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DEUTSCHE S
Ä RZTE BLATT
Ärztliche Mitteilungen
Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung
Vertreterversammlung der KBV:
Standortbestimmung
Eine in ihrer endgültigen Auswirkung auch heute noch nicht abseh- bare Veränderung hat die kassenärztliche Versorgung der Bevölke- rung in jüngster Zeit durch die sozialpolitische Gesetzgebung des Bundes erfahren. Der genossenschaftliche Zusammenschluß der Kassenärzte muß die ihm daraus erwachsenden schwierigen Aufga- ben entschlossen anpacken, dabei das Bewährte zu bewahren trach- ten, aber aufgeschlossen dann für Neuerungen sein, wenn sie Ver- besserungen darstellen. Mit diesem Aufruf an die deutschen Kassen- ärzte begann der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung, Dr. Hans Wolf Muschallik, seinen „Bericht zur Lage"
vor der KBV-Vertreterversammlung am 22. Mai zum Auftakt der Mannheimer Ärztetagswoche. Im Stamitzsaal des „Rosengarten"
hatten sich die Delegierten und eine sehr große Zahl von Gästen und Beobachtern versammelt, um Dr. Muschalliks Darstellung und Ana- lyse der gesundheits- und sozialpolitischen Situation zu hören (die- ser Bericht ist auf den folgenden Seiten im Wortlaut wiedergege- ben).
Durchgehendes Thema der Ausführungen des Vorsitzenden ebenso wie der mit ernster Sachlichkeit geführten anschließenden Diskus- sion, in die sich wiederholt auch KBV-Hauptgeschäftsführer Dr.
med. Eckart Fiedler einschaltete, waren die Gründe für die — in Übereinstimmung mit den Kassenärztlichen Vereinigungen der Län- der — getroffene Entscheidung der KBV, vor den und für die Empfeh- lungen der „Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen" eine ein- vernehmliche Vereinbarung mit den Bundesverbänden der gesetzli- chen Krankenkassen zu erarbeiten und nicht den Weg der Konfron- tation zu gehen.
Die Gedankengänge, die zu dieser grundsätzlichen Entscheidung führen mußten, resultierten kurzfristig aus dem „Kostendämpfungs- gesetz" und aus der Vertragssituation; zum weiteren Hintergrund gehören insbesondere die gesundheits- und sozialpolitischen Da- ten, die Dr. Muschallik ausführlich darlegte, ebenso wie eine Stand- ortbestimmung des Arztes in politischer und medizinischer Sicht.
• Die. Ärzteschaft, so schloß der
KBV-Vorsitzende, bedarf mehr UM\ emh\msee eMenzen zur
%Wie-Cung und ihre
soi\a\% Verantwortung für unserep\wal\sische Gesellschaft
voll wahrnehmen kann.Heft 22 vom 1. Juni 1978 1283