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Bibliographische Anzeigen.

Hebräische Zeitschriften.

1. yibnn. Wissenschaftliche Abhandlungen iiber jüdische Geschichte, Li¬

teratur und Alterthumshunde. 1. Lemberg 1852. 164 S. IL Das.

1853. IV u. 164 S. III. Das. 1856. VI u. 178 S. 8.

2. lön D13 • Kerem Chemed ... Neue Folge (Band VIII) Briefe und

Abhandlungen , die jüd. Liter, u. die mit ihr verwandten Wissen¬

schaften betreffend . .. Herausgegeben von S. Sachs. Berlin 1854.

IV u. 220 S. - Band IX. Das. 1856, II a. 160 S. 8.

3. mns "I^IMi Ozar Nechmad. Briefe imd Abhandlungen , jüd. Literatur

betreffend ... Herausgegeben von Ignaz Blumenfeld. 1. Wien

1856. VIII u. 182 S. 8.

Es ist ein bober Triumpb Hir die Wissenschaft, wenn sie wahrnimmt, dass ihre Bestrebungen aucb in diejenigen Kreise dringen , welche ihr nicht ausschliesslich gewidmet sind, nnd auch dort versucht wird, ihre Resultate zu fördern. Umsomebr isl es auch ihre Pflicht, diese Versuche mit Wohl¬

wollen aufzunehmen. Solche Arbeiten haben aber gewöhnlich, wie sie in einem eigenthümlichen Kreise entstehn, auch ihr besonderes Publicum; für dieses berechnet, dringen sie weniger in die wissenschaftlichen Kreise und linden dort weniger Beachtung. Dies erhöht die Pflicht, auf sie hinzuweisen und von ihnen Kunde zu geben, damit aucb die zerstreuten Körner ächter Forschung, welche sicb darin finden, oicht unbenutzt bleiben.

In der.Mendelssohu'scben Periode (1783) fassten einige junge gebildete Männer den Entschluss, durch eine in hebräischer Sprache erscheioende Zeitschrift Geschmack and Bildung unter den Juden zu verbreiten, welche damals ao der allgemeinen geistigen Eotwickelung des deutschen Volkes noch oicht Theil nehmen konnten. Der „Meassef" (Sammler), wie sie ibre Zeitschrift nannten, erschien mehre Jabre hindarch uod erfüllte treu seioen Beruf; aber grade dadurch dass er seinem Zwecke entsprach , sowie durch das volle Einleben der Juden io den gesammten Culturzustaod , ward er eot- behrlicb und konnte sich nicht erhalten. Allein was für die Juden Deutsch¬

lands überflüssig war, das machte sich noch immer für die Juden Poleos und Russlaods als Bedürfniss geltend, und konnte demselben in jenen Ländero selbst wegen des dort auf ibnen lastendeu körperlichen und geistigen Druckes nicbt genügt werden, so übernahmen die angränzenden Gebiete Deutschlands diese Aufgabe, und unter den mancherlei ephemereu Erscheinungen in die¬

sem Sinne machteo sich besooders die in den zwanziger Jahren in Wien herausgegebenen „ Bikkure ha-Ittim" (Frühfrüchte der Zeiten) bemerklieb.

Dennoch kränkelten alle diese literarischen Unternehmungen, so lange sie sicb auf einem unbestimmten allgemeioeo Lileraturgebicte bewegten, das sie

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Bibliographische Ameigen.

Cbarakterisireiide in der Eigenihümlichkeit ihrer Form , in ihrem neuhebräi¬

schen Gewände suchten und daher in den Irrthum verGelen, als ibre Haupt- anfgabe die Pflege des neubebräischen Styles , die Veröffentlichung von ästhetischen Producten in diesem Idiome zu betrachten. Unterdessen jedoch waren in Deutschland neue wissenscbaftliche Bestrebungen auf streng jüdischem Gebiete erstanden; der Versuch ward begonnen, die Masse der mittelalterlich- jüdischen Literatur-Erzeugnisse kritisch zu durchmusteru uad historisch dar- zustelleu. Dies war eio Inhalt, der für solche durch ihre Form dem Juden¬

thum zunächst gewidmete Zeitschriften sich besooders eignete, und schun in den genannten Bikk. ha-Ittim faudeu daher diese Bestrebungen ihren Aus¬

druck, vertreten durch die Männer, welche auch später nocb auf diesem Gebiete weiter arbeiteteo und zu wohlverdientem Rufe gelangt sind, Luzzatto, Bapoport und Reggio. Allein so tüchtig die Arheiten dieser Männer waren, so sehr namentlich Rapoport's Biographien einer weit verbreiteten Anerken¬

nung uod eines nachhaltigeu Einflusses sich erfreuten, so entstand doch eiu Widerspruch zwischen der ursprünglichen Tendenz der Zeitschrift, welche blos die oeuhebräische Färbung allgemein literariscber uud ästhetischer Bil- duogselemente im Auge hatte, und dem neuen Inhalte, welcher in sie ein¬

strömte, — und der neue Wein zersprengte die alten Schläuche.

Eine neue periodische Schrift erstand , welche sich lediglich die Pflege des oeueo jüdisch-wissenschaftlichen Elementes zur Aufgabe machte und alles Andere als Ballast wegwarf; es war dies der „Kerem Chemed", welcher in sieben Bänden durch Goldenherg in Tarnopol erschien uud dessen Haupt¬

träger die drei ohen genannten Gelehrten waren. Viele trefl'liche literar¬

historische Entdeckungen und Untersuchungen sind dort mitgetheilt, und das Unternehmen wucbs von Band zu Band an Anerkennung. Allein das Gesetz der Vergänglichkeit, welches sich in allen irdischen Dingen erfüllt, be¬

währte auch bei diesem Unternehmen seine eherne Nothwendigkeit. Dem Herausgeber ward es immer schwerer, seio io uneigennütziger Liebe zärtlich gepflegtes geistiges Kind zu erhalten, und als er starb, fand auch das Unter¬

nehmen sein Ende.

In neuster Zeit oun erhielt das Verlangen, die leergewordene Stelle aus¬

zufüllen , seinen Ausdruck in den rubricirten periodischen Schriften, die alle dem früheren K. Ch. und daber auch unler sich an Tendenz äbnlich siod, wenn auch eine jede ihrer eigenthümlichen Nüancirung nicbl entbehrt.

Die älteste nnler ihnen, auch bereits in drei Heften vorliegend, isl ha- Cbaluz (der Gerüstete), und sie kündigt sich scbon durch diesen Titel als eine zu muthigem Kampfe einherschreitende an. Sie verleugnet auch diese Absicht nicht und verkündet sowohl in leitenden Artikeln als auch in andern Arbeiten unverhohlen ihr Streben, deo religiösen Fortschritt innerhalb des Judenthnms zu vertreten. Sie Ibut dies mit frischem Muthe, zuweilen mit einem hart bis an die äusserste Gränze des Schicklichen ansireifenden kecken Humor. Die Hauplträger dieser Zeitschrift sind 0. H. Schorr und Abraham Krochnutl io Brody , Männer vun einer gediegenen wissenschaftlichen Bildung und tüchtigem Streben. Abgeseben voo Aufsätzen streng jüdisch refurmatori- schen Inhalts, siud des letztem Ihalmudiscb-kritiscbe Abhaodluogeo über Rabbi, den Sammler der .Mischnah, uod die ganze Patriarchen-Familie, sowie über

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Bibliographische Anzeigen. 333 dessen Scbüler Samael Jarchinai böchst beachtenswertb. Schorr's Arbeiten bewegen sicb mehr auf literar-historisehcm und bibel-kritischeni Gebiete.

In ersterer Beziehung verweisen wir vornehmlich auf die Mittbeilung vier grösserer ungedruckter Lieder Juda ha-Levi's (I, 149—158), einer grösseren Dichtung von -M. Ch. Luzzatto (II, 105—116) und der verloren geglaubten Makame eines blos flüchtig von Charisi erwähnten Dichters Salomo ben Zakbel (III, 154—158). Auf diesem Gebiete bewegen sich auch die hier mitgetheil¬

ten Arheiten Steinschneider''s , der unter andern INachrichtcn über seine Enl¬

deckungen in O.xford eine interessante Notiz giebt über den von ibm aufge¬

fundenen arab. geschriebenen Commentar Juda ben Bileam's zu den zwei letzten Büchern des Pentateuchs (II, 60 ff.) und Dichtungen eines unbekann¬

ten Dichters mittbeilt (III, 150 ff,). Diesen Arbeiten scbliessen sich die Untersuchungen des Vnterz. an über den, seiner freisinnigen Ansichten wegen im J. 1305 verfolgten Dichter und Philosophen Levi b. Abraham b. Chajim und seine Zeitgenossen nacb Münchner Handschriften (II, 12—27) und üher den Exegeten und Philosophen Schemariah Ikriti oder Negroponte (II, 158 ff.). — Ein grösseres Interesse flössen Schorr's bibel-kritische Abhandlungen ein (I, 97— tl6 und III, 89—118). Auch die Ansichten der neueren Bihelkritlk, deren Anfänge man freilich schon bei Isaak Israeli, Abulwalid, Mose Gikatilia und Aben Esra aufCnden kann, haben in diesen Kreis der hebräiscben Lite¬

ratur Eingang gefunden. Nachman Krochmal und J. S. Reggio , beide nun der irdischen Thätigkeit entrückt, haben in ihren Schriften dieses Gebiet mit Liebe und Einsicht gepflegt; Rapoport und Luzzatto wenden sicb demselben mit einer gewissen Aengstlichkeit zu. Während jener den massorethischen Text überall festhalten zu müssen meint, aber gern die Spuren makkabäischer Ereignisse in den Psalmen und des Parsismus in dem zweiten Jesaias ent¬

deckt: perborrescirt Luzzatto das Bestreben, die Autbenticität eines bibli¬

schen Buches anzugreifen , seine Abfassungszeit liefer binabzudrücken , als die Tradition sie angiebl (etwa mit Ausnahme des Kobeleth), isl aber nicbt abgeneigt, einzelne Abweichungen vom massorethischen Texle zu gestalten und bringl selbst in seinen Schriften mancbe ingeniöse Conjectur. Schorr hingegen bewegt sicb auf diesem Gebiete mit vollster Freiheit, ja nichl selten mit einer gewissen raschen Voreingenommenheil für gewagte Conjecturen, und benulzl sein reicbes rabbinisehes Wissen , um auch hieraus nachzu¬

weisen, dass unser Text nicht zu allen Zeilen so fest gestanden hat. Auf das grosse Detail, welches Sch, in den zwei genannten Abhandlungen vor¬

führt , ist hier nicht der Ort einzugebn ; docb verdienten dieselben dem grösseren wissenschaftlichen Publicum zugänglicher gemacht zu werden.

Einem ähnlichen Gebiete gehören die sprachlichen Unlersucbungen des Unterz.

an (III, 74 — 80. 158 ff. u. 176). Es wird in denselhen die Bed.: bange,

ängstlich sein für das Stw. im Hebr. und den aram. Dialekten nach¬

gewiesen und danach die Stelle Klgl. 4, 18 erklärt, dieselbe in der Mischnab, der Ibalm. und midrasch. Literatur hergestellt und mehre Irrthümer in den Lesarten berichtigt , Beispiele aus dem Samaritanischen dafür beigebracht und danach die Stelle in den Acta SS. Martyrum 11, 282 Z. 4 v. u. : .

yOav«.aXS ^^.^m^ ,Qj| , weiche Bernstein (diese Ztschr. VI, .351) in

2 2

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Bibliographische Anxeigen.

^f^^iO berichtigt, dahin übersetzt: er Hess sie besorgt um ihr Lebcii.

Ausser der Berichtigung mancher Ihalm. Lesarten wird noch auf die Ver¬

wechslung der Stämme j/li ""d y\i hingewiesen, gezeigt, dass nsilJ in Jes. 15, 2 blos Schreib- und Druckfehler ist und von der Massorah nicht bestätigt wird, dass hingegen alte (babylonische) Lesart, weicbe das Thar-

gum festhält, in Rieht. 21, 6: mit Rescb, und Ezech. 5, II:

mit Daleth isl. — Die Ausstattung dieser Zeitscbrift, deren Fortsetzung wegen ihrer Frische und Regsamkeit sehr wünscbenswerth isl, leidet an den Gebrechen des Druckortes , Lemberg.

Ausschliesslicher den literarhistorischen Studien gewidmet ist die Zeil¬

schrifl, weicbe sich auch durch die Beibehaltung des Titels dem Kerem Chemed (lieblicher Weinberg) anschliesst. Die Form isl die briefliche, daher auch der Ton ungezwungener, die Arbeilen von geringerem L'mfange und ofl blos einzelne Bemerkungen an einander reihend. Ich verweise hier blos aus B. VIII auf meine Cbarakteristik Samuel ben Meir's (41 — 51), worin auch aus einer Münchner Handschrift der Comm. des S. b. .VI. zum ersten Cap, der Genesis mitgetheilt ^während in unsern Ausgaben dieser Comm. zu den ersten 17 Capp. febll) und der Nachweis geliefert wird, dass im Rascbi-Commenlare zu Hiob der Schluss , und zwar von 40, 25 un , S. b. M. angehört. Luzzallo gieht und bespricht (79 — 83) neue Correeturen zu Onkelos. In Bd. IX isl besonders zu beachten Luzzatto's Sammlung von 150 Varianten über die Accentuation (1 —14), einige Bodlejana vun Sleinschneider (37fl'. ), von Vinsker interessante .Millheilungen über „Tbikkun Soferim", besonders nach den eigenlhümlichen Odessaer Handschriften mit der s. g. assyrischen Puncta¬

tion (52—60). Vom Unterz. isl (19—26) eine Unlersuchung über das Wort 'lOT, dem die Bed., weicbe ibm (iesenius (aucb in der neusten Ausgabe von Dietrich) giebt: „s. v. a. "I^Tj mas. Mann, von .Menschen und Thie¬

ren" abgesprochen, vielmehr nachgewiesen wird, dass lOT blos der er¬

wachsene .Mann bedeutet, also nicht das männliche Kind und nicht das männliche Thier, und dann die verschiedene AuH"assung und der umgewan¬

delte Gebrauch dieses Wortes in der spateren jüd. Literatur besprochen wird.

In einer zweiten Arbeit (61—71) wird Einzelnes über die Nakdanim und aus denselben beigebracht und die Behauptung aufgestellt, dass auch im St. absol. li'lij, Lade (mit Chatefpatach) und nur mit dem Artikel ]ni<n zu punctiren sei, eine interessante Stelle aus dem ungedruckten „Jesod mispar" des Aben-Esra über die Verbindung der Zahlen im Hebräischen be¬

sprochen und ein daselbst angefiibrler Vers eines alten Diebters berichligl und erklärt, drittens die früher bereits von mir und Derenburg nachgewiesene Verschiedenheit in einigen Formen der neu begründet, dass nämlich mehre alle Grammatiker tJÖjS, TiSj^ und 13a]5 (mit Kamez) punclirten , es müsste denn diesen Formen ein Vav conversivum vorangehn und der Ton dadurch auf die letzte Sylhe gerückt werden , nun nber lioch nachgewiesen , dass

umgekehrt Aodere auch wieder selbsl die drille Person (mit Patach)

punclirten zum Unterschiede von dem Participium , und endlich werden die Zeugnisse zusammeogcstellt für die Lesart ^3^73 (I. P. pl.) mit Zere nach dem assyriscben Punclatioossysteme. — Die reicbe Maonicbfalligkeit des In-

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Bibliographische Anzeigen. 335 halfes macht diese Zeitschrift zu einer anziehenden Lectüre und die gerdllige Ausstattung erhciht den fienuss.

Dasselhe Lob können wir auch der dritlen, sich den früheren anschlies¬

senden, dem Ozar nechmad (lieblicher Schalz), nichl versagen. Der

Herausgeber hat sich jedoch in diesem erslen Bande noch elwas von allen äslhelischen Neigungen leiten lassen, so dass diesen ein Raum vergönnt wird, der ausschliesslich der Wissenschafl und der jüd. Literatur zugeeignet wer¬

den muss ; auch wird vom folgenden Bande ab (der sich bereits im Drucke belindet) diese Tendenz entschieden festgehalten werden. Aus diesem ersten Bande bebe ich bervor einige weitere l'ntersuchungen Luzzatto's über Thar- gumim (145 IT.), Gedichte Juda ha-Levi's und Moses ben Esra's, mitgelheilt und erkliirl durch denselben (163— 169). Meine Abhandlnng über Joseph Kimchi, Valer des berühmten David Kimchi, (97 —119), betrachte ich als einen nichl unwichtigen Beitrag zur (jescbicbte der hebräischen Grammalik und Exegese, und werde ich die Gelegenheit ergreifen, denselben auch der Beurlheilung des grösseren wissenscbaftliehen Publicums zugänglich zu machen.

So mögen denn diese Zeitsehriflen vereint in Rüstigkeit vorwärts schreiten, und wenn sie aucb uicht geeignet sind, die hebr. Sprache neu zu beleben, so tragen sie docb die Krafl in sich, wissenschaftliche Erkenntniss in eigen¬

lhümlichen Gebieten und nach bestimmten Kreisen bin zu fördern.

Breslau, 16. December 1856. Geiger.

Carmen de vocibus tergeminis arabicis ad Qulrubum auctorem relatum e codicibus manuscriptis edidit et explicavit Dr. Eduard Vilmar.

Marburgi Caltorum 1657. 66 S. 8.

Diese kleine mit grossem Fleiss und lobenswertber Genauigkeit abge¬

fasste Erstlingsscbrift eines jungen aus Gildemelster's Schule hervorgegange¬

nen Gelebrten bietet uns die erste Ausgahe eines kleinen Lehrgedichts lexi-

cologischen Inhalts dar. In gereimten Versen werden darin Nomina von

gleichen Consonanlen, aber mit verschiedenem Vocal bei dem ersten dersel¬

ben , in ihren je nach diesem Vocal verschiedenen Bedeutungen vorgeführt.

Das Gedicht, wenn man es ein Gedicht nennen kann, besteht aus Tetra- slichen im Melrum Ra^az. In den drei erslen Stichen hilden die drei zu

b ' O Ü , - >

erklärenden Wörter den Reim (z. B. /*^) Z*^) |*^^) f'^'^f |*^'^)>

wäbrend der besondere Reim des je vierten durch das ganze Gedieht hin¬

durchgeht, was in der arab. Metrik J3a«mü beisst (Ewald de metris S. 109,

de Sacy Comm. zu Hariri S. 108). Wie die Wörter jener Art, die vorn

jeden der drei Vocale haben können , so beisst aucb eine sie behandelnde Wf»

Schrifl i^>Xi.*. Hr. V. führt elwa ein Dutzend solcber Mutballath an, theils in Prosa geschriebene, tbeils, wie das von ihm edirte, in Versus memoriales gehrachle. Der Unterzeichnete kennt ein Mutballath in persischen Versen mit Commentar aus einer Berliner Handschrift. Zuerst hal der alle unler dem Namen (iutrub bekannte Graminatiker (sl. 206 H.), ein Schüler Siba-

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waihi's, eine solebe Scbrifl verfasst, nnd diese ganze Art lexicaliscber Zusammenstellungen weiset uns auf die erslen AnHinge sprachlicher Forschung unler den Arabern zurück. Das vorliegende Gedicht bezeichnet sich selbsl als eine Versification von {{utrub's Ahhandlung. Der Herausgeher hat aus drei Hss. einen sorgfältig berichtigten Text hergestellt und aus den darin enthaltenen Commentaren die nöthigen Erläuterungen und Belegstellen mit¬

getheilt; auch hier und da eigene IVachweisnngen beigefügt. Der leichtere Theil der Arbeit war es, den Texl selbst feslzustellen, ond in diesem ist, abgesehn von einigen Licenzen oder Incorrectbeiten , die dem Versificator

3 O' > "

selbst zur Last fallen mögen (z. B. ^Jl» Vs. 6 statt |Jl» , wie in dem S. 35 beigebrachten Verse das Metrum jedenfalls ,Jl» erlaubt), r.ur Weniges,

was der Nachhülfe bedarf, wie V. 23 ^ii res quaeabjiciatur, d. h.

paululum, nicht ^äJ o b lig i l bedeulet, und Vs. 3 lAj apparuil gemeint ist, c

nicht incepit. Bei weitem schsverer war es, die einzelnen von den

Seholiasten angeführten Belegstelleu aus Dichtern richlig zu lesen und zu verstehen, wie jedermann weiss, der sich mit solchen Dingen abgiebt.. Ich freue mich sagen zu können, dass auch hier die gule Spraehkenntniss des Her¬

ausgehers, die sorgfältige Beachlung des Metrums und eine fleissige Aus¬

beulung der zugänglichen Hülfsmillel, welcher vermuthlich die Belesenheit seines Lehrers zu Hülfe kam, die meisten Schwierigkeiten glücklich über¬

wunden, viele Fehler der Handschriften beseitigt, die Texte lesbar gemachl nnd nahezu richtig erklärl hat. Aus deu Irrungen, die daneben vorkommen, dürfen wir ihm keinen argen Vorwurf machen. Doch will ich die erheb¬

licheren, die ich bemerkte, kurz anführen. S. 28 Z. 3 ist oB°eobar stall

^jdt zu lesen. Ebend. Z. 4 würde wenigslens «Ut ^/«j 131 zu schreiben

seyn, aber die Lesart der Leid. Hs. S 'St ohne Zweifel der

Emendation vorzuziehn. Der lückenhafte Vs. S. 30 bei Anm. 1 wird elwa

— e .

lauten müssen Lcj_JI eL^AS" \J>.9. Der Vs. des 'Alkama S. 31 ist sehr

) , * . ) „

entstellt, er heisst: ..f>.^»j j^jj L^jU Lp^gli2Z«»j "i i^tM ^ wonach die Uebersetzung ganz anders ausfallen muss, als die gegebene.

ES £ •

Ebend. Z. 16 lies m^iA>I slalt w^iA^I . S. 32 Z. 1 lese ich OjJU für . > o..

v_j^«j und^j für ^Jj, jenes vom leisen Rauschen der Dämonen in der Wüsle und dieses wie Sur. 18, 95 zu verslehn. Ebend. Z. 5 muss es stall sal tubus

heissen vallibus (^i), doch mag dies nur Druckfehler seyn, wie S. 62

lacerlae für locustae. Die Form Plur. von ^jl^ gieht (Gauhari

ausdrücklich an. S. 33 I. slalt v;;a^'L>, man sagt (jw.»<^l g**^

i^yjiii , S. 38 Z. 5 taat Hr, V. nicht bemerkt, dass das erste Hemistich

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Bibliographische Anseigen. 337

uDvoilstandig ist; icli vermuthe dass ausgeralleo: kÄjiJ jSUwj ^cJt .

„L'od wenn ich mit Pfeilen zu schiesseo verstäode, würde ieh ihm eotgegeo- treten" (2. Hemist. : ,,aher ich schiesse nichl mit Pfeilen", vielmehr mit bcis¬

senden Reden). S. 38 unten 1. eij.* für Sy* . S. 4l Z. 11 ist die be-

) - ü S > ' ,

glaubigte Lesart tX^l und |._jÄil., oicht IjA^i?, f,ya}]^, Ebeod. Z. 16 i

ohne Zweifel statt |^*aS». S. 42 Z. 6 sind die Perfecta (oach

im Präseos zu übersetzen, uod ist abit. Ebeod, weiter uoteu

L^itiLs nicht et propositum assecutus est, sondern at commodum

fecit. S. 43 Z. 6 ist ein Vs. des 'Alkama, aber die ersten drei Worte sind nach falscher Reminiscenz aus einem Verse des Näbiga entlehnt. Der zweit-

- o- • folgende Vers hat keiuen „biatus" im Metrum (Anm. 3); lies : u5^^>^'

LoLÜ! . S. 53: i^;^.AilJt heisst oicbt ioveoi, wiec>.Aäit, S. 54

, .» . =

scbreibe li Aw uod LiiAiait . S. 64 Z. 1 sehr. U statt , nod J>^U».

statt ^yhli^f wie auch soost öfter ^ nnd £^ und ^ durch Druckfehler 9 >

vertauscht sind. S. 65 unten I. ^\J^ statt |>t-^. E. Rödiger.

Journal of tbe Asiatic Society of Bengal vol. XXIII 1854 nros VI. VII

(CCXLIV—V). vol. XXIV 1855 oros I—VI (CCXLVl—LI), vol. XXV

1856 nros I—IV (CCLII—LV) , resp. New Series nros LXX—LXXXI.

1854. oros VI. VII. Lieut. H. G. Raverty, some remarks on Ihe origin of the Afghan people and dialect and on the connexion of tbe Pushto lan¬

guage witb the Zend and Pahlavi and the Hebrew p. 550—88. Der literarisch¬

historische Theil enthält viel Interessantes : der Vf. scheint übrigens (p. 572)

„ Professor Klaproth " für noch lebend zu halten ! — Bäbu RAjendra LAI Mittra on the peculiarities of the Gäthä dialect p. (504—14: etwas zu kurz und fragmentarisch , um von wirklich entscheidender Bedeutung zu sein, doch immer aller Ehren werth! Der Vf. ist geneigt, den Gätbä-Dialekt der bud¬

dhistischen Schriften für „the production of bards " zu halten, „who were contemp'orary or immediate successors of ^äkya , who recounted to the devout congregations of the prophet of Magadha the sayings and doings of their great teacher io popular and easy flowing verses, which in course of time came to bc regarded as the most authentic source of all information concerned with the founder of Buddhism." „The Gäthä — was the dialect of the million at the time of f äkya's advent. If our conjecture io this respect be right, it would follow, tbat the Sanscritä passed into the Gäthä 600 years B. Chr., that 300 years subsequently it changed into Päli, and that thence in 200 years more preceded the Prakrita aod its sister dialects, the Sauraseni , the Drävidi and the Päncäli , which in their torn formed the

Bd. XI. 22

.'2 •

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present vernacular dialects of India." — Major A. Cunninghnm, .coins of Indian Buddhist satraps with Greek inscriptions p. 679 — 714, mit zwei höchst interessanten Tafeln , welche Iheils diese dem ersten Jahrh. vor Chr. unge¬

hörigen Münzen rait ihren arianischen Legenden, Iheils einige andere ariani¬

sche Inschriften enthalten. Die Entzilferungen und Erklärungen des Vfs. selbst sind böchst unsicher und vielfach ungenügend Wenn der König OQ&ayvrit, Bruder des Gondophares, (p. 679) sich bestätigt, so würde dieser IVame sehr Für die Benfeg'sche (s.oben VIII, 460) Erklärung des OgSayvo durch vritrahan, resp. verethraghna, sprechen, denn offenbar wäre OQ&ayviqt mit O^Sayvo identisch.

1855. vol. XXIV. Capt. E. Tnite Dalton, on Assam Temple ruins p. 1

— 24, mit mehreren Tafeln: meist in Tezpore , und buddhistischen Ur¬

sprungs. — Dr. E. Roer (p. .38 — 44) hat von W. Elliot die Upanishad, welche nur bei den Telingana Paridit zu finden sind , nehst einigen andern erhalten (vgl. noch vol. XXV, p. .361). Das betreffende Mspt. bestand aus fulgenden Slücken :

1 (95) gopäla tapaniya ») pag. 1 —6 26(101) dattätreya pag. 315- -319

2 (95) — uttara täpaniya 9- -19 27 (81) devi 321- -J24

3 (80) tripura täpaniya 21- -44 28 (69) ckäxara 325- -326

4 (82) tripura upan. 45- -47 29 (89) ganapati 327- -329

5 (51) skanda upan. 49- -50 30(ltX)) bayagriva 331- -334

6 (90) darfana 53- -73 31(104) jäbäli 335- -337

7 (36) vajrasucikä 75- -77 32(103) kalisamtarana 339- -.340

8 (42) ätmabodhn 79- -82 33 (83) kalha .341- -346

9 (21) amritanädn 83- -86 34 (96) krishna 347- -349

10 (59) paingala 87- 108 35 (74) kuiidinaka 351- -354

11 (34) nirälamba 109- 113 ( resp. kuiidikä )

12 (7) taittiriya 117- 186 36 (fehlt) mahäväkyaratnävai;355- -410

13 (73) adhyätma 189- 197 37 (92) mahäväkya 411- -412

14 (53) advaitatarka 199- 204 ,38 (29) maitreyi 413- -420

(resp. advnyalnraka) 39 (48) maiidalabruhmana 421- -4SI

15 (67) Gxamälikd 205- 211 40(32) mantraka(resp.»trikä)433- -434

16 (72) axi 213- 219 41 (57) mudgala 4.i5 -4.39

17 (70) annapurna 221- 256 42(108) muktikä 44t- -456

18 (79) avadbiita 257- 260 43 (43) näradaparivräjaka 457 -504

19 (68) avyakta 261- ■268 44 (47) nirväna 505- -507

20(107) bahvrlc 269- -270 45 (78) parabrahma 509 -514

21 (87) brahinajäbäla 271- -284 46 (93) pancabrabma 515 -518

(resp. bhasmajäb.) 47 (66) paramahansa 519 -521

22 (34) bhävanä 285- -288 (resp. p. parivräjaka)

23 (60) bhixu 289- -290 48 (35) rahasya 523 -529

24 (26) bribajjäbäla 291- -310 49 (54) rämarabasya 531 -548

25 (49) daxinämürtr 311- -314 50 (85) rudrabridaya 551 -554

1) Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf die Reihenfolge der Auf¬

zählung der Upanishad in der Mnktiku-Up. , s. Ind. Stnd. III, 324.

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Uibliographische Anzeigen. 339

51 (13?)rn(lrajabäla pag. 555- -561 62 (91) tärasära pag. 651—«54

52 (58) fimdilya 563- ■585 63 (44) Iriyikbibrabma 655—672

53 (50) {arabha 587- -591 64 (64) turiyälita 673-67.)

54(106) sarasvatirahasya 593- -599 65 (98) varäha 677—702

55 (62) täriraka 601- 603 66 (56) väsudeva 703-706

56 (99) {ätyäyaniya 605- -610 67 (97) yäjnavalkya 707-711

57 (75) sävitri 611- -613 68 (46) yogacüdämani 713—721

58 (45) sitä 615- ■620 69 (86) yogakun(lal(iu)l 725-740

59(105) saubhägyalaxmi 621- 625 70 (24) maiträyani upanishad-värttika.

60 (30?) sabala (resp.subäla 627- -645 71 (25) kausbitaki upanishad-värt¬

61 (71) sürya 647- -649 tika »).

Nach Soer's Vorschlag sollen alle diese und die sonst noch restircnden Upanishad in der Bibliotheca Indica erscheinen, und zwar zunächst diejeni¬

gen, welche noch tjankara kommentirt bat, also nrisinha, kaushitaki, atharva- (iras, atharva^'ikhä, maiträyani, sodann die Übrigen der zum Atharva ge¬

recbneten 52 Upanishad, endlich der ganze Rest. — Tale by Insbä Allah Khan , translated by Ihe Rev. S. Sinter (Fortsetzung und Schluss zu vol.

XXI, 2.3) p. 79—118: Text und Uebersetzung. — Csoma de Körösi , a brief notiee of Ihe Subhäshilaratnanidhi of Saskya Pandita, wilh extracts and translations p. 140—65, fortgesetzt in 1856 pag. 257—94 ( Schluss ). Eine Reliquie des Journals, die scbon im Jnhre 1833 dafiir geschriehen war! Von den 454 Versen dieses in der VVeise des Bhartrihari resp. des Kural vor¬

gehenden VVerkes, welches der in dem Saskya-Kloster lebende Anandadhva- ja^ribhadra ira dreizehnten Jahrhundert zur Zeit des Dschingiskban verfasste, werden uns hier 234 (in neun Abschnillen vertheill) ira libelischen Text und englischer Uehersetzung geboten. — Dr. A, Cnmpbell , note on the Limboo Alpbabet of the Sikkim Himälaya pag. 202—3, nebsl Tafel. — H. Piddington, 00 an unknown forest-race inhabiting the jungles south of Palmow and on Ibe deserted city of Dholmee in lHanbhoom p. 207—11. — Dr. A. Campbell, notes on eastern Tibel p. 215 — 40 nebsl einer Reisekarle bis Lhassa. — W. liobinson, noles on the language spoken by the Mi-Shmi's in Assam p. 307—24. — Bäbu RAjendra LAla Mitra, noles on ancient inscriplions from the Chusan Archipelago and the Hazara country p. .324 — 9 nebst Fac¬

simile. Die drei Inschriften sind aus gerade entgegengesetzter Richtung. Die beiden ersten enihalten buddhistische Weiheformelo in einer der tibetischen Stufe an!;ehiirigen Schriflart: die erste derselben ist von chinesischer Ueber¬

selzung begleitet. Die drille dagegen isl in arianisehcr Schrift abgefasst, und gebört einer Melallplalte an, found in a small mound in the village of Shah Dairi , auf dem Wege von Rawal Pindi nach Hazara. Die Bemerkungen des Bäbu über die auf den beiden ersten gebrauchten vijamantra (hrih, bum, brimh) sind durch literarische Nachweise über den sonstigen Gebrauch der vijamantra überhaupt sehr dankenswerth. — Lieut. H. G. Rnverty, visit to the shrine of Sakhi Sarwar in the lower Derajat, with a notice of the annual

1} Es feblen nun übrigens nocb aus jener Lisle (ukarahasya 35, p$9u- pata 77, rudrixa 88.

22 ♦

(10)

340

Melä Ol' fair LelJ Ihcre p. 329—46, von Derah Ghiizi Khun aus Desncht. — E. Thomas, on the epoch of the Gupta Dynasty p. 371—96, hauptsächlich gegen A. Cnnninyham gerichtet, der in seinen ,, Bhilsa Topes" die Epoche der Gupta später als Thomas angesetzt halte. Man unterscheidet jelzl be¬

kannilich die älteren Gupla von den spätem Gupta : so insbesondere Lassen, dessen Werk indess leider noch nichl bis zu den lelzleren vorgeschritten isl.

Tbomas negirt dieselben vollständig: ob mit Recht? — E. Thomas, on the coins of the Gupta Dynasty p. 483 — 518: cine ganz vortreffliche Rekapitu¬

lation und .Summirung des bisher Bekannten , nebsl einigen ganz neuen An¬

gaben. Th. hält die GupU fiir unmittelbare Nachfolger der Sah-kings of Guzeral: die Reihenfolge ist: (^.rigupta (seil 138—9 p. Chr. nach pag. 564), Ghatotkaca, Caodragupta I (Vikramaditya), Samudragupta, Candragupta II, Kumäragupta, Skandagupla (Vikramädilya pag. 384), Mahendragupta, Biidba- gupla (bis 165 der Gupta-Aera), Toramäna. — E. Thomas, ancienl Indian numerals p. 551—71 nebst Tafel, eine nicbl minder treffliche Zusammen¬

stellung des belrelTenden Materials, das in neurer Zeit besonders durch Stevenson's Ausgabe der Höhlen-Inschriften von Nasik (1854 Bombay Branch R. As. Soc.) reich vermehrt isl. Ks handelt sich hier nicbl elwa um die jetzigen , aus den Anfangsbuchstaben der Zahlwörter entstandenen (zu den Arabern und von da zu uns übergegangenen) ZilTern , die ja eine der jüng¬

sten Slufen repräsentiren (nach Stevenson: a comparatively modern invention of the Scindian merchants of tbe middle ages), sondern um die ältesten, bei weitem komplicirteren und der Entstehung selbst wie der Bedeutung nach noch ganz, resp. grösstentheils dunklen Bezeichnungsweisen. Thomas sucht hier nach Kräften Licht zu schaffen. — Lieut. R. Stewart, notes on northern Cachar (südlich von Assam) p. 582 — 701 , nebsl einem comparative voca¬

bulary of the .Manipuree, Cacharee, Thadon , Arooog, Gnämie, Beleb and Meekir languages (p. 656 — 75). — Dazu gehört aus vol. XXV p. 178—88 Lieut. R. Stewart's short notice of the Grammar of the Thadon or new Kookio language (im Norden, Süden und Oslen voo Cachar und Manipoor).

1856 vol. XXV. B. H. Hodgson, aborigines of the Nilgiris (nämlich

Toda, Kola, Badaga, Kurumha, Irula) p. 31—38, und: aborigines of the

eastern Ghäts p. 39 — 52 (Kondh, Sävara , Gadaba , Yerukala , Chenlsu):

Wortlisten der betreffenden Sprachen nebsl englischer Bedeutung. — Dr. A.

Sprenger, notes on A. v. Kremer's edition of Wakidy's campaigns p. 53—74.

199 — 220. — Derselbe, on the oldest work on (^lufism and on an Arahic translation of a work ascribed lo Enoch p. 133 — 51: Ersteres nach einem in der Bibliolhek der Syrian Sociely of Beyrut gefundenen Msptc des Mohä- saby (200 Hejra): polemisch gegen indisehen oder griechischen Einiluss auf den Qufismus, wohl aber etwas zu rasch absprechend. Der Arabische Enoch besteht aus vier Büchern, deren Inhaltsangabe kurz mitgelheilt wird. — Ein

„reprint of Colebrooke's essays and a vol. of J. Prinsep's nnmismalic con¬

tributions lo our Journal" slehl in Aussicht: wenn doch auch die vielen inschrifilicbcn Arbeiten Prinsep's einmal einer neuen Ausgabe Iheilhaflig würden! Das wäre ein sehr grosses Verdienst, da die betreffenden Bände des Journals so überans selten sind. — .Major Phayre, commissioner of Pegu, original text and translation of a scroll of silver in the Burmese

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Bibliographische Anzeigen. 341 language found in a Buddbist pagoda ut Prome p. 173—78, datirt aus 1154 in tbe year of men, 2336 der buddhistischen Aera d. i. 1792. — Dr. .4.

.Sprenger, Ibe Copernicus system of Astronomy among tbe Arabs p. 18!l (Stelle aus Kätiby + AD. l'J72). — E. A. Samuelis richtet die Aufmerk¬

samkeit auf die Erhaltung der rock cut temples of Khandgiri p. 222—3.

Derselbe berichtet p. 295 — 303 on a forest race called Puttoas or Juanga, inhabiting certain of the tributary Mehals of Cuttack, wozu sebr drastische Ahbildungen über die Tracht und Tänze der Weiber. — Dr. A. Sprenger, on the origin and progress of writing down historical facts among tbe Musal-

mans p, .303—29. — Narraiive of the travels of Khw.ijah Ahmud Shah

Nukshhundee Syud , who started from Cashmere on tbe 28 Oct. 1852 and

went through Yarkund , Kokan , Bokhara and Cabul in search of Lieut.

Wyburd p. 344—58: mil besonders interessanten Angaben iibcr die Art und Weise der cbinesiscben Herrschaft resp. Oberhoheit in Kholea , Aksoo , Yarkund , Kashgar.

In Sachen der Bibliolheca Indica fiadet sicb auf p. 242—48 ein

Brief von Prof H. H, Wilson (vom 17. Aug. 1855) über das Zurücktreten der indiscben Werke darin in den lelzlen Jahren, und das Vorwiegen der ara¬

bischen Lileralur, so wie die vertheidigende Antwort der Gesellschaft vor.

Wir enlnehmen letztrer, dass unter den derselben gemachten Vorschlägen ,, every Sanskrit work, with exception of those noted on the margin, which were declined on their merits, has been adopted". Heissl dies, dass die¬

selben der Publication nicbt werlh geachtet wurden? Die Namen selbst sprechen dagegen: es sind nämlich die folgenden: Caraka, vai^eshikasiitra, vaifcshikasütropaskära, vriddba^älabhanjikä (viddb" ?) , Golamasinrili , golü- dhyäya, mimänsäsülra , yogasütra, kaulukasarvasva. Von folgenden Werken wird die Herausgabe als bevorstehend bezeichnet: venisamhära, anarghara¬

gbava, prasannaräghava, nägünanda, lalilamadhava , vidagdhamädbava, anirud- dhacampu, kävyüdar^a , setubandha, nyäyasülra , vishnupuräna, da^arüpaka : in der That eine stattliche Reihe, worunter setubandha und vishnupuräna sowie da^arüpaka besonders dankenswerth sein würden. An Stofi" kann es überhaupt wobl so bald noch nicht fehlen! Ausser den zahlreichen bräh¬

mana und sütra, auf welche Prof. Wilson mit Recht ganz besonderes Ge¬

wichl legt , liegen ja auch noch z. B. die ungeheuren Puräna-Massen vor, von denen einige, wie Agnipuräna , Väyupuräna, gewiss noch sehr wichtige Angaben enihalten ! Mit dem Märkändeya Puräna ist bereils ein glücklicher Anlang gemacht. Uebrigens scheint es in Calcutla allerdings sehr an alten Handschriften zu fehlen : Benarcs ist in der Beziehung weit günstiger ge¬

stellt. — Es sind seit unserm letzten Bericht (Band IX, pag. 631. 1855) neun und fünfzig neue nros (81 —139) der Bibliotbeca Indica ersebienen , von denen wir neun und vierzig (bis 129) bereils aus Autopsie kennen: darunter sind allerdings einige dreissig blos arabische Texte enthaltend, die mit Indien gar nichts zu thun baben. Die Ausgaben der Taittiriya Samhitä durch Aoer, des Tailliriya Brähmana durch RAjendra LAla Milra, des Sänkhya- pravncanabhäsbya und des Süryasiddhänta, wie der Väsavadattä durch Hall sind aber im allerhöchsten Grade dankenswerlh : der Lalitavistära isl leide nicbt vorgeschritten, ebenso ist auch die Uebersetzung des Sähilyadnrpana

(12)

342

im Anfang stecken geblieben : dagegen liegt Roer's L'ebersetzang des BribaJ Aranyaka sowie seine Ausgabe des Uttaranaisbadbiyam vollendet vor.

Berlin im Februar 1857. A. W.

Tijdschrift voor Nederlandsch Indie, uitgegeven door Dr. W. R, van Hoevell. 17ter, 18ter Jabrg. 1855—56. Vier Bünde. Zalt-Bommel.

1855. 1. Die beiden Karimon-Inseln , am südlichen Eingang der Strasse von Malacca p, 146 — 60 mit einer Ansicht: 238—52; reicbe Ausbeute an Zinn. — Die sogenannten Südwest-Inseln hei Timor, und die christliche Mission daselbsl p. 225—.37: und von einem andern Missionar 2, 18—25.

Dazu in Beziehung H. J. Lion, Reiseerinnerungen von Soerabaja nach Ambon p. 341—67. — Bescbreibung der Insel Soemba oder Sandelholz-Insel p. 277

—312. Bevölkerung, Sitten, Sprache (dazu eine dreifache Wörtcriisle über die Sprachen von Timor, Ende, Soemba p. 290—96), Erzeugnisse, Ausfuhr.

2. Beiträge zur Kenntniss der Residentur Madioen p. 1 —17. — L'eber das Reich Mempawa (Westküste von Borneo) p. 63 — 75: daselbsl wohnen 4000 Chinesen, 1600 .Malayen, 4800 Dajaks. — P. J. Veth, die Insel Flores p. 153—84: höchst interessante Angaben: das Innere der Insel ist noeh ganz

unbekannt. — H. J. Lion, Timor p. 185 — 203: besonders auch über die

Gränzen der niederländischen und portugiesischen Besitzungen, mit Bezug auf Rocbussen's Verwaltung und einen Arlikel von Veth. — Des Generalgou¬

verneurs Barons van der Capellen Reisejournal (1824) durch die Molukken p. 281—315. 357 — 86. — Ein paar Stunden in Bima (auf der Insel Soem-

hawa) und ein paar Tage in Makassar p. 236 — 46. — H. J. Lion, die

Cultur des Kokosbaumes im Indischeu Archipel und Ceylon p. 316—33.

1856. 1. l'eber die Molukken p. 73-137. 167—96. 231—65. 315—60

eine zum Theil aus officiellen Berichten geschöpfte gescbichllich-politische Darstelluag. — „Reisebericht" über .Makassar, Banda, Ambon, resp. die Mo¬

lukken p. 391—432.

2. Fortsetzung des „Reiseberichtes" p. 1 — 38 (Kema, Menado, Lotta,

Kakaskassan, Tomohon, Tondano, Rembokkan, Passo, Kakas): p. 69 —100

(Langowang, Tompasso , das Meer von Lino etc.): p. l4l —60 (Menado, Panawangko , Soerabaja). — Fragment aus dem malaiische^ Gedicht Kin Tam¬

boehan p. 46—49, nach Dulaurier's Ausgabe. — Reise an der Nord- und

Westküste der Insel Halmahera (Djilolo) p. 209—28. — L'eber die Lampong- sehen Distrikte, den südlichen Tbeil von Sumalra p. 347—74.

Besonders ausgezeichnet ist dies Journal auch noch durch die vielen bibliographisch-literarischen Angaben und Besprechungen, die es enlhäll.

Berlin im Fehruar 1857. A. W.

Rig-Veda oder die heiligen Lieder der Brahmanen herausgegebeti von

Max Müller. Mit einer Einleilung, Text und L'eberselzung des

Pr&tisäkbya oder der ältesteu Phonetik und Grammatik enthaltend.

Erste Lieferung (Tilel , Vorrede nnd Nachträge sowie Bogen a — i der Einleitung und 1—25 des Textes). Leipzig. F. A. Broekhaus 1856.

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'Bibliographische Anzeigen. 343i Max Müller, welcher sich durch seine gediegenen Arbeilen schon so grosse Vcrdiensle uin die Kunde des allen Indiens erworben hat, bcfriedigl mit dem vorliegenden Werk ein Bedürfniss, welcbes von allen, die sich für diese Sludien inlercssiren , schon lange gefubll ward. So boch auch der Werlb der von ihm im Auftrag der Easl-lndia-Company besorgten Ausgahe des Rig-Veda mit dein Commenlar von Säyana anzuschlagen ist und so sehr jeder von uns wünschen muss, dass die Vollendung dieser Arbeil, durch die wir die Art und Weise kennen lernen, wie einer der grösslen indischen Philologen um die Zeil des l4len Jahrhunderts nach Christo den Rig-Veda verstand und erklärte, keine L'nterbreehung erleide, so lässl sich doch nicbl verkennen , dass der Umfang des Commentars an und für sich einer rascheren Publikation des Textes und durch den hohen Preis, welcben er herbei Tührt, einer grösseren Verbreitung desselben hemmend in den Weg tritt. Der Rig- Veda nimmt aber eine solche Stellung nichl bloss zu den indischen Studien, sondern überhaupt zu der Kunde der ältesten Entwicklungen der indogerma¬

nischen Völker ein, dass es höchst wünschenswerlh ist, dass er so früh als möglich — und seine Sprache setzt diesem Wunsch keine zu grossen Schwie¬

rigkeiten entgegen — in die Hände derer gelange, weicbe sich den zu den angedeuteten Gebieten gehörigen Sludien widmen. Diesem Erfordcrniss wird nun die hier in ihrem Beginn vorliegende Ausgabe hoffentlich abhelfen; denn da sie ausser der Einleitung, von welcher sogleich die Rede sein wird, nur einen Abdruck des Textes selbsl bringl, natürlich in beiden Schreibweisen, die sicb ohne Beeinträchtigung des Verständnisses nicht gnl von einander trennen lassen, so wird der UmfuuE des VVerkes ein verhältnissmässig ge¬

ringer sein und der Preis also so gestellt werden können , dass es

in weiten Kreisen angeschafft werden wird. Diese Aussicht würde sich noch vermehren, wenn die Einleitung, welche nicht Tür einen nothwendigen Beslandthcil dieser Ausgabe gelten kann , von der Textausgabe selbst separirl würde. Was nun diese lelzlre betrifft, so bedarf es in Bezug auf sie kaum einiger Bemerkungen. Im vorliegenden Hefte reicht sie auf 100 Seilen bis zum 70. Hymnus des Isien Kreises; die Seile mit der graden Zahl (S. 2, 4 u. s. w.) enthält stels den Saiphilä-Texl, d. b. den Text in der Schreibweise der euphonischen Verscblingungcn, wie sie im Rig-Veda gellen, die gegen¬

überstehende mit ungrader Zahl (S. 3. 5 u. s. w.) dagegen giebl den Pada- Text, wo die Wörler in ibrer absoluten Form erscheinen, die Composita in zwei Glieder aufgelöst sind und sicb mehrere Andentungen finden, weicbe

»uf grammatischen Forscbungen beruhen. Beide Texte sind wesenilich Ab¬

druck der in der grossen Ausgabe vorliegenden Recension ; doch hnt der Hr. Herausgeber, wie er in der Vorrede bemerkl, zum.Behuf dieser neuen Ausgabe die ihm zu Gehole stehenden Handschriften von neuem benulzl und einige Schreib- und Druckfehler entfernt. Wer sich durch die frühere Re¬

cension befriedigt fühlte, wird also auch keinen Grund haben, an der vor¬

liegenden elwas auszusetzen und, so viel mir scheint, kann man in der That höchstens über einen oder zwei Punkie mit dem Herrn Herausgeber reehlen, nämlich darüber, dass er mitten im Worlo stall des durch den folgenden Consonanten gebotenen Nasals und am Ende eines Halb- oder Zweidriltel

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Bibliographische Anzeigen.

Verse« statt m Anusvära schreibt (z. B. '^ij stalt und 0"^j j

iUtt OtllriHH,^ 0 ' ^"'^ Herausgeber Recht that

in diesen gegen die bisher bekannte liramraatik verstossenden Schreibweisen der Autorität wenn auch der meisten Handschriften zu folgen — denn , wenn ich mich nicht sehr irre, so herrschen sie wenigstens nicht durchgängig in allen —;

entschieden billigen würde ich sie auf jeden Fall nur dann, wenn sie sich durch die Vedengrammatiken als anerkannt feststellen liessen; weder Roth noch Weber wenden sie an, und auch ich habe sie, zumal da sie sicb im Widerspruch mit der Grammatik, jedoch ohne Consequenz, durch die ganze Sanskritlitteratur ziehen, nur für compendiösere Schreibweisen gehalten, die man eher zu vermeiden als zu befolgen hat. Doch ist diess natürlich eine untergeordnete Differenz, welche seihst, wenn sie sich gegen den Hrn.

Herausgeber entscheiden sollte, dem Werth seiner Ausgabe keinen Abbruch thun würde.

Dem Texle vorausgesandt ist eine Einleitung, welche das zum Rigveda gehörige Pritifakhya in Text und l'eberselzung und theilweis von erklärenden Anmerkungen begieilet, mitzulheilen beginnt. Es ist bekannilich ein llaupt¬

verdienst des Hrn. Prof. Roth in seiner kleinen Scbrifl „Zur Litteratur und Geschichte des Weda", mit welcher überhaupt die neue Acre des Veden- sludiums beginnt, auf diese sich an die verschiednen Vedenscbulen schlies¬

senden grammalischen Lehrbücher, Pralifäkhya's genannl, zuerst hingewiesen

und ihre hohe Bedeutung hervorgehoben zu haben. Die von ihm dorl und

in seiner i\usgahe des Nirukta und dann von Pertsch in seinem trefflichen L'palekha gegebenen Mitlheilungen aus denselben mussten durch die Fülle des grammatischen Stoffs, welche sie bieten, die Begierde nach einer vollstän¬

digen Bekanntschaft mit ihnen immer mehr schärfen , zeigten aber aueh zu¬

gleich , dass es nicht unbedeutender Vorbereitungen bedürfen würde, um sie auf eine erspriessliche Weise zu befriedigen. Jelzl endlich etwa 10 Jahr nach ihrer ersten Erwähnung scheinen diese von zwei Seilen zugleicb so weit geführt zu sein, dass wir hoffen dürfen, uns bald im Besitz einer ge¬

naueren Kenntniss des bedeutendsten derselben, nämlich des sich auf den Rigveda beziehenden, zu befinden. Hr. Ad. Regnier in Paris, welcher seinen Eifer für das Sludium der Veden schon durch sein Elude sur l'idiome des Vedas et les origines de la langue Sanscrite (Premiere parlie. Paris 1855) glänzend betbätigl hat und Max Müller haben sifb beide in den Besilz der zur Herausgabe und Bearbeiiung nöthigen handschriftlichen Mittel gesetzt und diese ungefähr gleichzeitig zu veröffentlichen begonnen. Müller halle zu seiner Disposition zwei aus Indien erhaltene Handschriften, von denen die eine den Text allein , die andre ihn mitsammt dem Commeatar von Uvata enlbält, und ausserdem zwei des East India House in London, deren eine den Text, die andre den Commentar giebt; überdiess benutzle er eine von Hrn. Dr. Kuhn geferligte Abschrift der Berliner Handschriften und verglich bei schwierigen Stellen auch den Pariser Codex. Hr. Regnier halle diesen letzterwähnten, welcher den Text sammt dem Commentar darbietet, als llaupl- hülfsmittel zo seiner Verfügung; zur Vergleichung erbielt er noch voo Hro.

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Bibliographische Anzeigen. 345 Dr. Pertsch die Abschrift des Textes aus der Berliner Handscbrift nr. S5 collationirt mit nr. 36 (nach Weher's Bezeichnung). So ausgerüstet hatten sich beide schon ans Weric gemacht, ehe sie erfuhren, dass dasselbe schon von dem anderen unternommen sei. Max Müller bedauert, diess nicht früher gewusst zu hahen , da er sonst diese nicht angenehme Arbeit aufgegeben baben würde. Uns dagegen kann es nur lieb sein, dass diess nicht geschehn ist. Denn wenn auch die Hülfe des indischen Commentars , nach dem bis jetzt publieirten zu scbliessen, für das Verständniss des eigentlichen Inhalts des Werkes keine sehr grossen Schwierigkeiten befürchten lässl, so isl doch vorauszusehen, dass die umfassende Kennlniss der Veden, wie sie Max Müller zu Gebole steht, für die vollständige Erklärung und Durchdringung desselben von dem allergrössten Nutzen sein werde und so begrüssen wir denn den Anfang der Uebersetzung und Erklärung, wie er uns hier durch ihn geboten wird, mit herzlichem Danke. Hr, Regnier andrerseits batte ursprünglich die Absicht das ganze Werk mit einer Ueberselzung und einem Commentar, wel¬

cher zahlreiche Auszüge aus dem Seholiasten enthalten sollle, herauszugeben.

Nacbdem er aber erfuhr , dass auch M. .Müller eine Bearbeitung vorbereite, beschränkte er sich darauf den Anfang der seinigen im Journal Asiatique zu veröETentlicben , mit dem Entschluss, dieselbe nach Erscheinen der Müller'¬

schen abzubrechen, im Fall sie dadurch überflüssig gemachl würde. So sind denn von ihm die beiden ersten Patala's mit Ueberselzung und Commenlar im Journal asiatique im diessjährigen Jahrgang p. 163 — 239 iind 344 — 407 herausgegeben, während das vorliegende Werk von .Müller auf LXXII Seiten bis incl. den erslen Varga des 3ten Patala reicht. Schon die Vergleichung dieses verbällnissmässig so kleinen (dorl elwa 9ten , hier 6ten) Theiles . des Ganzen in beiden Bearbeitungen gewäbrt die vollständige Ueberzeugung, dass keine von ihnen die andre unnütz macht, so dass auch hier gewissermassen das homerische

ovv TC Sv* i^x^fiivüj xai zfi TfQo o TOv ivorjaav

seioe Bestätigung tindet. Es ergeben sich schoo bei raschem Ueberblick mehrere Stelleo, io welchen bald der eioe bald der andre der Bearbeiter klareren oder ricbligeren Aufschluss zu gewähren scheini. Ich erlaube mir einige der Arl hier anzudeuten. So scheini mir p. XI bei Müller der ebend.

p. IX, Anm. 2 mitgelheille Slokas richtiger aufgefasst zu sein, als bei Regnier p. 189, und auch seine Bemerkung zu sütra 23 (bei Regnier 24) ist richtig; dagegen ist Regnier's Bemerkung zu s. 26 (bei .M. 27) io Bezug auf parshnya sehr heachtenswerth ; unrichtig einerseits möchle das sein was er S. 364 in der Anmerkung üher s. '28 (bei .M. 29) beibringen zu müssen glaubt; denn das Intervall zwischen zwei wirklichen Worten (Dectirlen For¬

men, welche im Allgemeinen von einem Accent zu einer Einheil verbanden sind) hat kein grammalisches Maass; dagegen scheiol mir R. sü. 4l (bei

M. 42) deo Commenlar genauer übersetzt zu habeo (mao vgl. jedocb zu

prasanga Böhtlingk's Index zum Panini unter sasj) ; eben so ist er klarer in der Uebersetzung und Behandlung voo sü. S3. 54 (bei .VL 54 u. 55), our bin ich zweifelhaft, ob er in dem zum letzteren gehörigen Commentar kantba richlig durch „Laut" (son) übersetzt bat ; weon ich bedenke , dass die allen

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Rcgela (nyüya) und Beschränkungen (apavüda) trotzenden isol'rten Ausnahmen welche hier pratikanlba genannt werden, sonst yuthügrihita heissen (Pat, II sl. 39 und im Commeutar zu sü. 146 = R. II, 41 und M. 172 = R. II, 67) so scheint mir bei der l'ebersetzung der diesen Nameu erläuternden Stelle des Commentars der Schwerpunkt mehr auf das Verbum als das INomeu zu fallen ; icb möchte daher eher übersetzen „pratikaniham isl Ausnabme ; denn sie wird zur Schau gestelll, indem man sie eine nach der andern gleichsam an den Hals packt und zusammenschleppt" (prall ist mit dem folgenden sun>- grihya zu einem Wort zu verbinden). Auf einer ähnlichen Anschauung scheiut auch das Verbum nipütaya ,, hinwerfen" und das Nomeu nipätanam

„ein Wurf" zur Bezeichnung von Anomalien zu beruhen. Beide Ausdrucks¬

weisen sind wohl durch so massenhafte Aufführungen von Anomalien ent¬

standen, wie sie sich grade in dem Präti^äkbya finden z. B. I, sl. 20—26.

II, sl. 15—19 und 33—43. — Doch zurück zu den Stellen , in denen beide Bearbeitungen sich zu ergänzen scheinen ! sü. 67 (= R. 56) so wie 60 (=R. 59) sind (insbesondre die letztere) richtiger bei Müller übersetzt;

doch würde ich 59 und 60 elwa so übertragen haben: 59 Die Enden der

(in der Padaschreibweise) mit unvedischem iti verbundenen Wörter sind vor diesem; 60 Die aber mit diesem (nämlich ili) nichl verbundenen diejenigen, welche (sich vor ibm zeigen)". Auch die l'ehersetzung von sü. 64 (bei M. 65) ist bei Regnier in der Hauptsache nach Müller zu verbessern ; das Bahuvribi-Compositum aber möchte ich von beiden abweichend übertragen

„um nicht des Meisters Lehrbuch in Verwirrung zu bringen" und l'vata's Erklärung dazu „damit wir nichl durch diesen einzigen Plula-Vokal, welcher zu nasaliren isl, des Meislers Lehrbuch in Verwirrung bringen". Die Ver¬

wirrung würde nämlich durch die Frage entstehn, ob das in sü. 4 von dem Pluta ausgesagte dirghaval („der Pinta, welcber auf ein i folgt, ist ein langer Vokal"), auch für die Nasaliruog von am Ende stehenden plulirten Vokalen massgebend sei. Der Sinn scheini mir zu sein, wenn mebr plutirle i am Ende im Rigveda erschienen, so würde man diese Frage, welche leicht eino zweifelhafte Discussion bätte herbeiführen mögen , nicht haben umgehn kön¬

nen ; da aber dieser Fall nur einmal vorkomme, so habe man die Regel ohne weiteres auch auf ihn angewendet. Sü. 117 (= R. II, 13) isl Müller's Erläuterung vollständiger; sü. 127 dagegen (=R. II, 23) ist prakrilodayäh bei Regnier richtiger übersetzt; sü. 138 ( = R. II, 33) ist alsdann Müller's l'eberselzung deutlicher als die Regnier'sche, dagegen R. Commentar iu Bezug ouf te tra sandhijäh beachtenswerth; auch in sü. 153 (=R. 11,48) ist Regnier dadnrch genauer, dass er des Schol. yathAsankhyam beachlel hal; Müller hälte es durch ein eingeklammertes ,, bezüglich" in der Ueberselzung aus¬

drücken können. Auch sü. 158. 159 (= R. II, 53. 54) scheioeo mir von R.

ricbtiger gefasst zu sein; doch wage ich oicht. oach den spärlichen Mittbei¬

lungen aus dem Seholiasten mich hier mit Bestimmlheil zu cnlscbeideo.

Sü. 179 (= R. II, 74) hat M. die Note des Schol, über das alleinstehende araik, weicbe zum richtigen Versländniss nöthig isl, nichl mitgetheilt, so dass R. ergänzend eintritt; sü. 186 (=R. II, 80) dagegen isl von M. rich¬

tiger als von R. gi l'asst. — Die hier angeführten Stellen scheioen mir die Ueberzeugung zu gewähren, das.s es für die Wissenschaft ein Gewinn ist,

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Bibliographische Anzeigen. 347

dass beide, sich einander ergänzende Arbeiten publicirt werden, und icb kann daher nicht umhin den Wunsch auszusprechen, dass wie Max Müller sein L'nternehmen unzweifelhaft fortsetzen wird, so aucb Hr. Regnier seine Ab¬

sicht eiue vollständige Ausgabe des Präti(;akhya auszuarbeiten nicht aufgeben möge, nur würde icb noch hinzufügen, dass er, damit nicht noch eine dritte Bearbeitung nulbig werde, alles in dieser vereinige, was zum Verständniss uud zur ricbtigen Beurtheilung dieses für uns so bedeuleuden Werkes irgend von Belang ist und dahin glaube icb müssen wir vor allen Dingen eine voll¬

ständige .Millheilung des Commentars rechnen; möge sicb der eifrige und kundige Bearbeiter nicht dadurch zu Auslassungen bestimmen lassen, dass ihm vielleicht, wie er auch in dem schon mitgetheilten erwähnl, eines oder das andere darin noch unverständlich ist. Das Studium des Sanskrit bal in .seiner eigentlich kaum mehr als vierzigjährigen Gescbichte so ausserordent¬

liches geleistet und sich unler den verwandlen Studien einen so fest be¬

gründeten Rang verschafft, dass es weder ihm nocb seinen Jüngern Abbruch thul, wenn sie eingestehen, was sie noch nichl wissen und in dem, was sio zu wissen glauben, einmul fehl geben. — Sollte es irgend angehn, so würde es auch sebr wünschenswerlh sein, wenn die beiden andere» kleineren Pra- ti(äkhya's sogleicb mit diesem vereint bekannt gemacht werden. Doch genug hiervon! Wir könnten hiermit eigentlich unsre Anzeige scbliessen, da wir von dem vortrelflichen Werke, welchem sie gewidmet ist, in Bezug auf sei¬

nen Werth und seine Bedeutung genug gesagt zu haben glauben ; allein unser kritisches Gewissen lässt uns nichl zur Ruhe kommen, ebe »tr einige Bedenken ausgesprochen haben, die sich uns bei einigen Stellen aufdrängten.

So scheini es mir sehr bedenklich, wenn in der Vorrede S. 9 und dem IVach- trag dazu Saunaka als Verfasser des Prati^akhya nur elwa 50 Jahr vor Pänini gesetzt wird. Dagegen scheint mir sowohl die Aehnlichkeit als die Verschiedenheit zu sprechen, weicbe sich zwischen dem grammatischen Sy¬

stem bei Pänini und in dem Prätijäkhya, so weit dieses mir bekannt ist, zeigt; die Aehnlichkeit nämlich isl so bedeutend, dass man daraus sehliessen kann, dass Pänini's System aus dem hier vorgetragenen sich weiter gebildet hat; die Verschiedenheit aber der Art, dass zur Erklärung derselben ein bedeutenderer Zwischenraum angenommen werden zu müssen scheint.

Ferner Irilt in der Stelle 8, 15 bis 9, 5 eine Neigung zu der Ansicht hervor, dass zur Zeil des Pralicukhya der Rig-Veda noch gar nichl schrift¬

lich exislirl habe. Auch dagegen scheinen mir bedeutende Bedenken erhoben werden zu können. Ich kann mir nicbl vorstellen, dass es miiglich gewesen sei, einerseits phonetische Regeln von solcher minutiösen Genauigkeit und solchem augenscheinlich auf der sorgsamen Erwägung aller unter eine Regel gehörigen Erscheinungen beruhenden L'mfang, andrerseits solche massenhafte aber erschöpfende Aufzählungen von Anomalien zu gehen , ohne dass der Texl des Rig-Veda vorlag; es scheiut mir haare Unmögliolil.cil elwas der Art bloss auf einen nur im Gedächlniss bewahrten Rig-Veda zu bauen.

Ferner sind die schon in den vorliegenden Patala's gegebenen euphonischen Regeln der Art, dass sie zu der Annahme nölliigen, dass ibnen eine verhältniss¬

mässig lange Periode vorher gegangen isl, in wclilur (trammalische Betrach- tuug das Worl im Salze, die Sylbe im Worle und di:ii Laut in der Sylbe

(18)

348

isolirt und sorgsam erwogen hatle. Aber auch diese Isolirungen und Er¬

wägungen sind kaum denkbar ohne Fixirung in Schrirt. Ich gestehe, dass mir gar nicht unwahrscheinlich ist, dass die grammatische Betrachtung der Veden mit den Versuchen sie schriftlich zu lixirf^n begonnen bat , und we¬

sentlich — wenigstens in Bezug auf ihre phonetische Seite — mit auf den Schwierigkeiten beruhte, welche sich darboten, als man diese Werke, welche theilweis in einer schon obsoleten Sprache abgefasst waren, in Lettern fixiren wollte, die zu umfassenderem schriftlichem Gebrauche damals wohl auch noch nichl viel verwendet gewesen sein mögen.

In I, sl. 9 (bei R. der 2le ohne Zahl) müsste api wohl in der gewöhn¬

lichen Bedeutung genommen, also paocasv api „in allen fünfen" übersetzt werden ; es scheint mir darum hinzugefügt zu sein, um allen Zweifel darüher aufzuheben, dass auch von dem kurzen U ein langes gebildet werde. Sowohl .Müller als Regnier haben diese Bedeutung von api io ihre L'eberselzung nichl mit aufgenommen; der letztere hat sie vielleicht sogar absichtlich ver¬

mieden, indem er ia seinem Commenlar aadeulel , dass es die arbiträre Hin¬

zufügung eines langen }i bezeichne. Leider giehl er die Slelle des Seholia¬

sten nichl vollsländig genug, um entscheiden zu können, ob Uvula sage,

„api stehe um den Zweifel über ji zuzulassen oder aufzuheben" (wörtlich heissl die Stelle soweit sie bei R. S. 186 mitgelheill isl „das VVort api wegen des Zweifels über jl"). Im erslern Fall würde Uvata, wie mir scheini, die Stelle nichl verstanden haben; allein ich weiss auch überhaupt nichl , wie api eine'Bedeulung habeo könnte, in welcher es diesen Zweifel zuliesse.

BedenkKch isl mir endlich Müller's Bezeichaung des Jihvämüliya durcb

X und des Upadhmaniya durch y und ich hätte wohl gewünscht, dass er

seine Gründe dafür angegeben hätte. Ich glaube nichl, dass diese beideo Hauche irgend wesentlich vom Visarga verscbieden waren ; deno sonsl würden sie nichl auch durch den Visarga haben vertreten werden können und zwar oicht bloss nach l'än. (8, .3, 37 vgl. Sch. u. Värl. 1), soodero aucb wohl

als Beispiel eines Visarjaniya gegeben und icb möchte fast überzeugt sein, dass wir es so gul, wie es bei Pän. 8, 3, 10 mit Visarga und Upadhmäniya erscheint, auch in dem Prätif. mit Upadhmäniya wiederkehren sehen werden.

Die Inder mit ihrem übertrieben feinen Gefühl für die .Modification der Laule durch Einfluss nachfolgender haben diese Zeichen wohl nur darum eingeführt, um die Modificationen auszudrücken, weicbe der Visarga durch Eiofluss eines nachfolgenden k, kh, oder p, ph erlitt. Dass diese nicht besonders ins Ge¬

hör fielen, zeigt sich aber dadurch, dass auch der Visarga bleiben koonte.

Die Modification selbst bestand vor k, kh, dass er an derselben Slelle gebildet »erden mnsste, wie diese; denn auch sie sind im Präti^äkhya jihvämüliya „Zungenwurzelbnchstaben" (sü. 42), während sie im Paninischcn System kanthya „Keblbuchstaben" sind, wodurcb der Name jihvämüliva für ihren Hauch hier ganz isolirl wird. Vor p, ph »ürde der Hauch von dem flatus modificirt , welcber sich bei Aussprache von diesen durcb das Zusam- meodrückeo uoi OeCTnen der Lippeo bildete, uod ist vielleicht desshalb upadbmäoiya „der mit eioem Hauch zu begleitende" genannt worden , wenn uhne Zweifel nach dem Prälicäkhya selbst; depo in sü. 25 wird

(19)

Bibliographische Anzeigen. 349 nicht auch dieser lerminDS technicus, wie der Name jihvämüliya als Rest einer älteren Bezeichnung der Lahialen ührig geblieben ist. Auf keinen Fall glaube ich war die so herbeigeführte Modification des Visarga so gross, dass wir berechtigt wären, sie durch j;, 95 zu bezeichnen.

Indem wir hiermit scbliessen, sprecben wir nur noch den Wunsch aus, dass diess so sehr zeitgeinässe Unternehmen einen raschen Fortgang haben

möge. _ _ Th. Benfey.

VidascnUa Apostolorum Syriace, Lips. 1854. VII u. 121 S. 4. Auf die¬

sem lateinischen Titel steht in französischer Sprache vermerkt: L'ouvrage n'a etc tire ([u'ä cent exemplaires.

Die vorsiehende Schrift hat der Herausgeber derselben , welcher sich nicht genannt, während seines Aufenthalls in Paris aus einer Handschrift abgeschriebcD , welche früher Renaudot besessen uud weicbe nach der Mei¬

nung dieses Gelehrten dem 10. Jahrhundert angehört. Sic besteht aus 581 Seiten, und entbält auf den ersten 178 Seiten die oben genannte, Didascalia Apostolorum oder, wie die syrische Ueberschrift vollständiger laulet, Di¬

dascalia, h. e. Doctrina catholica duodecim Apostolorum et sanctorum disci¬

pulorum Servatoris nostri, betitelte Schrift, welche der Herausgeber, wie er in der Vorrede versichert, mit möglicbster Sorgfalt und Genauigkeit ab¬

geschrieben und ganz so, wie sie der Codex darbietet, zum Druck befördert hat. In der Vorrede S. III IT. machl er auf einige in der Handschrift selbst vorkommende Aenderungen, sowie auf offenbare Schreibfehler, welche er verbessert, aufmerksam, bedauert, dass die von ihm vollständig aus dem Codex aufgenommenen Punkte von dem Setzer auf den ersten 30 Seiten nicht überall an den rechten Ort gesetzt worden seien, uud lässt dann S. VI f.

ein Verzeichniss von Druckfehlern folgen, welche ihm bei der Revision ent¬

gangen sind. Diese Methode ist allerdings für den Herausgeber einer noch ungedruckten Schrift die bequemste und leichteste , aber eine unkritische und darum nicht zu billigende. Sie gibt keinen Beleg, dass er des Steifes, den er bietet, überall Meister gewesen und lässt immer eine Hinterthür olfen.

Denn sage ich z. B., S. 4 Z. 15 ist ^A^'^ ^^'V falsch stalt ^^..]J

^ .«V , so kann mir geantwortet werden : die Handschrift bat so , und ich habe sie getreu wiedergeben wollen. S. 105 lesen wir Z. 1 ^'^JQ^^J ^0^£i£

0120, d. i. zu deutsch: Capitel 20 und 25, und in der Vorrede finden wir S. V angemerkt: „oiüO Codex", d. h. in dem Codex stehe wirklieb 0130 neben ^.i^'m^; geschrieben. Nun kann hier von Capitel 20 gar keine Rede sein, da das schon vorausgegangen, sondern cs ist ein Versehen des Absebreibers , der 010 ^ jifiiij hat schreiben wollen , und OliJO statt <nO gesetzt hat. Solche offenbare Fehler sollten aber nicht wiederholt, sondern verbessert und nur in einer Anmerk. erwähnt werden. Wäre es nicht ebenso tadelnswertb als lächerlich , hei der Veranstaltung einer zweiten Ausg.ibe

(20)

eines Werkes alle Drnckrebler, welche sich in der ersten vorfinden, ge- wissenhaft beizahehalten ?

Ueber den Inhalt dieser Schrift nnd den Wertb , in welchem sie bei den Syrern steht, hat der Heransgeber in der Vorrede kein Wort gesagt, son¬

dern diess zu ermitteln den Lesern allein überlassen. Es ist zwar nicht scbwer, in derselben sogleich eine Uebersetzong der dem Clemens von Rom zugeschrieheoen Coostilotiooes Apostolorum, welche auch BtSaoxalia. oder xa&oXtxii StSaoxaXia genannt werden, zu erkennen, aber eine Erklärung darüber uod eio oäherea Eingeben auf das Verhällniss dieser Uebersetzung za dem griechischeo Texte, wie er uns in verschiedenea Ausgabeo vorliegt, wäre hier passend und zweckmässig geweseo. Schoo die Aoführung dessen, was Abrabam Ecchellensis im Eutychius vindicatos 1 p. 156 über dieses Buch gesagt, wäre, wenn der Heransgeber es gekaoot hätte, nützlich nod für dasselbe eioe Empfebluog gewesen. Dieser bemerkt a. a. 0. „ Is Uber (Didascalia) io magna habetur veneratlone apud Orientales ct praeterlim in ecciesia Alexandrioa etc. , habelurqne io Constitutionihns S. Clementis."

Der griechische Text besteht bekanntlich aus 8 Büchern, von denen die zwei letzten später biozugekommen zu sein scbeinen. Die syrische Ueberselzung umfasst in 26 Capiteln nur die 6 erslen Bücher , und weicht bald mehr, bald weniger voo dem griechischeo Texte ab, den sie kürzer und io eioer zum Theil freien Uebertragung wiedergibt. Eioe Ueberselzung der syrischen Uebertragung hat der Herausgeber oicht beigefügt , wohl aber nach S. VII der Vorrede wiederholt deo Versucb gemacht, sie ins Griechi¬

sche zurück zu übersetzeo, wovon ibn Mangel an Zeit jedoch abgehalteo hat.

Eine treue, wörtliche lateinische Ueberselzung würde iodesseo schoo hinge¬

reicht baben , diejenigen , welche des Syrischen gar oicht oder nicht hioläog- licb kundig siod , und sich für die Constitutiones Apostolorum interessiren, mit dem Geiste dieser syrischen Uebertragung bekanot nod künftige Heraos¬

geber der ersteren aof selbige aofmerksam zu macben nnd zur Beoutzuog derselbeo zu veranlassen ; wie ich denn überhaupt cotschiedeo der Meiouog bin, dass keine orientalische Schrift, mit Ausnahme der für Studirende be¬

stimmten Lesebücher, ohoe eioe möglichst treue Uebersetznng verölfentlicht werden sollte. So, wie das Bocb hier vorliegt, sieht ihm keine grosse Ver- breilDOg bevor, uod es könnte sich leicbt verwirklichen, was der Heraus¬

geber am Schlosse seiner Vorrede äussert, dass es „per Eoropam vix homines quinque iDtelliguut , nemo accaratius lecturus est".

Es kaon hier, nicht der 'Ort sein, auf diese Uebersetzuog, weicbe in einfacher und , zumal weoo mao das griechische Origioal dabei zur Hand nimmt, leicbt veriländliebcr Sprache abgefasst ist , tiefer eiozugeheo ; doch will icb, um zugleich eine Probe derselben zu geben, einige Bemerkungen über daa ersle Capitel folgen lasseo. Dasselbe beginnt mit deo Worteo des griechischen Textes oach der Ausgabe io Cotelerii Patres Apostolici Vol. II p. 301: °'<ov fivztia TJ xa&oXix^ ixxl^ata , xc.l ä/tneläiv avrov ixlttcjos, oi ntnioxnixotis »it if)v anlavrj Ctoaeßetav avjoS, oi x. t. l, „Ecciesia Catholica plaatatio Dei est, et vioea eius electa; qui io certissimam Dei religioBcm credidere, qui" etc., weicbe die syrische Uebersetzaog so ge-

(21)

Bihliographische Anxeigen. 351

glaube indessea nicbt, dass der Syrer ixXexiol in seiner Handscbrill gelesen, sondern die ganze Stelle nur freier aufgefasst bat, weil ibm ^xilsxTÖc an die¬

sem Orte vielleicbt oicbt recht verstäodlich war, oder nicbt passeod zn sein

Uber das vor oiAji^^m in Klammern eiogefiigte o: „[o] mann prima, sed litera sequenti ita tectum nt scriba delere volnisse videator". Also ein vom Abschreiber selbst berichtigter Schreibfehler, wie man aucb ans dem Grie¬

chischen ersieht, der hier oicht hätte beibebalten werden sollen, zamal das [o] nnr störend ist. In untergesetzteo Noten köonen Scbreibversebeo nam¬

haft gemacht, aber in den Text sollten sie nicht gebracht werdeo. Eio aoderer, von dem Herausgeher oicht erkaooter, weoigsteos oicht angemerkter Schreibfehler fiodet sich aber io m^..-... vor statt j^-*-"' , da man oirht

sageo kano ou^iiAm , sondero ^a«au Oli^ , seio geliebter Soho,

wie Coloss. I, 13 zu leseo ist. — tüilV^) )(aa> S. 2 Z. 13 f. dürfte wohl ein Drockverseheo nnd nicht die Lesart der Hdschr. statt } < .» v> j ]|«>>m sein, wie das 4. B. Mos. immer genannt wird.

Der Herausgeher bat sich durch die Veröffentlichung dieser Scbrift das Verdienst erworben , unsere an gedruckten Werken oocb nicht sehr umfang¬

reiche syrische Litteratur mit eioem oeuen, der Beachtung sebr werthen und auch dem Sprachforscher oicbt uowicbtigen Zuwachse bereichert zn haben, welches Verdieost nm so höher anzuschlagen ist, als er daa ans Liebe zur Wissenschaft auf eigeoe Kosten gelhan hat.

Mit dieser Anzeige verbinde ich die eioer andern kleinen Schrift:

Pauli Antonii de Lagnrde de Geoponiron vereione Syriac» comnUHtatio.

Lips. MDCCCLV. 24 S. 4. ( Aus dem Herbsiprogramme der Laisen-

Der Verfasser dieser Abbandlnog eotdeekte in einer der in der neueren Zeit io das Britische .Museum gekommeoen Handschrifteo, welche jedoch oicht ganz vollständig, sondern am Anfange und Eode maogelhaft, daber obne Titel ond Nachschrift ist , nnd im 9. Jahrhundert geschriebeo sein soll , eine syrische L'ebersetzoog der nnter dem Namen Featnovtxa bekaooten , ans älteren griechischen Werken über den Landbau gemachten Sammlung , nnd theilt hier aus dieser syrischen , von ibm abgeschriebenen L'ebersetzung die Capitel und deren Ueberschriften , soweit solche in dem Codex enthalten sind.

slädtiscbeo Realschule zn Berlio besanders abgedruckl.)

(22)

Bibliographische 'Anzeigen.

mit, die griechischen Capitel dabei, wo es Ihunlich war, berücksichtigend.

Kr gedenkt dieseihe dnrch den Druck gemeinnützig zu machen, und sagt über dieses Vorhaben S. 5: ,, Nihil me non moturum esse polliceor, ut banc ver¬

sionem syriacam etiam lexicographis linguae syriacae propter vocabula quae continet rarissima unam omnium maxime necessariam integram ederc possim, addita oratione graeca ad illius fidem constituta ; quae me molicntem ad- iuvent quicunque studia haec syrograeca fruclu non esse caritura intelligunt.".

Es wäre das gewiss eine recht nützliche und dankenswerthe Gabe, voraus¬

gesetzt dass den syrischen Text entweder eine sorgfältig ausgearbeitete griechische Uebersetzung, wie sie von dem Hrn. de L. beabsichtigt wird, oder eine lateinische unler fortwährender Rücksichtnahme auf das griechische Ori¬

ginal hegleitet, und ich wünsche aufrichtig, dass ihm die zur Ausführung dieses Unternehmens niilhige Theilnahme und Unterstützung nicht fehlen möge.

In den Anmerkungen S. 20 S. macbt er auch auf einige andere syrische Uebersetzungen griechischer .Schriften aufmerksam , welche er in Handschrif¬

ten des Brit. Museums vorgefunden , erläutert beiläuDg eiuige syrische Wör¬

ter oder berichtigt falsche Lesarten, wie S. 21 Anmerk. 3 die bei Renan vorkommende • "' ^ st. laXJ.^ , S. 22 Anmerk. 3 mehrere Stellen in dem griech. Texte der Recognitionen , und zeigt dabei ebenso grosse Be¬

lesenheit als einen richtigen Blick. Zu bedauern ist jedoch, dass der Verf.

die syrischen Wörler, welche er anführt, nicht mit syrischen Buchstaben, die ja in Berlin vorbanden sind , gegeben bat , sondern mit lateinischen und bisweilen dazwiscben gesetzten griecbiscben, und zwar auf eine ihm cigen¬

thümliche, so wunderlich zusammengesetzte, künstliche und unverständliche Weise, dass man vermutben muss, er strebe absicbtlich darnach, etwas Ab¬

sonderliches für sicb zu haben. Wie einfach und Allen versländlich sind dagegen solche Wörter bei Amira u. A. ausgedrückt ! S. 23 Anmerk, 10 bemerkt

. f * r

er Uber \^0f3i* , d. i. Hyoscyamus: „De sak^rttno (das soll das ge¬

nannte syr. Wort ausdrücken) dubitaveris : voaxiafioe Geop. Syr. XIII,

42 f. — —: contra apud Arabas (Arabes) et fersas Ereytagius refert

sauinrnn vel sailcarnn (d. i. ^^^äi und ^^m.) cicutam dici Lexic.

Arab. II, 442 B , f. e. xtoveiov". In eioem armenischen Werke, das cr

namhaft macht, werde gesagt, dass „nunc ab Armenis hyoscyamum

'^iijxeran, cicutam Sitxiran appellari. Deeidant alii." Das will ich.

» » F ****

X^O-fZXM ist das Persisch - Arabische ^L^a*», ^J^md^ hyoscyamus (bei

o- O - -

Freyt. II, 334) =g>*J, Pers. tiSJU; j-jij^_>.~ und ^j'^XA-i aber bezeicb¬

nen im Persischen und Arab. (Freyt. II, 442) ctcula herba, welches bei

» . 1 ' '

den Syrern '001^ und |oi(TI^ genannt wird.

G. H. Bernstein..

(23)

Bibliographische Anzeigen. 353

Kostümliunde. nnndbuch der Geschichie 'der Tracht , des Baues und

Geräthcs von den frühsten Zeiten bis naf die Gegenwart von Her¬

mann Weiss. Mit zahlreichen Illustrationen nach Originalzeichnun¬

gen des Verfassers. Lief. 1. 2. Berlin 1856. 8.

Herr Prof. Weiss , der bekannte Verfasser einer „ Geschichte des Ko¬

stüms", deren erster Tbeil, die Völker Afrikas umfassend, im Jahre 1853 erschienen ist, hat sich der dankenswerthen, wenn auch äusserst mühsamen Aufgabe unterzogen, aus einem seit Jabren gesammelten reicben und zum Theil aus äusserst seltenen Werken geschöpften Materiale die Grundzüge einer neuen Wissenschaft durch Wort und Bild darzustellen, der Kultur¬

geschichte, mit besonderer Berücksichligung der Kunstgeschichte im wei¬

testen Sinne des Wortes. Fleiss, Mühe, Zeit- und Kostenaufwand ist nicht gespart worden, den viel umfassenden Gegenstand so zu zergliedern, ibn so klar zu macben, die einzelnen Erscheinungen so zu veranschaulichea , dass der Mann der Wissenschaft wie der Künstler von Fach gleicben Nutzen daraus zu ziehen vermag. Nacbdem die niedrigsten Stufen der menschlichen Kultur gleichsam als vorbereitende Einleitung näher besprochen und durch eine Menge belehrender Darstellungen veranschaulicht worden sind, gehl der Verfasser auf das äussere Bild der Kulturgeschichte der vornehmsten Völker des .Allerthums, zunächst wieder Afrikas ein. Die Aegypter umfassen das erste reich ausgestattete Kapitel. Die ägyptischen Denkmäler sind auf das ileissigste und fruchtbarste durcbgearheitel nnd benutzt worden , und in Hunderten höchst sauber und charakteristisch in Holz geschnittener Abbil¬

dungen inmilten des Textes wiedergegeben. Daran scbliessen sich in dein Folgenden die räthselhaften Aethiopier, worauf in der zweiten Lieferung die Kostümkuiide der Völker Asiens folgl, an der Spitze die Araber, die Völker des westlichen Asiens, die Assyrier und die Bahylonier, die der lelzleren wiederum mit genauer Berücksichtigung der an den l'fern des Eupbrat und Tigris neu enldeckten Denkmäler. Wir müssen cs dem Leser überlassen aus einem Einblick in die bisjetzt erschienenen ersten Lieferungen des Wer¬

kes , das rüstig fortschreiten wird, die Reichhaltigkeit des Materials selber kennen zu lernen , und das Verdienst zu würdigen , welches sich Herr Prof.

Weiss durch seine Publication in der gerechtesten Weise erworben hal.

Noch bemerken wir, dass trotz der reichen Ausstattung die Buchhandlung den Preis der einzelnen Lieferungen so mässig gestellt hal (24 Sgr.) , dass die Anschalfung des Buches in dieser Beziehung ungemein erleichtert wor¬

den isl. Brugsch.

Herodotos erklärt von Heinrich Stein. Erster Band. Buch I und II.

Mit zwei Karten von Kieperl und mebreren Holzschnitten." Berlin 1856. 8.

Eine neue nicht unwichtige Bereicherung des bisher auf dem Felde der klassischen Philologie Geleisteten, die auch dem Orieotalislen um so weniger fern liegen darf, als der scharfsinnige Herausgeber zur sachlichen Erklärung Herodot's anf die neusten Ergebnisse der orientalischen Studien besondere

Rücksicht genommen hat. Herodol ist bekannilich eine Hauptquelle zur

Bd. XL 23

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