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Dr. Hans M. Keller

Die Sektion Forstliche Hydrologie wurde im Februar des Berichtsjahres neu geschaffen. Ihre Strukturen waren nicht von anfang an klar und erst im Verlaufe des Jahres wurden Zusammensetzung, Aufgaben und Verantwort-lichkeiten festgelegt. Die Sektion umfasst heute im wesentlichen die ehemalige Forschungsgruppe Hydro-logie sowie die Forschungsgruppe, die sich mit den Grundlagen für den Wildbach- und Hangverbau befas-ste. Beide Gruppen gehörten zur Sektion Verbauwesen und Hydrologie, die nach der Pensionierung von Jürg Zeller aufgelöst wurde. Die neue Sektion nimmt damit keine baulichen Forschungsziele mehr wahr; das Ver-bauwesen bildet neu einen Teil der neuen Sektion Forsttechnik und Verbauwesen. Räumlich sind jedoch Hydrologie und Verbauwesen nahe beisammen und das standortskundliche Grosslabor wird - mindestens vor-läufig -gemeinsam betrieben.

Die vier neu gebildeten Gruppen der Sektion Forst-liche Hydrologie heissen Operationelle Hydrologie, Qualitative Hydrologie, Quantitative Hydrologie sowie Hochwasser und Geschiebe. Darin finden eine Reihe langfristiger Hydrologie-Projekte ihre gewünschte Fort-setzung und gleichzeitig erlauben die auf Beginn des Jahres 1990 neu geschaffenen Strukturen den Aufbau neuer Konzepte und damit auch neuer Projekte.

Die Untersuchungen über die Ursachen der Hoch-wässer 1987, welchem Rahmen des Projektes des Bundesamtes für Wasserwirtschaft in den Schweizer Alpen durchgeführt werden, sind intensiv vorangetrie-ben worden und havorangetrie-ben in allen Teilbereichen der Wald-wirkungen teils ermunternde, teils ernüchternde Resul-tate gezeigt. Im Bereich der Überwachung von Hoch-wasser und Geschiebetransport sind wegen mässigen Auftretens von Starkniederschlägen keine besonderen Ereignisse erfasst worden und auch die Unwetterstati-stik wird kaum Schlagzeilen machen. Die laufenden Erhebungen in den Forschungsgebieten (Alptal, Schwarzsee) hingegen sind wahrscheinlich seit Beginn der Messungen noch nie so lückenlos wie im Berichts-jahr durchgeführt worden. Dies ist in erster Linie auf die Zuverlässigkeit der installierten Geräte und deren Be-treuung zurückzuführen. Auch die Daten sind gut nach-geführt und stehen benutzerfreundlich zur Verfügung, nicht nur uns selber, sondern auch Drittpersonen wie zum Beispiel den drei Diplomanden der ETH, die diese Datenquelle reichlich nutzen können.

Die interne und externe Beratung hielt sich im Rahmen anderer Jahre,die Wissensvermittlung hat an Intensität nicht abgenommen (Lehraufträge, Vorträge, Besucher usw.) Besonders sei hier das BROOK-Semi-nar vom 28. November erwähnt. Es brachte ein Dutzend Wissenschafter aus USA, BRD, F, 1 und CH an derWSL zusammen, die die vielfältigen Erfahrungen mit dem Wasserbilanz-Simulationsmodell BROOK austauschten.

Gruppe Operationelle Hydrologie HansBurch

Lautende Projekte F 224.70.1 Wasserbilanz

Die vorgesehenen Arbeiten bei der Erfassung und Übertragung der Daten, für deren Bereitstellung und Auswertung konnten gemäss JAP 1989 durch-geführt werden

F 224.85.1 : Hydrologische Datenbank

Eine erste Datenbankversion konnte am RZ der ETHZ mit IM-DM unter NOSNE in Betrieb ge-nommen werden.

Gruppe Qualitative Hydrologie Dr. Peter Klöti

laufende Projekte F 224.70.2 Stoffbilanz

Sämtliche langfristigen Erhebungen in den For-schungsgebieten des Alptales und im Schwarz-seegebiet konnten mit sehr wenig Lücken wei-tergeführt werden. Die teilweise bereits über 20 Jahre dauernden Reihen über Stoffkonzentrationen und-flüsse im Niederschlag und Abfluss konnten in mehreren Publikationen und Vorträgen dargestellt und erläutert werden.

F 224.88.2: Meteorologische und luftchemische Ab-hängigkeiten des Stoffeintrages in Waldökosysteme Fortsetzung des im Oktober gegenüber dem Schweizerischen Nationalfonds abgeschlossenen Projektes D 224.88.2 (siehe abgeschlossene Pro-jekte)

F 224.90.1: Alptal 2000

Erarbeitung eines Konzeptes für die Übernahme und den Betrieb der Wald-Forschungsfläche im Gebiet des Erlentobelbaches im Alptal, welche per Ende 1989 aus der Verantwortung des NFP 14+

herausgelöst werden musste. Ziel: Sowohl für eigene wie für WSL-externe Forschungsarbeiten soll eine einladende Infrastruktur erhalten, bezie-hungsweise geschaffen werden.

Abgeschlossene Projekte

D 224.88.2: Meteorologische und luftchemische Ab-hängigkeiten des Stoffeintrages in Waldökosysteme Es wurden Einzelanalysen von geeigneten Wit-terungsepisoden aus dem NFP 14+ Datenmaterial durchgeführt. Der Bau eines vorteilhafteren Probe-sammlers für die automatische und zeitlich aufge-löste Erfassung des Niederschlages konnte reali-siert werden. Da das Projekt nur im ersten Jahr vom Schweizerischen Nationalfonds getragen wurde, gilt der erstellte Zwischenbericht gegenüber dem NF als Schlussbericht.

Gruppe Quantitative Hydrologie Felix Forste,

laufende Projekte

F 224.85.3: Hydrologische Simulationsmodelle Das Simulationsmodell BROOK wurde im Riet-holzbach sowie im Hochgebirge (Witenwasseren, Urserental) angewendet. Dabei waren Anpassun-gen für die Schneeschmelze notwendig. Ein An-wenderhandbuch für die an der WSL verwendete Variante wurde erstellt. Eine PC-Version wurde installiert, um vom NOSNE Betrieb unabhängig zu werden.

D 224.88.1: Ursachenanalyse Hochwasser 87, Teil-projekt Abflussbildung

Im Bedrettotal wurden die Feldarbeiten beendet sowie die entsprechenden Bodenproben im Labor analysiert. Niederschlags- und Temperaturdaten der Gebiete wurden als lnputdaten für das Modell aufgearbeitet. Für die Einzugsgebiete Bedretto, Witenwasseren und Urseren konnten die Modell-Parameter bestimmt und die Simulation gerechnet werden. Die Simulation von verschiedenen Wald-Szenarien wurde im Urserental erarbeitet.

Gruppe Hochwasser und Geschiebe Dr. Hans M. Keller

laufende Projekte

F 222.74.4/2: Geschiebeführung von Wildbächen, ccGeschiebefrachten»

1989 wurden im Rotenbach, Schwändibach und Erlenbach je zweimal die Ablagerungskubaturen (und somit die Volumenzunahme) vermessen.

F 222.74.4/3: Geschiebeführung von Wildbächen, ccHydrophon»

An der Messstation Erlentobel wurde eine auto-matische Videoanlage installiert und in Betrieb genommen. Neben der Aufbereitung und Si-cherstellung der gesammelten Daten wurden auch spezielle Auswertungen durchgeführt.

Die beiden Teilprojekte «Geschiebefrachten» und

«Hydrophon» werden auf Anfang 1990 zusam mengelegt.

F 222.82.1/3: Hochwasseranalyse von Wildbächen, Hochwasserpegel

Die Pegel wurden programmgemäss abgelesen.

Im Grosslabor wurden Arbeiten zur Eichung eines weiteren Pegels durchgeführt.

F 222.82.1/4: GamserWildbäche: Analyse der Hoch wasserabflüsse

Die Messtätigkeit wurde im vorgesehenen Rah-men durchgeführt.

Die beiden T eilprojekete "Hochwasserpegel» und ccAnalyse der Hochwasserabflüsse» werden auf Anfang 1990 zusammengelegt.

F 222.88.1 : Betrieb Grosslabor

Die Betreuung dieses Projektes wurde per März 1989 der Forschungsgruppe «Verbauwesen»

zugeteilt.

D 222.88.3: Waldflächenverteilung und-zustand Es wurden Waldflächen planimetriert, Waldwirt-schaftspläne gesichtet und statistische Auswer-tungen von LFI-Daten durchgeführt. Die Resultate wurden zusammengestellt.

D 222.88.5: Schwemmholz

Durchgeführt wurden Begehungen und Messungen in Seitenbächen des Obergoms und Bedretto sowie photogrammetrische Auswertungen dieser Tal-schaften. Die gesamthaft gesammelten Informa-tionen wurden ausgewertet und in Form eines Projektabschlussberichtes im Entwurf zusammen-gestellt.

F 222.73.2/7: Starkniederschläge des Schweiz. Alpen-und Alpenrandgebietes, Band 7.

Die Redaktionsarbeiten wurden für den Band 7 ab-geschlossen. Fürdiefrühererschienenen Bände 1 bis 6 wurden Ergänzungen und Korrigenda bear-beitet. Für den Hydrologischen Atlas der Schweiz,

Die Integrationsmethode mit Kochsalz dient dazu, die momen-tane Abflussmenge in Gebirgsbächen zu bestimmen. Diese ist das integrierte Resultat aller Im Einzugsgebiet stattfindenden hydrologischen Prozesse. - Im Bild ist die Beschickung der Salzlösung als Tracer aus dem Kübel (oben), sowie das Gerät für die Aufzeichnung der Tracerpassage (unten) ersichtlich.

Die Auswertung erfolgt am Kleinrechner, innert kurzer Zeit, im Felde. (Bild: Hans M. Keller)

Kartenblatt «Starkniederschläge» wurden die Un-terlagen bereitgestellt. Die Karte ist im ersten Abzug fertiggestellt.

F 222. 79.1: Unwetterschäden in der Schweiz

Mit den Redaktionsarbeiten für die Publikation der Unwetter 1989 wurde begonnen, jene des Jahres 1988 ist abgeschlossen. Die Redaktionsarbeiten für den WSL-Bericht «Chronik der Unwetterschäden des 6. bis 20. Jahrhunderts» sind weit fortgeschrit-ten.

Abgeschlossene Projekte

F 222.82.1/1: Hochwasseranalyse von Wildbächen

•• Bemessungshochwasser»

Basierend auf den Starkregenangaben der EAFV (Projekte F 222.73.2 und A 222.87.1) und der innerhalb dieses Projektes durchgeführten Regio-nalisierung der Starkregenparameter ist von der VAW ein Verfahren zur Hochwasserabschätzung entwickelt worden. Damit steht dem Praktiker neben dem von Jürg Zeller adaptierten Laufzeitverfahren (EAFV Bericht 126) ein etwas einfacheres Verfah-ren zur Verfügung. Eine Prüfung beider Methoden liess keinen Hinweis auf die Überlegenheit der

Einen oder Anderen zu. Bei beiden Verfahren besteht ein grosses Mass an Unsicherheit. Die gesteckten Ziele wurden somit nicht erreicht und müssen allenfalls in einem Folgeprojekt weiterver-folgt werden.

F 222.82.1/2 Hochwasseranalyse von Wildbächen

«Gewässernetz»

Die für 1989 vorgesehenen Teile der Gewässer-netzkarte 1 :2000 wurde vom beauftragten Büro geliefert. Obschon der für 1990 vorgesehene letzte Rest dieser Karte noch nicht ausgeliefert ist, wird diese Arbeit als selbständiges Projekt der WSL ge-strichen, da intern keine Arbeiten mehr anfallen.

A 222.87.1: Starkniederschläge des schweiz. Mittel-landes und Juras

Die Auswertungen wurden wie vorgesehen extern durchgeführt. Die Geldbeschaffungsaktion des fe-derführenden Bundesamtes für Wasserwirtschaft war von Erfolg gekrönt, so dass die Arbeiten nun auch noch auf den Rest der Schweiz ausgedehnt werden können. Da der WSL nur noch administra-tive und Publikationsarbeiten verbleiben, wird die-se Arbeit auf Anfang 1990 als die-selbständiges Pro-jekt gelöscht.