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Archiv "Helicobacter-pylori-Eradikation durch Stuhltest beurteilbar" (05.04.2002)

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M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 99½½Heft 14½½5. April 2002 AA933

Fällen war eine Neurofibromatose (NF- 1) bekannt. Als initiale bildgebende Dia- gnostik erwies sich die Magnet- resonanztomographie als aussagekräftig- stes Verfahren bezüglich der Ausdeh- nung und Abgrenzung des Tumors. Zur Beurteilung der besonders im Kopf und Halsbereich auftretenden Knochenarro- sion wurde die Computertomographie herangezogen. Die Operation erfolgte unter Einsatz der Mikrochirurgie und unter Entnahme von Biopsien aus dem Resektionsrand, der im Bereich der Ex- tremitäten mit mindestens 5 cm ange- setzt wurde. Nach der operativen Thera- pie wurde die Mehrzahl der Patienten in der Klinik für Strahlentherapie des Uni- versitätsklinikum Kiel bestrahlt; dabei erhielten drei Patienten eine Brachythe- rapie, zwei eine alleinige externe Be- strahlung und zwei weitere eine Kombi- nationsbehandlung aus Brachytherapie und externer Radiatio.

Aufgrund der zumeist ungünstigen Tumorlokalisation im Kopf- und Halsbe- reich war eine histologisch gesicherte To- talresektion in nur drei Fällen möglich.

Eine 42-jährige Frau kam bei bekannter NF-1 und nach Operation eines benig- nen Neurofibroms der linken Halsseite mit einer erneuten linksseitigen Schwel- lung, begleitet von Schmerzen und einer Schluckstörung zur Aufnahme. Bei großflächiger Infiltration der A. carotis konnte lediglich die Subtotalresektion erfolgen. Im weiteren Verlauf kam es zu monströsem Tumorwachstum, das eine erneute Operation notwendig machte.

Bei stetigem Verfall der Patientin kam es vor ihrem Tod noch zu einem grotesk an- mutenden Tumorwachstum und Ent- wicklung einer oberen Einflussstauung.

Bei einer 33-jährigen Patientin wurde im Rahmen einer Tonsillektomie ein Tumor der linken Halsseite unklarer Dignität diagnostiziert. Unter der in ei- ner auswärtigen Klinik eingeleiteten Chemotherapie mit Vespesid, Vincri- stin, Adriamycin, Ifosfamid und Ac- tinomycin in zwei Zyklen kam es zu ei- ner raschen Tumorprogredienz. Nach Überweisung erfolgte bei Tumorinfil- tration der A. carotis die Subtotalresek- tion gefolgt von Brachytherapie und ex- terner Radiatio in der Klinik für Strah- lentherapie des Universitätsklinikums Kiel. Der Operation ging eine Emboli- sation der zuführenden Gefäße zur bes-

seren Operabilität voraus. Die Patientin blieb für drei Jahre rezidivfrei.

Patienten mit Tumorbefall der Extre- mitäten verweigern häufig die Amputati- on. Hier steht die Radikalität der Opera- tion gegen die Lebensqualität bei insge- samt schlechter Prognose. Ein 68-jähri- ger Patient wurde bereits acht mal inner- halb von sechs Jahren an Lokalrezidiven eines MPNST des linken Oberschenkels operiert; bei gutem Allgemeinzustand besteht bis jetzt kein Hinweis auf eine Metastasierung.

In anderen Fällen kann die Metasta- sierung innerhalb kurzer Zeit progre- dient verlaufen. Bei einem 27-jährigen Patienten mit bekannter NF-1 führte ei- ne massive pulmonale Filialisierung be- reits neun Monate nach Diagnose und Operation eines MPNST des N. media- nus rechts zu erheblicher Dyspnoe und wenige Wochen später zum Tode. Ein ähnlicher Fall von massiver Metastasie- rung findet sich auch in der Literatur (10).

Während des postoperativen Follow- up traten bei insgesamt drei Patienten Metastasen in Lunge, Leber und subku- tanem Fettgewebe auf. Insgesamt star- ben fünf von acht Patienten während der Nachbeobachtungszeit mit einem Über- lebenszeitraum von sechs bis 21 Monaten (Mittel: 11,6 Monate).

Schlussfolgerung

Das seltene Krankheitsbild eines MPNST sollte insbesondere bei Patien- ten mit kutanen und subkutanen Tumo- ren und bekannter Neurofibromatose differenzialdiagnostisch erwogen wer- den. Ferner können eine vorausgegan- gene Bestrahlung sowie ein die Schwel- lung begleitender neurologischer Funk- tionsausfall den Verdacht auf einen MPNST lenken. Die Standardtherapie besteht in der operativen Entfernung mit einem Sicherheitsabstand von min- destens 5 cm in Kombination mit adju- vanter Strahlentherapie (Brachythera- pie, externe Bestrahlung, Elektronen- bestrahlung). Eine suffiziente Chemo- therapie ist nicht verfügbar (9, 13, 15).

Manuskript eingereicht: 30. 5. 2001, revidierte Fassung an- genommen: 8. 10. 2001

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2002; 99: A 928–933 [Heft 14]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Andreas M. Stark

Klinik für Neurochirurgie im Universitätsklinikum Kiel Weimarer Straße 8

24106 Kiel

E-Mail: starka@nch.uni-kiel.de

Der Stuhl-Antigentest auf Helicobacter (HpSA) stellt eine brauchbare Alternati- ve zum 13C-Harnstoff-Atemtest (13C- UBT) dar und ist wesentlich preisgünsti- ger. Es wird über eine vergleichende Stu- die von 13C-UBT und einem Enzymim- munoassay (EIA) bei 113 Patienten 4 bis 6 Wochen nach einer Eradikationsthera- pie berichtet. Diese Therapie war bei 83 von 113 Patienten (73 Prozent) erfolg- reich. Es wurde ein Cut-off-Wert von 0,11 optische Dichte gewählt (der Her- steller empfiehlt 0,14). Die Sensitivität lag bei 93,3 Prozent und die Spezifität bei 93,9 Prozent Die Autoren kommen zu

dem Schluss, dass zur Überprüfung des Therapieerfolgs einer Helicobacter-pylo- ri-Eradikationsbehandlung der Stuhltest auf H.-p.-Antigen in etwa die gleichen Ergebnisse liefert wie der wesentlich teu- rere 13C-Harnstoff-Atemtest. w Leodolter A, Agha-Amiri K, Peitz U, Gerads C, Ebert MP, Malfertheiner P: Validity of a Helicobacter pylori stool an- tigen assay for the assessment of H. pylori status follow- ing eradication therapy. Europ J Gastroenterol, Hepatol 2001; 13: 673–676.

Prof. Dr. Peter Malfertheiner, Klinik für Gastroenterolo- gie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke- Universität, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg.

Helicobacter-pylori-Eradikation durch Stuhltest beurteilbar

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