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Academic year: 2022

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(1)

JAHRESBERICHT

der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft

1989

Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft

Institut fed~ral de recherches sur la f orfü, la neige et le paysage

lstituto federale di ricerca per la foresta, la neve e il paesaggio

Swiss Federal Institute for Forest, Snowand

Landscape Research

(2)

Verantwortlich fOr die Herausgabe

Professor Rodolphe Schlaepfer, Direktor WSL

Bis zum 1. Juni 1989 war der Name der Forschungsanstalt:

Eidgenössische Anstalt fOr das forstliche Versuchswesen EAFV Konzept/Redaktion

Presse und Information WSL Charles von BOren

Koordination Dofores Mauss Layout

Publikationen WSL Rene ROegg Doris Pichler Textbearbeitung Margrit Heeb Anrli Heusser Hedi Fischer Zitierung

Jahresber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch.

Zu beziehen bei Bibliothek WSL ZOrcherstrasse 111 CH-8903 Birmensdorf

Umschlagbild

Das neuangeschaffte Raster-Elektronen-Mikroskop (REM) hat sich bereits im ersten Betriebsjahr als wertvolles Arbeitsgerät für die Forschungsgruppen der WSL erwiesen. Mit dem REM können Ver- grösserungen bis 30 OOOx und mehr erreicht werden. Diese Bilder wirken eindrücklich plastisch und lassen selbst kleinste Details er- kennen.

Das Bild zeigt junge Fruchtkörper des Echten Mehltaupilzes (Phyllactinia guttata) auf einem Haselnussblatt (Vergrösserung 400x).

Bild: Tieftemperatur-Rasterelektronenmikroskopie, REM-Labor, Ch. Scheidegger

(3)

Direktor

Prof. R. Schlaepfer Vizedirektor Dr. G. Eichenberger

1

1 1 1 1

Ferstwlalacllaftaa Dlcalogla Landscllaft Schnee und Lawinen

vakant vakant vakant Prof. Dr. C. Jaccard,

Direktor SLF

Landesforstinventar Standort Landschaft Wetter, Lawinen,

Schneedecke,

Dr. P. Brasse! Dr. P. Blaser PD Dr. 0. Wildi Lawinenwarnung

Forsteinrichtung und Wald und Klima Dr. P. Föhn

Waldentwicklung Schneemechanik,

Dr. W. Keller Dr. H. Turner Lawinenmechanik,

Forstschutz Lawinenverbau

Forsttechnik Dr. B.Salm

und Verbauwesen und Immissionen

Prof. Dr. h.c. V. Kuonen Dr. J. Bucher Schneedecke

Waldbau forstliche Hydrologie und Vegetation/Wald

Dr. M. Meyer

Dr. H. Kasper Dr. H. Keller Physik von Schnee

und Eis Dr. W. Good Administration H.R. Reichmuth

Wissenschaftlicher Berater Dr. F.H. Schwarzenbach Wissenschaftlicher Mitarbeiter F. Haemmerli

Presse und Information Ch. von Büren

l

1

Wlssenscllaftllcba Dlaata Zentrale Dlansta Dr. G. Eichenberger Dr. B. Jans Wissenschaftliche Dienste Informatik

und Biometrie Dr. G. Eichenbergar a.i. E. Vogel a.i.

Sanasilva- Publikationen

Programmleitung

Dr. P. Greminger Ch. von Büren a.i.

Personal Technische Dienste

A. Wihler S. Wizemann

Finanzen vakant

Koordinationsstelle für Moorschutz A. Grünig und Dr. L Vetterli

Beratungsstelle forstliches Vermehrungsgut E. Fürst

Forstlicher Pflanzenschutz an der Grenze B. Stadler

(4)

Avant-propos

1989 est une annee historique pour notre institut. En effet, /'Institut federal de recherches forestieres (IFRF) est devenu, le 1er juillet 1989, /'Institut federal de recherches sur la foret, la neige et le paysage (FNP). Ce chan- gement de nom est le resultat d'une evaluation et de decisions qui ont considerablement elargi le domaine d'activite de notre institut.

Le 17 mai 1989, le Conseil federal a arrete la nouvelle ordonnance du FNP qui est entree en vigueur le 1 er juillet 1989. Elle stipule que l'institut est un centre national de recherches en sciences forestieres,

a

vocation multidisciplinaire, ainsi qu'en matiere de paysage, de neige et d'avalan- ches au sens /arge du terme. La nouvelle ordonnance donne egalement

a

notre institut une nouvelle structure. Dorenavant, le FNP se compose des secteurs suivants: sciences forestieres, ecologie, recherche sur le paysa- ge, etude de la neige et des avalanches, services scientifiques et services centraux. Le secteur de recherche "etude de la neige et des avalanches"

est /'Institut federal pour l'etude de la neige et des avalanches (ENA)

a

Weissfluhjoch-Davos.

L 'annee 1989 est aussi marquee par un rapprochement entre /es ecoles polytechniques federales et notre institut. Un professeur de l'EPFZ a repris la direction de la section technique forestiere et travaux de protec- tion du FNP. En ce qui concerne /es rapports avec la pratique, il taut signa- ler la seance extraordinaire de la Conference des inspecteurs forestiers cantonaux du 27 octobre 1989

a

Zurich, qui a eu lieu en Ja presence de M.

le Prof. H. Ursprung, president du Conseil des EPF, de M. le Prof. R.

Hütter, vice-president EPFZ, des professeurs forestiers de l'EPFZ et de la direction du FNP.

Les travaux preparatoires en vue d'implanter /'Antenne romande du FNP

a

l'Ecole polytechnique de Lausanne se sont acheves avec succes.

1/s permettront l'ouverture de cette antenne en 1990. Les etudes concer- nant Je renforcement de notre activite au Sud des Alpes ont ete poursui- vies. Ceci en etroite collaboration avec /es services forestiers concernes.

L 'annee ecoulee aura ete egalement importante pour amorcer des refle- xions en vue de fixer au FNP des priorites de recherche adaptees aux problemes qui se posent et se poseront dans nos domaines.

Je tiens

a

remercier ici toutes /es collaboratrices et tous /es collabora- teurs du FNP de /eur engagement, et Je president du Conseil des ecoles, son etat-major, ainsi que /es membres de Ja Commission de surveillance, de leur soutien efficace et constructif.

Birmensdorf, fevrier 1990 Prot Rodolphe Schlaepfer Directeur

(5)

Vorwort

1989 ist ein historisches Jahr für unser Institut: Die «Eidgenössische An- stalt für das forstliche Versuchswesen» (EAFV) wurde am 1. Juli 1989 in

«Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft»

(WSL) umbenannt. Dieser Namenswechsel ist das Ergebnis von Überle- gungen und Beschlüssen, welche den Tätigkeitsbereich unserer For- schungsanstalt erheblich ausgeweitet haben.

Am 17. Mai 1989 hat der Bundesrat die neue Verordnung der WSL erlassen, welche am 1. Juli 1989 in Kraft getreten ist. Sie hält fest, dass die WSL eine nationale, multidisziplinäre Forschungsstätte für Forstwissen- schaften, Landschafts-, Schnee- und Lawinenforschung im weitesten Sinne ist. Die neue Verordnung gibt zudem unserer Forschungsanstalt eine neue Struktur. Künftig besteht die WSL aus folgenden Bereichen: Forstwissen- schaften, Ökologie, Landschaftsforschung, Schnee- und Lawinenforschung sowie die Fachbereiche der wissenschaftlichen und der zentralen Dienste.

Der Forschungsbereich «Schnee- und Lawinen» besteht dabei aus dem Eidgenössischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Weissfluhjoch-Davos.

Das Jahr 1989 ist ausserdem auch durch eine Annäherung der Techni- schen Hochschule und unserer Forschungsanstalt gezeichnet. Ein Profes- sor der ETH Zürich hat die Leitung der Sektion Forsttechnik und Verbauwe- sen bei der WSL übernommen. Was die Beziehungen mit der Praxis be- trifft, kann die ausserordentliche Sitzung der Kantonsoberförster vom 27. Oktober 1989 in Zürich erwähnt werden. Diese hat im Beisein von Pro- fessor Heinrich Ursprung, Präsident des Schulrates, und von Professor Ralf Hütter, Vizepräsident der ETH Zürich sowie von Forstprofessoren der ETH Zürich und der Direktion der WSL stattgefunden.

Die Vorarbeiten zur Gründung einer Zweigstelle der WSL in der West- schweiz konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Der Sitz dieser Zweig- stelle, welche noch 1990 ihre Arbeit aufnehmen kann, wird bei der ETH Lausanne sein. Die Überlegungen für verstärkte Aktivitäten auf der Alpen- südseite wurden weitergeführt, dies in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Forstdiensten. Weiter wurden im Berichtsjahr Überlegungen dazu angestellt, wie die Prioritäten zu den Forschungsarbeiten der WSL im Blick auf die jetzt und künftig anstehenden Probleme zu setzen sind.

Es liegt mir daran, bei dieser Gelegenheit, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Ihr Engagement zu danken; ein Dank, der auch an den Präsidenten des Schulrates, seinen Stab und die Mitglieder der Aufsichts- kommission für ihre stets wertvolle Unterstützung geht.

Birmensdorf, im Februar 1990 Prot Rodolphe Schlaepfer Direktor

(6)

Inhalt

Avant-propos Vorwort Direction Direktion

Aufsichtskommission

Stabsstelle wissenschaftliche Berater

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, Presse und Information Forschungsbereich Forstwissenschaften

Sektion: Landesforstinventar

Forsteinrichtung und Waldentwicklung Forsttechnik und Verbauwesen Waldbau

Forschungsbereich Ökologie Sektionen: Standort

Wald und Klima

Forstschutz und Immissionen Forstliche Hydrologie

Forschungsbereich Landschaft

Forschungsbereich Schnee und Lawinen Sektionen: Wetter, Lawinen, Schneedecke

Schneemechanik, Lawinenmechanik, Lawinenverbau Schneedecke und Vegetation/Wald

Physik von Schnee und Eis Technische Dienste, Elektronik und Informatik Lawinendienst

Fachbereich Wissenschaftliche Dienste Wissenschaftliche Dienste

Sanasilva-Programmleitu ng Bauten und Unterhalt Personal

4 5

8 9 9 9 10 11 12 13 15 16 19 20 22 25 28

31 33 34 34

35 36 37 37 38 39 40 42 42

(7)

Fachbereich Zentrale Dienste Informatik und Biometrie Publikationen

Technische Dienste Bibliothek

Dokumentation

Dienstleistungen in Lehre und Praxis Beratungen

Lehrtätigkeit

Betreuung von Dissertationen und Diplomarbeiten Kurse

Vernehmlassungen und Stellungnahmen Demonstrationen/Führungen

Vorträge und Interviews Mitarbeit in Fachkommissionen Kommissionen der WSL WSL-interne Kommissionen Beziehungen mit dem Ausland Auslandaufenthalte

Besucher aus dem Ausland Personal

Mutationen

Gastwissenschafter, Praktikanten Personalbestand

Staatsrechnung 1989 Liste der Publikationen WSL

SLF

44 45 45

46 47 47 48 48 50 51 54

56

58

62 70 74 75 76 76 80 82 82 84

84 85 87

89 98

(8)

Direction

Au cours de 1989, !'Institut federal de recherches fore- stieres (IFRF) a change de nom. II s'appelle maintenant Institut federal de recherches sur la forAt, la neige et le paysage. Le rattachement de !'Institut federal pour l'etu- de de la neige et des avalanches (ENA) au FNP s'est effectue sans difficulte.

L'execution de la nouvelle ordonnance du 17 mai 1989 a fortement marque les activites du FNP. C'est ainsi que le concept de recherche doit Atre reetudie. Une importance particuliere sera donnee

a

ce domaine dont les activites seront concentrees sur des points impor- tants bien definis, comme par exemple la recherche des causes de la perte de vitalite, les methodes et l'applica- tion des systemes d'inventorisation et d'information. On encourage aussi la collaboration internationale, en par- ticulier dans les domaines de la technique forestiere et de l'inventaire forestier national.

L'ensemble des activites des services a quelque peu augmente. La section paysage a ete serieusement mise

a

contribution depuis l'entree en vigueur de la revision de la loi pour la protection de la nature et du pay- sage (articles concernant les hauts-marais). Dans le domaine de la teledetection, les services forestiers manifestent u n interAt accru pou r les prestations off ertes

a

la suite de la mise sur pied d'un systeme d'information geographique (SIG).

Sur la base du message de construction du Conseil des ecoles polytechniques, le Conseil federal a autorise la construction d'un immeuble polyvalent. Les travaux commenceront au printemps 1991.

La direction a active diverses affaires dont la reali- sation etait devenue necessaire apres la reorganisation du FNP:

rattachement de l'ENA antenne romande

antenne au sud des Alpes

collaborationavecl'EPFZ. Engagementduprof. V.

Kuonen, en tant que chef de section

organisation interne, introduction de nouvelles struc- tures

A la fin de l'annee, ces affaires sont liquidees ou sur le point d'aboutir. Pourtant, certains secteurs de la recher- che, taut comme l'administration, se sont parfois trouves dans des situations difficiles face

a

un manque de personnel cause par le depart de certains collabora- teurs, ce qui entraina quelques retards et difficultes.

Commission de surveillance

La commission de surveillance s'est reunie en seance ordinaire les 30 mai et 31 octobre. Les deux seances se sont deroulees en presence des membres de la commis- sion entoures de M. Heinrich Neukomm, responsable de la recherche au sein du Conseil des ecoles polytechni- ques federales, et des representants de I' IFRF/N FP, soit les deux directeurs R. Schlaepfer,

a

Birmensdorf et C.

Jaccard,

a

Davos, le sous-directeurG. Eichenberger, le chef de secteur B. Jans, le collaborateur adjoint

a

la

direction Ch. von Büren et la collaboratrice de direction D. Mauss.

Au cours de l'annee, les parrains ont rendu visite

a

differentes sections. La section Amenagement des fo- rllts et etude de la croissance (1. Ceschi) les accueillait le 1erjuin et la sectionStation (R. Eichrodt/J.-P. Farron), le 2juin. Les parrains ont ensuite informe la Commission du deroulement de leur visite.

Le President de la Commission de surveillance, le Prof. Dr Heinrich Ursprung, president du Conseil des ecoles polytechniques federales, a fait savoir qu'il quit- terait la Commission de surveillance

a

la finde l'annee.

Nous aimerions le remercier sincerement de son appui bienveillant et efficace

a

l'egard du FNP. Nous remer- cions aussi les representants du Conseil des ecoles et les membres de la Commission de surveillance pour leur soutien et leur engagement.

(9)

Direktion

Im Berichtsjahr 1989 wurde die Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen ( EAFV) in Eidgenössi- sche Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Land- schaft (WSL) umbenannt. Die Angliederung des Schnee- und Lawinenforschungsinstitutes (SLF) an die WSL ist problemlos vollzogen worden.

Der Vollzug der neuen Verordnung vom 17. Mai 1989 hat die Tätigkeiten an der WSL stark geprägt. So ist das Forschungskonzept in Überarbeitung. Es wird eine Straffung der Forschungsaktivitäten auf definierte Schwerpunkte, wie Ursachenforschung des Vitalitäts- verlustes, Methoden und Anwendung von lnventarisa- tions- und Informationssystemen vorgenommen. Zu- dem wurde die internationale Zusammenarbeit stark gefördert, vor allem in Gebieten der Forsttechnik und des Landesforstinventars.

Die Dienstleistungen nahmen im Gesamtrahmen leicht zu. Eine übermässige Beanspruchung ist im Zu- sammenhang mit dem Vollzug des revidierten Natur- und Heimatschutzgesetzes (Hochmoorartikel) bei der Sektion Landschaft festzustellen. Auf dem Gebiet der Fernerkundung zeichnet sich mit der Aufnahme des Betriebs eines Geographischen Informationssystems (GIS) wachsendes Interesse der Forstdienste an den angebotenen Dienstleistungen ab. Das Mehrzweckge- bäude wurde mit der Baubotschaft ETH bewilligt, und der Baubeginn ist auf Frühjahr 1991 festgesetzt worden.

Die Direktion hat verschiedene Geschäfte, die durch die Reorganisation der WSL erforderlich wurden, voran- getrieben:

Eingliederung des SLF Zweigstelle in der Romandie Zweigstelle Alpensüdseite Zusammenarbeit mit der ETH

Verpflichtung von Prof. Dr. h.c. Victor Kuonen als Leiter einer Sektion

Interne Organisation, Einführung der neuen Orga- nisationsstruktur

Diese Geschäfte wurden im Berichtsjahr entweder abgeschlossen oder aber ausführungsreif. Allerdings sind in den angestammten Forschungsbereichen, wie auch in der Verwaltung, durch Austritte von Mitarbeitern verschiedene personelle Engpässe eingetreten. Dies hat einige Schwierigkeiten und Verzögerungen bewirkt.

Aufsichtskommission

Am 30. Mai und 31. Oktober des Berichtsjahres haben ordentliche Sitzungen der Kommission stattgefunden.

An beiden Sitzungen nahmen ausser den Kommissions- mitgliedern teil: Dr. Heinrich Neukomm, Leiter Ressort Forschung im Stab des Schweizerischen Schulrates, und von seiten der EAFV /WSL: die beiden Direktoren (Rodolphe Schlaepfer, Birmensdorf und Claude Jac- card, Davos), der Vizedirektor Gerhard Eichenberger, der Bereichsleiter Bruno Jans, der Stabsmitarbeiter Char- les von Büren sowie die Mitarbeiterin der Direktion Dolores Mauss.

Im laufe des Jahres wurden auch Patenbesuche durchgeführt, und zwar am 1. Juni bei der Sektion Forsteinrichtung und Waldentwicklung (lvo Ceschi) sowie am 2. Juni bei der Sektion Standort (Reinhard Eichrodt/

Jean-Pierre Farron). Die Paten berichteten anlässlich der Kommissionssitzungen über ihre Besichtigungen.

Der Präsident der Aufsichtskommission, Prof. Dr.

Heinrich Ursprung, Präsident des Schweizerischen Schulrates, gab seinen Austritt aus der Aufsichtskom- mission auf Ende Jahr bekannt. Wir benützen die Gele- genheit, um ihm für seine umsichtige und effiziente Unterstützung der WSL herzlich zu danken. Unser Dank gilt auch dem Stab des Schulrates und den Mitgliedern der Aufsichtskommission für ihre Unterstützung und ihren Einsatz.

Stabsstelle

Wissenschaftlicher Berater

Dr. Fritz Hans Schwarzenbach

Im Mittelpunkt der Tätigkeit standen redaktionelle Arbei- ten zum Themenkreis ccModellbildung in der Ökologie».

Diese Manuskripte werden als Vorstufe zum geplanten Lehrbuch ScHWARZENBACH, F.H.; URFER, W.: «Statistische Methoden in der Ökologie» in Fachzeitschriften veröf- fentlicht. Sie dienen zugleich als Grundlagen für Vorle- sungen an den Universitäten Bern, Basel und Dortmund.

Im Rahmen der Beratungstätigkeit für die Ge- schäftsleitung WSL sind folgende Texte verfasst wor- den:

(10)

Management forstlicher Forschung auf der natio- nalen Ebene der Schweiz: Erfahrungen aus der Umbruchszeit 1979 bis 1988.

Forschung im Kleinstaat: Chancen und Begren- zungen Eidg. Forschungsanstalten.

Zukunftsperspektiven «Umweltbeobachtung und Ökosystemforschung in der Schweiz».

Umweltbeobachtung und Umweltforschung

«Schweiz».

Ursachenforschung Waldschäden.

Einwirkungen elektromagnetischer Wellen und ionisierender Strahlen auf Waldbäumen.

Vorschlag für weiterführende Untersuchungen zum Themenkreis" Radioaktive Immissionen und Wald- schäden».

Fernerkundung, Kartographie und Geostatistik an der EAFV: Überlegungen zur zukünftigen Entwick- lung.

Urheber- und Autorenrechte bei Publikationen und EDV-Programmen nach Dienstrecht des Bundes.

Entwicklung eines Schlüssels für die Bewertung von Pflichtenheften und für die Erstellung von Qualifikationen an der WSL.

Im Rahmen der Arbeitsgruppe ccForschungspolitische Früherkennung» des Schweizerischen Wissenschafts- rates leitete Fritz Hans Schwarzenbach die Arbeiten einer Fachgruppe zum Thema ccDynamik der Wissen- schaft und Problemlösung in der Gesellschaft».

Stabsstelle

Öffentlichkeitsarbeit Presse und Information

Charles von Büren

Die im Herbst 1988 diskutierten Ziele und Konzepte wurden grossenteils verwirklicht, einige Arbeiten mus- sten zurückgestellt werden. Der bisherige Amtsinhaber, Walter Winter, wurde im Mai 1989 pensioniert; sein Nachfolger Charles von Büren konnte sich bis dahin in dem sehr vielfältigen Arbeitsgebiet einarbeiten. In enger Zusammenarbeit mit der Direktion wurden dabei die

neuen, auf die nunmehr ausgeweiteten Tätigkeiten der WSL bezogenen Aktivitäten konzipiert und eingeleitet;

gleichzeitig wurde darauf geachtet, bewährte Arbeits- weisen beizubehalten.

Als vordringlichstes Anliegen wurde die systemati- sche Information, sowohl für interne wie auch externe Bedürfnisse, neu konzipiert. Mit einem periodisch er- scheinenden «Pressespiegel» soll den Mitarbeitern vor Augen geführt werden, welche forschungsbezogenen Themen derzeit Schlagzeilen machen. Gleichzeitig wurde die Mitarbeit in der Kommission für die Personalzeitung cclnfo-Blatt» weitergeführt. Das von der Direktion unter dem Stichwort «Vulgarisation» angeregte Projekt, Bei- träge aus der Forschungsarbeit in vereinfachter Form sowohl an die Medien, wie auch an praktisch Tätige zu vermitteln, wurde aufgegriffen und diskutiert. Ein erster Versuch in dieser Richtung wurde bereits mit einem Papier zum Kolloquium der WSL an der ETH Zürich (4. Dezember 1989) mit gutem Erfolg gewagt.

Die Anfragen von Medienschaffenden für Informa- tionen aus der Arbeit der WSL waren im Berichtsjahr wiederum zahlreich. ! n verschiedenen Bereichen war es jedoch angezeigt, vorausblickend tätig zu werden und Fachinformationen breit an die Medien zu streuen. Dies war insbesondere der Fall bei den Resultaten zur Bor- kenkäfersituation 1988 (Zusammenarbeit mit PBMD), für den voraussichtlich zu erwartenden Befall durch Lärchenwickler (Zusammenarbeit mit PBMD und Eidg.

Forstdirektion), beim Thema ccHochmoore» und bei einem Versand im Vorfeld der Ausstellung ccHolz 89» in Basel mit einem Bildfeature (Stammscheibe einer etwa 700 Jahre alten Lärche). Am Waldschadensbericht wurde redaktionell mitgearbeitet, die Vermittlung des Themas an die Medien erfolgte jedoch über die bewährten Kanä- len der Koordination Sanasilva.

Die interimistische Beschäftigung mit der Dienstgruppe

« Publikationen» nebst den angestammten Aufgaben im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, erbrachte eine erhebliche zeitliche Zusatzbelastung und verhinderte einige ge- plante Projekte. Alles in allem darf aber festgestellt werden, dass die Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit als Anlaufstelle für Informationen gut eingeführt ist. Sie trägt dazu bei, die Forschungsarbeit der WSL insgesamt breiter bekannt zu machen und die Anliegen der Wissen- schafter über die fachlichen Kreise hinaus zu tragen.

(11)

Forschungsbereich Forstwissenschaften

Leitung vakant

Der aufgrund der Reorganisation im Juni 1989 neu geschaffene Forschungsbereich für Forstwissenschaf- ten hat zur Aufgabe, den Wald als Nutzungsobjekt zu untersuchen und Probleme in bezug auf die Schutzwir- kung des Waldes aufzuzeigen. Die vier diesem Bereich zugeordneten Sektionen (Landesforstinventar, Forstein- richtung und Waldentwicklung, Forsttechnik und Ver- bauwesen, Waldbau} haben in ähnlicher Form schon

bestanden; einzig die ehemalige Gruppe Waldbau wur- de als Sektion neu formiert, zusammen mit dem ehe- mals der Verwaltung unterstellten Phytosanitären Beob- achtungs-und Meldedienst. Die Leitung des Forschungs- bereichs Forstwissenschaften war im Jahre 1989 noch vakant, doch hat sich erfreulicherweise gegen Ende des Jahres eine personelle Lösung abgezeichnet.

Forstwissenschaften

vakant

1

Landesforstinventar LFI Forsteinrichtung und

Waldentwicklung Dr. P. Brasse! Dr. W. Keller Inventurmethode Planung Dr. H.M. Köhl a.i. Dr. W. Keller Datenverarbeitung Waldmesskunde Dr. P. Brasse! PD Dr. P. Schmid-Haas Feldaufnahmen Ertragskunde

H.R. Stierlin R. Buffi

Jahrringanalyse, Methoden Dr. O.U. Bräker

Dem Direktor interimistisch direkt unterstellt:

Gruppe ad hoc Forstliche Modellierung R. Lemm

1

Forsttechnik und Verbauwesen Prof. Dr. h.c. V. Kuonen Verbauwesen

A. Böll Forsttechnik

1

Dr. 0. Thees

Organigramm Forschungsbereich Forstwissenschaften (Ende 1989)

Waldbau

Dr. H. Kasper Waldbau Dr. H. Kasper Forstgenetik H.P. Stutz a.i.

Phytosanitärer Beobach- tungs- und Meldedienst PBMD

E. Jansen

Versuchsgarten E. Frehner

Stadtforstverwaltung Bremgarten

Dr. H. Kasper

(12)

Sektion Landesforstinventar (LFI)

Bis 30. April Felix Mahrer

Seit 1. Mai 1989 Dr. Peter Brasse/

Der Austritt von Felix Mahrer aus der Forschungsanstalt und dessen Ablösung bedingte eine Umstrukturierung der Sektion: Die Sektionsleitung wurde vom bisherigen Gruppenleiter Datenverarbeitung, Dr. Peter Brassel übernommen. Die Leitung der Gruppe Inventurmethode hat neu Dr. Hans-Michael Köhl inne. Die Realisierung der neuen Gruppe ccUmsetzung» wurde in die Wege geleitet. Dank diesen Neubesetzungen der Funktionen konnte die Kontinuität der Sektion Landesforstinventar gewährleistet werden. Mit der Kündigung des Sektions- leiters, eines Mitarbeiters der Gruppe Feldaufnahmen und der Sekretärin, war die personelle Situation in der Sektion allerdings nicht immer einfach.

Für die Nutzung des ersten und die Vorbereitung des zweiten Landesforstinventars sind einige Arbeitsge- biete prioritär bearbeitet worden. Ein Schwerpunkt bilde- ten die Arbeiten zur Entwicklung des Stichprobenplanes für die Folgeinventur. Weiter wurde ein EDV-Konzept realisiert, das die Loslösung der Datenverarbeitung LFI vom Rechenzentrum der ETHZ erlaubt. Der dritte Schwer- punkt bildete die Prüfung des Luftbildeinsatzes für die kombinierte Inventur. Das Projekt Erfassung von Bo- denparametern konnte planmässig vorangetrieben werden. Die französische Übersetzung des EAFV-Be- richtes 305 (Schweiz. Landesforstinventar} wurde vor- angetrieben und steht vor dem Abschluss. Die Projekte Erfassung der Waldfunktionen, Erfassung der Holzqua- lität sowie die Erhebung der Vegetation mussten wegen Personalknappheit zurückgestellt werden.

Die jährliche Waldschadeninventur wurde routine- mässig organisiert, durchgeführt und ausgewertet.

Bundesrat Cotti stellte der Presse den Bericht über den Waldzustand 1989 am 11. Dezember vor. Die dabei neu eingeführte Schadklassenbezeichnung ccWarnstufe» für ccschwach geschädigt» und die differenzierte Darstel- lung des landesweiten Waldzustandes gaben zu aus- giebigen internen Diskussionen Anlass.

Das Arbeitsjahr ist durch intensive Öffentlichkeits- arbeit gekennzeichnet. Insgesamt wurden von den Mit- arbeitern der Sektion 35 Vorträge und 14 Demonstratio- nen zu Themen aus dem LFI abgehalten.

Die Ablösung der Datenverarbeitung vom Rechen- zentrum der ETHZ bedingte die Beschaffung eines Abteilungsrechners und von leistungsfähigen PC's mit zugehöriger Peripherie und Software. Die Software-

Eigenentwicklung für die Auswertung der LFI-Daten- bank wird, soweit dies möglich ist, durch den Kauf von Programmpaketen abgelöst und somit auf ein Minimum beschränkt.

Gruppe Inventurmethode Dr. Hans-Michael Köhl laufende Projekte

L 311.88.5: Stichprobenkonzept für Folgeinventuren L 311.88.6: Dienstleistungsauswertungen LFI L 311.88.7: Erfassen der Schutzfunktion

L 311.89.1: Übersetzung des Berichtes Nr. 305 (franz.

Fassung}

L 311.89.2: Modellierung von Waldbeständen

L 311.89.3: Stichprobenkonzeptfür Folgeinventuren mit teilweisem Ersatz von Probeflächen (SPR}

L311.89.4: Vorkommen der wichtigsten forstlichen Baum- arten (Publikation}

Abgeschlossene Projekte

L 311.80.1: Arbeiten für den Schweizerischen Forstve- rein (SFV} Personenbezogenes Projekt durch Aus- scheiden von Felix Mahrer abgeschlossen.

L 311.85.2: Auswertungen kombinierte Inventur Für die kombinierte Inventur wurden in Abhängig- keit der erzielten Korrelationen und der Kostenver- hältnisse zwischen Luftbild- und terrestrischer Phase optimale Phasenaufteilungen berechnet.

Der Gesamtaufwand der kombinierten Inventur wurde mit dem Aufwand für die rein terrestrische Inventur verglichen. Umgekehrt wurde für einen vorgegebenen Gesamtaufwand die mögliche Feh- lerreduktion berechnet. Die erzielten Genauigkeits- (3-9%), bzw. Kostengewinne (7-14%) sind zu ge- ring um eine kombinierte Inventur mittels Regres- sionsschätzer im LFl2 durchführen zu können.

Zwischen Zielvariablen (terr. Vorrat) und Hilfs- variablen (Luftbildmessungen) ergaben sich schlechte Korrelationen. Die Vermutung, dass dies mit einer schlechten Lageübereinstimmung der Luftbild- mit den terrestrischen Proben zusammen- hängen könnte, wurde durch einen entsprechen- den Test im Tessin nicht bestätigt.

L 311.88.2: Kombinierte Inventur (Bericht)

Das Wesentliche aus dem internen Bericht 1988 wurde in einem zur Publikation vorgesehenen Text zusammengefasst und um die neuesten Erkennt- nisse erweitert.

Gruppe Datenverarbeitung Dr. Peter Brasse/

laufende Projekte

311.88.4 Zielsetzung für Folgeinventuren LFI 311.89.5 Sekretariatsarbeiten

312.88.2 Datenverarbeitung Waldschadeninventur 312.88.3 Dienstleistungen für kantonale Waldschaden-

. inventuren

(13)

312.88.5 Erfassung von Bodenparametern 312.88.6 Direkte Datenerfassung

313.88.4 Erfassung der Vegetationseinheiten auf Stichproben

Abgeschlossene Projekte

312.87.1 Ergebnisse der Kontrollaufnahmen LFI Die Auswertung der Kontrollaufnahmen des er- sten Landesforstinventars wurde mit einem inter- nen Bericht abgeschlossen. Das Projekt wird im Rahmen der Merkmalsdefinitionen des zweiten LFI wieder aufgegriffen.

312.88.1 Programmdokumentation LFI

Dieses Projekt bezeichnete eine Daueraufgabe und bezog sich auf die am Rechenzentrum der ETHZ entwickelte LFI-Software und findet, be- dingt durch die Migration der gesamten LFl-lnfor- mation auf den neuen Abteilungsrechner, einen Abschluss.

312.88.4 EDV-Konzept

Das EDV-Konzept wurde entwickelt und reali- siert, als Resultat verfügt die Sektion über einen leistungsfähigen Kleinrechner.

312.88.8 Auswertungsbetrieb

Die Daueraufgabe ccSicherstellen des Auswerte- betriebes» bezog sich auf Programmentwicklung und Verfügbarkeit der LFI- und WSI-Daten am Rechenzentrum der ETHZ. Das Projekt wird somit am RZ abgeschlossen. Die Sicherstellung des Auswertebetriebes auf dem Abteilungsrechner wird als neues Projekt aufgenommen.

Gruppe Feldaufnahmen Hans Rudolf Stier/in Laufende Projekte

313.88.1: Methode Waldschadeninventur 313.88.2: Feldaufnahmen Waldschadeninventur 313.88.4: Folgeinventur Vegetation

313.89.2: Erschliessungserhebung Folgeinventur 313.89.3: Erhebung Holzqualität in der LFI-Folge-

inventur

Abgeschlossene Projekte

313.88.3: Folgeinventur Veränderungen

Die Ziele der Folgeinventur LFI in bezug auf die Erfassung von Veränderungen werden neu im Projekt ccZielsetzung für Folgeinventuren»

(311.88.4) formuliert. Die beiden Projekte werden deshalb ab 1990 zusammengefasst.

313.88.5: Aufnahmemethode Jungwalddaten

Die Aufnahmemethode für Jungwalddaten wird ab 1990 im erweiterten Projekt ccJungwaldinventur»

(311.90.4) weiterentwickelt.

313.89.1: Vitalitätserfassung am Einzelbaum

Die Eignung des Gerätes ccVitatmat» für die ob- jektive Vitalitätsbestimmung von Waldbäumen wurde untersucht. Das Gerät kommt für unsere Be- dürfnisse nicht in Frage. Das Projekt wurde mit einem internen Bericht abgeschlossen.

313.89.4: Waldschadenbericht 1989

Sektion Forsteinrichtung und Waldentwicklung

Dr. Walter Keller

Die langfristigen Projekte der Sektion Forsteinrichtung und Waldentwicklung werden von der Gruppe Ertrags- kunde betreut. Die periodischen Messarbeiten sowohl in den ertragskundlichen Versuchsflächen von Chaneaz, Horgen, Landiswil, Penthereaz, St. Moritz, liefen und Zürich als auch im Aufforstungsprojekt Copera wurden im Berichtsjahr planmässig durchgeführt. Im Rahmen des Kastanienprogramms führte unsere Tessiner Equi- pe Pflege- und Messarbeiten in der Kastanieninventar- fläche von Osogna aus; aus praktischen Gründen über- nahm sie auch die Betreuung des Lärchen-Stammzahl- haltungsversuches von Gorduno.

Das seit Bestehen der Forschungsanstalt gesam- melte ertragskundliche Datenmaterial ist nun praktisch vollständig in der Datenbank abgespeichert und kann der Auswertung zugeführt werden; die Liste der zu bearbeitenden Fragen ist lang. Unabhängig davon wurde die Auswertung der Daten aus dem Projekt Aufwand und Wirkung von Pflegeverfahren vorangetrieben.

Von den kurz- und mittelfristigen Projekten wurde im Berichtsjahr vor allem die interdisziplinär angelegte Untersuchung von lokalen Wachstumsunterschieden und ihren Ursachen gefördert (Gruppe Waldmesskun- de); an den Feldarbeiten beteiligten sich neben Mitarbei- tern anderer Sektionen auch die Gruppen Ertragskunde und Planung. Im ebenfalls interdisziplinären Stresspro- jekt Liestal (Gruppe Planung) liegen nun alle Fachbeiträ- ge für die Publikation vor.

Bei der Gruppe Jahrringanalyse/Methoden stand der Abschluss von Publikationen und Referattexten im Vordergrund. Einen namhaften Anteil an der Arbeit machten auch EDV-Anpassungen und Neukonzeptio- nen von Auswerteprogrammen der Densitometrie und Dendroklimatologie aus.

Als Beispiele für die Bemühungen der Sektion um die Weitergabe und Umsetzung von Mess- und ertrags- kundlichen Kenntnissen oder von Planungsverfahren seien die Zusammenarbeit mit der Lehre im Rahmen von Vorlesungen und Übungen, die Ausarbeitung von Prognosen für den Wirtschaftsplan Grindelwald, die Beratung des griechischen Forstdienstes für das zweite Landesforstinventar sowie die zahlreichen Führungen im Versuchsgelände von Copera genannt.

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Gruppe Planung Dr. Walter Keller laufende Projekte

POe 334.85.1 : Stressprojekt Liestal

F 334.84.1 : Einfluss der Durchforstung auf den Fort- schritt der Waldschäden

V 334.85.3: Veränderungen des Bodens in ertragskund- lichen Versuchsflächen

V 334.88.1: langfristiger Arbeitsplan für die Gruppe Planung

Abgeschlossenes Projekt

V 334.85.2: Ertragskundliche Aufnahmen in den lnten- sivversuchsflächen Lägeren, Alptal und Davos des NFP 14+

Aus den von 1985 bis 1988 ausgeführten ertrags- kundlichen Messungen geht hervor, dass sich die Witterungsbedingungen in den drei Vegetations- perioden auf das Baumwachstum sehr günstig ausgewirkt haben: die Buche an der Lägeren und die Fichte in allen Flächen leisteten einen über- durchschnittlichen Höhenzuwachs, Fichte und Tanne im Alptal und Buche an der Lägeren auch einen über Erwarten grossen Grundflächenzu-

mm/a

1,0

wachs. Soziale Stellung und Kronengrösse sind für den Zuwachs am Einzelbaum ausschlaggebend.

Die Blatt- und Nadelverluste sind bei Buche und Fichte an der Lägeren relativ gering: ein gesicher- ter Einfluss auf den Zuwachs ist nicht festzustellen.

Bei den Tannen an der Lägeren sowie in den Flächen Alptal und Davos ist die negative Korrela- tion von Nadelverlust und Zuwachs signifikant.

Gruppe Waldmesskunde PD Dr. Paul Schmid-Haas laufende Projekte

P0331.78.2: Berechnung des Volumens und des Volu- menzuwachses in den ertragskundlichen Versuchs- flächen

F 331.81.1: Verbesserung der Aufnahme-und Auswer- temethoden von Waldinventuren

V 331.84.1 : Methodische Abklärung der genauen perio- dischen Messung der Durchmesser in Brusthöhe V 331.87.1: Waldinventur in Griechenland (FAO) PO 331.88.3: Lokale Abweichungen des Waldwach-

stums und ihre Ursachen

0 - - ~ ~----+-- - . . . . - -- --+----r--- - - t - - - - r - - - - t -- --,---

1940 1950 1960 1970 1980

Entwicklung der mittleren Jahrringbreiten in Brusthöhe In einem Tannenbestand. Es wurden 38, ungefähr hundertJahre alte, Tannen untersucht. In einer benachbarten Abfallgrube wurde nachweislich seit den fünfziger Jahren PVC verbrannt, bis die Grube 1980 definitiv geschlossen wur,de. Noch 1987 konnte in den Tannennadeln erhöhte Chlorkonzentrationen nachgewiesen werden (Projekt V 331.88.1 Statistische Uberprüfung von Hypothesen zum Tannnensterben).

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Abgeschlossenes Projekt

V 331.88.1 : Statistische Überprüfung von Hypothesen zum Tannensterben

In einem schlecht aussehenden hundertjährigen Tannenbestand wurde festgestellt, dass sich die Zuwächse der meisten Bäume nach einer dreissig- jährigen Abnahme innert weniger Jahre wieder völlig erholt haben (s. Abb.}. Damit war ein extre- mes Beispiel des Tannensterbens gefunden, an dem es möglich sein sollte, seine Ursache zu ermitteln. Was war in der Zeit von 1950 bis 1980 ge- schehen und hatte sich 1981 radikal geändert, was betraf diesen Bestand mehr als alle umliegenden?

In einer Untersuchung, in der der Spürsinn eines Detektivs oft nützlicher gewesen wäre als die genaue Methodik des Wissenschafters, konnte schliesslich nachgewiesen werden, dass der Be- stand durch periodisches Verbrennen der Abfälle eines Kunststoffproduzenten (PVC} in einer be- nachbarten Abfallgrube bis 1980 immer wieder Chlorgas und Salzsäuredämpfen ausgesetzt wur- de. Nachdem die Grube definitiv geschlossen worden war, hat sich sein Zuwachs in kürzester Zeit erholt. Noch ist offen, welche Verallgemeine- rungen diese Beobachtungen zulassen.

Gruppe Ertragskunde

Roberta Buffi, Dr. Walter Keller laufende Projekte

D 332.57.1/1: Versuchsaufforstung zur Wiederherstel- lung der Kastanienwälder und Untersuchung des Wachstums der Baumarten

D 332.57.1/2: Waldbauliche Behandlung und Beobach- tung der Kastanieninventarbestände

F 332.63.1: Aufwand und Wirkung von Pflegeverfahren in Fichten- und Lärchenaufforstungen

F332.69.1: Optimierung der Stammzahlhaltung in Jung- beständen

F 332. 76.3: Betreuung der ertragsku ndlichen Versuchs- flächen, Messung und Datenaufnahme, Datenver- arbeitung und -Speicherung

F 332.76.4: Einfluss der Aufastungsstärke auf mittel- und langfristige Zuwachs-und Formentwicklung von Japanlärchen

V 332.85.4: Wachstum resistenterBaumarten im Gebirge Abgeschlossenes Projekt

F 332.83.1 : Höhenwachstum der Lärche auf der Alpen- südseite in Abhängigkeit vom Standort

Im Aufforstungsprojekt Copera wurde die Jugend- entwicklung von europäischen und japanischen Lärchen unterschiedlicher Provenienz hinsichtlich Höhe, DurchmesserundQualitäterfasst. lhrWachs- tum ist insgesamt dem aller anderen in Copera angepflanzten Baumarten überlegen. Bei den Ja- panlärchen haben sich die Provenienzen aus den

Yatsuga-Bergen als die für den Tessin geeignet- sten erwiesen. Von den Alpenlärchen sind Her- künfte aus dem nordöstlichen Teil des natürlichen Verbreitungsgebietes am empfehlenswertesten.

Aufgrund von 26 jungen Lärchenflächen auf der Alpensüdseite wurde ferner festgestellt, dass sich die in Copera, also an einem Nordhang ermittelten Ergebnisse innerhalb der Kastanienzone auf alle Expositionen übertragen lassen: das Höhenwach- stum der Lärchen wird in erster Linie von der Länge der Vegetationszeit und von der Orographie (Kup- pen-, Hang- oder Muldenlage) bestimmt.

Gruppe Jahrringanalyse, Methoden Dr. Otto Ulrich Bräker

laufende Projekte

POf 333.84.2: Programm Waldschäden Wallis II F 333.85.1: Jahrringanalysen an Sanasilva-Bohrkernen V 333.88.1 : Arbeitsplanung der Gruppe Jahrringanalyse,

Methoden

Abgeschlossenes Projekt

POf 333.87.2: Jahrringanalytische Untersuchungen im Sihlwald

Die für die Stadt Zürich ausgeführte Studie zeigt, dass Fichten, Buchen und Eschen in den letzten Jahrzehnten breitere Jahrringe bilden als früher;

die Tannen zeigen dagegen einen Zuwachsein- bruch nach 1956. Die untersuchten Laubhölzer leisten im Unterschied zu den Nadelhölzern auch bei stärker verlichteten Kronen keinen geringeren Zuwachs.

Sektion Forsttechnik und Verbauwesen

Prof. Dr. h.c. Viktor Kuonen

Die beiden prasxisorientierten Gebiete Forsttechnikund Verbauwesen wurden 1989 zu einer Sektion zusam- mengefasst und dem Leiter des Fachbereiches Forstli- ches Ingenieurwesen an der ETH unterstellt. In beiden Gruppen waren 1989 verschiedene personelle und organisatorische Veränderungen zu verzeichnen.

Gruppe Verbauwesen Albert Bö//

Die Gruppe Verbauwesen hat im Rahmen ihrer Zielset- zung weitere Grundlagen auf den Gebieten des Bach-, Runsen-, Hang- und Steinschlagverbaus erarbeitet. Im Rahmen des gesamtschweizerischen interdisziplinären Forschungsprojektes über die Ursachen der extremen

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Hochwasser 1987 wurden die beiden Teilprojekte Rut- schu ngen und Erosion bearbeitet. Mit der Durchführung von Kursen für Praktiker und der Ausführung von Be- messungs- und Projektierungsaufgaben konnte die pra- xisnahe Beratungstätigkeit wiederum ergänzt werden.

Lautende Projekte

A 223.80.1: Lebendverbau

POe 223.81.2: Expertise Flüeligraben A 223.85.1: Rutschungen

F 223.85.2: Steinschlag A 223.85.3: Konstruktion D 223.88.1: Hochwasser 1987 A 223.89.3: Wildbachverbau

Gruppe Forsttechnik Dr. Oliver Thees

Die Forschungsgruppe Forsttechnik bearbeitete vor al- lem vier grössere Projekte: Der Schwerpunkt lag im Bereich der Seilkrantechnik. Die praktischen Einsätze mit dem Sanasilva-Mobilseilkran wurden abgeschlos- sen und die ersten Ergebnisse zu einem WSL-Bericht formuliert. Die Methoden zur Messung der in den Seilen auftretenden Spannungen wurden weiterentwickelt und praxisrelevante Anwendungen erprobt.

Die als Lehrmittel geplante Anleitung zur Feiner- schliessung liegt im Entwurf vor. Im Beratungsprojekt wurden wichtige neue Fragestellungen der Teil- und Vollmechanisierung bearbeitet und Grundlagen für die Investitionsplanung von Forstmaschinen entwickelt.

Lautende Projekte

F 214.83.1: Seilbelastungsmessungen für Arbeitsstudien bei Mobilseilkränen

F 214.86.1: Anleitung an Feinerschliessung S 214.88.1 : Sanasilva-Mobilseilkran

S 213.88.1 : Beratung Berggebiet

Sektion Waldbau

Dr. Heinz Kasper

Die Sektion Waldbau wurde auf den 1. Februar 1989 aus den Forschungsgruppen Waldbau und Forstgenetik, dem phytosanitären Beobachtungs- und Meldedienst (PBMD) sowie-als vorläufige administrative Lösung- der Dienstleistungsgruppe Versuchsgarten neu gebildet.

Für den fachlichen und personellen Aufbau der Gruppen Waldbau und Forstgenetik wurden wichtige Grundsteine gelegt Anton Bürgi verliess die Gruppe Waldbau Mitte Jahr. Er wird für drei Jahre in einem Helvetas-Projekt in Buthan mitarbeiten. An seine Stelle trat Brigitte Commarmot. Eine weitere Stelle mit Schwer- punkt Gebirgswaldbau konnte Ende Jahr ausgeschrie- ben werden. In der Gruppe Forstgenetik mussten eben-

falls personelle Wechsel vorbereitet werden. Hanspeter Stutz wird die WSL 1990 Richtung USA verlassen. Für die Stelle des Gruppenleiters sind fachlich ausgewiese- ne Bewerber vorhanden und es bestehen gute Chan- cen, dass die Aufbauarbeit von Hanspeter Stutz fortge- setzte werden kann. Im Zusammenhang mit diesen neuen Stellenbesetzungen wurden klare Ziele bezüglich der fachlichen Ausrichtung dieser beiden Forschungs- gruppen formuliert.

Der Phytosanitäre Beobachtungs-und Meldedienst hat eine erste Aufbauphase bereits hinter sich und konnte sich voll der Beratungstätigkeit widmen. Die Redaktion von Merkblättern verzögerte sich bedingt durch den Weggang von Frank Hämmerli, der hausin- tern wechselte und nun wissenschaftlicher Mitarbeiter im Direktionsstab ist. Seine Stelle kann auf Frühjahr 1990 neu besetzt werden. Für den bisher nicht abge- deckten Bereich Wildschäden wurden konzeptionelle Vorarbeiten geleistet.

Gruppe Waldbau Dr. Heinz Kasper Lautende Projekte

215. 71.1: Leitung des Forstbetriebes Bremgarten 215.86.1: Waldbauliche Aspekte der Holzbringung mit

Mobilseilkran ins Gebirge

215.88.3: Höhenabhängigkeit des Verhaltens verschie- dener Tannenherkünfte

215.89.1 : Buchenverjüngung Abgeschlossene Projekte

215.71.2: Planung und Kontrolle im Forstbetrieb Brem- garten

Als Hauptresultat liegt der neue Wirtschaftsplan 1989-1998 vor. Im Rahmen der praktischen Pla- nungsarbeiten konnten einige methodische Erfah- rungen (Geograph. Informationssystem, Modelle) gesammelt werden, die für andere Forschungs- gruppen nützlich sein können.

Gruppe Forstgenetik Hanspeter Stutz Lautende Projekte

212.81.1: Internationaler Weisstannenprovenienzver- such

212.85.1 : Fichtenprovenienzen

212.87.1: Vegetative Vermehrung von Waldbäumen Die gesteckten Jahresziele wurden weitgehend erreicht. Die Pflanzarbeiten und Erstaufnahmen in den Weisstannenprovenienzflächen sind abge- schlossen. Ein weiterer Schwerpunkt lag bei der genetischen Analyse verschiedener Fichtenprove- nienzen, ein Projekt, das im Rahmen einer Disser-

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tation durchgeführt wird und gleichzeitig der Wei- terbildung des Gruppenleiters diente. Das Manus- kript der Arbeit liegt vor. Erfreuliche Resultate wurden mit den laufenden Untersuchungen zur vegetativen Vermehrung von Waldbäumen erzielt, indem erstmals Buchenstecklinge mit nennens- wertem Erfolg überwintert werden konnten. Die Beratungen bewegten sich im üblichen Rahmen.

Abgeschlossene Projekte

212.83.1: Vogelkirschen-Samenplantage

Die Plantagen wurden dem aargauischen Forst- dienst übergeben. Die fachliche Beratung bleibt weiterhin gewährleistet.

Gruppe PhytosanltArer Beobachtungs- und Meldedienst PBMD

Erwin Jansen

Das Beratungswesen erfuhr gegenüber dem Vorjahr eineSteigerungvon237 auf 435 Diagnosen. Dies ist unter anderem auf die Übernahme der Beratungstätig- keit von den Gruppen Entomologie und Phytophatolo- gie, aber vermutlich auch auf die grössere Benützer- freundlichkeit des Beratungswesens zurückzuführen.

Das neu eingeführte Meldesystem mit persönlichen Kontakten zu allen kantonalen Forstschutzbeauftragten stiess auf grosses Interesse und soll in dieser Form weitergeführt werden.

Eine dank langjährigen Forschungsarbeiten der ETH (W. Baltensweller) gut gesicherte Prognose kann Ober den Befall des Grauen Lärchenwlcklers (Ze/raphera dln/ana) gemacht werden. 1989/1990 wird ein vermehrtes Auftreten dieses Insekts erwartet, es wird im Engadin und in anderen Hochtälern der Zentralalpen auffällige Verbräunung~n der Lärchenkronen verursachen.

Bekämpfungsaktionen sind nicht notwendig, wohl aber die Information der Öffentlichkeit. In enger Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Forstdirektion hat die Gruppe PBMD der Forschungsanstalt ein mehrsprachiges, Illustriertes Informationsblatt herausgegeben und an die interessierten Kreise (Fachstellen, Touristikbüros, Behörden usw.) versandt.

Das BIid zeigt einen lärchenzwelg mit Raupen und Gespinst. Der Schmetterling des Lärchenwicklers fliegt vorab In der Dämmerung und nachts aus. (Bild: W. Baltensweller, ETH Zürich/Dr. J. K. Maksymov, WSL Birmensdorf)

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Gruppe Versuchsgarten Ernst Frehner

Die Nachzuchtmenge von Versuchspflanzen für die WSL sowie die Abgabe von Forstpflanzen lag im Bereich der Vorjahre. So wurden 55'520 Sämlinge nachgezo- gen, die sich auf 105 Holzarten beziehungsweise Herkünfte verteilen. 16'150 Sämlinge wurden verschult und 3800 vertopft.

Zur Ergänzung des Samenvprrates wurde geerntet:

24kg 73 kg 186kg 232kg

Zapfen von Weymouthsföhren Zapfen von Douglasien Zapfen von Tannen Zapfen vonb Arven

(1Bestand) (2 Bestände) (3 Bestände) (2 Bestände) Gesamthaft wurden 70 Posten Wald- und Sträuchersa- men geklengt. Keimproben wurden an 200 Samenpo- sten durchgeführt und ausgewertet. An 18 Institute wurden 50 Samenposten und 930 Versuchspflanzen abgegeben. Für Versuche und Aufforstungen wurden für 26 interne Bezüger 36'700 Pflanzen bereitgestellt. An 120 Privatkunden wurden 3886 Forst- beziehungsweise Gärtnerpflanzen verkauft.

Die laufenden Aufträge verschiedener Versuchs- gruppen konnten programmgemäss durchgeführt wer- den. Unsere Kletterequipe (2 bis 4 Mann mit Baumvelo)

stand den Gruppen Entomologie, Waldmesskunde und Phytopathologie an 50 Tagen für Probeentnahmen zur Verfügung.

Forstbetrieb Bremgarten Dr. Heinz Kasper

Mit der Genehmigung des revidierten Wirtschaftsplanes wurde eine intensive Planungsphase abgeschlossen.

Der Betrieb verfügt nun über sehr gute Planungsgrund- lagen und ein effizientes Planungs- und Kontrollsystem.

Weitere Angaben zum Betriebsablauf sind im separaten Jahresbericht der Ortsbürgergemeinde veröffentlicht.

Ad-hoc Gruppe forstliche Modellierung Renatolemm

laufende Projekte

213.89.1: Wirtschaftsfragen Wald und Holz, ehemals:

Ausgestaltung und Wirkung von forstlichen Förde- rungsmassnahmen

213.89.2 Weiterentwicklung eines dynamischen Simu- lationsmodells zum Planungs- und Bewertungsin- strument.

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Forschungsbereich Ökologie

Leitung vakant

Der 1989 neu formierte Forschungsbereich Ökologie ist auf die Bearbeitung waldökologischer Fragen aus- gerichtet. Er setzt sich aus vier Sektionen zusammen (Standort, Wald und Klima, Forstschutz und Immissio- nen, Forstliche Hydrologie). Mit Ausnahme der forstli- chen Hydrologie, bis anhin eine Gruppe innerhalb der

1 1

Standort Wald und Klima

Dr. P. Blaser Dr. H. Turner Bodenkunde Bioklimatologie Dr. P. Blaser Dr. H. Turner Vegetationskunde Ökophysiologie Dr. N. Kuhn Dr. R. Häsler

Mykorrhiza Hochlagenaufforstung S. Egli Dr. W. Schönenberger Entomologie Jahrringe und Standort

damaligen Sektion Verbauwesen und Hydrologie, ha- ben die hier organisierten Sektionen bereits bestanden.

Die Leitung des Bereichs Ökologie blieb im Berichtsjahr noch unbesetzt, doch konnte gegen Ende 1989 eine personelle Lösung gefunden werden, die im Frühjahr 1990 zu verwirklichen ist.

Okologle vakant

1

1 1

Fol'llschutz forstliche Hydrologie und Immissionen

Dr. J. Bucher Dr. H. Keller

Immissionsschutz Forstliche Hydrologie Dr. J. Bucher Dr. H. Keller

Biochemie Dr. W. Landolt Phytopathologie Dr. Ursula Heiniger Bioindikationen J. v. Hirschheydt a.i. PD Dr. F.H. Schweingruber Dr. Dr. h.c. Th. Keller

Organigramm Forschungsbereich Ökologle (Ende 1989)

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Sektion Standort

Dr. Peter Blaser

Auch in diesem Jahr ist es in allen Gruppen zu perso- nellen Veränderungen gekommen. Jolanda Kern wurde Mutter und verliess die Gruppe Entomologie im Herbst und auf das Jahresende wechselte nach langjähriger Mitarbeit Peter Wirz zur Gruppe Fauna. Dafür hat an- fangs Mai der von Klaus Maksymov betreute Doktorand Marcel Bächler seinen Arbeitsplatz in der Entomologie angetreten. Trotz diesen Wechseln konnte das Jahres- programm planmässig absolviert werden. Insbesondere konnte die erste Ernte im Fichtenzapfenprojekt trotz Ausfall der Zapfenproduktion im Mittelland realisiert werden. Im Hylobius-Projekt wurde eine weitere Ver- suchsfläche in Freienstein (ZH} eingerichtet.

In der Gruppe Vegetationskunde wurde zur Spei- cherung von vegetationskundlichen Waldbestandes- aufnahmen auf der Computeranlage der Sektion Land- schaft eine Datenbank neu aufgebaut. Zum bisherigen Bestand von etwas über 3100 Aufnahmen wurden wei- tere Daten hinzugefügt. Heute sind 4500 Aufnahmen nach verschiedenen Auswahlkriterien abrufbar. Gros- sen Einsatz erforderten Ausscheidung und Erstaufnah- me von Dauerbeobachtungsflächen in einem Pilotpro- jekt des Kantons Bern. Damit konnten wertvolle Erf ah- rungen mit der Einrichtung von Dauerbeobachtungsflä- chen gesammelt werden. Im Rahmen des Schlussbe- richtes zum Sanalsilva-Teilprogramm 6 (Erfassung der Veränderungen von Waldstandorten} wurden Verände- rungen in der chemischen Zusammensetzung der Oberböden von über 60 Waldbeständen in Möhlin (Frick- tal, AG} ausgewertet. Nino Kuhn, seit 1966 Leiter der Vegetationskunde, verlässt auf Ende 1989 die Gruppe und übernimmt die Leitung der Koordinationsstelle für Dauerbeobachtung und Waldreservate.

In der Gruppe Mykorrhiza ist der langjährige Mit- arbeiter lgnaz Kälin in den Ruhestand getreten. An seiner Stelle bearbeitet neu Bettina Schneider mikro- skopische und präparationstechnische Fragen. Nach Abschluss des NFP 14+ Projektes fährt Margrit Zollinger mit der morphologischen Beschreibung und Iden- tifizierung von Mykorrhizatypen der Fichte fort. lvano Brunn er leistet mit der Erarbeitung methodischer Grund- lagen für experimentelle Untersuchungen im Gewächs- haus einen wichtigen Beitrag.

In der Gruppe Bodenkunde verdient besonders die abgeschlossene Dissertation von Jörg Luster her- vorgehoben zu werden. Lusters Untersuchungen über die Kupferbindung durch wasserlösliche organische Stoffe aus Laub- und Nadelstreuextrakten brachten neue Erkenntnisse über die Bindungsmechanismen sowie über Struktureigenschaften dieser wichtigen Stoffgrup- pe. Jörg Luster wird für zwei Jahre nach Berkeley übersiedeln um sich in Bodenchemie und-physik weiter- zubilden. Armin Schriber hat in enger Zusammenarbeit mit Arthur Kölliker (Konstruktion und Entwicklung} einen

Prototyp der selbstregistrierenden pH-Sonde hergestellt und die notwendige Elektronik zur Datenerfassung ent- wickelt. Mit seiner Messanordnung konnten die ersten Langzeitversuche über die pH-Messung im Regen und in der Bodenlösung erfolgreich abgeschlossen werden.

Gruppe Bodenkunde Dr. Peter Blaser Lautende Projekte

413.86.1: Charakterisierung und Wirkung von Bo- denlösungen in Waldböden

413 .87 .2: Chemismus von Oberbodenproben von Wald- standorten der Schweiz

Abgeschlossene Projekte

413.86.2: Vergleich der Komplexierungseigenschaften der gelösten organischen Materie (DOM} verschie- dener Bodenlösungen gegenüber Schwermetal- len.

Es wurde die Cu( II)-Komplexieru ng durch gelöstes organisches Material (GOM} in Wasserextrakten aus getrockneter und gemahlener Laubstreu sowie durch Fraktionen des GOM untersucht.

Die Struktur des GOM und seiner Fraktionen wurde mit Molekül-Absorptions-Spektrometrie, IR- und 1 H-NMR-Spektroskopie untersucht. Es handelt sich vorwiegend um Kohlenhydrate, gesättigte aliphati- sche Carbonsäuren und Phenole.

Konditionale Stabilitätskonstanten K' und Cu(ll}- Bindungskapazitäten (L}t wurden mit einer Gleich- gewichts-Ionenaustauscher-Methode (GIM} be- stimmt.

Eine Besonderheit der GIM war das Arbeiten im nicht linearen Bereich der Cu2+-Absorptionsiso- therme, welche als Langmuir-lsotherme be- schrieben werden konnte. Die Methode wurde anhand der Cu(ll}-Komplexe von Oxalat und Citrat im pH-Bereich 4 bis 8 überprüft.

Die Cu(ll}-Komplexierung durch GOM im Kastani- enstreu-Extrakt wird durch die folgenden Kon- stanten charakterisiert:

log K' (Quasipartikel CuL} =

4,05 + 0,34 • pH (1 =0,01 mol/1; pH 4 bis pH 8) (L}t: 0,18 (pH 4) bis 1,96 (pH 8) moVkg

log ß0,05 (Quasipartikel CuH0,5 L} = 10,7 (pH-un- abhängige Konstante, gültig von pH 4 bis pH 7) Mit Molekularfiltration wurde das GOM im Kasta- nienstreuextrakt in fünf Fraktionen aufgetrennt. Die Moleküle mit rel. Molekülmasse zwischen 1000 und 100'000 weisen gegenüber den kleineren und grösseren Molekülen eine erhöhte Aromatizität und eine grössere relative Cu( II)-Bindungskapazität bei pH 6 auf. Die konditionalen Stabilitätskonstanten bei pH 6 sind für alle Fraktionen etwa gleich gross.

Mit hochauflösender Umkehrphasen-Flüssig-

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chromatographie wurde das GOM aus drei Streu- extrakten in je eine polare, nicht aromatische Frak- tion und drei weniger polare Fraktionen mit einem hohen aromatischen Anteil aufgetrennt. Es wurden dabei eine schwach hydrophobe stationäre Phase für «Hydrophobie lnteraction Chromatography»

(HIC) und ein pH-Stufengradient verwendet. Die drei weniger polaren Fraktionen binden Cu(II) bei pH 6 etwas stärker als die polarste Fraktion, hinge- gen sind bei den Bindungskapazitäten keine Unter- schiede feststellbar.

Mit keiner der beiden Trennmethoden wurde das Ziel, eine Auftrennung in sich komplex-chemisch deutlich unterscheidende Fraktionen, erreicht.

Zusätzliche Untersuchungen wurden zur Bin- dungsform von mitextrahiertem Al(III) im Kastani- enstreuextrakt durchgeführt. Dieses ist bei pH 2,5 zu 55 Prozent leicht austauschbar gebunden. Der Rest, welcher zu 70 Prozent an Moleküle mit rel.

Molekülmasse ~ 10'000 gebunden ist, kann wie folgt extrahiert werden: zu 30 Prozent mit Fluorid bei pH 4; zu 70 Prozent mit 8-Hydroxychinolin bei pH 5; vollständig mit 8-Hydroxychinolin bei T empe- raturen ~ 80 °C.

Gruppe Vegetationskunde Dr. Nina Kuhn

Laufende Projekte

411.81.2: Systematische Sammlung von vetetations- kundlichen Waldbestandesaufnahmen auf EDV- Datenträgern - Fortsetzung

411.88.1: Planung waldbaulich-standortskundlicher Dauerbeobachtungsflächen

Abgeschlossene Projekte

411.66.1 : VEGTAB - ein Computerprogramm als Hilfe zur tabellarischen Vegetationsgliederung

Das Programmpaket, das jahrelang auf dem Be- triebssystem EMOS des Rechenzentrums der ETHZ gute Dienste leistete, konnte nicht ohne umfangreiche Anpassungen vom neuen Be- triebssystem NOS/VE und von hausinternen Anla- gen unter UNIX übernommen werden. Da inzwi- schen modernere Routinenpakete (MULVA-4 von Otto Wildi) zur Verfügung stehen, wurde auf den Aufwand verzichtet und das Projekt als abgeschlos- sen betrachtet.

411.70.1: Vegetationskundliche Untersuchungen in einem ausgewählten Flyschgebiet des Kantons Schwyz

Die Aufarbeitung der zahlreichen Unterlagen mit Vegetations- und Bodenprofilaufnahmen, Was- serspiegelmessreihen und bodenphysikalischen Erhebungen benötigen mehr Zeit, als neben der

Bearbeitung aktueller Probleme zur Verfügung steht. Es wurde beschlossen, das Projekt vorerst mit einer Aktennotiz zu sistieren.

411.82.1: Infrarot-Photographie von Nassstandorten Das Projekt basiert auf der Praktikumsarbeit einer deutschen Geographin. Es wurde von Hans Ulrich Scharrer mit der Absicht übernommen, daraus ein praxistaugliches Ergebnis zu machen. Daraus ist wegen dauernder Überlastung nichts geworden.

Das Projekt wird deshalb nicht weitergeführt.

411.82.2: Forstliche Sukzessionsmodelle: eine Eva- luation und Anpassung möglicher Simulations- modelle für den Einsatz in Schweizer Waldscha- dengebieten.

Das Projekt konnte dank Unterstützung durch den Nationalfonds von Felix Kienast in Oak R idge, T en- nessee, USA, durchgeführt werden. Die Simulatio- nen lieferten in den bisherigen Anwendungen mit den Erwartungen erstaunlich übereinstimmende Baumartenzusammensetzungen.

411.86.2: Vegetationskundliche Arbeiten im Bereich

«Waldzerfall im Gebirge»

Die Vorstudien haben gezeigt, dass das Projekt auf eine breitere und systematisch durch Felder- hebungen abgestützte Basis gestellt werden müs- ste. Dazu reichen die vorhandenen Mittel nicht aus.

Das Projekt tritt deshalb nicht in die Phase konkre- ter Planung ein

411.88.2: Eigenschaften des Wurzelwerkes von Wald- pflanzen

Die Untersuchungen sind mit der Abklärung des Konkurrenzverhaltens der Pflanzenarten und der Bildung von Vegetationsmosaiken in Waldpflan- zengemeinschaften begründet worden.

Als Grundlage der Projektplanung hat Janina Po- lomski eine ausführliche Literaturstudie durchge- führt, in der sie unter anderem zu folgenden Schlüs- sen kommt:

Der morphologische Bauplan , das Vorkommen sprossbürtiger Bewurzelung und anatomische Merkmale der Wurzeln sind erblich festgelegt. Die räumliche Verteilung der Wurzeln im Boden ist hingegen durch Umweltfaktoren bestimmt. Das Wurzelbild derselben Art kann auf gleichem Stand- ort stark variieren. Deswegen sind artbezogene Aussagen nur unter Berücksichtigung der Stand- ortsbedingungen möglich. Doch lassen sich Stand- ortseigenschaften von Waldgesellschaften mit Kenntnissen der Durchwurzelungseigenschaften der Arten differenzierter beschreiben.

Sowohl unter den Baumarten als auch unter di- kotylen und monokotylen Pflanzenarten gibt es extreme Tief- und Flachwurzler. Die Wurzeltiefen variieren bei Gräsern zwischen 15 und 189 cm, bei Krautarten zwischen 5 und 400 cm Der Hauptwur- zelhorizont bei Mono-und Dikotyledonen der Kraut- schicht geht bis etwa 60 cm Tiefe.

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