Kindersicherheitstag
Spielen ohne Risiko
Mehr als 300 000 Unfälle bei Sport und Freizeit
J
edes Jahr verletzen sich in Deutschland 315 000 Kin- der und Jugendliche unter 15 Jahren in ihrer Freizeit. Zum vierten Mal hat deshalb die Bundesarbeitsgemeinschaft„Mehr Sicherheit für Kinder“
(BAG) den Kindersicherheits-
tag organisiert. Er fand am 10.
Juni statt und stand unter dem Motto: „Auf die Plätze.
Fertig. Los. Für weniger Kin- derunfälle in der Freizeit.“
„Bis zu 60 Prozent aller Kin- derunfälle könnten vermie- den werden“, betonte BAG- Präsidentin Dr. med. Stefanie Märzheuser vor der Presse Anfang Juni in Berlin. Der Helm beim Fahrradfahren sollte ebenso selbstverständ- lich sein wie die Knie-, Ellbo- gen- und Handgelenkschüt- zer beim Skaten. Kleidung ohne Kordeln an der Kapuze und angemessenes Schuh- werk seien ein Muss, forderte die Kinderchirurgin. „Unfälle sind in Deutschland wie in al- len Industriestaaten der größ- te Risikofaktor für die Ge- sundheit von Kindern“, be- tonte Ministerialrat Dr. med.
Albert Statz vom Bundes- gesundheitsministerium, das den Kindersicherheitstag un- terstützt. Die BAG hat ge- meinsam mit der Bundeszen- trale für gesundheitliche Auf- klärung eine Internet-Daten- bank erstellt. Unter www.
bzga.de/kindersicherheit kön- nen sich Interessierte über die Gesundheitsförderung von
Kindern und Jugendlichen in- formieren.
Die BAG mit Sitz in Bonn besteht seit 1997. Mitglieder sind unter anderem Ärzte- und Sportverbände sowie Ret- tungsorganisationen. Haupt- sponsor ist ein Pharmaunter- nehmen.
Gynäkologie
Kooperation über Grenzen
Deutsche und Polen grün- den Gesellschaft.
E
ine „Deutsch-Polnische Ge- sellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe“ ist im Berli- ner Universitätsklinikum Cha- rité gegründet worden. Sie will sich in wissenschaftlichen Ver- anstaltungen und Operations- kursen der Probleme ihres Fachs annehmen und die Ko- operation von Frauenärzten aus beiden Ländern erleich- tern. Gründungspräsident ist Prof. Dr. med. Joachim Duden- hausen, Dekan der Charité.Zahnärzte
Auf einer Linie mit der Union
Patienten sollen für Zahnersatz selber zahlen.
A
ls einen „Schritt in die rich- tige Richtung“ hat die Kas- senzahnärztliche Bundesverei- nigung (KZBV) den Reform- ansatz der CDU/CSU be- zeichnet, den Zahnersatz aus dem Leistungskatalog der Ge- setzlichen Krankenversiche- rung (GKV) zu streichen.„Dieser Ansatz ist eine echte Modernisierung im Gegensatz zu dem,was die rot-grüne Bun- desregierung als Reformge- setz in den Bundestag einge- bracht hat“, sagte der amtie- rende KZBV-Vorstandsvorsit- zende Dr. med. dent. Jürgen
Fedderwitz. Der Gesetzgeber müsse endlich den Mut auf- bringen, den Patienten mehr Entscheidungskompetenzen zu ermöglichen. Dafür sei die Zahnmedizin ein geeignetes Versorgungsgebiet. Der Zahn- ersatz wäre ein guter Anfang.
Die erzielten Erfolge in der
Prävention bestätigten den eingeschlagenen Weg. Fedder- witz: „Die Ausgliederung zahn- medizinischer Leistungen ver- bunden mit dem befundorien- tierten Festzuschuss-Konzept garantiert den von allen ge- wünschten und geforderten Nachhaltigkeitsfaktor.“
A K T U E L L
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A1772 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2627. Juni 2003
Kindergesundheit: Unfälle sind Risikofaktor Nummer eins.
Die Kassenzahnärzte befürworten ein Festzuschuss-Konzept für
zahnmedizinische Leistungen. Foto: dpa
Foto:BAG Kindersicherheit
Kassenärzte
Grünes Licht für den neuen EBM
Bis spätestens zum 30. Juli soll die Gebührenordnung beschlossen sein.
D
ie Delegierten der Kas- senärztlichen Bundesver- einigung (KBV) haben dem Entwurf des EBM 2000plus bei einer Sonder-Vertreter- versammlung in Berlin mit großer Mehrheit zugestimmt.Die neue Gebührenordnung sollte am 25. Juni im gemein- samen Bewertungsausschuss von KBV und Krankenkas- sen abschließend verhandelt werden. Das Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Vor der Sitzung des Be- wertungsausschusses zeigte sich der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesver- einigung, Dr. med. Manfred Richter-Reichhelm, optimi- stisch: „In den allermeisten Punkten ist eine Einigung be- reits erfolgt, in anderen wird sie sicher noch möglich sein.“
Der EBM 2000plus schaffe Transparenz und zeichne sich durch eine einfache Handha- bung aus. Vor allem sei es ge- lungen, die Bewertung der ärztlichen Leistungen auf eine solide betriebswirtschaftliche Grundlage zu stellen.
Die neue Gebührenord- nung sei zugleich ein Signal an die Politik. Richter-Reich- helm: „Mit dieser Gebühren- ordnung können wir jederzeit auf die von den Parteien dis- kutierten Änderungen im Ho- norarsystem flexibel reagie- ren.“ Sollte im Bewertungs- ausschuss keine Einigung zu- stande kommen, muss der Erweiterte Bewertungsaus- schuss, das Schiedsamt auf Bundesebene, am 30. Juli ent- scheiden. Der Zeitplan der KBV sieht vor, dass die neue Gebührenordnung zum 1.
April 2004 in Kraft treten soll.
Von Oktober 2003 bis Ende März 2004 sollen die Kas- senärzte über den EBM 2000plus informiert werden.