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Jansen, E. (1992). Der Phytosanitäre Beobachtungs- und Meldedienst PBMD. In B. Oester (Ed.), Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft: Vol. 334. Sanasilva Abschlussbericht (pp. 26-30). Eidgenössische Forschungsansta

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5 Der Phytosanitäre Beobachtungs- und Meldedienst PBMD

Erwin Jansen

5.1 Ausgangslage

Wenn Bäume in ihrer Vitalität geschwächt sind, werden sie eher von bestimmten Insekten und von pathogenen Pilzen befallen. 1983 bestand in der Schweiz auf Lan- desebene kein genügender Überblick über das Auftre- ten und die Entwicklung forstlicher Schadorganismen.

Die Leiter des Bundesamtes für Forstwesen und Landschaftsschutz BFL (heute: Eidg. Forstdirektion) und der Eidgenössischen Anstalt für das forstliche Versuchswesen EAFV (heute Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL) entschlossen sich deshalb 1983, einen Phytosanitären Beobach- tungs- und Meldedienst PBMD zu gründen. Dies sollte im Rahmen eines Sanasilvaprojektes geschehen.

Die rechtlichen Grundlagen zur Schaffung eines Phytosanitären Beobachtungs- und Meldedienstes lie- gen seit dem 16. Oktober 1956 mit dem ccBundesrats- beschluss betreffend den forstlichen Pflanzenschutz„

vor (SR 921.541). Im anfangs 1992 vorliegenden Ent- wurf zur Waldverordnung ist in Art. 43, Abs. 3 ein Auftrag an die WSL formuliert, der die Erhebungen, das Informationswesen und die Beratung in Forstschutz- fragen regelt.

5.2 Aufgaben des Phytosanitären Beob- achtungs- und Meldedienstes PBMD

Der PBMD ist ein Teil des Waldinformationssystems WIS des Bundes. Er liefert aktuelle Informationen über die geographische Verbreitung, die Befallsintensität und die Epidemiologie forstlicher Schadorganismen.

Gleichzeitig ist der PBMD an der WSL die zentrale Anlaufstelle für Forstschutzfragen. Er unterhält einen Beratungsdienst für entomologische, phytopathologi- sche und wildkundliche Forstschutzprobleme und liefert Beiträge zur Aus- und Weiterbildung im Forstschutz.

Als WSL-Gruppe mit vielen Aussenkontakten liefert der PBMD zudem Impulse zur Formulierung von For- schungsbedürfnissen und zur Planung von Forschungs- arbeiten.

Definition: ccForstschutz», syn. «Waldschutz». Unter dem Begriff ccForstschutz», syn. ccWaldschutz», werden jene Massnahmen zusammengefasst, die zur Verhü- tung und Verminderung von Baum- und Waldschäden Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992

biotischen und abiotischen Ursprungs von Forstdien- sten und Waldbesitzern durchgeführt werden.

Der Forstschutz bemüht sich im Sinne einer forstli- chen Phytomedizin, Baum- und Waldkrankheiten zu erkennen, ihre Entstehung zu erklären sowie ökolo- gisch, ökonomisch und sozial verträgliche Verfahren zur Vermeidung bzw. Bekämpfung solcher Krankhei- ten zu entwickeln (nach Dr. 0. Holdenrieder, Professor für Forstschutz und Dendrologie, ETHZ, 1990).

5.3 Methoden des PBMD

5.3.1 Die Informationsbeschaffung

Diese ist geprägt durch das Verbreitungsmuster, in welchem in der Schweiz Schäden von Waldinsekten und pathogenen Pilzen sichtbar werden. Charakteri- stisch ist das klumpige Auftreten vieler solcher Schä- den auf kleinen Flächen von einigen Aren bis Hektaren.

In der Schweiz ändern Standortsfaktoren wie die Bodenbeschaffenheit, die Exposition und die Gelände- neigung, die Höhe über Meer, das Klima oder die Wasserversorgung auf kleinem Raum oft sehr stark. In den tieferen Lagen unseres Landes sind die Waldbe- stände grösstenteils aus verschiedenen Baumarten zusammengesetzt.

Schädlinge und Krankheiten sind oft auf ganz spe- zielle Wirtsbäume in ganz bestimmten Entwicklungssta- dien ausgerichtet. Wir können feststellen, dass forstliche Schadorganismen in der Schweiz in ihren Auswirkun- gen nicht den selben Stellenwert haben wie in Ländern, in denen auf grossen Flächen die gleichen Baumarten vorkommen, wo grosse Kahlschläge anzutreffen sind und wo sich die Wuchsverhältnisse in weiten Gebieten gleichen.

In der Schweiz sind Erhebungen, die einen regelmäs- sigen Raster der Stichprobenpunkte aufweisen, infolge des klumpigen Auftretens der forstlichen Schädlinge und Krankheiten ungeeignet für das Auffinden dieser Orga- nismen. Diesem Umstand könnte man begegnen, in- dem man dem Stichprobennetz äusserst feine Ma- schen gäbe. Dann allerdings würde der Erhebungsauf- wand sehr gross.

Der PBMD besitzt keine eigenen Aufnahmeequipen.

Er beschafft sich deshalb seine Informationen zum grös-

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sten Teil mit Hilfe der kantonalen Forstdienste. Diese decken mit ihren Forstkreisen und technischen Forst- verwaltungen, die beide wiederum in Forstreviere un- terteilt sind, die gesamte Waldfläche der Schweiz ab.

Die Intensität der Waldbewirtschaftung und damit auch der Waldbeobachtung ist allerdings sehr unterschied- lich. Die Forstreviergrösse variiert in der Schweiz von wenigen hundert Hektaren im intensiv genutzten Mittel- land bis zu über fünftausend Hektaren im Alpenraum.

Die Informationsbeschaffung geschieht mit einem Standard- und mit einem Ergänzungsnetz. Das Stan- dardnetz dient dem routinemässigen Auffinden wichti- ger Schadorganismen auf dem Waldareal der Schweiz.

Mit dem Ergänzungsnetz beschafft sich der PBMD für ausgewählte Schadorganismen zusätzliche Angaben.

5.3. 1. 1 Das Standardnetz

Die Elemente des PBMD-Standardnetzes sind die jähr- liche Forstschutzerhebung, die Beratungsfälle und die PBMD-eigenen Beobachtungen.

Die jährliche Forstschutzerhebung richtet sich an die Leiter aller Forstkreise und technischen Forstverwaltun- gen, welche auf diese Weise das Vorkommen und die Befallsstärke einer begrenzten Zahl von Waldinsekten und von pathogenen Pilzen melden. Dies geschieht meist unter Mitarbeit der Revierförster. Es können auch zusätzliche Meldungen über forstliche Schadorganis- men eingebracht werden. Die eingegangenen Meldun- gen werden so ausgewertet, dass jährlich die geogra- phische Verbreitung von wichtigen Schadorganismen mit Angabe ihrer Befallsintensität kartiert werden kann.

Die Forstschutzerhebung entspricht einer Vollerhe- bung für das ganze Waldareal der Schweiz, da die Rücklaufquote nahezu 100% beträgt. Man muss dabei in Kauf nehmen, dass mit dieser Art der Erhebung nur diejenigen Schadorganismen erfasst werden, die dem Forstpersonal auffallen. Allerdings können die Meldun- gen nur stichprobenweise überprüft werden, denn es gibt in der Schweiz über 200 Forstkreise und techni- sche Forstverwaltungen. Die Diagnose wird erleichtert durch eine Beschreibung, die dem Umfragebogen bei- gelegt ist. Quervergleiche mit den Informationen aus dem Beratungswesen, mit den PBMD-eigenen Beob- achtungen und mit den Beobachtungen der kantona- len Forstschutzbeauftragten zeigen in der Regel keine grossen Abweichungen von den Meldungen, welche die Oberförster in der Forstschutzerhebung erstatten.

5.3. 1.2 Das Ergänzungsnetz

Das PBMD-Ergänzungsnetz wird zur Zeit mit einem Meldewesen zwischen dem PBMD und den kantona- len Forstschutzbeauftragten, mit einer jährlichen «Bor- kenkäferumfrage» und mit einer Anzahl von Fallstudien gebildet.

Der PBMD betreibt das Meldewesen mit den kanto- nalen Forstschutzbeauftragten vor allem während der Vegetationszeit. Es beruht auf mündlichen Kontakten, ist sehr gegenwartsbezogen und dient in erster Linie der Erörterung von Forstschutzfragen im betreffenden Kanton. Diesem Meldewesen können, neben der rei- nen Lokalisation von Schadorganismen, auch aktuelle Informationen zur Entwicklung und zur Gewichtung anstehender Forstschutzprobleme entnommen wer- den. Vom Meldewesen gehen Impulse für Forschungsfragen und für den Erfahrungsaustausch unter den Kantonen aus.

Die «Borkenkäferumfrage» erfasst alle rund 1400 Forstreviere der Schweiz und liefert Daten über das Auftreten der Borkenkäferart «Buchdrucker» (lps typo- graphus). Dieser Käfer verursachte im letzten Jahrzehnt die meisten insektenbedingten Zwangsnutzungen in der Schweiz. Diesen Insekten wird erfahrungsgemäss von der Bevölkerung und damit von den Politikern und Medien grosses Interesse entgegengebracht.

PBMD-Fallstudien betreffen gegenwärtig das Auf- treten des «Buchdruckers» (lps typographus) in aus- gewählten Schadenflächen des Frühjahrssturms von 1990, das Auftreten des Alpenrosenrosts der Fichte (Chrysomyxa rhododendri), die Nachwirkungen von Frostschäden sowie die Auswirkungen einer Über- murung auf einen Fichten-Lärchenwald (natürliche Aufschüttung während einer Überschwemmung). Eine Fallstudie über Wildschäden in Sturmschadenflächen ist in Vorbereitung.

5.3.2 Die Informationsverbreitung 5.3.2. 1 Die Adressaten

Die häufigsten Adressaten des PBMD sind die kanto- nalen Forstdienste. Sie werden in der Regel über die Forstschutzbeauftragten angesprochen. Weitere Kon- taktgruppen sind Bundesstellen aus Verwaltung, Lehre und Forschung, die interkantonalen Försterschulen, die Waldbesitzer sowie die Forschungsinstitutionen im Ausland.

Der PBMD steht in ständigem Kontakt mit der Eidge- nössischen Forstdirektion und liefert ihr einen Teil der Entscheidungsgrundlagen für finanzielle Förderungs- massnahmen, Kontrollen sowie Aus- und Weiterbildung.

5.3.2.2 Die Informationsmittel

Je nachdem, ob ein Ereignis von allgemeinem Interesse ist oder ob es sich um einen Spezialfall handelt, werden verschiedene Informationsmittel gewählt (Zielgruppen- Orientierung). Weitere Kriterien sind die Einstufung des Schadenpotentials und ein allenfalls vorhandener Zeit- druck.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992

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Der Informationsfluss des PBMD

Standardnetz: ° Forstschutzerhebung

0 Beratungsfälle

0 PBMD-eigene Beobachtungen

0 Biologie von Schadorganismen

0 Epidemiologie

0 neue Forstschutz-Erkenntnisse

0 Auslandkontakte

0 Meldewesen

0 Beratung

° Kurse/Erfahrungsaustausch

PBMD

Ergänzungsnetz : (ereignisbezogen; flexibel)

0 Meldewesen mit Forstschutzbeauftragten

0 Borkenkäferumfrage

° Fallstudien

0 WSL-Mitteilungen/Berichte

0 Beiträge in Organen der Eidg. Forstdirektion

0 WSL-Merkblätter

0 PBMD Bulletin

0 Artikel in Fachpresse

5.3.2.3 Die PBMD-Beratung

Während in der Landwirtschaft die Produktionsziele oft mit direkten Vorbeuge- und Bekämpfungsmassnah- men erreicht werden, kann sich der Waldbau bzw. der Forstschutz in der Schweiz meistens auf Massnahmen zur Förderung der Selbstregulierungskräfte im Wald beschränken. Mit vorausschauenden waldbaulichen Anweisungen kann oft verhindert werden, dass Schad- organismen günstige Lebens- und Vermehrungsbe- dingungen erhalten. Kommt es dennoch zu Schäden, bestehen viele Forstschutzmassnahmen darin, mit mechanischen Mitteln die Befallsintensität oder den Infektionsdruck von Schadorganismen so lange zu sen- ken, bis natürliche Gegenkräfte zu wirken beginnen.

Die Diagnose der schädigenden Faktoren und die darauf aufbauende Schadenprognose sind Grundvor- aussetzungen für weitere Entscheide. Oft ist für das Erreichen des waldbaulichen Zieles überhaupt kein Forstschutz-Eingriff nötig.

In der Schweiz existieren einige hundert Arten von Insekten und Pilzen, die im Zusammenhang mit dem Forstschutz von Interesse sind. Diese Organismen können oft jahrzehntelang in einer bestimmten Region gar nicht beobachtet werden. In vielen Fällen sind für . eine sichere Diagnose optische Geräte, Spezialliteratur und Laboreinrichtungen notwendig.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992

Die meisten Forstpraktiker kennen wohl die am häufigsten vorkommenden Schadorganismen, sofern sie mit Feldmethoden zu bestimmen sind. Die Forstleu- te sind jedoch bei vielen anderen Schadorganismen auf eine ergänzende Diagnosehilfe angewiesen. Sie verfü- gen nur ausnahmsweise über die Spezialliteratur, die Vergleichsmöglichkeiten und über die Erfahrung, um die Fragen zum mutmasslichen Auftreten und Verlauf des Befalls und damit zur Schadenvorhersage zu be- antworten.

Die aus diesem Grund an den PBMD gelangenden Beratungsfälle dienen bis zu einem gewissen Grad der Früherkennung. Die meisten Forstleute erstatten aus- serhalb der periodischen Befragung aus verständli- chen Gründen nur dann eine Meldung über forstliche Schadorganismen, wenn mit dieser Meldung ein direk- ter Nutzen verbunden ist oder wenn sie danach gefragt werden . Forstleute, welche von der Beratung profitie- ren konnten, sind erfahrungsgemäss eher motiviert, im Gegenzug die PBMD-Erhebungen zu unterstützen.

Eine weitere Beratung leistet der PBMD für die Eidgenössische Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau FAW. Diese ist federführend beim Zu- lassungsbewilligungs-Verfahren von Pflanzenbehand- lungsmitteln. Für forstliche Pflanzenbehandlungsmittel liefert der PBMD Ergänzungen zu den Angaben, mit welcher die FAW jeweils die Wirksamkeit dieser Mittel

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beurteilt. Die FAW ist auch auf Angaben angewiesen, wie die Schadenpotenz gewisser Waldinsekten, patho- gener Pilze und Wildtiere einzustufen ist.

5.3.2.4 Dokumentation und Weiterbildungsangebot Der PBMD hat aus dem Material der eingesandten Beratungsfälle und anhand eigener Beobachtungen eine umfangreiche Bilddokumentation zusammenge- stellt. Dieses Material erlaubt es, die zur Zeit häufigsten oder auffälligsten Schadorganismen, ihre Entwicklungs- stufen sowie die durch sie verusachten Befallsbilder darzustellen. Die Sammlung umfasst momentan unge- fähr 1200 Diapositive und andere Bilder. Bei Bedarf können Bilder ausgeliehen oder Duplikate geliefert werden.

Eine Sammlung von Frass- oder Befallsbild-Stük- ken ist für den internen Gebrauch bestimmt und dient meist der Überprüfung von Diagnosen. Bei Kursen finden Teile davon als Demonstrationsmaterial Ver- wendung.

Eine Kartensammlung enthält fortlaufende Reihen von Verbreitungs- und Schadintensitätskarten. Kopien davon sowie für ausgewählte Schadorganismen aktu- alisierte Karten sind auf Anfrage erhältlich.

Ebenfalls auf Anfrage führt der PBMD Kurse und Vorträge durch. Neben einzelnen Kantonen waren bis- her in erster Linie die ETHZ und die beiden interkanto- nalen Försterschulen Lyss und Maienfeld an diesem Angebot interessiert.

5.4 Projektverlauf/ Aktivitäten

Die 1988 gesteckten Ziele, wonach 1991 die Informa- tionsbeschaffung und -Verbreitung sowie die Forst- schutz-Beratung funktionstüchtig sein sollten, sind er- reicht. Der Aufbau des PBMD ist somit im wesentlichen abgeschlossen.

Ein kurzer Überblick soll den Werdegang zwischen 1984 und 1991 illustrieren.

1984-1987:

- Aufbau der EDV: Datenbanken/Software, interne Weiterbildung in EDV

- Beginn der Umfragen: Forstschutzumfrage/Borken- käferumfrage

- Einrichten und Betrieb von 21 phänologischen Dauer- beobachtungsflächen

- Beginn der Informationsverbreitung mittels PBMD- Bulletins

1988-1991:

- Konzeptionelle Absprachen mit der Eidg. Forstdi- rektion, mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (Eidg. Pflanzenschutzkommission), mit der ETHZ,

mit den interkantonalen Försterschulen Lyss und Maienfeld sowie mit den Kantonen

- Aufnahme des Forstschutz-Beratungsdienstes: Wei- terbildung eines PBMD-Mitarbeiters in Entomologie/

Anstellung eines Spezialisten für Phytopathologie - Abschluss der Arbeiten im Zusammenhang mit den

phänologischen Dauerbeobachtungsflächen (Grund:

Zur Erfüllung des Primärauftrags musste auf Wünsch- bares verzichtet werden).

- Einrichten des Meldewesens .mit den kantonalen Forstschutz-Beauftragten. 1. Stufe: Pilotprojekt mit den 5 Kantonen Graubünden, Nidwalden, Neuen- burg, Tessin und Zürich. 2. Stufe: Ausdehnen des Meldewesens auf die gesamte Schweiz

- EDV-Entwicklungen

- Ausbau der Dokumentationsstelle - Aufbau der Stelle Wald und Wild Zukünftige Aktivitäten (ab 1992):

- laufendes Anpassen der Informationsbeschaffung und Aktualisieren der Fallstudien

- Überblick über die Wildschadensituation verbessern - Verbesserte Erfolgskontrolle der Beratung

- Weiterbildung fürdie kantonalen Forstschutzbeauf- tragten

- Weitere Synthesen aus den erhobenen Daten als Forschungsprojekte

- Forstgeschichtliche Fallstudien zu Forstschutzpro- blemen

5.5 Bedeutung für die Praxis/Zusammen- fassung

Der Phytosanitäre Beobachtungs- und Meldedienst PBMD ist an der WSL die Anlaufstelle für Forstschutz- fragen in forstlicher Entomologie, Phytopathologie und Wildkunde. Diese Anlaufstelle nimmt folgende Aufga- ben wahr:

- Vermitteln von Diagnosen und wichtigen Informa- tionen zur Biologie von Schadorganismen. Meist werden diese Arbeiten anhand des von den Forst- diensten eingesandten Probematerials oder anhand von Begehungen vorgenommen.

- Stellen von Prognosen für den weiteren Verlauf eines Schädlingsbefalls oder einer Pilzerkrankung.

Diese sind von mancherlei äusseren, nicht immer vorhersehbaren Umständen (z.B. der Witterung im kommenden Frühjahr) abhängig. Kurzfristige Be- falls-Vorhersagen, die sich in einem geographisch begrenzten Gebiet auf ausgewählte Schadorganis- men mit gut erforschter Biologie beziehen, sind oft von praktischem Wert.

- Vorschlagen von Forstschutzmassnahmen. Gemäss der eingangs erwähnten Definition von Forstschutz (syn. Waldschutz) beziehen sich diese auf ökolo- gisch wie ökonomisch verträgliche Verfahren. Da- bei sind die waldbaulichen Ziele massgebend.

Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992

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Der PBMD ist ein Teil des Waldinformationssystems WIS des Bundes. Er liefert aktuelle Informationen über die geographische Verbreitung, die Befallsintensität und den Befallsverlauf forstlicher Schadorganismen in der Schweiz. Im Gegensatz zu früheren Jahren liegen nun diese Informationen an zentraler Stelle vor.

Die Informationsmittel des PBMD sind hauptsächlich:

- Meldewesen, Kurse/Erfahrungsaustausch

- PBMD-Bulletin, Merkblätter, Artikel in der Fach- presse und in den Organen der Eidg. Forstdirektion Seit 1984 liegen die jährlichen Berichte über die Beob- achtungen der Borkenkäferart «Buchdrucker» (lps typo- graphus) vor. Ebenfalls jährlich erscheint vor der neuen Vegetationszeit ein Forstschutz-Überblick. Bulletins oder Artikel zu akutem Befall oder zu neuen Erkenntnis- sen über Waldinsekten, pathogene Pilze oder über Wild erscheinen nach Bedarf.

Der PBMD setzt sich ebenfalls für die Aus- und Weiterbildung im Forstschutz ein. Das Kursangebot richtet sich jeweils nach den örtlichen Bedürfnissen.

Die kantonalen Forstdienste können sich so bei ihrer

Ber. Eldgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. 334, 1992

eigenen Beratungs- und Informationstätigkeit auf eine Institution des Bundes stützen, die ihre Aufgabe als Nahtstelle zwischen Praxis und Forschung versteht.

Die Leitidee der PBMD-Tätigkeit sieht vor, dass sich die Informationsbeschaffung und die Informationsver- breitung gegenseitig ergänzen und anregen. Die Bera- tung und das Weiterbildungsangebot sind in der In- formationsverbreitung eingeschlossen. So sind z.B.

Forstleute, welche von einer Beratung oder einem Erfahrungsaustausch profitieren konnten, erfahrungs- gemäss motiviert, im Gegenzug die PBMD-Erhebun- gen zu unterstützen.

5.6 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnnen

Erwin Jansen: Leitung

Franz Meier: Meldewesen, EDV Beat Forster: Entomologie

Dr. Roland Engesser: Phytopathologie Oswald Odermatt: Wildschäden

Dr. Dagmar Nierhaus: Merkblätter, Dokumentation Monika Schwentner: Datenerfassung, Sekretariat

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