Stelle S. .10., uud zwar einen anscheinend tautologischeii Beleg zu entnehmen: Bihi nde bi-i'h (Hund der deinige) ngattigann (Adj. nachgestellt: klein, der kleine) nava? (wo?) Wo ist dein kleiner Hund?

Jetzt poll sich unsere Aufmerksamkeit den Casu s-Verhältnissen zuwende«.

Da es zur Bezeichnung sowohl sprachlicher Dependenz als Inhärenz dem

Bougo an besonderen Bezeiehiiungs-Formen gebricht: ist es kein Wunder, dass aucb in ihm, wie so oft sonst, ganz besonders in einsylbigen Sprachen, Behufs sprachlicher Hervorhebung der (kantischen) Relation zu anderen, d. h. sur- rogalorischcii Aushülfen, als da sind unabänderlich feste Stellung und Par¬

tikeln, gegriffen werden muss , wodurch selbstverständlich erstere eine ganz besondere Wichtigkeit erhält, voraus vor Sprachen, in denen glücklicher Weise

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keine so dort zwar nothwendige, allein nichts desto weniger einseitig steife und bewegungslose Ungelenkigkeit herrscht.

Bei der Anordnung der Wörter aber darf man wohl als leitenden Grund¬

satz befolgt sehen: Voraufs chicken jedesmal desjenigen Wortes, welchem ein höherer grammatischer Rang zukommt. Deshalb finden wir im Bongo stets das einem Nomen einverleibte (inhärirende) Attribut (wie Adj., adj. Pron., Zahlwort; Apposition) hinter jenem. Z. B. tdgba böddoila

(Packe den Bullen; Acc. weil binter dem Verbum) dob lingi (Hörner)

kamakigba, mit den langen Hörnern (genauer wohl: an den Hörnern langen) 8. 3Q. — Mita (ich sehe, Präs.) ngiUigbi (Acc. Regenbogen) nakottö

(gestern) riangörr (einen doppelten). Ona boddö reangörr (Mann

doppelt; von ugorr, zwei) a-uma (tragen-mich S. 22.) didoh min, es

sollen mieb zwei Männer durchs Wasser tragen. Das erste Wort (lass) er¬

hält seine Aufklärung dnrch: on'a ma ba (S. 22.) lass mich ziehen.

Ruh-na (domus haec). — Eben so aber stebt das von einem Nomen, einer Präposition oder vom Verbum abhängige , in Rection oder Dependenz stehende Nomen niemals vor ersteren. Vielmehr muss das im Genitiv- Verhältnisse zu einem anderen Nomen gedachte Nomen (Subst., subst. Pron.)

unabänderlich ersterem nachfolgen; und während das Subject dem Ver¬

bum vorausgeht, erhält das seiner Porm nach davon durchaus nicht verschie¬

dene Object diesen seinen Werth lediglich (wie ja vielfach auch, meist mit Ausnahme des Pron. , in romanischen Sprachen) durch sein bedientenmässiges Hinterdreingehen hinter dem Verbum, was seinerseits dem Subject den Vor¬

tritt lassen muss. Auch ist bei der Conjugation von Personal-Endungen keine Rede, weil die Pronomina (Ich — sie) , wo dies überhaupt der Fall ist, sich mit dem Körper des Verbums vorn verbinden. — Ausserdem sei nocb mit Bezng auf die Qualität des Urtheils (Ja, Nein, Vielleicht) bemerkt, der Bongo vollzieht häufig in einem Satze gewissermassen erst den Act positiven (affirmativen) Setzens , um , wo es nöthig , erst hintennach wieder durch Verneinung aufzuheben, oder tbeilweise in Frage zu stellen, was bejablich vorausgeschickt worden. So kommt es, dass der pcrcunctatio zufallende Frag¬

wörter (wer, wo, wann, wie? u. s. w.) — gleichsam Alles bis dahin ruhig und wie unbezweifelt verlaufen lassend — meistens erst ganz am Ende des Satzes erscheinen und gerade durch diese Verspätung einen nachdrucksvolleren Abscbluss bilden. Boh n'akka yiki? (Mann der Felder wer?) Wer ist der

Herr der Felder? Ih yikit (Du wer?) Wer bist du? Illa ydki? (Du

suchst wen?). Illi-di, il ladi (Du suchst S. 21., mit dih, was?) Was suchst du? Ihudi-valU (Du gehst S. 18., wohin?). Ba na nandi-vallA (Fluss-dieser der-gebt wohin?) Wohin fliesst dieser Fluss? Ih valla (du

wohin, wo) na tagga na? (am Abend diesem) Wo warst du am Abend?

Also hier nicht am Satzes-Ende, allein auch nicht ihm, wie bei uns, zu Häup- teu. Ihndiva Ik (falsch getheilt) Wohin gehst du? Bin'ii na öd'u tdlla?

Wann wird die (diese) Ziege werfen? Zwar wird S. 24. talla? mit: warum übersetzt, allein wann, warum sollten ihre Stellen vertauschen, indem rö¬

di h ? auch nicht : wann sein kann , sondern warum, wesshalb, Ih

mikuggi rödi? (du lachst warum?) Warum lachst du? Da ikuggu, mit

ih, du lachst; aber mikuggü ieh lache S. 19: scheint der Satz nicht ganz

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richtig. Ii> dorf na bi Icädda r6di (du schläfst im Bauche des Tages warum?) Warum schläfst du am Tage (gls. iunerhalb desselben)? Indirect:

Kiheh gib (für, gls. Dat.) ba boddö nek4, rö bah yiki, Frage diesen

Mann da wie er heisst (wörtlicb: Sprich zum Mann da, Mame-sein wel¬

cher). — Für die interrogatio scheint der blosse Fragton ausreichen zu müsj- sen, z. B. öhetö Mohammed nga föb (früher) Kennst du M. von früher?

worin mir jedoch das nga unklar. 0 ddo bih (etwa ih, du, wie bei uns nachgestellt? Oder: somnus tuus? Imper. öddoba schlafe S. 20.) nabendöno (in-Nacht-dieser) hih ruh bi-ih (Bauch Hauses deines) Schliefst du diese

Nacht im Hause? Möh n'a ta höbbihi na hendovü Ich sehe nichts in

der Nacht. Möta Ich sehe S. 21. mit eingeschobener Neg. n'a, nicht; so sieht es aus. Aber da hibbi, Regenzeit, nicht in Betracht kommen kann, sucbe ich in höbbibi (im Schlafe, bih, buchst, im Bauche des Schlafes; als Schla¬

fenszeit) in der Nacht, wobei mir nur das Schluss-va, falls richtig, und nicht etwa durch Versehen st. vala (wo), Schwierigkeit machte.

Unterrichten wir uns nun sogleich an dieser Stelle auch von der im Bongo üblichen Weise, die V e rn ei n un g zu bezeichnen. S. 24. findet sich: nein, n'a (nya), was in etwas an das Indogerm.-Sskr. na u. s. w. anklingt, gegen nakAneki, ja, gewiss. Nieht n'a oder nyau, welches letztere, vermuthe ich, die zweite Verneinungspartikel aöh oder oAh noch zur Verstärkung auf¬

genommen haben mag, wie deun öfters in einem und demselben Satze Beides, n'a und oÄh (etwa nach dem im Griechischeu gestatteten Gebrauche), zugleich vorkommt. Ayin'Ä (ay'inya), nichts. Gleichsam privativ, nur mit Nach¬

stellung der Verneinungs-Partikel (vgl. unser — los, freudlos u.s.w.): emme- uih, unnütz, eig. wohl kürzere Gestalt für das gedoppelte immemdh, gut.

Also eig. gut uicht; name ist: nützlich, viell. mit der Part, na (in) vor sich.

— Das Verzeicbniss hat löma. Glück, allein desgleichen (unstreitig damit identisch): Gott. Hiervon nun aueh 16ma-n'a, Unglück, So: A^i (reich) nakotö (einstmals, gestern) ^ih ma (Mensch icb, und wahrsch. nicht: für

micb), dah (aber) löma na (Glück nicht) röma (etwa: Namens meiner,

meinerseits) Ich war reich , aber hatte kein Glück. — M a (ich) n'a (nicht) mon' (essen) oah (nicht) leb will nicht essen. S. 42. Speise muIe oder pusye mit der Bemerkung: Animalische und vegetabilische von pusiö Fleisch (S. 44. pusio, Antilopen, d. h. Fleisch, als Wild im Allg.) als Hauptkost der

Nyam-nyam, wie mon', das Sorghumkorn (Sorghum vulgare) der Bongo und

bei ihnen Speise im Allgemeinen, zu ön'iba, iss, S. 18., als Inf. Mono

geh (unser) n'a (nicht) Wir haben keine Durra. Moni mi-u dangböh

(„aber nicht-' S. 24.) maia n'a (nicht), Brot ist da, aber Milch nicht. Mon'i ni-u gi ma (für mich) mbo (etwa quod edam, da mön'ba (Ich esse; s. sp.

Backzahn) na mfehi Hast du Durra und Fleisch für mich? Tibba nau

(ist da) dagele kutäbba (etwa mit tibba, Tabak, verwandt) n'a Ich habe Tabak, aber keine Pfeife. Dageli, aber, od. dah. Etwa ersteres zu big- gel (linker; mit bah, er?), um gleichsam den Gegensatz zur rechten Hand, also: andrerseits anzuzeigen? Mo n'u na (mit aua, diese) kammakimme dang bob ollah. Die Durra ist gut, aber weuig. Ollah, wenig und (als natürliche Folge) theuer; indess auch: eng. — Fragend: Gih n'a he ana?

(Mensch nicht an diesem [Orte]) Ist Niemand hier? Töddo n'a hih hiti

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470 Bibliographische Anzeigen,

n a (Salü nicht in Speise dieser) Diese Speise ist ohne Salz. Sonst : ohne, dikirr oder n'a-na, welches letztere doch wohl: nicht mit, da na mit, sammt, mit (durch), zu (um). Vgl. hita na attamatta (Speise diese bitter wodurch?) Wesswegen ist diese Speise so bitter? Atamatta (redupl. mit m dazwischen) ist auch S. 5. ärgerlich, und daher unstreitig S. 28. in'a tta fir hio Werde nicbt böse. In dem ersten Worte suchte ich das einfache Wort zu der eben erwähnten Doppelung mit fir (Wille) bio (in dir?). Vgl. später.

— Bei prohibitivem Sinne pflegt sich zwar — vielleicht mit, um von vorn herein über ein abwehrendes Gebot keinen Zweifel zu lassen — die Vernei¬

nungspartikel sogleicb an die Spitze der Sätze zu drängen. Dabei bleibt je¬

doch zu berücksichtigen , das in ihr dem n'a voraufgeschickte i stelle nichts vor, als das ih (du) zweiter Pers. Sg. , was demnach in Wahrheit als Subj.

den Imperativ-Satz eröffnet, während ihm die Negation erst nachhinkt. Z. B.

In'ame (das Verbum mir unklar) toddo namm (Salz viel) uöh (nicht) hc, hitÄ (in deij Bauch der Speise) Gieb nicht viel Salz zur Speise. In'angbebii (ingbiha drehe S. 17) aggi (Last) di[?]doh ih (hindurch Kopf deinen?' Kehre deine Last auf dem Kopfe nicht um. Ferner S. 29. Ibna ran le^i royo. Betrinke dich nicht. Le^i noroyi, betrunken; royo, trunken, mit le^i Mcrissa Bier. Was hier ran' (etwa auch noch hinten mit der Neg. n'a) bedeute, vennag ich nicht zu sagen. Da roh Kopf und yo sterben; könnte röyo viell. eig. „der Kopf stirbt" besagen. Ihöva, trinke, wohl mit ih (du) vorn, und va als häufiger Verbal-Ausgang. Daher denn vielleicht als nackter Vokal mit Neg. ibnii (du nicht trinkst) legi oib (Bier nicht)? Trinkst du kein Bier? Also fragend. Ferner: illfeh ihn'a-e (du nicht trinkst) ob (statt oib?)? Du trinkst also nicht? Analog: illih bob (Hunger) n'a (nicht) rö-ih (Name-dein, in dir) oib (nicht)? Ist illfeh etwa: Schau (S. 21.)?

In welcher Weise aber, um jetzt hiezu überzugehen, haben also die Bongo den Mangel eines Genitives anderweitig gedeckt? Einfach, soweit ich habe ermitteln können, durch Nachstellung des regierten Substantives oder Pro¬

nomens hinter das Regens, also wie z, B. aucb (entgegen dem Chinesischen, z. B. thien-tseu, coeli filius, St. Julien, Syntaxe p. 13.) im T'hai, und ver¬

muthlich obne irgendwelche wesentliche Veränderung des einen oder anderen.

Das Ohr heisst im Bongo mbill und Baum, grünes Holz, Wald kagga. Da¬

her hat Schw. gewiss Recht, wenn er m b e 1 li - k agg a , Blatt, als buchst, ,, Ohren des Baumes" [ich weiss nicht, ob in Strenge Plur.] besagend nbersot/.t

Langa-kagga, Ast. Eine um katun mebr verwunderliehe Benennung, al...

wenn im Lat. coma (Haar) für Laub gesagt wird. Desgleichen erklärt der Verf. dokiddi, Brust, als „Haupt der Adern", was durch kiddi-gib, Ader, kiddi (ohne den Schluss), Sehne, und anderseits doh-gih, Kopf, woher hc- bongödogib, Scheitel (eig. wohl Kinde, heböngo, des Kopfes), seine Be¬

stätigung erhält. — Freilich werdeu wir über dcTi Zus.itz gib niebt auf^'eklärt.

Nicht wenige Gliedmassen scbliessen in ihren Bongo-Beneinningen mit dieser Sylbe, während andern sie fehlt, und nehme ich die Sprache in Verdacht, sie wolle mit jenem Zusätze die in Frage kommenden Glieder als menschliche von den gleichen des Thieres unterscheiden. Iis wäre denn, jener Ausgang falle als Uberflüssiger Luxus ;^etwa im Sinne vou: Jemandes) lediglich den Dol¬

metschern zur Last. Das nun z. B. hätte an Ort und .Stelle ausgomacht wer-

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Bibliographische Ansteigein. 471 den miissen, indem man etwa den Namen für dasselbe Glied bald am Men¬

scben bald am Tbiere sieb sagen liess. In den Siitzeu tindet sich kein Nume eines Gliedes mit gib, ausser den beiden allgemein gehaltenen (Bauch, Brust

— jemandes) weiter unten , was sich ja aus dem Umstand erklart , dass , wo concret der Inhaber eines Gliedes genannt wird, Zusatz von gib nicht bloss Ueberfluss, sondern eine Verkehrtheit wäre. Man vgl. ^i-ih oder (etwa re¬

duplicirt) gi^ih. Arm, Hand, mit himbili-gih (d.h. hier natürlich : des Armes) Achselhöhle. Kommo-ih (etwa: das Auge-von dir?) od. ko mm ogi h , Auge, allein dokommo, Stirn. Dies, so bedünkt mich, nicht unähnlich dem Griech.

/fTMWOJ', eig. über, od. bei dem Auge. N g 4b a-g i b , Backe. Mbo-dokko-^ih, Backzahn, s. ob. 469., aberdokko, Zalin. Böndo-gib, Bein. Göh,Nacken,

aber gö-gih, Hals. Kolorö-gih, Kehle, aber yangä-kolorö, Kehlkopf.

Hikogib oder hebana-tarra-gih , Lippe, in welchem zweiten das erste

Wort: Haut. Ich weiss nicht, ob der zweite Bestandtbeil mit ndatarra, Zunge , Verwandtschaft habe. Das gesuchte Wort hat vermuthlich den Sinn von Mund, indem bitÄra-gib, Hart, oITenbar vorn bih, Haar, einschliesst.

Daher unstreitig on'a tarä (schweig) ndikik-bi'h (und sitze S. 20.), da on'aba Lass nb, höre auf. — Ncbni; trusi-gili, Hintere (podex), mama- kü.si, scheisscn, wird das doch schwerlich unverwandte hegüsu, After (etwa Bauch, Inneres, des Hinteren) genannt. — Do bba gib ist Unterleib, allein hfeh-gib Bauch Daher: scbwnnger m a h-n n - h i Ii-h o h , d. i. Kind im Bauche von ihr. Das Pronomen hob, sie , bekommt hier seinen genitivischen oder possessiven Sinn schlechterdings durch nichts als die Stellung. In'a tta gi roma, Stosse mich nicht, mah na heb ma (von mir), icb bin schwanger.

Etwa mit ottA (stelle), und, indem die Uebersetzung etwas frei sein möchte:

Nicht rühre (gi den Arm) roma (an Person-meine, s. sp.). Heh-ih (Bauch dein) na iiönoV Hast du Bauchschmerzen? wie d'okko ma (Zahn mein) na nono Ich habe Zahnweh. Aber allgemeiner: Heb gib n'a (Bauch des Men- .schen nicht) noh, kon wenn, kah, s. essen S. 18) maha (Tamarindus Indica) na? Schmerzt der Bauch nicht, wenn man von dieser Tamarinde isst?

Mini (das Wasser) nfe hih (bis an) ddk iddi gih (die Brust eines Menscben) Reicht das Wasser bis an die Brust? — He bina. Haut, Fell, ist als Regens enthalten in: h eb aua - kommo-i h (des Auges), Augenlied. HebAno-

gomni, Hodensack, neben d'ogdmm, Hoden. Hebaiia maia (der Milch,

wo nicht: der Brüste;, Enter. Also, wie moddA (Sack) mini (des Wassers), Wassersclilnuch. — Ohne gib: nielii. Fleisch. Keh, Galle. Tekkeh,

Dann. Hirn'i, Leber (bird, Blüthe). Kullu, Herz. Hangba, Milz.

Ndkdlloinc, Niere. — Hfeddi, männlicher, d'dh, weiblicher Geschlechts- tlicil. Allein auch hfeddi, Harn, und ruheddi, Blase, kaum etwas auderes als: Haus (mh) des Harnes, wie ruhol, Nest, eig. Haus der Vögel (holi), was durch bib öl, Feder (cig. Haar des Vogels), Bestätigung erhält. Mabi- lifediii Ich pis^e , buelist. Ich gebe Harn 'von mir), gleichwie mibiher Ich spucke, mit hero oiler biro, Speichel, verbunden. — Ndib/), Kinn. Hom-

ind, Nase. Mbill, Ohr. Barra, Kippe. Guttü, Schulter. Ilöggö,

Kücken. Kuiniii. Nabel. Höki,Wadc. Killciigba, Knochen. Kükkuhu, Knie. K u mm " k n 11 d , llültc. etwa Angu (s. ob.) des Krcuzknoclien (kötö), von dein runden Kui.'cbeii. der in der Hüftpfaiinu läuft? Vgl. Lenden: kommo-

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472 Bß>liographische Anzeigen.

köto-falla, worin das zweite doch kaum t'&lla, Löffel, sein möchte Ge¬

doppelt sind die folgenden: ngclengile, Zehe. Füttafüttu, Ferse.

KölH-köllä, Hirn; etwa zukoIIahÄ koUi, mischeV Kokö, Lunge.

Korrokörro mbrii-u (Mimosa asperata) heisst buchst. Katzenklaue, aus

redupl. körrokörro, Klaue, Nagel (des Fingers).

Man findet das gih übrigens auch noch z. B. in moiögö gih, Figur aus Holz , was eig. Bild (moiögö) eines Menschen sein muss. Äuch scheint mir gih ba gih, verwandt, nicht abzuweisen. Nur stehe ich an, in Betreff des ba mich zu entscheiden. Als Präp. S. 23. wird es mit: gegen, hin, wie¬

dergegeben, und wiese das etwa auf das verwandtschaftliche Wechselverhältniss,

auf die necessitudo zwischen Mensch und Mensch hin. Insofern aber

der Verwandte als Angehöriger eines zweiten Menschen angesehen werden könnte, schiene auch bah (er) als Possessiva einleitend (Menscb der des Menschen) nicht geradezu verwerflich. Ferner wäre nicbt unmöglich, k ä g g a - rogih, Arznei, sowie böddovagih, Arzt, fielen, als abzielend auf Heilung von kranken Menschen, ebenfalls hieher. Ersteres etwa zusammengeschweisst aus kägga (Baum) mit ro-gih, das wäre: mit Bezug auf einen Menschen (eig. nomine hominis).

Das Mark heisst buchstäblich: Fett des Knochens, hibbu-killingbä, wie Butter hebbu maia, Fett der Brüste, oder, da mafa nicht nur durch Brüste (Brustwarze), sondern aucb: Milch wiedergegeben wird, besser noch —

der Milch. MAmbo maia, melken S. 19. Uebrigens bedeutet hibbu auch

Oel. — Von ähnlicher weiter Bedeutung erweist sich koddöb, das nicht nur Gummi, Harz, sondem auch Wachs übersetzt wird. — Töllö Tropfen, Thräne, Tbau, giebt mit mihi. Fleisch, Antilope S. 14. den Ausdruck für Suppe tollomihi (vgl. unser: Fleischbrühe) her. Töllö-kommo-ma (eig. Thränen in meinem Auge), weinen S. 22., allein schwerlich gerade Prät. — Kuddi- mini, Blutegel, eig. Wurm (kuddi) des Wassers. — Sohle, he gbil ndo, wäre ich geneigt aus begh a , Schemel, als Schemel des Fusses oder Beines (böndo-gib) zu deuten, indem die Vordersylbe des letztern vom ähnlich lautenden Schlüsse des erstern bätte verschluckt sein können. S. 16. wird Boletus hcgba-mboddö (es gehören aber beide Wörter, was im Druck ver¬

seben, zusammen), ricbtig als Frosch-Schemel gedeutet. — Bor heisst ein Ring

von Eisen, wie danga-bor Ringbeschlag am Unterarm. Daher bor-gö-

gih Halsring, wie das Joch für Sklaven kagga-gö-gib d. i. Holz des Halses (vgl. unser: Halseisen). Koddö-k ligga, Schüssel von Holz. KAgga-kom- böttu, Thürpfosten, bezeichnet dem Buchstaben nach: Baum der Thür. Da mböttu der Ausdruck für die Thür-Oeffnung ist, muss man scbliessen, in dem Vordergliede von k a mböttu, Thür, stecke noch ein Substantiv, wovon das zweite abhängig sei. Vgl. etwa kokiddi, Elfenbein, mit kiddi, Elefant.

Im Golo: iddüffio aus iddi Zahn, mit öf fio Elefant. — Höhle göh-Ianda wird eig. Steingmbe bedenten, aus goh, Grube, Tiefe (IUe goh grabe die Erde aus), und linda Stein, indess aucb Berg. D'olanda, Hagel, enthält gewiss auch das zweite Wort , obschon unsicher dessen erster Bestandtheil. — Gan'a Eisen, aber si-gau'a Eisenschlacken, gls. Koth (Excremente) des Eisens Vgl. früher: Hintere. Ongbä gimi (als Acc. nicht verschieden vom Nom.) gusibab Schlage den Knaben auf den Hintern, wie ongbi gi-bab Schlage

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Bibliographische Anzeigen.- 478

ihn auf die Finger. Eig. den Hintern, die Finger von ibm (bab, er, geni- tiviscb). Mind'igana, Kost, mit uii ndi, Schmutz auf der Haut. — S. 31.

ndogeddibendö, Es ist Mitternacbt. Ndan, Nacht , im Vokabular steht

S. 32. für Tagereise als Wegemass. Aher S. 5. taggi bendö, Abend, stimmt im Vordergliede zu tag gib, Westen, allein nicht zu anders betontem tägga.

Mittag. Und S. 28. begegnen uns zwei Sätze, worin hendo im Sinne von

Nacht vorkommt; und glaube ich demnach nicht zu irren, wenn von mir in ndo gedda hendo das S. 9. dod'edda (d' wie g mouillirt), Mitte, geschrie¬

bene Wort gesucht wird. Vielleicht mit vorgeschobenem na, zu (um).

Nachstellung des Genitivs lässt sich auch für das Sandeb erschliessen,

z. B. aus ndui, Bein, woher malendue, Wade; ulin due, Zehe. Han'i-

bängorö, Wimper, vgl. pokubangiro, Augenlied. Mit säppe, Messer:

lindi sappe. Schneide. Unguä (Baum) sappe, Heft des Messers, wie lig- g o n g u *, Pfahl ; u 1i n g u a , Stock. — Im Kredy tile (Haut , Fell) m ü m m u (des Anges), Augenlied. Gu yut üm mu mu, blind. T el ak p am a (mit a k pa , Mund), Lippe. MbAmba (redupl.jBrustwarzen) moddö (der Kuh), Euter. Liki 0. leki. Arm, und daher ungleke, Finger. Kajppeleki, Nagel am Finger

Patteleki, Hand, etwa wie pattilagAmm, Fuss. — Bei denDyur: uäng,

Auge, woher dehnouang, Augenlied, yierruAng, Augenbraue. Uorro uin'o , (Vogels) Nest. Duoh kit', (Biene) Wachs.

Das Verbältniss des Accusativs im Bongo kommt gleichfalls nur durch den, dem Objecte hinterm regierenden Verbum angewiesenen Ort zu Stande,

wogegen das Subject dem Verbum vorausgeht. Z. B. D'anga n'a meri

Türu Die Dinka fürchten nicht die TUrken. Im Nom. Türu pa-u (die Tür¬

ken alle) a 11 A kö kiddi (Acc.) Alle T. suchen Elfenbein. Bongo nabi (vgl. schiessen S. 22.) gih (Mensch Acc.) na kere Die Bongo schiessen die Leute mit Pfeilen. Dag. im Nom. gib pA-o (Leute alle, Mensch jeder) ndon- dibi mölo ndomA (sitzen unter dem Grase). Yiki (wer, hier also, obsebon Fragwort, nicht erst hinten) A koro (bewacht) kö kiddi (das Elfenbein) na hindo (in der Nacht)? Mbira-u nänge ih S. 33. Die Katze beisst dich.

Bihi nAnge-ih Mögen dich die Hunde fressen (eig. beissen S. 17.) MAa kuruih biuA Ich erwarte dich hier, ganz mit der gleichen Wortfolge. In koröma (warte) S. 22. bat man noch angehängtes -ma (nüch) zu suchen.

Davon der Beweis S. 32: döh ndihi (setz dich, und) koröma warte auf

mich, ba (am) ba (Flusse). — Nongurih Man ruft dich S. 34. mit non- gurü 3. Pers. ^^etwa mit ana dieser) S. 20. Ih (du) als Nom. z. B. in: Ih (du) ndeva (S. 18. auch Imper. geh)? Wobin gehst du? Vgl. schon früher IIIA

(voru mit ih: du suchst) yeki (wen?)? Ih mere möhi (du fürchtest die

Lanze) ba D'auge (die der D.) Fürchtest du die Lanzen der Dinka?

Für den Dativ scheint nicbt nur, wie S. 23. bloss von „ka für (Dativ)"

zugestanden wird , sondern vielleicht noch häufiger gl, für , S. 24. zu (für) verwendet. Begreiflicher Weise daher gar häutig bei: geben S. 18. mabi (ich gebe) gibba (gls. für den), was eig. ich gebe dem (do ci), oder noch genauer: in seine Hand (in nianum ejus), s. u. Mehrere Beispiele S. 35.

Ibbide mambrembe ;;ih ma, gieb mir cin Messer. Ibbidc aka.ia

gib ma (zu mir) Bringe mir den Esel. Ibbide agib ma mini

Gieb mir zu trinken, eig. Wasser. Die Form agib, obgleich ich den

Grund von dem Zusätze des a uicht einsehe , scheint nicbt verschieden von

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474 Bibliographische Anzeigen.

gih. Vgl. auch ibbi (also kürzere Form) Agi gih bam ika, ugorr uA-

roba (Armuth ist ihm) Sclieuke etwas dem Mann, er ist arui. Buchst, wohl;

Oieb (ibbi) Agi (an) gib (den Menschen) bAmiku (wahrsch. Versehen st.

bannikä, jenen). — Man'a (ich nicht) bi-gib-ih (gebe an dich) oAh

(nicht) Ich werde dir nichts geben. Fir bi-ih (Wille dein) kab kamakömme (wenn gut), mabi (ich gebe) akbas gi-i'h (Perle für dich) Wenn du brav bist, werde ich dir Perlen geben. S. 30. stebt: Mamai na telii gib (also wohl durch Contraction) Ich werde dir (in inanum-tuam) Kupfer geben. Al¬

lein , da m a mai (gls. Ich werde) zur Bildung des Fut. dient, scbeint bier eine Art Anakoluth vorzuliegen. Nämlich, da na gib (du hast, eig. est tibi, oder: in manu-tua), sieht der geschenkte Gegenstand wie zwischeugescho-

lien aus. Also etwa: Ich werde (d. h. durch mich wirst du) Kupfer

haben. Man vgl. indess: Geh zum Schech und gieb ihm diesen Ring: n'de g!ih ba n'ere (etwa: Gehe für den Schech, wie partir puur Paris, als

Zweck, Ziel, der Reise) eiba na telu (Kupfer). Hier steht nun aber

wieder na, obschon vermöge seines Voraufgehens es an dieser Stelle nicbt füg¬

lich ana, dieser, sein kann. Vielleicht vertritt es den Dativ (ibm), mit Weg¬

lassung von gih, weil ja der Gegenstand dabei steht. — Auch S. 32: Oiyo

(zeige S. 22.) kongo (Weg) gih ma (mir) kammakemme den guten).

Oiyoba (etwa blosse Verbal-Endung, oder ba nacb, hin?) gimA (Knabe)

köngo na toi 'im Nahen) navA fwo?)? Zeige Knabe den nahen Weg.

Boiu kongo, Führer. Mit ähnlichem, wobl bah, er, vorstellendem Vorschlage :

bikurrbibi Wächter. Vgl. mAkoro Ich bewache S. 17., koröma, warte

(auf mich) und bihi, Hund, gls. als Hund, falls nicht mit beh. Ort, als Acc. — Dieb, biböggo (iböggo Imper., stiehl S. 21.) Bingürr u. ngörr, arm. — Ndihi-i'va (s. sitzen bleiben"! gib ma (bei mir), ma mamere-i (ich fürchte mich) he kagga (im Bauehe des Waldes) gib (?Meiisch Aco.) Bleibe bei mir, ich fürchte mich in der Wildniss.

Augenscheinlich ist auch: haben S. 23. ähnlich behandelt, wie so eben uns vom Geben klar geworden. Wir linden nämlieh bei jenem als Wurzel- Kern, falls verbal und nicht etwa die gleichlautende Präp., na, an welches überall hinten ein gi mit Pron. ma, ich, ib, du u. s. w. angerückt erscheint, sodass der Ausdruck sich dem Lat. est mihi (eig. lür mich, also: mir gehörig), wo nicht gleich, doch .analog darstellt. Also 1. inagima mit Abweichung, dafern nicht das vordere m aus Druckversehen für n steht. Muitlich aber, antwedcr: vom na sci nicht.»; in diese Form aufgenommen, sodass sich bloss darin ma als Zeichen der 1. Pers. vorfände, oder es habe sicb von na der Nasal hinter vorgefügtem m von ma vorwischt. 2. na-gih (für dicb) 3. na- gibali für ihn). PI. nagigeli, iiagibe, nagiyeh (also: für uns, euch, sie). Im Prät. geht sämmtlicben Formen gende voraus mit na-nia, niih, nAbali, negeb, nibi;, noyeh. Also zwar aucb mit den Pronominen, jedocb ohne gi. In gondc aber das früher erwähnte nde des Besitzes zu suchen, wiire wohl zu kühn. Indem aber das Geben zumeist mit Hineinlegen in die fremde Hand begleitet ist. sowie das Haben sich als ein Festlialteu inittelst der Hand vorstellen lässt: balte ich die Meinung nicht zu keck, cs möge in gi eig. das Wort für: Hand stecken. Vgl. de manu in man um tradere.

Haec non sunt in nostra niaini ^Gewalt, Macht. — S. 28. nitiliü (hö hinzu.

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Bibliographische Anzeigen. 475

mit ma, ich?) gima roh Icli hahc mir die Hand verletzt. Etwa auch agi reich, als Kiner, der es hat (in der Hand)? Beispiele: Bina (Ziege) uagi'h?

Hast du Ziegen? Ngouo na'gih? Hast du Hühner? Binä nagi'h o-äh?

Hast du keine Ziegen? F'irb nehemä (Wille in meiuem Leibe), d. h.

in mir: mbäba-ngörr (20 X 2) Ich will davon 40 Stück. Kom arä

negi-ihV Bist dn verheirathet? Eig. hast du eine Frau? — Aayeina (Kecht) negi-ih Du hast Recht. Ageh bi-ih (dein), n'a gih ma, d. h. unstrei¬

tig: nicht auf meiner Seite, od. buchst, an meiner Hand. Du hast Unrecht, Dem ka begegne ich nur selten, und bei weitem nicht in so klarer Art als Dativ. Mälihe leb schaue; also der Imper. löbeka od. lika wohl: schaue für (nacb) etwas. Leheka boddd Sieh den Mann.

Scbliessen wir diesem das sein (esse) an. Als eigentliche Copula scheint es dem Bongo so gut zu fchl6n, wie vielen Spracben. S. 21. wird für: sein (sich in einem Zustande befinden) angegeben 1. näroma, 2. na'roih, 3. nä- roba. Hiemit S. 28—29: hob (Hungersnoth, neben heyi Hunger S. 8) nä¬

roma, aber koddä (Durst) näroina Ich bin hungrig, durstig. Bekkisi

I Sehweiss) näroma leb bin ganz in Sehweiss. Dih (Kälte) näroma Ich

habe kalt. Muddo (krank; uicht viell. auch subst.?) näroma Ich hin krank.

Bihi na (Hund dieser) tdbbo (bitobbö fett) näroba (gls. an seinem Na¬

men) nammn'amm (viel viel)? 1st der Hund sehr fett? Mainerc (ieh fürchte S. 18.) köbbi näroma (gls. meinerseits) kämm (viel) Ich fürchte sehr den Büffel. Ngdrr näroba Er ist arin S. 35. — S. 23. wird st. i-bigge, du selbst, von Schweinfurth auch naroih erwähnt, und als vielleicht in na röh ih aufzulösen betrachtet. Ihndeh hih geo naroih? Gingst du selbst (iu eigner Person) zur Seriba? gls. in den Bauch (das Innere) der Pallisaden. Bibirrä (geschmückt) na robä (an seiner Person) Er hat sich geschmückt. Dies nun, zusammt anderen Gründen , bestimmt mich zu glauben , wir baben in diesen Wörtern röh (Name) zu sucben; und zwar, insofern Name und Benanntes (Person, Sache) als sich deckend angesehen werden, wäre nä-ro-ina, eig. s.

v. a. an meiner (deiner etc.) Person. Ich geho aber weiter, und finde das gleiche Wort auch in mehreren Partikeln nach Weise von Lat nomine, von Seiten, oft auch übersetzbar mit: wegen. So S. 24. rö-dih? (mit dih? was?) wessbalb? was also eig. Namens wessen? Irrthümlich rödih? auch: wann;

statt: warnm. Ih dondihi binä rödi? (Du sitzest hier warum? . Ndomä II a enime rödi? (Kraut dieses gut wozu?). Ferner rö-nika, darum (vgl.

ba-nnikn, jener). Desgl. robä wie? (etwa eig. Namens dessen). Näroba geschickt (hebende) S. 35. Er ist einer wie (es sich gehört, comme il faut)?

— Nh röh yeki ya? od. roy eki? (Name wer?) Wie heisst du? Kiheh

gih ba boddö n ekä rö b a h y cki Frage diesen Mann da, wie er heisst.

Wörtlich: Sprich zum Mann (cig. Hand des M.) da, Name-sein wie. Röh beb na yekiV Name Dorfes dieses welcher?) Wie beisst dieses Dorf? — Höre meine Kede: uggä (bore) mibillib (mit deineui Ohre; mbill Ohrj rofi- reina, was, da fir Kede. nichts anders sein kann, als: Höre Namens (BetreflFs meiner Rede. — Mit einem Ansätze zur Wortbildung, so scheint cs: bikehe- fir. Dolmetsch, d. i. sprechend die Rede. Vorn, wie bi-tobbo fett; bitti- tigö, stark (heftig). Bitöbo, Teufel, Hexe, doch wohl aus többo, Gift;

aber beloma, Zauberer, mit loina. Glück, Gott. Ich weiss nicht, ob bi-

(16)

476 Bibliographitehe Anxeigen.

etwa statt bah (er). Wenigstens b An'a-go-fi rri - o ah, verschwiegen, wird wolü ungefähr bedeuten: der nicht (n'a und oah) [das Anvertraute] sagt.

Etwa, da gö-gih Hals: der nicht Hals der Rede; wie bei uns: Ueber meine Zunge soll nichts kommen. Vgl. hän'a-röfere, geduldig, als einer der nichts sagt (sich über nichts beklagt) gls. der-nicht in Betreff des Sagens ? Ungedul¬

dig ist n'a n'u ha. Etwa, indem ba, machen: nicht-nicht machend? — Sonst noch, wie oben: Ugga mbillih gimä (Sobn) hamä (auf mich) ka [sow'e?]

ibbe (öffne S. 19.) komm oib (deine Augen) Höre mein Sohn und mache die

Augen auf Uggämbilli yenika (jene od. jenes?) pä-u (all) yehke hö

(schreib: yeh, sie, man, keho, sprechen, S. 20.) dih (was) Höre alles was die Leute sagen. — Ibbide (S. 18.) koio (Funke) gih ma (Hand-meine, mir) ro föddu (zum Zwecke oder wegen des Feuers) Gieb mir eine glimmende Kohle zum Feuer. Tüb (blasen) föddu, anzünden.

Auch ist mir wohl einraal der Einfall gekommen, ob nicht auch n'aro, zu Ende (aus) S. 25. aus roh mit n'a (nicht) zu deuten, als etwas, was nicht raehr den (früheren) Namen verdiene. Kädda n'aro, spät S. 25., und 30.:

Es wird spät (d. h. der Tag ist zu Ende). Kädda näro udäbba giba

Es ist spät, lasset uns umkehren. Möglicher Weise n d fe (geben) mit b a zu (hin) und giba (Hand-seinerEtwa: jeder zu sich nach Hause? Vgl. S. 32.

gehndfe (wir gehen) no ih (mit dir). Aber sodann auch: Ihndfegibba ba ddre (der zusammen) ih Geh mit mir zusammen. Nicht reeht deutlich, auch weun ba für ma stände. Agi n'a gibba (reich nicht in Hand-seiner) käbba n'ere Nicht so reich, wie der Schech. Das wäre um so bemerkenswerther, im Fall agi, wie wir oben vermutheten, ebenfalls mit gib, Hand, zusammen¬

hinge. — Hebbi näro Die Regenzeit ist zu Ende. — Bessere Ueberlegung lehrt anders. Abgesehen davon , dass die Stellung der Negation nicht die üb¬

liche wäre, wird in näro eine 3. Sg. gemenit sein zu 1. Sg. Prät. mon'äro neben dem Imper. önäba ablassen (aufhören) S. 17., was mit der Neg. n'a keinen Zusaramenhang zeigt, der sicb als einigerraassen sicher herausstellte. — Ausserdem gedenke ich hier, als einer, lässt sich vermuthen, gleichfalls präte- ritalen Verbalform: öborro, genug, und ob orro, fertig. Vgl. etwa öbbo vöddi, noch nicht, mit vöddi noch (unvollendet). Z. B. S. 30. Der Monat ist noch nicht zu Ende: nibi (Mond) oiyo (stirbt; s. schon früher) uöddi.

Offenbar nach raythischer Vorstellung, welcherlei sich bei vielen Völkern an den für sie räthselhaften Mondwechsel knüpfte. O^borö, nur, trotzdera es kein Genüge giebt? Man halte hinzu S. 18. genügen: 1. obbomaro, 2. obbo- {ro (es genügt dir), 3. obbobäro, 3. fem. obbohöro. Ich bin aber nicbt sicher, soll hierin -ro die Präterital-Endung vorstellen, oder genügend meiner, deiner u. s. w. Person (ro) sein? Mini na (Wasser dieses) on'a öbboah (ist noch nicht genug).

Weiter. Unter den P r äp os i tion al-Begriffen finde ich noch zwei andere, nämlich Oberes (oben, auf) und Inneres (drinnen, in), an sich nicht un¬

glücklich durch die Namen der Gliedmassen Kopf und Bauch (Leib) vertre¬

ten, indem diese, freilich weil Stoffwörtcr, schwerfälligere Ausdrucksweisen doch derartig im Gebrauch vcrv.iscbt und abgeblasst sind, dass sie wohl kaum noch in der Rede nach ihrem eigentlichen und ursprünglichen Sinne gefühlt werden.

3 3 *

(17)

Bibliographische Anzeigen. 477

Vgl. im Dinlia (Mitterrutzner § 57.) postponirt g hut- nom (Hauses Kopf) auf dem Hause u. dgl.

Ich beginne mit dem Bauche, hhh. E'kpe hhh Oeffne den Bauch, wie

fekpe komböttu Oeffne die Thür. Auch wohl: Hhh mini tigötigö Das

Wasser fliesst reissend, eig. Bauch des Wassers laut. Heb mi'ni nakka- hala (n'akkÄ Felder, baia des Sandes) Älle ngo n'a (oder Sumpf)? Ist der Grund des Wassers bart oder sumpfig? - Iba (mache S. 19.) kad'akih un'Äne (un'ibba wirf es; — ne in) hhh ba (Bauch des Flusses) Thue Gu¬

tes und wirf es in den Fluss, d. h. wohl: verlange keinen Dank dafür. Uggä mbill l'h k a d'a keh (böre es mit Ohre gutem) Behalt es im Gedäcbtniss.

Fi'rdi hfedda? Was giebt es Neues (fir Kede, dib was?) bei euch? D'ake- fir Nur gute Neuigkeiten, d. h. wohl, da Adjj. nicht vorauszugehen pflegen:

Gutes der Rede. Geheim: d'ak efir-dekort ä. — Mikehfe (ich spreche) fir gib (Rede, gih wohl bier: zu, eig. Hand) kang Äse ih Ich will dich allein (kangAsi, allein, für sich) sprechen. Ich rechne nun zu heh, Baucb, bei Schweinfurth S. 23. hih (hinein); hih-na, darin (eig. Bauch dessen);

S. 24. hih od. hfeh, in. Vielleicht selbst be zu (hinzu), sowie nfehih bis an, bis zu. Also letzterenfalls nur: an den Körper (an dessen Oberfläche) beran. — Z. B. ogih (S. 18.) mini he kotöh Giesse Wasser in den Krug (dem strengern Wortsinne nach : Bauch des Kruges) , welcher übrigens zufolge S. 9. nicbt kotöh, wo aueh: Kochtopf, hiesse, sondern kfetih. Indess steht trotzdem S. 35. noch einmal: ottÄ (stelle S. 21., od. setze) ayi (Deckel) döh (auf, eig. Kopf) kotöh Decke den Krug zu. Desgleichen S. 34. pro¬

hibitiv: ihn'a (du nicbt) tikö (zerbrich S. 22.) kotöh oäh (nicht) Zerbrich

nicht den Krug. Ndfeva (geh weg) bij godda in den Brunnen. In'ame

töddo n'amm uöh (Salz viel nicht) hfe hdtÄ Gieb nicht viel Salz zur (in

den Leib der) Speise. Yeh nafirmökö (sie mit Willen des Krieges) na

hfe geh (mit dem Leibe von uns, d. h. wobl: in unsere Gemeinschaft, unser Corps, hinein) Die da wollen Krieg mit uns.

Als von besonderem Interesse aber haben wir hieher aufgespart eine an¬

scheinend seltsame , inzwischen nichts weniger als tbörichte Zusammenstellung.

Schweinfurth hat bereits selber S. 22. richtig erkannt, im Bongo werde: wollen mittelst: „Wille im Leibe von mir, dir, ihm" u. s. w. ausgedrückt, wobei denn unser hfeh sich mit angebängten Personal-Fürwörtern verbunden

zeigt. Nämlicb 1. fire na hfema, fire na hih (heb mit ib), firfe na

hfebÄ u. s. w. Fir wird im Verz. sowohl mit der Uebersetzung Wille als Rede gefunden; und begreift sicb demnacb unschwer, das Wollen sei von den Bongo als Mit-sich-zu-Rathe-gehen schlechterdings nicht unpassend wie inneres Reden aufgefasst. Oder wäre denn das Griechische ygä^ead'at fierä (pgeaiv , auch &v/i<f , oder allein (mit sich sprechen, bei sich erwägen) so gar viel anders gedacht und gesagt? Das allerdings materialistische Bauch (Leib) klingt doch nur scheinbar schlimmer, als die obigen ffevst, Engl, my

body und manche Ausdrücke für selbst. Fir mini na-bih (Wunsch des

Wassers im Leibe) alle maia (oder nach Milch)? Willst du Wasser oder Milch? Ohne den Zusatz: Fir (Wille) mon mfehi (essen Fleisch) leb will Fleisch ossen, wie kadda (Tag) töki töki (immerfort) bab mon' mcbi (er isst Fleiscli) Er isst alle Tage Fleisch. Fir main na hih ma (Verlangen

(18)

478 BibUographischs Ansteigen.

nach Milch in meinem Bauche) Ich will Milch trinken. Fir momhata (Bro¬

tes) na hfeh ma ba ndümu {zu Brei) Ich will Brot und Brei. Fii (schreib fir) akbas nehih (Verlmigen nach Perlen in deinem Leibe) ille fir t41u (oder V. nach Kupfer) ? Willst du Perlen oder Kupfer? Fire nehih (Verlan¬

gen) ndo (wieviel)? Wie viel willst du? Pir gan'ii nehih rodih? (Ver¬

langen des Eisens in deinem Leibe warum?) Wozu brauchst du das Eisen?

Fir ruh (Wollen eines Hauses) na he ma (in Leibe meinem) komündobo (eines grossen) Ich brauche ein grosses Haus. — Man'a (ich nicht) mi [?]

fir kiin'a (Wille des Bösen) Ich thue nichts Böses, Vgl, S, 28. öllöha kun'a mollo odh (nicht), ma doh dö-ih na 14nda ist übersetzt: Laufe ndef ich werfe dir einen Stein an den Kopf. Wiiitlich aber, meine ich, hcisst es: Wenn du Bösewicht nicht schnell davon läufst, so u, s. w, OUöba (laufen, entfliehen), kun'a, (du Böser) möUo (gedoppelt, vom starken Laufe der Hunde), ich auf den Kopf-deinen (man beachte, düh, Kopf, präpositional, auf, vor d6-ih, Kopf-dein) mit dem Steine (ohne das Verbum: werfen). — Allerdings ist es charakteristisch genug, wenn auch das Wohlbehagen, das G cf a llen f i nden woran der nämlichen Bezeichnung unterliegt. So S.

28. Fir-iinika (Wille-von Jenem) na hfeh ma (im Leibe von mir) n'amm (viel) Das gefällt mir sehr. Firih ngad a ^Wille, oder besser: Bohagen-dein am Mädchen) na hih (im Leibe von dir; wir lieber: in deinem Herzen)?

Gefällt dir das Mädchen? Lieben S. 19. f i i r b a - u ahfe m a (Liebe-desseu in Leibe meinem). Aucl< f i ri - i h Ich habe Dich gern, also eig. wohl: Zuneigung (mit Auslassung von: meinerseits) zu Dir, während es sonst wohl eher: „Du hast gern" sein möchte. — Anika fire (das Wille) dihih (was Leib-dein) Nach deinem Belieben. Firfe n'e hioi'ih? [Wille in Leibe-deinem, hih, oali nicht) Du willst nicht? Firincliiro? Bist du zufrieden? was aber dem Buchstaben nach (Wille in der Leber, liiro). —

Hetörro, Himmel, liängt ohne Zweifel zusammen mit toro, oben, S, 24.

Vgl. M ahnde (ich gehe S. 18.) döh land a (auf den Berg, buchst. Haupt des Berges) ti'iro (hinauf). Mit Präp. natorro (nach oben), hoch. Auch in:

bahdöh-torro, aufrecht stehend. D. h. nun unstreitig: Ei- (bah) Kopf (mit dem K.) oben. Und niclit mit der Präp. b a nach (hin), zu, hinzu, was (nach dem Kopfe oben?) keinen locht einleuchtenden Sinn gäbe. Un.--treitig als Prät. zu: heben mal ob b a (1 verdruckt statt t), Prät. motörro, Imper.

otübba. Esevatorö, klettern, etwa mit eieba, reite. Auch venna. dö- töh noch (dazu) mit döh, Kopf, als sich über den Körper erhebend? Ist nun hetörro als Himmel von seiner bauchähnlichen Wölbung als:' erhobener

Bauch oder Bauch der Höhe über uns gedacht, etwa wie in meliroren

Sprachen die Ausdrücke für Gaumen und Himmel wechseln; oder hat man sich dabei, unter Absehen vom Bauche, einzig nur an das Drinnen da oben gehalten? Ndu (Spruche) lietörro (des Himmels) ist eine eben so schöne als naturwahre Bczciclinung des Donners, welcher man auch in anderen Spraclien begegnet, — Blitz hetörro pegih verläugnet uiclit, wie sich von selbst ver¬

steht, das eine der beiden Elemente. Das zweite vermag icli nicht aufzuklä¬

ren. Der Stellung nach rietlie ich auf verljalen Charakter (etwa: der Himmel leuchtet), indem es sonst genitivisclie« Werth liaben müsstc. Hetörro ikbe ruh der Blitz feig. Himmel) schlug in das Ilnus. Ileturro uesikida Das

(19)

Bibliographische Atueeigen. 479 Gewitter ist noch weit; vgl, si'ki weit (vom Schiessen) S. 25. Aber auch für Regen wird hetörro angegeben. Ich vermnthe: nur sehr uneigentlich. He¬

törro niaü ndann Heute regnet es nicht. S. 24. ndann heute, jetzt, ver¬

stärkt ndann-ndann, sofort, viell. zu ndan, Nacht, mit -na, diese? Ma- sih ndann iidinn Ich schiesse sofort (auf dich). Ny au, nicht. Etwa gl». Bauch oben (entleert sich) heute nicht. Hetörro namediro Es regnet. Der En¬

dung nach Prät. Hetörro namfedi kadda töki töki (immerfort) Es reg¬

nete alle Tage fort. Mini (Wasser) lih uöddi (noch nicht) Der Regen hat noch nicht aufgehört.

Nicht anders als heh, Bauch, werden wir das Vorderglied von doh-^ih, Kopf, gleichfalls in mannigfaltigster Weise von den Bongo verwendet linden.

Auch z. B. doh, Spitze, woher doh-ruh, Dach, als Kopf, oder Spitze, des Hauses; higgeh-ruh Hausratte. Narbe do-furr übersetze man: Kopf (wo nicht: das auf) der Wunde. Nun steht aber döh auch, so zn sagen, präpo¬

sitional für: auf, bei S. 23., aber auch zu ('auf, bei S. 24.). Bih (Haar) doli ma (Kopfes-von mir, wo nicht: auf mir) kamä-kolor^ ',l"ng) Mein Haar i^t lang. — Kökiddi na doh ndo? Wie viel Lasten Elfenbein hast du? Ha dem Buchstaben nach: „Elfenbein auf dem Kopfe wie viel?", ist die Meinung wolil die, nicht, wie viel der Angeredete etwa dies einemal trägt, sondern: wie viel er Kopflasten (soviel jedesmal ein Mann auf dem Kopfe tragen kann; besitzt. Kuliimm Kopfpolster (zum Tragen von Lasten) erwähnt das Verz. Doh ma (mein Kopf) üUulu (etwa Haufen, als verwirrt ?) leh habe es vergessen, wie doli ma na la gällaga ('etwa la zum folgenden, und dies re- duplicirt?) Ich habe Kopfweh. — Uebrigens suche ich das Wort aucli nicht nur in doh-gi^ih (Spitze, oder: an, der Hand?), Finger, sondern desgleichen in doli glülglul (vgl. cult-x^avov, d. i. ulnae caput), obschon mir der Sinn des zweiten Wortes (schwerlich zu gull, Knoten) entgeht. Vielleiilit selbst Weher dohlinge Horn (Gehörun).

O'ta boddo döh lända? Siehst (eig. findest) du den Mann auf dem

Felsen? Eig. Kopf des F. Mehi na döh föddu (Fleisch auf dem Kopfe

des F.) roh? Ist das Fleisch auf das Feuer gesetzt? Mä-uh (ich trage S. 22.)

lan' ma (Flinte meine) döh höggö ma (Kopf des Rückens von mir) Ich

trage meine Flinte auf der Schulter. — Dogibag^cl links, dogi bomön' rechts S. 24—25. enthalten natürlich unter allen Umständen §i-ih, gi^ih Arm, Hand, vor b&ggel linker, bomön rechter [doch nicht etwa: als die des Essens, womit man isst, wie Xi^apoe Leckfinger?], in sich, und wollen dasselbe sagen, wie unser: zur linken, rechten Hand. Jedoch mit Nachstellung des Adj., gerade wie es beim Genitiv-Verhältnisse der Fall ist. Nur Hesse sich fragen, ob das do mit gi präpositional gefasst sei, oder wir an obiges doh- gi^ih, Finger, zu denken hätten. Mich bedUnkt das erste wahrscheinlicher.

— Dökörbä, folge S. 18., sieht auch als mit korhdh oder korveh Reise;

mähndc (ich gehe) korveh, reisen, componirt aus. Steckt in dökörbä (auf die Reiset hinten noch ein eva (komm) verborgen? Gidi korbeh Er ist ein Auswärtiger (gib Mensch?). — Mini nau (Wasser ist da) döh kongn 'Kopf od. auf dem Wege) n'amm (viel) Ist viel Wasser unterwegs? Doh

kongo (auf dem Wege) nangänga ngon'a (Sumpf) yedd odh (niclit) Der

Weg ist trocken, nicht sumpfig. Kongo na v <>n o ih (Weg im voraus dir)

(20)

480 Bibliographische Anzeigen.

ibh (Kopf?) ndivft; ffeti (gehe wahr S. 25.) Der Weg liegt gerade vor dir, gehe richtig.

Aach wohl in dobbani, aufeinander. Ich weiss freilich nicht, ob mit ba, gegen, hinzu, zn (hin) und ne mit (durch). Ige kägga dobba-ni Häufe

das Holz auf einander. — Döt5h noch (dazu). Ba od. hö od. dökpö,

binzu. Mehr döh akpökpa (des mittleren o wegen kaum reduplicirt, son¬

dern mit dem Superlativ-Ausgange -kpa?) od. dokpöh. Vielleicht, dass hin¬

ten im Ausgange noch gar überdem hö versteckt liegt. — Dies führt uns nun auf die Zahlwörter S. 25. Jenseit der 10, womit, bemerkt Schweinfurth, für gewöhn¬

lich das Zählen aufhört, indem man sich mit Strohhalmen und Rohrstäben (vgl.

anderwärts: Steinchen) hilft, die zu 10 zusammengelegt werden, sehen wir die additiven Zahlen zwiscben den Zehnern (11—19; 21 u. s. w.) derart gebil¬

det, dass zwischen den Zehner und den Einer als Plus dokpö gestellt wird.

Nämlich ki (10) dokpö (mehr od. hinzu) kötu(l) = ll; ki dokpö ngörr

(2) = 12; -mottä (3) = 13; -heö = 14; ki dokpö mui (.5) = 15, und

mbäba kotu (Eikosade 1) dökpö (drüber) kötu (1) =: 21.; -ngörr =

22. — Etwas anders gestaltet sich die Sache von 16—19. (darüber später), weil bei den Bongo Fünfer- (keine decimale) Zählung herrscht. Man ur¬

theile selbst:

1. kötu 6. dokötu [5] -\- 1

2. ngörr 7. dongörr [5] -|- 2

3. mottä 8. domottä [5] + 3.

4. neheö 9! dobeö [5] -|- 4, aber

5. mui 10. kih.

Natürlich drücken hier also 6—9. ein zu stillschweigend vorausgesetzter Fünf als Drüberhinaus (do, auf) Hinzugezähltes aus, wobei ich jedem die Wahl lasse, ob er in dem Worte überdem eine Andeutung der Finger (s. früber doh- gigib) finden wolle. — 16—19. kommen aber, wie bereits der Verf erkannt hat, auf die Weise zu Stande, dass man nach wörtlicher deutscher Uebersetzung:

„10 dazu mehr 5 [also 15], zu den 5 noch 1" [mithin 6] u. s. w. bis

4 = 19 sagt. Also ki dokpö mui (= 1.5) do mui (zu 5) ökpö (mebr)

kötu (1) = 16. bis ki dokpö mui do mui ökpö heö = 19., allerdings

etwas unbequem und weitläuftig. — Die höheren Einheiten von 20 anfwärts werden dann ihrerseits eikosadisch behandelt, derart, dass die ungeraden 30. 50. 70. 90. aus dem zunächst vorausgehenden geraden Zehner entstehen

mittelst Hinzufügung von dökpö kih (mehr 10). — Für 20 wird mbäba

gebrancht, und dies mittelst des appositionell dahinter gesetzten Einers gezählt.

Also 20. mbäba kötu (Zwanziger einer); 40. inbäba ngörr (20 X 2);

60. mbäba mottä (20 X 3); 80. mbäba heö (20 X 4), und 100. mbäba

mui (20 X 5), also fünf Eikosaden. 30. mbäba kötu dökpö kih

(20 -|- 10); 90. mbäba heö dökpö kib (80-)- 10). — Unter den Ordi¬

nal ien beginnen, mit Ausnahme des abweichenden na böno, der erste, alle übrigen (wenigstens sind sie bis 10 so aufgeführt) mit ban ikä, was sonst

„jener" bedeutet, und sonach dazu dienen soll, aus der Reihenfolge gleich¬

sam mittelst Hinzeigens die eine, gemebite Nummer (der mit der Nr. so und so) herauszuhebeu, Vgl. mein Wurzel-WB. IV. S. 248. Die Cardinalia aber empfangen (und nur: der 2. bunikä heköre neben ngörr, zwei, will

(21)

&S>liographischf, Anxeigei7. 481 sich nicht recht fügen ) überall ein k , nnd zwar, gleichsam den quinaren Ab¬

schnitt desto eindringlicher abzuheben, von 'i —5 mit fe , allein von da ab bis lu mit a (also ki), sich vorgeheftet. Demnach banik ä kemotta (der 3.), baniki kfemni (der 5.). Dag. bau ikä kid dokötu (der 6.); banikikid- dokih (der 10). Bedenke ich nuu, dass als Partikel ka, für (der Angabe nacb Dativ) angegeben wird, so überredete ich mich gern, wir hätten als Vorschlag iu ihnen diese zu suchen.

Bei den San deh ;dies hier mit abzumachen) greift das q ui när e Zahlen¬

system S. 51. durcb, ohne sicb in das vigesimale zu verirren.

11. bati-ne-SH od. batisinde sa

12. bati-n-uö od. batisinde ui 13. b ati - ne-b ie ta od. batisinde bieta 14. batisinde biima

15. hirä.

Hieraus erhellet, die Zahlwörter von 6—15 haben sämmtlich Fünf als

Grundzahl zur Voraussetzung. In 6—9. muss Addition von 1—4. zur ver¬

schwiegenen 5, als Abschlüsse der Finger einer Hand, stattfinden. In 10.

ba-ui riethe man gern auf: Hände zwei; doch giebl das Verz. für Hand, Arm durchaus anders klingende Wörter. Wäre aber in bati auch etwa Hand (ha; mit Plus (ti) vorhanden: da passte das vortrelflich. Das den Zahlen 3—5 gemeinsame bi - verstehe ich auch nicht. Ferner muss man in 11 —14, da sie gleichfalls 1—4 entbalten, eine 10 aber darin nicht zu finden, 6—9 zur 5 hinzugerechnet sich vorstellen. Bei 15, was bemerkenswerther Weise ein ein¬

facher Ausdruck (vgl. unser: 1 Mandel) ist, umfasst mau mit beiden Händen das eine Knie, indem man damit offenbar andeuten will, zu der Fingerzahl kommen noch die Zehen eines Fusses binzu, während abboroluä 20. (eig.

Menschen 2, d. h. die Finger von zwei Menschen) sich nur auf die Finger beziehen kann, unter Ausschluss der Zehen (was sonst für 20, wie anderwärts, bloss einen Menschen ergäbe), obschon niiin bei 20 beide Kniee mit beiden Händen nmfasst. Uebrigens steht in 20. abborolue zwisehen abborro, Menschen, und ue, zwei, noch ein unaufgeklärtes 1. Dasselbe fehlt in 30 und den weiteren Zehnern aufwärts, die auch nach Menschen (abhorr ö) unter Bei¬

fügen von 3, 4 u. s. w. benannt sind. Also 30. abborrö bieta (Menschen 3); 40. ab bo rrö-biema (M. 4); 70. a b b o r r ö - b at i ne (M. 7) u. s. w. Allein für 30. wird auch i rn - ue (15 X 2) gesagt, wie fiir 60. i r ü - b ie ma (15 X 4) neben ab b o rr ö-b a t is ä (M. 6). Auch für 20. giebt es noch eineu zweiten, von mir nicht ver.standenen Ausdruck. N.ämlich ni bo n d ogm und o. — Was aber die additiven Zwischenzahlen zwischen den Zehnern anbetrifft : da gewahrt man auch an ihnen manches Kigenthümliche. 21. 22. werden gebildet aus abborolue (20) .je mit nachfolgendem ne Sa [IJ uud ne ue [2], sodass ne das Plus anzuzeigen hat. Ausserdem .ibcr wird für 21. ancb hirä [1,5] ba- tinone sa (-{- 6) und für 22. hirä batinonii uc = 15 + 7 gesagt. Wäh-

1. sa 2. lie

6. bati-sä 7. bati-ui 3. bifeta

4. bi ima 5. bisui

8. bati-biita 9. bati-biima 10. ba-ui

Bd. XXVII. 31

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