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Archiv "Grußworte an die Vertreterversammlung der KBV" (01.06.1978)

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Die Information:

Bericht und Meinung

Grußworte an die

Vertreterversammlung der KBV

Krankenkassen und Ärzten, die Positives gedeihen läßt, ständig hinzuwirken, den hohen Standard in der ambulanten ärztlichen Ver- sorgung zu erhalten und dabei so- wohl die Notwendigkeit einer ge- samtwirtschaftlich vertretbaren Kostenentwicklung als auch das Recht und die Verpflichtung zur Wahrung der ökonomischen Inter- essen der Kassenärzte nicht aus den Augen zu verlieren.

• Da sich heute in unserer Gesell- schaft fast nur noch große und festgefügte Blöcke gegenüberste- hen, bedarf es bei der Verwirkli- chung jedweder gesellschafts-, gesundheits- und sozialpoliti- schen Vorstellungen mehr denn je der Geschlossenheit in der Ärzte- schaft, ja darüber hinaus unter al- len Angehörigen der freien Heilbe- rufe.

• Jeder einzelne Arzt sollte er- kennen, daß sich unbestreitbar vorhandene und für die Zukunft abzeichnende kollektivistische Tendenzen und Trends weder von den wenigen berufspolitisch aktiv wirkenden Kolleginnen und Kolle- gen erfolgreich bekämpfen noch mit dem Schließen der Praxistür etwa aussperren lassen.

• Eine intensive Gegenwirkung gegen Nivellierung und Verein- heitlichung, gegen die Verbrei- tung unwahrer und tendenziöser Darstellungen über die Tätigkeit des einzelnen Arztes sowie die Handlungsmotive der kassenärzt- lichen Selbstverwaltung sollte — mag es uns finanziell kosten, was es wolle — sichergestellt und be- schleunigt realisiert werden. Sonst kommen wir keinen Schritt weiter.

• Soziale Verantwortung in der einzelnen Praxis als persönliche Aufgabe zu erkennen und zu erfül- len genügt heute nicht mehr. In unserer pluralistischen Gruppen- gesellschaft muß die soziale Ver- antwortung verstärkt auch kollek- tiv übernommen und als politische Rolle beherrscht werden! Dieser neuen Dimension sollten wir uns in Zukunft ständig bewußt sein.

Zur Einleitung der Vertreterver- sammlung in Mannheim hatte Dr.

Muschallik Grußtelegramme und ein Fernschreiben von Repräsen- tanten der im Bundestag vertrete- nen Parteien verlesen. Sie sind nachstehend im Wortlaut wieder- gegeben.

Hermann Rappe (SPD)

Der Vorsitzende des Bundestags- ausschusses für Arbeit und Sozial- ordnung, Hermann Rappe (SPD):

„Vertreterversammlung der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung, zu Händen Herrn Dr. Muschallik.

Ich wünsche Ihrer Tagung Erfolg und guten Verlauf. Nehme am DGB-Kongreß Hamburg teil. Be- danke mich bei dieser Gelegenheit für sachliche und gute Zusam- menarbeit. Besonders beachtens- wert ist das verantwortungsvolle Verhalten Ihres Verbandes in der Konzertierten Aktion und den da- mit verbundenen Verhandlungen.

Ihr Hermann Rappe MdB Vorsitzender

Ausschuß für

Arbeit und Sozialordnung"

Heinz Franke (CDU)

Der Vorsitzende des Arbeitskrei- ses Sozial- und Gesellschaftspoli- tik der CDU/CSU-Bundestagsfrak- tion, Heinz Franke (CDU):

„An den Vorsitzenden der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung, Herrn Dr. Hans Wolf Muschallik.

Lieber Dr. Muschallik,

aus Anlaß Ihrer Vertreterversamm- lung übermittele ich Ihnen und al- len Delegierten meine besten Wünsche.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich nicht versäumen, Ihnen für Ihre Bemühungen bei der Durchfüh- rung von notwendigen Maßnah- men zur Dämpfung der Kosten im Gesundheitswesen zu danken. Un- verkennbar ist, daß insbesondere durch die Anstrengungen der ärzt- lichen Selbstverwaltung schon vor der Verabschiedung des soge- nannten Krankenversicherungs- Kostendämpfungsgesetzes das Ausmaß der Kostendämpfung spürbar zurückgegangen ist. Es gilt daher, auch für die Zukunft eine funktionsfähige ärztliche Selbstverwaltung zu erhalten.

Ich wünsche Ihrer Veranstaltung einen erfolgreichen Verlauf.

Ihr Heinz Franke MdB

Vorsitzender des Arbeitskreises Sozial- und Gesellschaftspolitik der CDU/CSU-Bundestagsfrak- tion"

Hansheinrich Schmidt (FDP)

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Hansheinrich Schmidt (Kempten):

„Dr. Hans Wolf Muschallik, Vorsit- zender, Kassenärztliche Bundes- vereinigung.

Aus Anlaß der Vertreterversamm- lung der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung ist es mir ein Be- dürfnis, Ihnen und der KBV einmal persönlich, aber auch namens der FDP-Bundestagsfraktion herzliche Grüße zu übermitteln, verbunden mit Dank und Anerkennung für Ih- re seit Jahren bewiesene sachliche und verantwortungsbewußte Ar- beit. Mit den im Vorfeld der Kon- zertierten Aktion abgeschlossenen Vereinbarungen mit den Kranken- kassenverbänden haben Sie be- wiesen, daß die durch die KBV ver-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 22 vom 1. Juni 1978 1297

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Die Information:

Bericht und Meinung

Grußworte an die KBV-Vertreterversammlung

tretene Ärzteschaft der notwendi- gen Kostendämpfung im Gesund- heitswesen voll Rechnung trägt.

Ihrer Vertreterversammlung wün- sche ich einen guten Verlauf.

Mit besten Grüßen Ihr

Hansheinrich Schmidt (Kempten) MdB"

Minister Ehrenberg

Das nachstehende Fernschreiben des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung, Dr. Herbert Ehren- berg, ging während Dr. Muschalliks Bericht zur Lage ein und wurde unmittelbar anschließend vom Zweiten Vorsitzenden der KBV, Sa- nitätsrat Dr. Josef Schmitz- Formes, verlesen:

„Sehr geehrter Herr Vorsitzender Dr. Muschallik, sehr geehrte Da- men und Herren,

der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereini- gung übermittele ich meine Grüße und Wünsche für einen guten Ver- lauf. Diese Beratungen finden in einer Zeit statt, in der wegen wirt- schaftlicher Schwierigkeiten alle verantwortlichen Kräfte sich be- mühen müssen, die Vollbeschäfti- gung wieder schrittweise zu errei-

chen. Durch die Bereitschaft der Kassenärzte, im Gesundheitswe- sen Mitverantwortung für eine Dämpfung der.Kosten zu überneh- men, haben Sie einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der ge- samtwirtschaftlichen Situation ge- leistet. Für diesen Beitrag zur Sta- bilisierung der sozialen Verhältnis- se habe ich Ihnen zu danken. Die Kassenärzte haben damit zugleich einen entscheidenden Beitrag zur Funktionsfähigkeit des bestehen- den Gesundheitswesens geleistet.

Die Bundesregierung erwartet, daß auch die übrigen Beteiligten im Gesundheitswesen die gleiche Verantwortungsbereitschaft zei- gen, wie dies die Vertreter der Kas- senärzte zuletzt in der Konzertier- ten Aktion im Gesundheitswesen unter Beweis gestellt haben. Denn es muß im Interesse aller Beteilig- ten darauf geachtet werden, daß sich alle Gesundheitsbereiche ein- schließlich des Krankenhausbe- reichs gleichgewichtig entwickeln.

Mit Anerkennung stelle ich fest, daß es der Selbstverwaltung trotz eines erheblichen Zeitdrucks ge- lungen ist, die erforderlich gewor- denen neuen Regelungen in die kassenärztliche Versorgung ein- zubeziehen. Dabei hat die Selbst- verwaltung in einer schwierigen Lage ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt.

Es kann heute bereits gesagt wer- den, daß eine Gefährdung des Ge- sundheitswesens durch die ex- pansive Kostenentwicklung abge- wandt worden ist. Dieser Erfolg soll jedoch nicht Anlaß sein, auf- kommende Probleme in der kas- senärztlichen Versorgung zu ver- nachlässigen. Mir ist bekannt, daß Sie sich ernste Sorgen über die Folgen einer steigenden Zahl von in der Ausbildung stehenden Me- dizinstudenten machen. Dieses Problem wird auf Anregung Ihres Vorsitzenden auf der nächsten Sit- zung der Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen erörtert. Die Bundesregierung hat nicht die Ab- sicht, die Ärzte bei der Lösung die- ser für sie wichtigen Frage allein zu lassen. Allerdings werden ein- fache und schnelle Ergebnisse nicht zu erzielen sein. Angesichts der Aufgabe, die Voraussetzungen für ein leistungsfähiges und finan- zierbares Gesundheitswesen wei- ter zu verbessern, liegt es im ge- meinsamen Interesse, trotz beste- hender Meinungsunterschiede, ei- ne vernünftige Zusammenarbeit zu ermöglichen. Ich hoffe daher, daß Ihre Beratungen zu einem ge- sundheitspolitisch wichtigen Er- gebnis führen.

Der Bundesminister

für Arbeit und Sozialordnung, Dr. Ehrenberg"

PTT- L

1298 Heft 22 vom 1. Juni 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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