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Flury, P. (1891). Untersuchungen über die Genauigkeit der Grundflächenermittelung bei Bestandesaufnahmen. 1. Die Fichte. In A. Bühler (Ed.), Mittheilungen der Schweizerischen Centralanstalt für das Forstliche Versuchswesen: Vol. 1/1. Mittheilungen der S

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Aktie "Flury, P. (1891). Untersuchungen über die Genauigkeit der Grundflächenermittelung bei Bestandesaufnahmen. 1. Die Fichte. In A. Bühler (Ed.), Mittheilungen der Schweizerischen Centralanstalt für das Forstliche Versuchswesen: Vol. 1/1. Mittheilungen der S"

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(1)

über die

Genauigkeit der Grundflächenermittelung bei Bestandesaufnahmen.

Von

Ph. F I ur y,

Assistent der forstl. Versuchsanstalt in Zürich.

1. Die Fichte.

Bei der Berechnung der Holzmasse M eines Beständes ist in dem Produkt M = G

X

H

X

F die Grundfläche bezw. Kreis- fläche G ein wichtiger Faktor. Fehler in der Kreisfläche äussern sich in gleichen Prozenten auch in der Masse. Es ist daher die Frage wohl berechtigt, mit welcher Genauigkeit wir bei Bestandes- aufnahmen die Grundfläche ermitteln können, welches die Fehler- grenze der Aufnahmemethode ist.

Besondere Bedeutung erlangt die Kenntniss der Fehler- grenze der Kreisflächenermittelung beim Studium des laufenden Zuwachses der Bestände, des Lichtungszuwaehses, des Zuwachses an steilen Hängen. Im Ferne.rn erheischt der zu bestimmende Einfluss der verschiedenen Durchforstungsgrade, des verschiedenen Verbandes bei Pflanzungen auf den Zuwachs, sodann das Studium des Zuwachsganges der gemischten Bestände, des schlagweisen Hochwaldes i:m Vergleich zu demjenigen des Plenterwaldes Untersuch~ngen über die Genauigkeit der Aufnahmemethode und der Fehlergrenze.

Diese Gesichtspunkte, sowie der Umstand, dass die Messung von zwei senkrecht aufeinanderstehenden Durchmessern den doppelten Aufwand an Zeit und Kosten erfordert, gaben Ver- anlassung, die bisherigen Aufnahme- Ergebnisse einer genaueren Prüfung zu unterziehen.

(2)

132 Flury: Ermittelung der Grundflächen der Bestände.

Als Versuchsobjekt diente ein Theil der in den Jahren 1888-1890 durch die eidg. forstliche Versuchsanstalt angelegten Versuchsflächen.

Sämmtliche Stämme aller Versuchsflächen sind numerirt und tragen 1,a· m über dem Boden einen horizontalen Oelfarben- strich zur Fixirung der Messhöhe. Dieser Strich_ ist bei ge- neigtem Terrain stets an der obern Stammseite 'angeb~acht, also an der Bergseite. Der Distanz von 1,a m dient als Basis aus- nahmslos die Stelle, wo der _ Stamm an der Bergseite den Boden verlässt, also seine _ nutzbare Länge beginnt. Für die grössere oder geringere Stockhöhe beim ]fällen des Stammes ist lediglich seine obere Seite entscheidend. Im Fernern besitzt jeder Strich bei den meisten Versuchsflächen in der Mitte seines obern Randes einen Punkt, an welchen beim Messen die Kluppen- mitte, d. h. die Hälfte des Durchmessers zu liegen· kommt. Zur Fixirung des Messpunktes des zweiten Durchmessers ist ein weiterer Punkt in der Fortsetzung des horizontalen Striches _ in der Wei.se angebracht, dass der hierdurch festgelegte Durch".' messer zum ersten wo möglich senkrecht steht. Etwaigen Un- regel:i:nässigkeiten am Stamm wird beim Kluppiren dadurch aus- gewichen, dass die Durchmesser ober- oder unterhalb. derselben abgenommen werden unter gleichzeitiger N otirung der Distanz vom untern Strichrand. Die angegebene Massregel bewirkt daher einerseits die genaue Fixirung der Messhöhe und andererseits bei jeder folgenden Aufnahme das Abgreifen der Durchmesser genau an derselbe_n Stelle, wie bei den früheren Aufnahmen. ·

Beim Kluppiren selbst wird~ immer als erster Durchmesser

· derjenige parallel zum Strich abgegriffen, an HäJ;,1.gen- also der in der Horizontalen liegende. Als zweiter Durclimesser gilt der- jenige senkrecht zum Strich, bei geneigtem Terrain der in der Richtung - des Banges liegende. In das Aufn.ahmeformular werden in entsprechender Weise beide Durchmesser eingetragen.

In der beigegebenen Tabelle sind die Resultate der Unter- suchungen dem Bestandesalter nach abgestuft und zusammengestellt.

Zur weiteren Orientirung möge noch Folgendes · Erwäh- nung finden:

(3)

Die Versuchsflächen haben in der Regel eine Grösse von 0,25 ha.

Von den 32 Beständen liegen

2 in einer Meereshöhe von 300-400 m

17

'' " " "

400-600

"

11

" " "

" 600-800

"

2 - "

" " "

800-1000

"

Auf die geologischen Formationen vertheilen sich die V er- suchsflächen in folgender Weise:

9 Versuchsflächen liegen auf Jura, 20

3

" "

"

,, Molasse und Diluvium, ,, Flysch.

Die Einrichtung der Tabelle selbst wird keiner weitern Er- klärung bedürfen (Die Tabelle s. Seite 134-13 7).

Beim Kluppiren wurden die beiden Durchmesser auf mm genau abgelesen und die Kreisflächen entsprechend berechnet. Die verglichene Kreisfläche des Bestandes ist daher das arithmetische

· Mittel aus beiden Kreisflächensummen. Das sonst übliche Ein- tragen des verglichenen Durchmessers würde die Untersuchung z. B. des Einflusses des Pflanzenabstandes unmöglich machen.

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass Abweichungen in den Ergebnissen der Kluppi'i·ung mit zwei senkrecht aufeinander- -stehendeti Durchmessern häufig vorkommen.

Vergleich~n wir die Kreisflächen mit einander, so zeigt sich, dass die Differenzen in Prozenten der verglichenen Kreisfläche im Mittel bei den

80-100-jährig.Beständen,Nr. 1-6, Spalte 1, 1,7 0/o 60-80 ,, " . ,, 7-12, ,, 1,9 °/o 40-60_ _ ,, ,, ,, 13-16, ,, 0,s °lo

20-40 ,, ,, ,, 17-32, ,, O,a 0/o betragen.

Der Durchschnitt aller Bestände stellt sich auf 1,o 0/o. Da'R}' Maximum der Abweichung zeigt Fläche Nr. 3 mit 3,1 0/o; es differiren daher hier die Kreisflächensummen aus jedem der beiden senkrechten Durchmesser um 6,2 0/o. Vergleiehen wir in ähnlicher

(4)

~

~

~ Q;,

i=I "C

i::l i=I

i=I ~

"C J.< §

0 H

1 2

1 84 2 51 3 89 4 ,65 5 52 6 87 7 85 8 45

9 90 10 2

11 1

12 86 13 91 14 24 15 53

16 3

17 6

134 F 1 ur y : Ermittelung der Grundflächen der Bes~ände.

.Abtheilung

3

Oberwald Ob dem Neuhaus Melchabord

Hard bei Laufenburg Windfälle

Stanserweg Ebern Hohenwies Schallenberg Grosswald Grosswald Ebern

Oberforst b. Rheinfelden·

.Am Knieweg Kellersloch Habsbach

Winterhalde Best. 6

Zusammenstellung der Grundflächen-

Fichte.

Stamm- Ver-

Exposition; Ent- Bestandes- zahl glichene Neigungs- stehungs- Alter der Kreisfläche

grad art Jahre Versuchs- in 1,3 m

fläche m2

4 5 6 7 8

N.W. 20° n. V. 100 292 26,932

N.W. 100 n. V. 99 111 14,145

N. 36° n. V. 86 165 ll,059

oo n. V. 86 131 12,495

oo n. V. 84 180 rs,116

s.

140 n. V. 80 268 10,399

N.W. 50 n. V. 73 259 2,567

N. 10° Pfl. 70 242 16,389

71 242 16,624

N.W. 21° n~ V. 70 175 4,639

N. 30 n. V. 66 412 15,944

67 410 15,971

oo n. V. 64 396 15,706

65 395 15,804

N.W. 70 n. V. 64 320 7,634

oo n. V. 57 66 2,944

0. 90 Pfl. 50 366 12,458

0. 90 Pfl. 40 334 8,748

41 334 9,152

N. 30 Pfl. 40 726 11,862

42 723 12,482

N.N.O. 21° Pfl. 37 600 9,246

,_

(5)

Ermittelungen in den einzelnen Versuchsflächen.

Fichte.

Tabelle I.

1. Messung 2. Messung Mittlere Stammstärke

Pflanzen- Kreisfläche in 1,s m Reihen- Kreisfläche in 1,s m in 1,3 m

Abstand In °/o Abstand In °/o auf Grund . auf Grund aus der

mi der vergl. m2 der vergl. der der vergl.

m Kreisfl. m Kreisfl. 1. Messung 2. Messung Kreisfläche

9 10 11 12 13 14 15 16 17

- 27,652 102,7 - 26,211 97,s 34,7 33,s 34,s

-

14,072 99,6 - 14,21s 100,5 40,2 40,4 40,s

-

11,402 103,1 - 10,716 96,9 29,7 28,s 29,2

- 12,351 98,s - 12,639 101,2 34,6 35,1 34,9

- 18,on· 99,4 - 18,281 100,6 35,s 36,o 35,9

- 10,628 102,2 - 10,170 97,s 22,5 22,o 22,2

- 2,597 101,2

-

2,537 98,s 11,s 11,2 11,2

3,o 16,730 102,1 3,o 16,047 97,9 29,7 29,1 29,4

3,o 16,857 101,4 3,o 16,391 98,6 29,s 29,4 29,6

- 4,707 101,5 - 4,571 98,5 18,5 18,2 18,4

- 16,383 102,s -- 15,5i4 97,2 22,5 21,9 22,2

- 16,378 102,5 - 15,583 97,6 22,6 22,o 22,s

- 15,942 101,5 - 15,469 98,5 22,7 22,s 22,ö

- 16,124 102,o - 14,483 98,o 22,s 22,s 22,6

-

7,768 101,s - 7,500 98,2 17,6 17,s 17,4

-

2,868 97,4 - 3,619 102,5 23,5 24,1 23,s

unregel-

12,386 99,s - 12,530 100,6 20,7 20,9 20,s

mässig

l,2-l,5 8,757 100,1 2,1 8,738 99,9 18,s 18,s 18,s

1,z-1,5 9,167 100,2 2,1 9,137 99,s 18,7 18,7 18,7

0,9 11,798 99,5. 1,5 11,927 100,5 14,4 14,5 14,4

0,9 12,399 99,s 1,5 12,565 100,7 14,s 14,9 14,9

1,5 9,151 99,o 2,1 9,341 101,o 14,o 14,1 14,o

1 1

(6)

~

00 ~ ~ Q:>

ÖJ) '"O

= =

::i ~

~

1,-i

0 H

1 2

18 17 19 23 20 22

21 21

22 14 23 7 24 8 25 11 26 13 27 16 28 12 29 15 30 20 31 18 32 19

136 F 1 ur y: Ermittelung der Grundflächen der Bestände.

Abtheilung

3

Borneinschlag 1 C Born einschlag 2 D Hasli

und zwar:

Randreihen Innere Reihen Rechts vom Steinbruch

und zwar:

Randreihen Innere Reihen Am Knoblauchweg Winterhalde Best. 2 Winterhalde Best. 7 Hardkopf

Am Katzenweg Hinter dem Steinbruch Rechts vom Steinbruch Vor dem Steinbruch Ob dem Wasserloch Am Käppeliweg nördl. C Am Käppeliweg südl. B

Zusammenstellung der Grundflächen-

Fichte.

Stamm- Ver-

Exposition; Ent- Bestandes-

zahl glichene Neigungs- stehungs- Alter der Kreisfläche

art Jahre Versuchs- in 1,s m grad

fläche m2

4 5 6 7 8

N.N.W. 9o Pfl. 35 473 9,806

36 473 10,277

N.N.W. 9° Pfl. 35 438 9,529

36 438 9,976

N.O. 50 Pfl. 30 1238 16,135

557 8,865

451 5,920

oo Pfl. 25 1146 13,996

556 7,421

590 6,575

s. 14° Pfl. 25 99,2 8,594

26 99,2 9,441

N. 2to Pfl. 25 1379 7,219

N.N.O. 19° Pfl. 25 1809 7,086.

oo Pfl. 23 1291 8,275

24 1291 9,126

oo Pfl. 23 1229 8,227

s.s.o. 90 Pfl. 23 1359 6,998

24 1359 7,912

W.S.W.3° Pfl. 22 1351 7,244

23 1351 8,231

w.s.w. 3o Pfl. 22 1185 7,339

23 1185 8,178

w.s.w.2° Pfl. 21 989 6,099

22 989 6,887

w.s.w. 3o Pfl. 19 1153 6,276

20 1153 7,121

W.S.W.3° Pfl. 19 1309 6,593

20 1308 7,391

(7)

Ermittelungen in den einzelnen Versuchsflächen.

iichte.

(Noch) Tabelle I.

1. Messung 2. Messung. Mittlere Stammstärke

in l,s m

Pflanzen- Kreisfläche in 1,s m Reihen- Kreisfläche in 1,s m

A.bstand In 0/o A.bstand In°!-o auf Grund auf Grund aus der

m0 der vergl. m2 der vergl. der der vergl.

m Kreisfl. m

Kreisfl. 1. Messung 2. Messung Kreisfläche

9 10 11 12 1.'J 14 15 16 17

0,9 9,sss 10O,s 2,4 9,774 99,7 16,s 16,2 16,2

O,9 10,290 100,1 2,4 10,263 99,9 16,7 16,6 16,6

0,9 9,551 100,2 2,4 9,507 99,s 16,7 16,7 16,7

0,9 10,022 100,5 2,4 9,929 99,5 17,1 17,o 17,o

0,9 16,25s 1OO,s 1,5 16,011 99,2 12,9 12,s 12,9

O,9 8,941 100,9 1,5 8,788 99,1 14,s 14,2 14,2

O,9 6,037 1O2,o 1,5 5,sos 98,o 13,1 12,s 12,9

O,9 14,022

.

100,2 1,50 13,969 99,s 12,5 12,5 12,5

O,9 7,444 1OO,s 4,6 7,398 99,7 13,1 13,o 13,o

O,9 6,678 10O,o 1,5 6,671 1OO,o 11,9 11,9 11,9

O,9 8,660 10O,s 1,5 8,527 99,2 10,6 10,6 10,6

O,9 9,515 10O,s 1,5 9,aßß 99,2 11,2 11,1 11,1

1,o 7,214 99,9 1,5 7,224 100,1 8,2 8,2 8,2

0,75 6,941 98,o 0,9 7,231 102,1 7,o 7,1 7,1

O,9 8,337 10O,s 1,5 8,212 99,2 9,1 9,o 9,o

O,9 9,247 1O1,s 1,5 9,005 98,7 9,5 9,4 9,5

O,9 8,250 1OO,a 1,5 8,204 99,7 9,2 9,2 9,2

0,9 7,oss 100,6 1,5 6,958 99,4 8,1 8,1 8,1

O,9 7,950 100,5 1,5 7,874 99,5 8,6 8,6 8,6

O,9 7,271 100,4 1,5 7,216 99,s 8,s 8,2 8,s

O,9 8,247 100,2 1,5 8,215 99,s 8,s 8,s 8,s

O,9 7,316 99,7 1,5 7,361 10O,s 8,9 8,9 8,9

0,9 ' 8,160 99,s 1,5 8,196 100,2 9,4 9,4 9,4

O,9 6,131 100,5 1,5 6,067 99,5 8,9 8,s 8,9

O,9 6,922 100,5 1,5 6,851 99,5 9,4 9,4 9,4

O,9 6,265 99,s 1,5 6,287 100,2 8,s 8,3 8,s

O,9 7,120 1OO,o 1,5 7,121 10O,o 8,9 8,9 8,9

O,9 6,580 99,s 1,5 6,605 100,2 8,o 8,o 8,o

O,9 7,332 99,2 1,5 7,449 10O,s 8,5 8,5 8,5

(8)

138 F 1 ur y : Ermittelung der Grundflächen der Bestände.

Weise wie die Kreisflächen die Durchmesser, so ergeben die Abweichungen vom mittleren Durchmesser der verglichenen Kreis- fläche bei den

80-100-jährigen Beständen, Nr. 1-6, 3 mm, 60-80 " " ,, 7-12, 2

40-60 ,, ,, ,, 13-16, 1

20-40 " ,, ,, 17-32, 0,a

und im Durchschnitt aller Bestände 1 mm.

Die Maximaldifferenz zeigt sich bei Bestand Nr. 1 und 3, nämlich 4,5 mm vom Durchmesser der verglichenen Kreisfläche.

Es differiren daher die beiden senkrechten Durchmesser des Mittelstammes um 9 mm.

Beide Zusammenstellungen zeigen, dass die ältern Bestände grö"ssere Abweichungen aujioeisen, als die Jüngern.

Der Bestand Nr. 3 mit der Maximaldifferenz von 3,1 °/o ist an einem steilen, unter einem Neigungswinkel von 36 o -i:rnch Norden abfallenden Hang erwachsen. Es lohnt sich wohl der Mühe • zu untersuchen, ob überhaupt die Neigung einen Einflu.ss auf die grössere oder geringere Regelmässigkeit des Stammquerschnittes hat. Die Flächen Nr. 3, 23, 9, _17, 1, 24 und 22, dem Gefäll nach abgestuft, stocken auf mehr oder weniger stark geneigtem Terrain (siehe Spalte 4 der Tabelle). Die durchschnittliche Abweichung von der verglichenen Kreisfläche kommt auf 1,5 0/o und diejenige vom mittleren Durchmesser der verglichenen Fläche auf l ,1 mm zu stehen.

Die Differenzen sind so unbedeutend, dass ein Einfluss der grö"ssern oder geringern ·Terrainneigung nicht wahrz:uneh11ien ist. Bei der schon mehrfach erwähnten Fläche Nr. 3 wurde das Aufnahmeregister in Gruppen von je 10 Stämmen aufgelöst, um die Differenzen im Einzelnen verfolgen zu können. Die Ab- weichungen von der verglichenen Kreisfläche schwanken zwischen 0,1 % und 10,1 %, und die Durchmesser des Mittelstammes von demjenigen aus der verglichenen Kreisfläche zwischen 0 und 1,a mm. Es differiren also zwei senkrechte Durchmesser i~ Mittel von 10 Stämmen im Maximum um 2 ,6 cm. Im Fernern haben von der Gesammtstammzahl von 165 Stück 114 Stämme oder 69,1 0/o

(9)

einen grössern Durchmesser in der Horizontalen West-Ost, 42 Stämme oder 25,5 0/o einen grössern Durchmesser in der Hang- richtung Süd-Nord und 9 Stämme oder 5,4 0/o gleiche Durchmesser.

Der in gleicher Weise behandelte Bestand Nr. 1 zeigt folgende Verhältnisse :

Die Kreisflächen der beiden Messungen weichen von der verglichenen Fläche um 0,1 °lo bis 8,3 0/o ab und die mittleren Durchmesser von demjenigen der verglichenen Fläche um O bis l,2 mm, mithin differiren zwei senkrechte Durchmesser des Mittel- stammes im Maximum um 2,4 cm.

Von den 292 Stämmen der Versuchsfläche haben 200 Stück oder 68,5 0/o einen grössern Durchmesser in der Horizontalen Südwest-Nordost, 83 Stück oder 28,4 0/o einen grössern Durch- messer in der Hangrichtung Südost-Nordwest, 9 Stück oder 3,1 Ofo

gleiche Durchmesser.

Die Zusammenstellungen dieser beiden Bestände Nr. 1 und 3 führen uns zugleich auf den Gedanken, ob die Exposition als solche, d. h. die Neigung nach einer bestimmten Himmelsrichtung und der dadurch herbeigeführte vermehrte oder verminderte Lichtgenuss, von Einfluss auf die grössere oder geringere Regel- mässigkeit der Durchmesserausbildung sei. Die bereits angeführten Bestände Nr. 1, 3, 9, 17, 22, 23, 24 sprechen gegen diese Annahme7 indem bei einer und derselben Exposition bald der Durchmesser in der Horizontalen, bald derjenige in der Hang- richtung der grössere ist.

In der Tabelle ist in Spalte 5 die Entstehungsart der Bestände angegeben. Die natürlichen Verjüngungen sind mit den Pflanzun- gen nicht direkt vergleichbar wegen der grossen Altersdifferenzen.

vVir beschränken uns daher lediglich auf die Pflanzbestände und untersuchen den Einfluss des verschiedenen Abstandes der Pflanzen auf die Durchmesserausbildung. Als erster Durchmesser gilt bei den Pflanzungen derjenige in der Richtung der Pflanzreihe, der also vom Abstand der Pflanzen innerhalb der Reihen dem sogen.

Pflanzenabstand beeinflusst wird. Der zweite Durchmesser wird senkrecht zur Pflanzreihe genommen und soll den Einfluss des Reihenabstandes zum Ausdruck bringen. An Hängen ist der

(10)

140 F 1 ur y : Ermittlung der Grundflächen der Bestände.

erste Durchmesser zugleich derjenige in der Horizontalen und der zweite derjenige in der Hangrichtung mit Ausnahme von Fläche Nr. 16 und 20, bei welchen aber die Neigung so wie so eine ganz unbedeutende ist. Es sind bei den 20 Pflanzbeständen folgende V er bände vertreten :

0,9, 1,5, 2,4, 4,5, 1,ö, 2,1, 3,o, 0,75, 0,9, 0,9, 0,9, 1,o, 1,5, 3,o, m.

Eine Sonderstellung nimmt bezüglich ihres Charakters Fläche Nr. 21, eine 25-jährige Kultur, ein. Sie bestand ur- sprünglich aus 4-5 Fichtenreihen, abwechselnd mit je 2 Laub- holzreihen, im Verband l,5/Ü,9 m. Die Laubholzreihen sind aber längst vollständig verschwunden. Daher liegt jetzt zwischen je 4-5 Fichtenreihen ein 4,5 m breiter unbestockter Streifen. Die denselben einschliessenden Fichtenrandreihen haben also den Verband 4,5/Ü,9 m und die innern Reihen den ursprüng- lichen von l ,5/Ü,1J m. Es zeigt sich nun, dass bei den Randreihen der mittlere Durchmesser bei 0,9 m seitlichem Abstand nicht nur nicht der kleinere, sondern im Gegentheil sogar grösser ist als derjenige mit dem extrem hohen seitlichen Abstand von 4,5 m.

Ein ähnliches V erhalten zeigt sich noch bei mehreren andern Beständen, so auch besonders bei Nr. 18 und 19 mit dem Verband 2,4/Ü,9 m.

Fassen wir alle Pflanzbestände zusammen, so beträgt die Kreisfläche der 1. Messung 100,a 0/o und diejenige der 2. Messung -99,J 0/o der verglichenen Kreisfläche. Es sind daher die Durch-

messer in der Richtung der Pfianzreihen ehe1· grösser, als die-•

Jenigen senkrecht dazu.

Betrachten wir die einzelnen Bestände noch etwas nälier, so weist von den Pflanzungen Fläche Nr. 8, Hohenwies, beim Verband 3,o/3,o m mit 2,1 °lo der vergl. Kreisflächen und 3 mm des zugehörigen mittleren Durchmessers die grösste Abweichung auf. Bei allen andern Flächen mit den verschiedensten Verbänden betragen die durchschnittlichen Differenzen in den mittleren Stammstärken 0-1 mm, d. h. eine verschwindend kleine Grösse im Verhältniss zum Gesammtdurchmesser. Die nähere Unter- suchung der Stammscheiben in Brusthöhe ergab das nicht von

(11)

vornherein zu erwartende Resultat, dass Stammquerschnitte, bei denen das Mark sehr excentrisch gelegen ist, doch von der Kreis- form wenig abweichen können. Zum Belege hiefür mögen einzelne innerhalb de.s Bestandes gefällte Probestämme aus den angeführten Flächen. Nr. 8 und 21 beschrieben werden. Aus.

den Probestämmen sind bei 1,s m ü. d. B. Scheiben heraus- geschnitten und untersucht worden.

Fläche 21. Stadtwald von Olten. Pflanzung. Verband 4,5/Ü,9 m:.

Probestamm Nr. 1. 1. Durchmesser 8,s + 6,5

=

15,s cm

" 2. " 7 ,5

+

7 ,s

=

15 ,s "

" 3. 1. " 7 ,1 + 6 ,o

=

13 ,1 "

,, 2. ,, 5,9

-f-

7,o

=

12,9 "

"

"

"

"

6. 1.

2.

8. 1.

2.

"

"

"

"

4,G

+

6,o

=

10,6 "

5,s + 5,1

=

10,4 "

4,1

+

3,5

=

8,2 "

4,a

+

3,6

=

7 ,9

Fläche 8. Stadtwald von St. Gallen. Pflanzung. Verband 3,o/3,o m:

Probe.stamm Nr. 1.

"

"

7.

Probestamm Nr. 8.

"

"

"

9.

1.

2.

1.

2.

1.

2.

1.

2.

Durchmesser 20,2 + 16,5 = 36,1 cm

"

17,o+rn,s =36,a 11

"

12,, + 13,1 = 25,5 ,,.

"

11,o + 14,1

=

25,6

"

Durchmesser 10,2

+

13,s

=

23,ö cm

" 11,s

+

11,6

=

23,4 "

"

12,5

+

9,1 = 22,2

"

"

10,1

+

11,a

=

22,o

"

Die Probestämme aus Fläche Nr. 21 sind den Randreihen entnommen. Sie sind sehr excentrisch gewachsen und deren Umfang doch nahezu kreisrund.

Die Untersuchungsergebnisse lassen sich bezüglich der·

Fichte in folgenden Sätzen kurz zusammenfassen :

.

(12)

142 F 1 ur y: Ermittelung· der Grundflächen der Bestände.

1) · Differenzen bei zwei senkrecht aufeinanderstehenden Durchmessern eines Stammes zeigen sich häufig und zwar in allen Altersstadien, im höhern Alter allerdings mehr als im jugendlichen.

2) Ein Einfluss der Terrainneigung sowie der Exposition auf die grössere oder geringere Regelmässigkeit des Querschnittes eines Stammes lässt sich bei der l?ichte auf Grund des vor- liegenden Materials nicht konstatiren.

3) Bei Pflanz beständen ist die Art und Weise des Verbandes ohne Einfluss auf die Durchmesserausbildung.

4) Für die gewöhnliche Praxis ist es durchaus überflüssig, bei Aufnahme von Fichtenbeständen 2 Durchmesser in Rechnung zu ziehen. Die Mehrkosten stehen in keinem V erhältniss zu der dadurch erzielten grösseren Genauigkeit , zumal wenn bei solchen Aufnahmen die Durchmesser nach 1, 2 .und noch mehr cm abgestuft werden. Die Maximaldifferenz zwischen zwei senkrecht aufeinanderstehenden Durchmessern im Betrage von 9 mm liegt innerhalb der· Fehlergrenze.

5) Für das genaue Studium des laufend-jährigen Zuwachses, des Lichtungszuwachses , des Einflusses verschiedener Durch- forstungsgrade, des Zuwachsganges der in einem gemischten Bestande vorhandenen Holzarten etc. ist es hingegen geboten, die doppelte Messung anzuwenden. Hiebei ist aber dafür zu sorgep, dass bei jeder folgenden Aufnahme die Durchmesser genau an derselben Stelle abgegriffen werden, wie bei der vorher- gehenden. Wenn dies nicht geschieht, so können die Fehler bei der doppelten Messung ebenso gross sein, als bei der einfachen.

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