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Archiv "Fachkräftemangel: Den Pflegeberuf aufwerten" (15.04.2011)

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A 814 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 15

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15. April 2011 Die Richtlinien für die Wartelistenführung und

Organvermittlung zur Herz- und Herz-Lungen- Transplantation sind neu gefasst und vom Vor- stand der Bundesärztekammer einstimmig verabschiedet worden. Sie sollen am 23. April in Kraft treten (Bekanntmachung in diesem Heft). Die Änderungen betreffen vor allem herzkranke Kinder und Jugendliche, aber auch Patienten mit präformierten Antikörpern, für die man besonders schwer ein passendes Organ findet.

So sollen künftig hochimmunisierte Patien- ten, die zum Beispiel nach Voroperationen, Im- plantation von Herzunterstützungssystemen oder mehreren Transfusionen einen hohen Titer von Anti-HLA-Antikörpern gebildet haben, in jeder Dringlichkeitsstufe bei der Allokation vorrangig berücksichtigt werden. Voraussetzung für die Transplantation ist eine negative Kreuzprobe.

Kinder und Jugendliche bis zum vollende- ten 15. Lebensjahr werden grundsätzlich als hochdringlich (HU-Status) eingestuft. Innerhalb der Gruppe der Kinder und Jugendlichen er- halten diejenigen Vorrang, die zum Zeitpunkt des Organangebots stationär behandelt werden müssen. Heranwachsende, die älter als 16 Jah - re sind, gelten wie Kinder und Jugendliche als hochdringlich, wenn sie sich – überprüfbar – noch im Wachstum befinden.

Der HU-Status wird wie bisher in einem Au- ditverfahren vergeben. Das Überprüfungsinter- vall wird nach der Zuerkennung des HU-Status von einer auf acht Wochen verlängert.

Der Dringlichkeitsstatus „U“ (für urgent) ent- fällt, die entsprechenden Patienten werden künftig automatisch als „transplantabel“ („T“) gelistet – es sei denn, es wird ein HU-Antrag gestellt und genehmigt. „Wir haben künftig also

nur noch zwei Dringlichkeitsstufen für Patien- ten, die auf ein thorakales Organ warten, näm- lich hochdringlich und transplantabel“, erläutert Prof. Dr. med. Hermann Reichenspurner vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. „Ei- ner der Gründe für diese Änderung ist, dass sich die Wartezeiten für dringlich und transplan - tabel gemeldete Patienten in der Vergangenheit kaum unterschieden haben.“ Ein weiterer Grund für die Novellierung ist, dass Änderungen der Allokationsrichtlinien für die isolierte Lungen- transplantation geplant sind. Dadurch hat sich ein Anpassungsbedarf für die kombinierte Herz-Lungen-Transplantation ergeben, dem mit den jetzt veröffentlichten Richtlinien zur Herz- und Herz-Lungen-Transplantation entsprochen wird. Und die Bevorzugung von Kindern und Jugendlichen vor Erwachsenen sei längst fällig gewesen, sagte Reichenspurner. nsi

REGELN FÜR DIE VERMITTLUNG VON THORAKALEN ORGANEN NOVELLIERT

Angesichts der steigenden Pflege- bedürftigkeit einer alternden Ge- sellschaft schlagen Pflegeexperten Alarm: Der Mangel an Pflegekräf- ten sei bereits heute „prekär“ und werde sich in den kommenden Jah- ren weiter zuspitzen, sagte Bernd

Tews, Geschäftsführer des Bundes- verbandes privater Anbieter sozia- ler Dienste, auf dem Frühjahrskon- gress des Deutschen Krankenhaus- instituts Anfang April in Berlin . Auf einen Bewerber kämen bereits jetzt drei freie Stellen.

Tews betonte, dass Arbeitsbedin- gungen und Bezahlung für Pflege- kräfte verbessert werden müssten, forderte aber auch eine politische Diskussion um die Integration von FACHKRÄFTEMANGEL

Den Pflegeberuf aufwerten

Fachkräften aus dem Ausland sowie eine größere Bereitschaft der Träger auszubilden. Er warnte davor, in der Debatte um die Zukunft der Pflege das Berufsbild schlechtzureden:

„Der Pflegeberuf ist nach wie vor ein Beruf mit Perspektive. Dafür müssen wir verstärkt werben.“

Ein düsteres Stimmungsbild zeich nete die stellvertretende Präsi- dentin des Deutschen Berufsver- bandes für Pflegeberufe, Gertrud Stöcker: „Die Ausbildung ist nicht qualitativ, die Fluktuation groß. Wir haben immer weniger qualifizierte Bewerber.“ Sie könne derzeit kei- nem jungen Menschen empfehlen, in die Pflege zu gehen.

Bundesgesundheitsminister Phi- lipp Rösler hatte Anfang des Jahres angekündigt, die Attraktivität der Pflegeberufe 2011 in den Fokus sei- ner Arbeit zu stellen. Er strebt eine Reform der Ausbildung und eine Entlastung bei der Dokumentation an. In Erwägung zieht der Minister eine Zusammenführung der Aus - bildung von Kranken- und Alten- pflege. Rösler bereitet derzeit eine grundlegende Reform der Pflege- versicherung vor. Mitte des Jahres sollen Eckpunkte vorliegen. nos Die gesetzlichen Krankenkassen,

die Kassenärztliche Vereinigung und die Kassenzahnärztliche Verei- nigung in Sachsen haben sich im Rahmen der Einführung der elek- tronischen Gesundheitskarte (eGK) auf eine Rahmenvereinbarung zur Finanzierung der erforderlichen Kartenlesegeräte geeinigt. Darin werden detaillierte Fristen und Ver- antwortlichkeiten für die regionale Umsetzung festgeschrieben. Nach Auskunft der Arbeitsgemeinschaft Saxmedicard (www.saxmedicard.

de) erhalten die mehr als 6 600 Ärz- te und 2 000 Zahnärzte für Bestel- lungen bis zum 30. September 2011 pauschal 355 Euro für stationäre und 280 Euro für mobile Lesegeräte sowie 215 Euro für installations - bedingte Aufwendungen. Die säch- sischen Krankenhäuser wurden bereits im Rahmen der Budget - verhandlungen 2009/2010 mit Lese- geräten ausgestattet.

Vom vierten Quartal 2011 an starten die Krankenkassen mit der Ausgabe der eGK an ihre Versicher- ten. Diese hat künftig ein Lichtbild.

Zusätzlich zu den bisherigen Versi- chertendaten ist unter anderem auch der Zuzahlungsstatus gespeichert. EB GESUNDHEITSKARTE

Vertrag in Sachsen

Bessere Arbeits - bedingungen

könnten dazu beitragen, die Arbeit in der Pflege attrak-

tiver zu machen.

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