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Bibliographische Anzeigen.

Hebräische Zeitschriften.

1. man IXIN. Schatxicammer der hebr. literatur. ZettuArift für

Geichiehl», Krittle, Sprachkunde und Belletrittik. Rtdigirl u. htrautg.

von Joseph Kohn. Jahrgang I. Heft 1. Lemberg 1859 (Umschlag

1860). 122 u. Anbaog ^ (10) S. 8.

2. yibnil. H'{s«eii«cA<tffMcAe Abhandlungen Ober jüdische Gtschichte, Literatur und Alterthumskunde. Fiiofter Jahrgang. Breslau 1860.

02 S. 8.

Die Zeitschrift Nr. 1 tritt unter diesem oeueo Titel die Erbschaft des voo demselheo Redacteur berausgegebeoen nod in. vier Hefleo erschienenen

„ Meged Jerachim " an (vgl. B. Xlll S. 713); der Tendenz nach bleibt sie ihrer vorangegangenen Schwester treu. Dts Beachtenswertheste in diesem Hefte ist etwa Folgendes. S. 22 t. wird eine Vermabnung mitgetheilt, die 17S6 in vielen Syoagogeo Polens und des östlichen Deutschlands wider die Sabbitbianer , die Trümmer vom Anhange des Schabbathai Zebi, verkUodel wordeo; 30 IT. giebt Luzzatto eioige miichnailische Worterklürungeo, nnd S. 52 ff. beginnt Beojakob einen Nachweis, dasa Asulai bei leineo Mittbeiinngen „aua einer alten Handachrift" nicht immer die Einleitung Meiri't zu Abotb im Sinoe hal, wie Aodere bebaupteo wollten. S. 58 kommt Gött¬

io b e r anf deo Karäer liaak Troki und desseo Schüler Joseph Malinowski zurück nach meineo froher über dieselben veröffeotlichten Uolersuchungen ; unbekannt war Hrn. G. geblieben, was icb in dieser Zeitscbrift (B. XII S. 729) iiber beide Männer hinzugerdgt habe. Einen neuen Beitrag zu Isaak's lite¬

rarischer Thätigkeit liefert die Notiz in Steinschneider's bebr. Bibliogranhie N. 15 S. 54 A. 3, wonach er des Ahron b. Josef bebr. Grammatik mit Be¬

ricbligungen versehen hat. — Sonst ist aucb noch manchet Körnlein in dieser

„Schatzkammer" aufzufinden.

„He-Cfcalnz" (N. 2) sehreitet tapfer vorwärts (vgl. B. XIII S. 713 f.) und ist dies Mal beaondert wobl ausgerüstet anf dem Gebiete der bibliscben und der tbalmuditcheo Kritik , namentlich auf letzlerem. Der bibl. Kritik gehören die beacbteoawertheo Bmeodationen an, welche Schorr im Nameo Laodesberger's in Odessa nnd Anderer mittheilt (S. 91 f.) und die gefatr- niscble Abwehr gegeo die frivole Reeeosion, welche der Univers Israelite über ein fröheret Heft brachte ; diese Abwehr (S. 75 S.) bringt zogleich

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Bibliographische Anzeigen. 417 tücblige aeue Beiträge. Von den Emendaliooen bebe ich zwei zu Jesaias her¬

vor. 7, 9 schliesst der Prophet seine Drohoog : «b *3 IS^aNM Nb &N 139Nn, „wenn ihr nicht glaubt, so habt ibr keinen Bestand". So fasseo es riehtig die meisten l'ebersetzer und Erklärer; allein auffallend isl das und desshalb vermutbet treffend Hr. L. daßr ^a, „wenn ihr an micb nicht glaubt". Dieses „an mich glauben" im Munde des Propheten gab aber den Allen einen dogmatischen Anstoss , wie äholiche Rücksichten in l'rschrift S. 327 ff. besprochen aind. Die bebr. Sprache unterscheidet nämlich, wie wir zwischen „an Einen glanben" und „Einem glauben", so zwischen ' ' 3 p23Nn u. '' b ^^UNtn. Ersteres ist nun eigentlicb blos auf Golt an¬

wendbar, wird aber auch von den Propheteo gebraucbl; docb selbsl bei

Moses nehmen die Thargume Anstand es einfach zn tibersetzen und sie fügen daher 2. Mus. 14, 31 binzu: an „die Prophezeiung des" Moses, dasselbe Ihul Th. j. II das. 19, 9 — während Onk. u. Th. j. I wegen des vorher¬

gehenden Salzes: damil das Volk bSre, indem ich mit Dir spreche, einen sulchen Zusatz für unnöthig balten mochten —, nnd der Syrer vertausehl

einfach "^a mit Die Slelle 2. Chr. 20, 20: glaubet an Seine Pro¬

pheten, mochte schon an sich weniger anstössig klingen, da die Männer aus¬

drücklich in ibrer Eigenschaft als Gottes Propheten bezeichnet werden und der Glaube an sie blos nm dieses Charakters willen verlangt wird; überhaupt aber war man minder ängsilich in Bezug auf das Cbronikbuch, das weniger vom Vulke gelesen wurde *). Dennoch sieht sich das Tbargum veranlasst zu paraphrasiren : glaubet an „Seine Lehre durch" Seine Propbeten. Einen weit ernsteren Anslosa erregte die in Rede stehende Stelle des Jesaias. Dieses nackte: wenn ibr an mich nicht glaubet, klang den Uebersetzern so ver¬

letzend , dass sämmtliche griech. Uebersetzer (nur Aquila entbehren wir zur Slelle) und der Syrer das Worl ^3 gar nicht Überselzen , so dasa zu dem

„wenn ihr nicbl glaubet" hinzuzudenken isl : der eben vernommenen Ver¬

kündigung, das Thargum aber umschreibt ^3 mit : an die Worte des Prophe¬

ten. Um im Texte selbst aber den Ausdrnck zu beseitigen , der dem Pro¬

phelen eine Gott allein gebührende Slellung einräumt, entschloss man sich

^3 mit ^3 zu vertanschen und dieser Lesart enlspricht nnn das ^1N,

welches ein offenbar späterer Zusatz im Tharg. isl. — Die Worte Jes. 63, 9 122 Nb Bnlä b33 werden von allen allen lebersetzern so wiedergegeben, dass die Lesart Nb — wie auch unser Khelhib hat — aufs Entschiedenste verbürgt ist; erst mit Akiba macht sich die Vorstellnog von einer Milleiden- schafl Goltes am Leiden Israels geltend (vgl. Urschrift S. 289) und wird auch auf diese Slelle übertragen, nnd zwar indem mit Beibeballnng der Lesart (tb die Stelle gedeutet wird, als stünde ib (vgl. Sotah 31a), woher diese Krklärung aucb Hieronymus bekannt war und endlich das Keri 1^ entstand.

Um aber die ursprüngliche, offenbar richlige Lesart zu retten, schlägt Hr. L.

vor, die Worte ÖDlS b33 mit V. 8 zu verbinden, also: Er wird ihnen

znm Helfer-in all ihrer Noth, 1S aber in T3£, Bote, zu ändern und demnach

1) Die Belege dafür sind im Register zur „Urschrift" S. 496 zusammen¬

gestellt, vgl. noch Ozar nechjnad III. S. 97.

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41S Bibliographische Anzeigen.

zn übersetzen : „ Nicbt ein Bote und ein Engel Seines Antlitzes half ihnen, (soodero) in Seiner Liebe und Seinem Erbarmen bat Er, Er sie erlöst."

Auch der thalm. Tradition, meint Hr. L. weiter, dass Gott Israel ., nicht durch einen Engel und durch einen Boten, sondern in eigner Herrlichkeit"

aus Aegypten geführt habe, habe wohl die Stelle in Jes. vorgeschwebt. Diese ansprechende Erklärung, die auch in V. 16 eine Stütze hat, wird aber voll¬

sländig bereits von den 70 überlierert : xnt iyevero avTolt eis omjrjflav ix TidoTit &li,iyjBtoe avriöv. Ov nfiaßvs< ov8e äyysXos, aXX' avzot iaotatv avrovs xrX. Hier sind nur zwei kleine , aber sehr beachtenswerthe Abwei¬

changen zu bemerken. Ersteng trennen die 70 das ^Mbni (also mit Kamez unter Alef) vom Folgenden ab, go dass bereits mit 1^3B der Nacbsatz be¬

ginnt und der biblisch nicht gerechirertigte Ausdruck „Engel Seiaes Antlitzes"

weggeschafft wird, also: „nicbt ein Bote und ein Engel, (sondern) Sein Ant¬

litz half ihnen", d. b. Er selbst, wie D^3D auch 2. Mos. 33, 14. 15 und 2. Sam. 17, 1 1 gebraucht wird. Zweitens vertauscht der Grieche hier wie im Exod. den aianlicheu Ausdruck des Antlitzes mit avi6s , während er ihn

in Sam., wo es vou Meoschen gesagt wird, beibehält: tö n^öaanöv oov,

und ebenso verwandelt er 9^^)10 und V. 10 S^IN in das Abstractum aanj](la und Sxd'fa. Ojese Scheu vor dem Anthropomorpbismus , dem persönlichen Eingreiren Gottes im Gegensätze zn den Engeln scbeint dann später die volle Umgestaltung der Stelle bewirkt zu baben.

Aucb der Unterzeicbnete bewegt sicb in zwei kleinen Arheiten auf

diesem Gebiete. Die erstere (S. 26 ff.) giebt eine Cbarakteristik des griecb.

Ueberietzera Symmacbus, der mit grosser Sorgfalt alle Stellen, weicbe Antbropomorphismen von Gott enthalten oder gegen die Lebre von der Fort- daner des Menschen nach dem Tode verstosseu, umdeutet uud umschreibt, ferner aber vollkommen auf dem Standpunkte tbalmudischer Interpretation steht and diese entschieden in seiner Ueberselzuag festhält. Die hier ge¬

gebene kurze Cbaraklerislik darf, meiues Bedünkens, von denen, welche ibre Aufmerksamkeil den allen Bibelübersetzern zuwenden, nicbl unberückticbligt bleiben. Die zweite (S. 73 ff.) begründet, daas der Plural iu ^^^> VW, I^^Jjy, den die Bibel beim Vertilgtwerden (n'^33) und Versammellwerden (CjQtts) gebrancht, die Bedeutung hat: die Familie, die nähern Angehörigen (deshalb auch I. Mos. 49, 29 zu punctiren sei st. "OV); diese Form bedentet daber in ibrer Beziehung auf die Priester die Angehörigen des Priesterstammes, in diesem Sinne sei das Wort daher zu nebmen 3. Mos.

21, 1 und 4, wo den Priestern eingeschärft wird, sicb ausser den näcbsten Verwaadlen auch au eioer Priesterleicbe , und zwar selbsl an der des Hoheo- prieslerg, oicbt. zu veruoreioigeo, eine Erklärung, die Onkelog, Saadias, tämml- licke kträiacke und auch gcbarfblickeode rabbioiscbe Erklärer wiedergeben.

Ebeoto nuo aei der V. 14 zu foggeo, dasg der Hobepriester blos eioe Jaog- frsn aus aeioem Stamme beiratheo dürfe, eine Bestimmuog, die Ezechiel (44, 22) etwas modificirt, Pbilo, Samaritaner uod Karäer festballeo, auch Samuel b. Meir vorsichtig aodeotet, während die Pharisäer, anf die Vorzüge der priealerlicben Sadducäer eifersnchlig, dieae Auascblieaslichkeit beatreiten, Tbalmnd, Thargum nnd Aceentnatoren dem Verae in Ezechiel Gewalt antbun und ihm einen andern Sino aafzwäogen.

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Bibliographische Anzeigen. 419 Bedeutender sind Schorr's Abhandlungen zur thalmudiscben Kritik. So bietet uns S. 54 ff. eine Reihe Stellen namentlich ans der babylonischen Gemara, die an offenbaren Missverstündnissen, znm Theil Missdentungen der Mischnah nnd alter Baraitha's leiden, und im engen Zuaammenhang damit gebt ein früherer Aufsalz S. 31 ff. auf das Verhältniss zwiscben den palästi¬

nischen und den babylooiscben Scbulen ein, wie die letzteren die ersteren immer mehr verdrängend sich auch immer mehr von dem einfarberen Sinne des Alterthoms entferoten, so dass selbst einsichtige Rabbinen in der Erklä¬

rung der Mischnah und Baraitba von der babylonischen Gemara nbznweichen nichl seilen sich gedrungen Tübllen. Ein Aufsatz über „Thefillin" (S.II ff.) verfolgt mil reicher Beleseobeil und mit Beibringung vieler neuen, ans Hand¬

schriften geschöpften Materials die geschichtliehe Entwickelung dieser Ceri¬

monie , wie sie ans einem Ordensbranche nach langem Schwanken sich znr Bedeulung einer zwingenden Vorschrift geslaltete. Dubs giebt S. 66 ff. eine wohlausgerührte Charakteristik des Thannaiten Meir. Dies der knrze Inhall ans einem Hefle, das reicbe Belehrongen mit geistvollen Andeninngen nacb allen Seiten hin und mit literar-hislorischen Bereicherungen, in frischer und anregender Darstellnng bietet.

Breslau, 5. September i860. Geiger.

Das Buch der Beispiele der alten Weisen. Nach Handschriften

und Drucken herausgegeben von Dr. Wilhelm Ludwig Bolland,

ausserordentlichem Professor det deutschen und romanischen Philologie an der Universität zu Tübingen.

Im Betreff des obigen Bucbea — des arabischen Fabelbuchs Bidpai's

„Calila wa Dimna" — habe ich seit längerer Zeit drei Wünscbe gehegt.

Der erste bezieht sich auf eine neue arabische Ansgabe dieses Werks, znmal lür Studirende der arabischen Sprache. Der andere anf eine nene, berichtigte und zagleich den stylistischen Anforderungen der deutschen Lesewell narh allen Seiten bin entsprechende deulsebe Uehersetzung. Der dritte Wunsch hezog sich anf den Wiederabdruck der ältesten deutschen, durcb den würtem- bergiachen Herzog Eberhard im Bart veranlassten und 1480 oder 1481 erst¬

mals zn Urach, gedruckten Uebersetzung.

Von diesen drei Wünscben hat nun der leizigeoaaate in der so eben ver¬

öffentlichten 56len Publication des unler dem Präsidium Adalbert von Keller's immer mehr emporhlüheodeu Stottgarter literarischen Vereins seine schönste Erfüllung gefunden : denn es ist dem nnermüdlichen Fleiss , der grossen Sorgfalt und dem feinen Geschmack des oben genannten Herausgebers dieser älteslen deutschen UeberseUung gelungen, einen Text herzustellen zu ernsten Zwecken, seien ea nnn sprachliche oder lilerar-geschicbtlicbe, welchen an Reinbeit nicbta abgebt und welcber ohne Lücken isl. Und diesem Texte sind Anmerknngen beigegeben, in welchen man nicbt nur zuverlässige Beschrei- boageo der beaützlen Handscbriften und Drucke, sondern aucb sonstige inter¬

essante Miltheilungen über unser alt-ehrwürdiges Werk und insonderheit über die erste deulaohe Ueberselzuag desselbea findet. Der Wiederabdruck dieser

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420 BibliographitcKe Anxeigen.

Ueberselzung isl nuch darum elwas verdiensiliches, weil die Spraebe dertel bcD, eine durcb „Wörde , Kraft und Scbönheil" sicb auszeichnende Spraebe, ein Denkmal des alten schwäbischen, specifisch nimischen Dialects isl.

Was meinen andern Wunsch betrifft, so möge hier die Mittbeilung ge¬

stattet sein, dasa icb selbst, unter Beibiilfe eines Freundes, der ein Meister der Form Ist, und unter Benutzung der gedruckten Uebersetzung Holmboe's und einer handschriftlichen von meinem auf Zions Gottesacker rohenden unvergesslichen Freunde, dem Dr. E. G. Schultz, eine neue Uebertragung nacb den angegebenen Merkmalen versucht habe, weicbe, wenn es gnt gebt, in diesem Jahre daa Licht der Welt erblicken dürfte.

In Beziehung auf die voa mir gewünschte nene arabische Ausgabe will ieh , da die naeh München gekommenen zwei Qnatremere'aeheu Manuscripte unseres Werkes , ao viel ieb bei eioer fiöcbtigen Durchsicht de^setbeo wabroebmeo köoote , die Reeeosioo des Sacy'acbeo Textea eotbalteo , oaeh Th. . Benfey's wol ganz richtiger Vermutbung aber es noch eine genauere, vollständigere Recension geben muas, bier die öffeollicbe Bitte ausiprecbeo, dass nacb dieser Receoiion in deo Haodscbrifteoiammluogeo gesucht werdea möge.

Rotweil s. N., 30. Januar 1861. Pbilipp Wulff.

Uneerti Alphabetet Urtprämgt gemeinfattlich dargelegt von F. Böttcher.

Dresden, Kootze (1860). 85 S. 8.

Die aotuzeigeode Scbrifl ist berj^gegangen ans einem vor einem wei¬

tern Kreise von Gebildelen wiederholt mit Beifall gehalteoeo Vortrage nnd auf Verlangen von Zuhörern in Druck gegeben. Wie sie demzufolge ibrer ganzen Anlöge nnd Au«rdhrung nach für das gebildete grössere Publicum be¬

recbnet isl, to fasst sie tuck zunächst unter heutiget Alpbabet int Auge.

Sofern der Verf. jedocb die Urspröoge dietet AIpbabett aocb oocb öber dat pböoicisch - hebräische binaus his zu ihrem letzten Ursprünge verfolgt , also über den Urtprnng det pbön.-hebräitchen Alphabeta telbst handelt , bal tie aucb ein orienlalittitch - wissenschaftliches lotereise. Die gegenwärtige An¬

zeige beschränkt sieb oiebt blos auf das das phön. - bebräiscbe Alpbabet Be¬

treffende , sondern auch hierbei nur anf eine einfache uad q^öglicbst kurze Angabe der Hauptgedanken , um dem Vf.- telbtt den gewünschten Rium für eigene Nachträge zu der Scbrifl übrig zu lassen.

Semiten allerdings (urtheilt der Vf.) müssen die Begründer des pkö- nicisch-bebräiscben Alphabets geweaen sein, nur nicbt gerade die eralen Ver¬

breiter desselben, die Pböoicier. Im Gegentbeil weiten Mythns und kitlo- rische Zeugnisse darauf hio , dost ea ägyptitcbe Weise waren , weicbe Tür ihre Sprache die Lautbilder erfanden , und Semiten trngen nur dat dabei beobachtete Verfahren (nemlich zn Zeicben der einzelneo Spracklaale Bilder voo Diogeo zu wäbleo, dereo Name sicb mit dem betreffeoden Laule aofiog) oachabmeod auf ibre Spraebe über. Nnn itt aber der Vf. nicbl der Meinang, data etwa die in Aegyplen in Handelsangelegenbeilen verkekrenden Phönieier telbal unmittelbar den Aegypten) dat Verfäbren abgelernt bätten, losdern

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Bibliographisehe Anxeigen. 421 Nomaden, und zwar in Aegypten selbst woboeode, sollen dieses gethan und von diesen erst die Phönicier es angenommen haben (man sieht ein, dass die Bedeotnogen eines Tbeiles der Buchslabennamen dieses Urlheil bestimmen).

Demnach sind ihm diese Begriinder des phönic. - hebrüiscben Alphabets die Hyksos - Semilen. Diese Hyksos-Semiten sind ihm aber nicbt die Israeliten, sondern diese letzteren sind ihm vielmehr nur ein von jenen nach sieb ge¬

zogener, unter allmäliger Aegypiisirung der übrigen am reinsten semitisch gebliebener , erst unterdrückter und zuletzt ausgestosseoer , Tbeil derselben.

Jene ägyptischen Semilen mögen unler dem biblischen Peleg gemeint sein ; also sind diese Alphabetsbegründer in Aegypten wohnende Nordsemiten aus Mesopotamieo, VorFahren und nahe Vellern der Syrer, wie das phönicisch- hebräische Alphabet zunächst auch nur für einen nordsemitischen Dialekt passL

Sodann sucht der Vf. darzuthun , dass dieses semitische Alphabet slalt der 22 (2 x II) Buchstaben, in welchen es geschichtlich auftritt, uraprüng- lich nur 20 (2 X 10) Buchslaben gebabt hahe. Er geht nämlich davon aus, dass rdr die uHprüngliche Peststellung der Zabl der Buchslaben nichl sowobl die Zabl der wirklich und bewusst unterschiedenen Sprachlaule, aondern die Zahl der menschlichen Finger massgebend gewesen sei, und darnm bilde-ein

solches Dnplum der Zahl' der Finger beider Hände oder Qnadruplum der

Finger F/iner Hand den Urslamm des Alphabels. Darnach Tdhrt nns der Vf.

das Aiphabel in zwei Reihen von je 11 Bnchstaben untereinander gestellt vor (die kabbalistische Aufstellung Albam), wornach sich ibm das nur eine Mittelstofe zwischen ip und ID bezeichnende Buchstabenpaar ^ als die bei¬

den später hinzugekommenen Buchslaben , die übrigeu aber als den aus den vier Gerduften it — N, ^ — 1, 9 — b und U) — D bestehenden Grundstamm des Alphabels ergeben. Ja er erkennt sogar die Zusammensetzung dieser beiden Zebnerreiheu aus zwei Gerdnflen äusserlich an einer durch den Reim der je fdnflen Buchstabennamen He und Pg bewirkten Cäsur (wobei er sich anf die Buchslabenordnnng der akroslichischen Kapp. 2 — 4 der Klagelieder bernft, nach welcher das B dem 9 vorangeht , aber auch nicbt unbemerkt lässl, dass 9 im Syrischen Ee heisst, was sich ebenfalls auf He reimt). Es thut uns leid, eine Anzahl gelehrter und origineller Bemerkungen des Vfs.

nur darum unerwähnt lassen zu müssen, weil es in seinem eigenen Interesse liegt, keine Redaklionsbedenken zum Nacbtheile seiner Nachträge hervorzu¬

rufen. Wir sehliessen darum mil der Angabe der von ihm gegebenen neuen Deutungen von Buchstabennamen. Gimel deutet er nach Mb!^) durch Joch,

Saj in durch Waffeu, Panoplia, bestimmter Schild und Scbwert,

Teth nach dem Syrischen durch Faust, Samecb (vom Aufstützen der

Ellenbogen) durch Tiscbgelag, Zade durcb Barl. Frappant ist die

von dem Vf. dem sei. Gesenius zugeschriebene Erklärung des Namens He.

Allerdings hält diese sich an die Bedeulung (G i 11 e r-) F e n s t e r , aber nicbt etwa so, dass etwa nach ttlit von der Auffassung desselben als spiracu- Inm (Blaselocb, Zugloch, Luftloch, Luflschösschen , Loftklappe) ausgegaogen wäre, soodern direct von der Partikelbedeulung siebe! guck! selbsl, nnch Analogie des französischen Wortes Ab-Ab oder Ha-Ha, welches aus einem Ansrufe der staunenden Ueberraschung Name Tür solche durch Gräben geschützte

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422 bibliographische Anzeigen,

Mauerlücken geworden ist, wie sie in berrschaftlicben Gärten angebracht sind, um den Lustwandeinden durch unerwartete Aussichten in's Freie zu überraschen, oder ( s. die Nachtrr. zu S. 61) des ebenfalls französischen vas istas für ein Guckloch oder Guckfenster in der Hansthür, welches regelmässig mit der

Frage geöffnet wird: Was (oder wer) ist da? Redslob.

IV ach träge zu der Schrifl:

Unseres Alphabetes Ursprünge gemeinfasslich dargelegt ". Dresden, Rud. Kuntze, 1860. 85 S. 8.

L'nter diesem Titel bat der L'nlerzeichnete einen anfangs nur in allge¬

meinerem Interesse gehaltenen Vortrag anf Verlangen in Druck gegehen uod, weil derselbe manches ancb für die Wissenschaft Neue enthielt, zur Be¬

gründung Dessen mit einigen Zusätzen Tür Fachgelehrte begleitet. Dabei liesa sicb jedoch manche spracblicbe oder sachliche Einzelhait, als Tür die Mehrzahl der Leser gaoz ungeniessbar, nicbt mit anbringen, und konnle un¬

beschadet der Vollständigkeit wegbleiben, weil sie voraussetzlieh scboo in einem Fach-Journale dem gelehrten Publicum vorlag. Es ist daser S. 65 Z. 14, S. 75 Z. 5 jener Scbrifl, sowie für das Gaoze scbon S. 9 Z. 5 v. u.

auf eine „lateinische Abhandlung über denselben Gegenstand"

verwiesen worden, die im Pariser „Journal asiat. I8S9, Oct." abgedruckt sein sollle. Aber alle diese Verweisungen siod ohne Schuld des Verf.

trüglicb gehlieben. Derselbe batte nämlicb schon im Apr. 1857 auf Anlass einer ibm oberflächlich kund gewordenen Preisaufgabe der Pariser Aca¬

demie, das Hauptsächlichste, was er damals im Gegensätze zn Wultke über den Gegenstand erforscht hatte, rasch in einigen kurzen lateinischen Sätzen skizzirt (16 S. kl. fol., mit 2 S. Figuren), und dieses Manuscript, natürlich nickt znr Preiabewerbung , sondern nur als möglicber Weise willkommenen Beitrag, mit knrzem, der Academie gewidmetem Vorwort, an Herro E.Renan lo Paria eiogesandl. Von diesem Herrn erfolgte bald daraof eine belobende Antwort, und die dringende, wiederholte Aufforderung, die Skizze zur förm¬

lichen Preisscbrift über den ganzen, nun genauer milgetbeilten Umfang der Aufgabe anaznarbeilen. „Dazu", erklärle der Verf. ebenso wiederholt, „fehle ea ihm an Zeit nod Mittelo", nnd bat daher, ibm das Mannscript, wenn es niebt elwa io Paris zum Drucke gelaogeo köone, möglicbst bald zurückzu¬

schicken. Nno blieb aber bis io deo Sommer 1858 sowohl das Manoicript tIs jede Kunde darüber aus. Daher wurde um diese Zeit ein J>efreuodeler, gerade oack Paris reiseoder Kaufmaoo beauftragt, Herro E. Reoan anfzn- sucken aod daa Erbeteoe voo ihm abzuholen. Es blieb unausgelieferl, weil

„man noeh in Paris davon Gebraneb machen wollle" ; und bald darauf ver¬

sickerte anek Hr. E. Renan brieflieb, „der latsinischen Abfassung ungeachtet es znrAufoibme io das Jouroal asiatique empfohlen zn ha.ben." Da es bis znm Mti 1859 io keioem Hefte deiselbeo erschieo, fragle der Verf. aber- mtlt bei Hr. Reoan an , wurde von ibm an Hr. J. Mohl verwieten , nnd erbielt von diesem die briefliche Zusage, im A ugnt l-Heft des Journ. as.

würde ick die Abhandlung gedruckt finden, die Schwierigkeit det Figuren-

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Bibliographische Anzeigen. 423 Drucks botTe man zu besiegen." Als aber dieses August- und September-Heft gleicbzeitig mit dem Dec. 39 und Jan. 60 endlich im April d. J., während an dem genannteo Vortrage schon gedruckt wurde , in Dresden einging , war die Abhandlung, auf welche derselbe in Uemässheit jener Zusage verwies, immer noch in keinem der vorhandenen Hefte zu finden; das Citat ,, August"

konnte gerade nnch in „ October " umgeändert werden, weil nun wenigslens dieses oocb ausgebliebene Heft den versprocheneu bisher vermissten Ab¬

druck enihalten musste. Als aber endlich im Mai d. J. der Vortrag schon fertig gedreckt und zum Theil versendet war, ging jenes zurückgehaltene Oclober-Heft wieder ohne den vorausgesetzten Abdruck ein; und der Verf.

sah sich nun genöthigt, den an die Herren Renan und Mobl eingesandten Exemplaren des Vortrags die dringende Bitte beizufügen, dass man den Druck der Abhandlung, falls er noch beabsichtigt wäre, als nnnmehr entbehrlich unterlassen, das Manuscript aber zum Bebuf eines Auszugs, für diese Zeit¬

schrift, den jene Verweisungen nun nolhwendig macbten, ungesäumt

hierber zurücksenden möge. Von Herrn Renan giug darauf bisjetzt gar keine, voo Herro Mohl erst auf oochmalige Mahnung nach sechs Wochen eine der Rücksendung vorangehende Antwort ein, die aber den aufgeschobenen oder wieder aufgegebenen Abdruck des Manuscripts , das einigen beigefügten Bleistiftsbemerkuogen zufolge allerdiogs schon in Factor- und Setzer-Händen gewesen war, ihrerseits unerklärt liess. „Habenl sua fata libelli."

Wir geben nun hier nacb der Seitenfolge des Vortrags , was wir zur

Befriediguog seiner sachkundigen Leser ans jener Abhandlung noch

auszuziehen nöthig finden, benulzen aber zugleich die Gelegenheit einiges Nachträgliche beizufügen, das sicb una erst nacb Ausgabe der Brochüre dar¬

geboten hat.

S. 8, Z. 10 V. n.: „Wuttke zu Leipzig (67, ganz verfeblt}". Diess zu beweisen, waren in der Abhandlung einige W's, Ansicht widerlegende Gründe aufgeführt, die aber jelzl der Wiederholong hoffentlich nicbl mehr bedürfen.

S. 9, Z. 4 V. u.: „Herr Thd. Grässe" etc. Von demselben Verf. ist in den „Dresdner Nachrichten" 1860, Nr. 172, eine Anzeige des „interessanten Buches: Unseres Alphabetes Ursprünge" ersebienen, die einige nicht unwill¬

kommene lilerar-geschicbtlicbe Beiträge liefert. Die dorl angefübrle Schrifl des „holländischen Dichlers W. B i l.d e rd i j k , Van bet Leiterschrift, Rollel-d.

1820. 8." isl weder mir, noch Hilzig u. A, meiner Vorgänger, noch auch

Hrn. G. selbst zu Gesiebt gekommen. Ein bier lebender Holländer, der

Bilderdijk kennen gelernt hat, versichert, derselbe sei auch orieotalisch

sprachgelebrt. Es würde uns daher erwünscht aein, von Einem Leser

dieser Zeitschrift zu erfahren, ob sicb jene Scbrift aucb gleicb der unsrigen

u. A. auf die Heimathfrage der Schrifter findung und aufpalaeo-

graphisches Detail einlässt.') Denn se allgemein gehaltene Schriften wie von W. Humboldt n. A. sind in jenem Verzeicbniss S. 7 f. absichtlich nnerwähol gelasseo.

1) Seildem iat uns im Jaooar d. J. durch Hrn. Dr. Köoeo, Secr. der Köoigl. Academie zu Amsterdam die dankenswerthe brieOiche Mittheiluog ge¬

worden , dass Bilderdijk's Werkeben (deutsch von Feldhoff, Barmen

1831. 8.) Nichts ist als eioe weitere und geschicktere Ausführung der scbon .2 8

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424 Bibliographitehe Anxeigen,

S. 34, Z. 6. „Schriften", erst jüngst aber auch aus ältern Stein-Denk¬

mälern (und hier meist bildgetreuer). — Z. 7-v. u. : ,, Nachkommen ". Neue¬

ste Nachrichten über dieselben s. in den ,, Grenzboten", 1860, April.

S. 41, Z. 7 V. u. : „auf zebn Jabre ",'Astynamen, Agorenomen (Stadl- und Marktvorsteber) zn zebn,

Rb. Z. 3 V. u. : „geblieben." Quiotus, Decimus waren in zahl¬

reichen Familien beliebte Rufnamen, und je zehn oder mehrmal zebn Jüng¬

linge oder Jungfrauen dienten bei Opferfesten (Liv. 37, 3).

S. 46, Z. 4 V. u. : „zu erkennen". Zunäcbst ist es wenigstens b;ach- tenawerlh, dass die Zahl der Gaue, in weicbe sowohl Ober- als l'nter- Aegypten eingetheilt war, in jedem der beiden Reiche oder Reichstheile dm Listen auf Denkmälern zufolge nach Brugsch „22" betrug, also genau die Summe der kanaanitischen Bucbstaben. [Wir sind nun freilich in da« ägyp¬

tische Altertbum nicht eingeweiht genug, um durch eigne Prüfung zu ent¬

scheiden , ob der neuere Forscher «us den Denkmälern richtig erkannt but, dass jene Eintheilung schoo zur Zeit der Pyramidenbaue (400 J. vor den

Hyksos) bestand, oder der nm 20 v. C. in Aegypten gereiste Diodor

Recht bebält, der sie dem Sesostris (150 J. nach dem Abzug der H.)

beilegt. Dem Letztern als einem Haupthelden unter den Pharaonen wird allerdings Viele« zugeschrieben , was früherer oder späterer Zeit angehört.

Beachten wir aber die geschichtliche Erfahrung, dass so bleibeode Staals-

einrichtnngen meist von Staatsumwälzungen ausgeben, denken wir ao

den bebräisehen Landesnamen Aegyptens, dessen Dual form eine Zweilbeilung des Reichs grade zur Hykaos-Zeit verräth, und nebmen wir zwiaeben jenen extremen Zeitdaten ein mittleres als wahrscheinlich an ; so bleibt es docb nieht unglaublich , dnss jene Gau - Eintheilung unter semilischer HrrrschaD entstanden aucb mit der semitischen BuchstabenzabI zusammenhängt. Die Pyramiden-Baue selbst characterisiren gleich den Cyclopen-Werken der Grie¬

chen ein verbällnissmässig noch rohes Geschlecht; und es isl ung immer fraglich geblieben, ob von den zablreichen a uas er nnd nahe den Pyrami¬

den gefuodeoeo Bildoereien und Schriften auch nur Etwas jenen innerlich zier- und «cbrifllosen Steio - Aufschichluogen gleicbzeitig ist. Dagegen «etzt jene Gau-Verfassung schon geregelte Verwaltung, und dieae längeren Scbrift-

gebrauch voraus.] Aber sicherer als die Zabl weisen Nameo nnd Ge¬

stalten der Scbriftzeichen auf die ägyptische Heimalh der Erfindung bin.

S. 47, Z. 11: „oacb Herodot" («. 2, 77. 93 nnd vgl. 4 Mu«. II, 5).

S. 60, Z. 13 V. u. „1842" («. kebr. Gramm. 13. Aufi. S. 291.) S. 61, Z. 6: „«0 zn nennen". Ist doch bei den lebhaAen Franzosen

von den Aerzten F. M. v. Helmont (1657) nnd J. C. Amman (1697)

versueblen Theorie, wonach die Buchstahen Abbildungen der Mundorgane und ihrer Stellung «ein «ollten. Einen Auizug de« geistreichen Gedankenspiels gab die Leipz. Illuttr. Zeitg. 1850, Nr. 342, S. 128. Dorl wrnig«len> wird blos die „ römische " neben der „ hebräischen " Quadratscbrift, «eilen «neb oebeo der griecbiieheo, in Betracht gezogen ; und diesem* Auszug nach konnle dis Ganze al«' pslseogrspkiseb völlig baltloi von an« unerwähnt bleiben.

(10)

Bibliographitrhe Anteigen. 436 den 00er Jahren') auch die deulsebe Krage „Was iat das?" ala

„vasistas" Benennung eines Fenslerschösschens oder Guckfensters geblieben, nnd der Orlsnamc „Rendez-vous", wonach unser „Stell dich ein", ist ja eben¬

sowohl Aorede, wenn aucb länger als Uii, gerade wie so mancbe Personen- Namen (Fürcbtegolt, Lebrechl, bUpTH^ 0931^ n dgl.) aus AnwUnsehungen

erwachsen sind. Dass das Wort in dem angenommeoen Sinne ele.

S. 62, .Z. 9: „welches daher in mancher Schule als neuer" etc. Gt- nauer hiesse es, wie auch schon die laleia. Abbandlung hatte: welehes daher in mancher Schale vom kahlen P so geschieden wurde, dass mao dieae* als den seltner gewordenen nnr wenigere Wörter noeh anfangenden Laut, als

neuen Buchstaben dem Aiphabel anhängte (Ps. 25. 34), wäbrend man dts

gewöbalichere C (Pb) an seiaer Slelle lieas und dafür das im Anlaut auster der Copola fast ganz verschwundene 1 bei der alphabetischen Reihung Uber¬

ging. Denn es ist bemerkenjwertb , dass in beiden Pss. Wörter der Wt.

niD (wabrtcb. pada, vgl. putua.pandere, patere) die Reibe acblietsen,

dagegea Wörler der Wz. nsD (wahrsch. phaaa, vgl.- verlere, wen¬

den, fleclere) nach 9 geblieben aind. hl doeb auch im Syrittken und

Aelhiop. das besondere Zeicbeo für kahles P spätere Zolbal.

S. 65, Z. 3: „wo er im Orienlalischeu vorkam", wie im Namea Ttoßiat.

Tioßiril n. A.

Eb. Z. 15: „aat dem Syrischen nachzuweisen getucht." Dort bedeutet

die Wz. 2ql^ eomplicuit, in se convolvit, so dass n'*C) davou recht

wohl als „convoluta manus (Faust)" benannt bleiben koonte. Deultch tagt man ja gleichfalls ebensowohl „die Faust ballen, die geballte Fautt,"

wie „ein Waarenhallen"; und daas gerade ein solches wahracbeinlich vulgäres Wort für die besondere Hundgesialtung in der semitischen Literatnr

niehl weiter vorkommt, kann nichl befremden; bei Nr. 5 Nr. 18

(n^) fiaden wir ganz, bei Nr. 3 (b);^l) beinahe denselben Fall.

Eb. Z. 16: „T mit einer Hand (dort tot genannt) bezeichnet"; obgleich diess nicht dazd berechtigt, im ägyptiaehen „tot" selbst (mit Gesenius) das semitische r^C3 zu erkennen. Denn diess bliebe unter 22 das eiozige Beispiel einer ausser-semitischen Bucbstaben - Benennung. Im Griechitchen u. t. f.

S. 86, Z. 18: „auch bei Lassen u. A." (a. Latten Ind. Altertbumtk.

II, S. 1038 f.).

S. 67, Z. 4: „ Den Arm «der ", wie auch bein pbönieitcben Samecb uod $ade, eioeo blosen etc.

S. 69, Z. 16: „in Sag- nnd Nennwörtern" (t. s. B. Ln«. 9, 15. 14, 7.

Puch.).

Eb. Z. 1 V. u.: „15, 133"; vgl. noch Phocylid. Frgm. 7, p. 444 Gaitf.

Sebneidewin Delect, poet. Graec. I, p. 38.

1) Der Anlttt wird jedoch vertchiedenllicfa und meitt nieht analog mit Mn alt„Gaek" und „Gncklocb" erzählt. Die französ. Wörterbb. baben dat Wört ertt leit 1798, aai bezeugeo zwar aämmllicb den deuUchen l!r«prang,

«ber ohoe voo der Art der Ent«tehung eine Notiz lu geben.

Bd. XV. 28

(11)

4126 Bibliographische Anzeigen.

S. 71, Z. 6 V. u. '. „eckig misslungen", aber als Ring auch noch mit starkem Punkt') im Innern, und schliesslich etc.

S. 75, Z. 7: ..diese nach dem Schneiden sehr wahrscheinlich isl".

Für die V\ z. '^132 hat bereils Gesenius im Thes. (p. Ii 49) aus den ver¬

wandten nun niSJ und dem äthiop.sadai (="'nx u. TJEji PJ)

die Grundbedeutung ,,desecuil" nuchgewiesen, die uuch noch in D^^*

exc idi = dirni (Zeph. 3, 6) erkennbar bleibt'). Selbst is/i in rt/uveir und met in meiere sind in dieser Arl ur^pr. Eins, und wir nennen ja gleich¬

ralls die Erntenden „Schnitter, seieurs", vgl. D''*^X{7 und Rl. 2,

3 GT. Hs. 102, 24. Hat also nieht auch der Bartschnilt nach diesem

des erntenduo oder stutzenden Schnittes benannl werden können?

Vou der Wz. ^vXc^ die io I., II. uod IV. Species noch den Sinn des Be- 9

Schneidens (circumcidere) behält, zeigt sich ^liXc, als Backenbart, I.V.

B^v\c uls Haarbüschel, l'nd die n^32])j; , Vorderhaupl -Haare (Caot.

5,2. 11) zeigeo hebräisch uod syrisch (vgl. auch Ez. 44, 211 Pesch.) nuch

0 Ä . •

deo deallichsten Zusammenhang mit praecidit, nie !ui33 mit

alt „capilli fron Iis". Das scheint uns des Analogen genug, um lür

^^3^ die von der Figur uod Nachbarschart so nabegelegle B a rt - Benennung alt allsemitisches, wenn auch sonst verloreoes Sprachgui zn empreblen.

Eb. Z. 15: „zum Barl andeutet".. Abgesehen voo dieser Zulhal lilellil der Hängebart ao den meisten a s s y ri sc b e n Mannsbildern auf den Denk¬

mälera von Nioive, wenn auch plastisch ausgefüllt, doch den l'mristen der samaritanischen Figur noch sebr ähnlich.

S. 76, Z. 2: „verwandl geblieben". Man lindet das Einzelne bei Bux- 10 rr uod Frey lag unler den Wzz. S|1p, tlDp •).

S. 77, Z. 1 V. u. : „für 900]". Vom C als Sigma hat die ällrsle Spur der samiscbe Cboliambcn - Dicbter Aeschrion (um 330 v. C.) in „Mtjvi]

TO xaXöv oifarov viov oiyfia," Frgm. 2, in Sebneidewin Delect, poes.

Grtec. 2, p. 226.*)

Dresden im Sept. 1860. F. Böttcher, Dr. Ih.

1) Bei Geseoius (Monum. Phoenic. Tab. I.) ist auch ooch die 4le

phoenicische Figur des S als Ring mil innerem Punkt gezeichnet. Aber 0. Blau versicherte uns im J. 1857, diess sei ralscb, du Ajin im Phoeniri- teben nirgends mehr mit Punkt vorkomme.

2) Das übrige ril3S schliesst sicb mit im und 1132 dem allgemeiui-n Scheiden (cernere, avertere) an.

.3) Gegen Gesenius Deutung „occiput", wofür sich im Arab, nur ein Wort voo der Wz. LAS findel, s. schon Hilzig im ,, Aiphabel."

4) Die Gegenbenierkongen drs Rec. im Centralbl. I860, Nr. 48 berrir- digend zn widerlegen, botTl der Vf. anderwärts Gelegenheit zu finden.

23. Jan. 1861.

(12)

427

NachrichteD über ADgelegenheiteo der D. M, Gesellschaft.

Als ordentlicbe Mitglieder sind der Gesellscbift beigetreten : 573. Herr Gustaf Bicbell, siud. Iheol. et phil. in Marburg.

574. „ Dr. Benjamin Szold, Rabbioer der Obeb-Scbalom-Gemeinde in

Baltimore.

575. „ Edward Slanley Poole, Chief Clerk, Science and Art Depart.,

South Kensinglon Museum.

576. „ Reginald Stuarl Poole, Depart, of Antiqoities , British .Moseum.

577. „ Christ. Tbeod. Ficker, Cand. Iheol. in Leipzig.

57S. „ Dr. W. Ablwardl, Professor u. Bibliolhekar an der l'niversilät in Greifswald.

Durcb den Tod verlor die Gesellschafl die ordentlicb.n Mitglieder Herrn Prof. Dr. K. L. Roth in Basel (st. im Juli 1860), Herrn Coosistorialralb

Prof. Dr H. Middeldorpf in Breslau (sl. d. 21. Jan. 1861) und Herrn

Dr. J. J. Hedren, Bischof voo Linköpiogs Slifl (st. d. 14. Febr. 1861).

Veränderungen des Wohoorts , Beförderungen n. s. w. : Herr Bnur: )lauplpastor an üer Jarobikirche io Hamburg.

- V. Chnnykoff : jelzt in Paris.

- Conniil: jetzt in Brooklyn bei NewYork.

- Bittig: ord. Professor in Heidelberg.

- Krehl: ausserord. Prof. der Pbilos. an der Universität u. Bibliothekar ao der Uoivers.-Bibliothek zu Leipzig.

- /yfind: General-Secretär der Niederländ. Bibelgesellschaft in Amslerdam.

- Lignnnn: Professor der orient. Spracheo in Tnrin.

- Meitner: jetzt in Grnnan bei Hirsebberg.

- Miihlnu: jelzt in Erlangen.

- Nöldeke: jetzt Docent an der Universität nnd Hülfsarbeiler an der Universitäts-Bibliothek zu Güttingen.

- Schlechtn-Witehrd : Legationsrath u. prov. Direetor der orient. Aka¬

demie zu Wien.

2 8*

28*

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