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1. ti IH*-1^I f^'^M- Die Hymnen des Sdma • Veda , herausgege¬

ben, übersetzt und mit Glossar verseben von Theodor Benfey.

Leipzig: F. A. Brockhaus. 1848. LXYI. ^TJq. 307.

Diese Ausgabe des Sämaveda ist ein Werk umfassenden Fleisses und eine wesentliche Förderung unserer Kenntniss der Veden insbesondere von der sprachlichen Seite. Durch die Genauigkeit und Sachkenntniss , mit welcher B. seine reichen Hülfsmiltel benutzt hat, ist die ungenügende Ausgabe Stevenson's für immer entbehrlich gemacht und ein Text hergestellt, der iiUen Anforderungen genügt. Die l'ebersctzung ist ein erster und schwieriger Ver¬

such, Vedisches selbständig zu übertragen. Es ist nach meiner Ansicht eine zur Hälfte verlorene Mühe, die alten Lieder naeh Commentaren zu übertra¬

gen , welche erst vor etlichen Jahrhunderten unter dem beengenden Einüuss theologischer und liturgischer Systeme entstanden sind. Dabei schlägt man in der Regel den Grundstuck alter Ueberlieferung , welcher in ihre Werke übergegangen sein soll , viel zu hoch an. Sic haben nieht viel mehr gehabt, als was wir heute noch haben ; dafür zeugt die Art , w ie sie das Nirukta benutzen. Nur in s.ichlichen Verhältnissen , die in Indien fortleben konnten, aber aueh vielleicht heute noch fortleben , in Opfergebräuchen und Aehnli- chem dürfen wir mehr auf sie bauen. Ebenso müssen wir nothgedrungen freilich oft fruchtlos bei ihnen Hülfe suchen für Erklärung von Wörtern, die wir etymologisch nicht mehr erreichen können. In allen andern Fällen aber wird die Vergleichung verwandter Textstellen, die Anfertigung von Wörter¬

verzeichnissen und dergleichen ungleich mehr leisten. Hiefür hal B. in seinem Glossare einen tüchtigen Grund gelegt. Wer bis jetzt noch keine grössere Masse vcdischer Texte in den Händen halle , um selbst ähnliche Sammlungen anzulegen, für den wird dieses Glossar eine Vorrathskammer werden.

Ausser dem Texte, der Uebersetzung mit einzelnen Erklärungen und

dem Glossare ist noch ein Abschnitt beigegeben, unter der Ueberschrift:

„Harmonieen und Discrepanzen u.s.w.", in welchem die Varianten des Rigveda zu den bclrelfenden Stellen des Sama und andere synoptische Nach¬

weisungen , ferner die Namen der Dichter und Gottheiten nach den überlie¬

ferten Verzeichnissen u. s. w. zusammengeslelil werden. Die ausführliche Einleitung berichtet zuerst über die handschriftlichen Mittel , welche B.

ungewöhnlich zahlreich zu Gebote standen, über Anordnung und Eintheilung des Sama-Veda und die Grundsätze der Te.xteskrilik. Berührt isl S. XXVII

ff. die Frage über das gegenseitige Verhältniss von Sama und Rik. B.

hält nur zwei Fälle für denkbar: „entweder der Sämaveda ist einer Recen¬

sion des Rigveda entlehnt, welche älter als die uns bekannte und von die¬

ser ganz verdrängt ist, oder der SV. ist selbständig aus denselben Mate¬

rialien hervorgegangen , aus denen die Sammlung des RV. gebildet isl. "

Der Herausgeber des SV. neigt sich ganz zu der ersten Ansicht — worin ich ihm nicht so schnell bei.slimmcn möchte — und findet einen Hauptgrund

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darin, dass der Charakter der Sanhilä-Gesetze in diesen beiden Wedcn trotz vieler Differenzen iin Einzelnen , im Ganzen in einer Harmonie stehe, welche sich um so mehr nur durcli diese Annahme erkläre, weil er in grösstem Widerspruche mit den Sandhi - Gesetzen stehe , unter deren Einiluss diese Hymnen gedichtet sind. B. selbst hält übrigens diese Untersuchung noch nicht nir spruchreif. Er wird ihre Weiterführung wohl für einen andern Ort aufbewahren , an welchem auch die bis jetzt ganz übergangene Frage über

Art und Grund der Composition des Sämaveda, dessen Lieder doch aner¬

kannt nur zusammengewürfelte Bruchslücke sind, behandelt werden müsste.

Die nun folgenden Zusammenstellungen über die Laut- und Sandhi-Gesetze des Veda in Abweichung vom classischen Sanskrit sind von einem reichen Apparate begleitet. Hiefür Hesse sich neben fortgesetzter Vergleichung der besten Handschriften ans den Prätifäkhyen noch ausserordentlich vieles ge¬

winnen. Der Brauch der Handschriften allein könnte ja in einzelnen Fällen jünger sein, wiewohl ieh ihnen im Ganzen grosse Verlässlichkeit zuschreibe.

So rühre ich z. B. an, dass II Prätif. III, 145. von der Wortverbindung

^alrün ladhi ausdrücklich angiebl, dass « nieht zu Anusvära werde, wäh¬

rend B. S. XXXVIII dieses Beispiel für das Gegentheil anführl (aus Säma II, 9, 3, 9, 1.) und auch RV. X, 12, 29, 2. Anusvära zeigt (nach einer Copie des Par. MS. , welche ich durchzeichnen Hess ). Nun wäre freilich noch als letzte Rettung der Auctorität der Handschriften möglich, dass man jenes Präli?., weil es zum Yajur gehört, einzig für diesen gelten Hesse.

Die Art des Citirens , welche B. für den Säma cingefuhn hat , beruht zwar auf der Eintheilung der Handschriften , isl aber eine allzu mühsame

und zeitraubende. Man muss sich durch fünf Zahlen durchschlagen , um

einen Vers zu finden. Hier hätte mit Uebergehung der ardha's wenigstens eine Zahl erspart werden sollen. Wenn B. die viel wichtigere Eintheilung des Rik in Glandula u. s. f. nicht für geeignet gehalten hat, so durfte er hier unr so eher abweichen.

R. Roth.

2. Sanskrit og Oldnorsk. En Sprogsammenlignende Afhandling af

C. A. Ilolmboe. Christiania 1846. VI und 32 S. 4.

Eine Abhandlung, die folgende Zusammenstellungen aus dem Sanskrit und AUnortlischen enthält 1) aus der Lautlehre: h, die Halbvocale und Nasale.

2) Formlehre: Impcrfectum, Fut. und Part. Fut. Pass. 3) Worlvorrath:

A. Menschen; B. Herrscher, Krieg, Waffen u. s. w. ; C. Feuer, Licht;

D. Zeil. Zuletzt Transcriplionssyslem der Sanskr. Schriftcharaktcre. — Da nur erst von Wenigen, z.B. Westergaard, speciell das Altnordische mit dem Sanskrit verglichen worden , verdienstlich , wenngleich, namentlich wegen sehr ungenügender Rücksichtnahme auf den etymologischen Lautparallclismus der betheiUgten Sprachen und wegen Anwendung solcher Sanskritischen Wur¬

zeln, deren Bedeutung, ja selbst E.vistenz, noch nichts weniger als über allen Zweifel erhaben ist, in den Ergebnissen keinesweges immer zuverlässig.

A. F. Pott.

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3. Codices orientates bihliothecae regiae TIavniensis jussu et auspi-

ciis Reg-iä Daniae Augustissimi Christiani octavi enumerati et

descripti. Pars prior Codices Indices continens. Havniae

1846. VI und, einscLIiesslicli des S. 116 beginnenden Index,

122 S. 4.

Dieser Band umfasst eine Abtlieilung des grossen Katalogs von dem reichen Handschriften - Schatze der Kopenlingener königlichen Bibliothek, des¬

sen Ausarbeitung und Veröffentlichung, seit 1841 beabsichtigt und theilweise vorbereitet, nun wohl auf lange Zeit hinausgeschoben bleiben möchte.

Mit Recht hat man aber .luch das Verzeichniss Indischer ( S. 99—110) und vor allem Alt - Iranischer (S. III —115 in XXXIII Nummern) beige¬

fügt, welche sich, besonders durch den Botaniker Nath. Wallih und den berühmten Sprachforscher und Reisenden Erasmus Rnsh , dem übrigens auch die königliche Bibliothek das Beste und Meiste an Indischen Handschriften verdankt, im Besitze der Kopenhagener UniversUHIs- Bibliothek befinden.

Hauptverfasser gegenwärtiger Arbeit sind JV. L. Westergaard und Friedr.

Spiegel, von welchem Letzteren auch in den Gel. Anz. der Bayer. Akad.

1848 no. 45 — 49 eine Anzeige des Buchs geliefert worden. Die königliche Bibliothek hat im Sanskrit 35 Nr. relig. , philos. - eth., poet, und vermischten Inhalts, die Universitäts-Bibliothek 37; im Pnli jene 57, diese 7; ferner jene Elu und Singhalesisch 42; Tamulisch 57 (Univ. 13); Kanarcsisch 1,

Telinga 4 ( Univ. 1); Mahrattisch 3 und Anderes , woraus ich nur ein

Maldivisches Voeabular und 3 BAntt» - Codices (königl. 1, Univ. 2) her¬

vorheben will. Unter den handschriftlichen Arbeiten von Europäern enthal¬

ten die von Rask und Fuglsang , namentlich die ersteren in lineruistischer Beziehung, gewiss noch manches Branchbare.

A. F. Pott.

4. Scripturaj Aegyptiorum demotica ex papyris et inscriptionibus explauata. Scripsit //. Brugsch, discipulus primae classis Gymna- sii realis quod Berolini floret. Berlin 1848 in der Amelangschen

Buchb. VII und 70 S. in 4. mit 3 litb. Tafeln.

Die ersten 66 Seiten sind autographirt. Obgleich das Büchlein manche schon bekannte Dinge und manche Unrichtigkeiten enthält, so werden doch in demselben eine nicht unbedeutende Zahl von demotischen Zeichen neu bestimmt, viele grammalische Formen erklärt und Stücke aus demotisehen Texten richtig übersetzt, wodurch sich der junge Verf. ein wahrhaftes und bleibendes Ver¬

dienst um die demotische Litteratur erworben hat. Er würde manche Irrthü¬

mer vermieden haben, wenn er bei seinem Talente selbständiger gearbeitet und weniger auf Champollion gebaut hätte.

Sey ffarth.

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Ein und zwanzig sinaitische Inschriften.

Versuch einer Erklärung

von n. Friedrich Tuch.

T o r w o r t>

ISeit Eduard Friedrich Ferdinand Beer [n seiner Schrift „In¬

scriptiones veteres litteris et lingua hucusque incognitis ad montem

Sinai magno numero servatae cet. , Fasc. I. Lipsiae 1840" das

Alphabet der bis dahin unlesbaren Inschriften auf der sinaitiscben

Halbinsel entziffert und den Weg zum Verständnisse derselben

angebahnt bat, ist ungeachtet des grossen Interesses, welches

diesen schon von Cosmas indicopleustcs erwähnten Fremdlingen

seit ihrem ersten Bekanntwerden zugewandt war, die Untersuchung

nicht weiter gefördert worden '). Mag auch hierauf einem grossen

Tlieile nach der Umstand eingewirkt haben, dass hold nach dem

Erscheinen des obengenannten Werkes der Verfasser den Mühen

seines nur an Entbehrungen reichen Lebens erlag und somit die

Vollendung des Begonnenen den Händen grade dessen, der vor

allen andern dazu befähigt war, entzogen wurde: so würden wir

doch die wahre Sachlage verkennen, wollten wir in diesem un¬

glücklichen Zusammentreffen der Umstände den einzigen oder auch

nur den hauptsächlichsten Grund für die Thatsache selbst finden.

Unzweifelhaft lag dieser vielmehr in dem Missverhältnisse, in

welchem die gehegten Erwartungen und die durch die Entziffe¬

rung gewonnenen Ergebnisse zu einander standen. Denn hegte

auch wobl niemand mehr nach dem , was Niebuhr, Seelzen . Burck¬

hardt zum Theil sehr glücklich vermuthet hatten, die Hoffnungen,

1) Was Robinson l'alacst. I. S. 428 ff. und Rödiger zu Wellsted's Rei¬

sen in Arabien, 11. S. 20 ff. darüber sagen, beruht noeh nieht auf eigener Einsicht in die gesammle Untersuchung, sondern auf vorläufigen Privatmit¬

theilungen Beer's. — Nur Credner hat bei Beurtheilung der Schrift Beer's in den Heidelberger Jahrbüchern l84l S. 908 ff. auf Grund selbstständiger Forschung sieh das namhafte Verdienst erworben , die historische Untersuchung von Beer's Abwegen auf die rechte Bahn gelenkt zu haben.

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„mocking" wie S. 14 übersetzt wird. Auch das Verbum zuertheilen, verhängen, das S. 11 vorkommt, so auch das Partic. 87, kennt das Wörterbuch nicht, doch wohl das, wenn