Für Patienten mit gastroduo- denaler Ulkuskrankheit und Gastritis wird zur Eradi- kation des Magenbakteriums Helicobacter pylori (H. p.) die
„französische“ Tripletherapie von den Fachgesellschaften als adäquat angesehen. Die Erstlinientherapie besteht aus einem Protonenpumpenhem- mer in Standarddosis, Amo- xicillin (1 g) und Clarithromy- cin (500 mg), jeweils zweimal täglich verabreicht.
Eine Studie auf der Basis von Patientenkarten hat je- doch ergeben, dass nur ein Bruchteil aller Erkrankten ei- ne Eradikationstherapie er- hält: 6,7 Prozent der Gastritis- Patienten, 8,9 Prozent der Pa- tienten mit Ulcus ventriculi und 14,8 Prozent mit Ulcus duodeni.
Es besteht somit nicht nur ein hoher therapeutischer Nachholbedarf, sondern auch ein großes Einsparpotenzial von rund 550 Millionen DM an direkten und zwölf Mil- liarden DM an indirekten Kosten jedes Jahr, wenn man davon ausgeht, dass etwa vier Millionen Patienten in Deutschland jährlich von ei- ner Eradikationstherapie pro- fitieren könnten, so Prof. Pe- ter Oberender (Bayreuth) bei einer Pressekonferenz der Firmen Abbott GmbH und Byk Gulden in München.
Eradikationstherapie wird empfohlen
Nach den Ergebnissen der Maastrichter Konsensuskon- ferenz sind Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, das MALT- Lymphom des Magens und Gastritis mit ernsten Kompli- kationen unbestritten Indika- tionen für eine Eradikation von H. p. Immer mehr setzt sich auch die Erkenntnis durch, dass Patienten mit funk- tioneller Dyspepsie ebenso
von einer Eradikation profitie- ren wie Patienten unter Lang- zeittherapie mit Protonenpum- penhemmern wegen gastro- ösophagealer Refluxkrankheit und Patienten, die nichtste- roidale Antiphlogistika oder Aspirin über längere Zeit ein- nehmen müssen.
Prof. Peter Malfertheiner (Magdeburg) empfiehlt das Konzept der „Test- und Be- handlungsstrategie“ ohne vor- herige Endoskopie, voraus- gesetzt, der Patient ist jünger als 45 Jahre und weist kei- ne Alarmsymptome wie Ge- wichtsabnahme, Anämie und/
oder starke Schmerzen auf.
Auch familiäre Risikofakto- ren und die fehlende Einnah- me von gastroläsiven Medika- menten müssen berücksichtigt werden.
Leicht verständliche Patienteninformation Grund für eine häufig in- adäquate Behandlung von Pa- tienten mit peptischen Ma- gen-Darm-Ulzera oder schwe- rer Gastritis ist die schlechte Patienten-Compliance infol- ge der zweimal täglichen Ein- nahme von jeweils drei Medi- kamenten aus drei verschie- denen Packungen. Hier kann eine Kombinationspackung mit Standardtherapeutika ab- helfen.
Es scheint den Ärzten bis- her nicht gelungen zu sein, den Patienten zu verdeutli- chen, wie notwendig die Ein- nahme aller Tabletten in der richtigen Reihenfolge sei, so Dr. Michael Elberfeld (Le- verkusen). Bei nur zehn Pro- zent vergessener oder ab- sichtlich nicht eingenomme- ner Medikamente verringert sich der Therapieerfolg dra- stisch und kann zur Resistenz- entwicklung bei H. p. führen.
Mit der Kombinationspak- kung ZacPac®wird erwartet,
die Compliance deutlich för- dern und eine erfolgreichere H.-p.-Eradikation häufiger er- reichen zu können. ZacPac ist relativ einfach zu handha- ben. Die Packung enthält die Medikamente des PAC-Sche- mas für die Sieben-Tage-The- rapie in der täglichen Do- sierung: 40 mg Pantoprazol, 1 000 mg Amoxicillin, 500 mg
Clarithromycin. Die Medika- mente sind in sieben zweige- teilten Tabletten-Tagesblistern verpackt, sodass für die mor- gendliche und abendliche Ein- nahme jeweils drei Tabletten entnommen werden können.
Eine ausführliche und leicht verständliche Patienteninfor- mation ist der Kombipackung beigefügt. Siegfried Hoc V A R I A
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Helicobacter-pylori-Eradikation
Kombipackung soll
Compliance verbessern
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