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Bühler, A. (1891). Saatversuche. Zweite Mittheilung. Versuche mit 3. Lärche. In A. Bühler (Ed.), Mittheilungen der Schweizerischen Centralanstalt für das Forstliche Versuchswesen: Vol. 1/2+3. Mittheilungen der Schweizerischen Centralanstalt für das fors

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Academic year: 2022

Aktie "Bühler, A. (1891). Saatversuche. Zweite Mittheilung. Versuche mit 3. Lärche. In A. Bühler (Ed.), Mittheilungen der Schweizerischen Centralanstalt für das Forstliche Versuchswesen: Vol. 1/2+3. Mittheilungen der Schweizerischen Centralanstalt für das fors"

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(1)

S a a t v e r s u c h e.

Von

Professor Dr. Bühler.

Zi"Vvei te ~ i ttheil "'1.:1..ng.

V ersuche mit 3. Lärche.

(1. Fichte. 2. Föhre. S. 87.)

Ueber Zweck und .Ausführung der Versuche im .Allgemeinen sind oben (S. 87 f.) die nöthigen .Ausführungen gegeben worden.

Es erübrigt daher hier nur, für die Lärche noch die nöthigen speziellen Bemerkungen hinzuzufügen.

Vor allem ist die Schwierigkeit hervorzuheben, welcher die Erziehung lückenloser Saaten der Lärche begegnet. Schon im Jahre 1888 wurden Lärchensaaten in gleichem Umfange wie von Fichte und Föhre vorgenommen, allein die Resultate waren nicht verwendbar. Eine ·Wiederholung der Versuche im Jahre 1889 liess abermals keine Vergleichung aller Ergebnisse zu. Die Saat vom Jahre 1890 ist wiederum nur in einzelnen Beziehungen von gutem Erfolg gewesen, insofern als je eine Serie von Beeten brauchbare Resultate über die Tiefe der Bedeckung und das Samenquantum ergab. Die V ersu_che über die Wirkung ver- schiedener Deckmittel, und den Einfluss der Grösse des Korns dagegen haben äussere Störungen erlitten und konnten desshalb nur theilweise verwerthet werden.

Einzelne V ersuche werden in den nächsten Jahren wieder- holt werden.

(2)

Da bei der Unsicherheit des Gelingens der Lärchensaaten der .Abschluss dieser Untersuchungen je nach Umständen erst nach einigen Jahren möglich sein wird, so schien sich bei dem Mangel an sicheren Erfahrungen über diese Verhältnisse die Veröffentlichung der bisherigen Ergebnisse zu empfehlen.

l. Bei welchem Samenquantum ist die Ausbeute an Pflanzen am g rössten ?

Die V ersuche von 1888 hatten gezeigt, dass bei geringen Samenquantitäten der Erfolg sehr in Frage gestellt ist. Statt die Samenmenge, wie bei Fichte und Föhre, von 1 bis 30 gr.

pro laufenden m zu variiren: wurde die .Abstufung von 10, 15, 20, 35, 40, 45, 50 gr. gewählt.

Die Beete hatten eine Gesammtlänge von 1,43 m, die Saat- rillen von 1,33 m; die Grösse eines jeden Beetes mit 7 Rillen betrug 2 m 2 Die Rillen sind 3 ,5 cm breit.

Die Saaten wurden am 30 . .April, 1. und 2. Mai 1890 aus- geführt; die einjährigen Pflanzen am 28 . .April 1891 ausgehoben.

Die Pflanzen in 2 Sorten zu theilen, wurde anfänglich ver- sucht. Bei so kleinen Pflänzchen, wie sie im 1. Jahre sich ent- wickeln, war aber die Trennung nicht durchführbar. Die Pflanzen- zahl ist desshalb in einer Summe angegeben . .Auch die Ermittelung der Höhen und die Berechnung der Durchschnittshöhe wurde nicht vollständig vorgenommen, weil Zufälligkeiten bei der geringen Entwickelung eine zu einflussreiche Rolle spielten. Die Messung aller Pflanzen aber hätte einen zu hohen Zeitaufwand erfordert.

Mit der Zunahme der Samenmenge steigt (Tabelle I) auch die Pflanzenzahl, · bei Quantitäten von 40-50 gr. allerdings in etwas geringerem Masse als die erstere. Die höchste Ausbeute mit 14 Pflanzen pro Gramm wird bei 25 bis 35 gr. pro laufenden Meter erreicht.

Mit diesem Ergebniss stimmt auch die Beurtheilung der Saatbeete überein. Der Eintrag im Notizbuch vom 19 . .August 1890 lautet: "Bei der Bedeckung mit Humus sind 20 und 25 gr., bei der Bedeckung mit Thon auch noch 30 gr. die zweck- mässigsten Quantitäten; die Reihen sind vollständig, die Pflanzen

(3)

Lärche. 285 gut entwickelt. Bei geringeren Quantitäten wird die Saat lückig, bei grösseren dagegen stehen die Pflanzen zu dicht und entwickeln sich nicht kräftig."

Die Keimkraft des verwendeten Samens war von der Samenhandlung zu 40-45 °!o angegeben worden. Bei der Prüfung durch die Samenkontrollstation ergab sich ein Keim- prozent von 51.

Ergebniss der Versuche mit verschiedener Samenmenge bei Rillensaaten.

Tabelle I.

Samenmenge Körner- Pflanzen- Auf 1 gr. Pflanzen-

No. Samen zahl

pro pro zahl zahl wurden in °/o

des laufenden m2 pro pro m2 Pflanzen geerntet der

Beetes m Körner-

gr. gr. m2 Stück Stück zahl

Lärche von Ze1·netz.

Mit Humus 15 mm tief bedeckt.

43 10 46 7 220 unvollständig

42 15 70 19 990 857 12 8

41 20 95 14 910 1236 13 8

40 25 116 18 210 1603 14 9

39 30 140 21 980 1348 10 6

38 35 165 25 910 2250 14 9

37 40 186 29 200 1820 13 6

36 45 210 32 970 2146 10 7

35 50 235 36 890 2650 11 7

In 1 kg. waren 157 200 Körner enthalten.

Der Same enthielt 14 °/o fremde Bestandtheile. In Folge dieser Verunreinigung lässt sich der Same nicht so dicht an einander lagern, als es bei Fichte und Föhre der Fall ist.

Bei 10 gr. pro laufenden m beträgt die Länge der bedeckten Fläche 32 cm.

" 25 " ,, ,, ,, ,, ,, ., ,, ,, ,, 80 ,,

30

" "

"

50 ,, ,,

" " "

"

" "

"

"

" "

"

100

149

(4)

Wenn also pro laufenden m mehr als 30 gr. Samen gesäet werden, so findet schon eine U ebereinanderlagerung der Körner mit den verunreinigenden Bestandtheilen und eine etwas geringere .Ausbeute an Pflanzen statt.

Dieser .Ausfall ist aber nicht so erheblich, wie bei Fichte und Föhre, weil die verunreinigenden Bestandtheile die Keimung der Samen nicht unmöglich machen. Die nachfolgende Ueber- sicht lässt dies deutlich ersehen.

Samenmengen pro laufenden m Pflanzenzahl

gr. Verhältnisszahl Lärche Fichte Föhre

15 100 100 100 100

20 133 144 85 74

25 166 187 145 109

30 200 157 135 53

35 233 263

40 261 212

45 300 250

50 333 309

Da 51 0/o aller ausgesäeten Körner keimfähig waren, so sind von den keimfähigen Körnern rund 12-18 0/o zur Ent- wickelung gelangt Bei Humusbedeckung entwickelten sich von den keimfähigen Körnern der Fichte bis zu 49 0/o, von denjenigen der Föhre bis zu 24 % .

Es sind also die Keimungsbedingungen für die Lärche im Boden ungünstiger, als für die beiden anderen Nadelholzarten.

Es soll hiebei noch besonders betont werden, dass der verwendete Lärchensame ein sehr hohes Keimprozent bei der Untersuchung ergeben hat.

Zur Vergleichung kann das Ergebniss einer Saat von 1889 angeführt werden. Der Samen hatte, wie auf Seite 288 nach- . gewiese:q werden wird, eine geringere. Keimkraft, als derjenige

von 1890.

Zu den Saaten von 1888 lautet die Notiz: "Das Quantum von 20 gr. pro laufenden m ist eher etwas zu gering; ein noch geringeres sollte aber keinenfalls gewählt werden."

(5)

Lärche. 287 Lärchensaat vom 10. Mai 1889.

.Auf 1 gr. Pflanzen-

Tief- Pflanzen- Samen zahl

Beet gründig- Ex- zahl wurden in 0/o

keit Neigung

pro m2 geerntet der

No. position Pflanzen Körner-

cm Stück Stück zahl

Samenmenge 30 gr. pro laufenden m = 126 gr. pro m2 Körnerzahl pro m2: 19 910

1 100 Nord 30° 312 2 1,s

2 80

"

" 361 3 1,s

3 60

"

" 361 3 1,s

4 40

"

"

277 2 1,4

5 20

" "

364 3 1,s

6 10

"

"

245 2 l,2

7 60 -- Eben 350 3 1,s

8 40 - Eben 553 4 2,s

Für die Ausführung der Lärchensaaten ergibt sich hieraus, dass bei derselben die Dichtigkeit so gewählt werden muss) dass Korn an Korn zu liegen komnit. Da der im Grassen gekaufte Same in der Regel geringere Keimkraft haben wird, als der zu den Versuchen verwendete, so ist sogar eine Saat) bei welchen die Körner über einander lagern1 nicht zu beanstanden.

U eber das Ergebniss der Vollsaaten lassen sich zahlen- mässige Nachweise nicht geben. Die ursprünglich vollständigen Saaten waren im Laufe des Jahres lückenhaft geworden. Die Aufschriebe bei Vergleichung der Saatversuche besagen , dass 100 gr. - zumal bei Humusbedeckung - genügen, dass aber auch 200 und selbst 300 gr. nicht zu dichte Saaten l}efern.

Die Entwickelung der Lärchen ist in der Vollsaat eine entschieden bessere, als in der Rillensaat; die Pflanzen werden höher und kräftiger.

Das bei der Aussaat im Freien so äusserst niedrige Keim- prozent hat auch bei der Lärche Anlass zu anderen V ersuchen gegeben, über deren Resultat später berichtet werden soll.

(6)

II. Der Einfluss des Deckmittels auf Keimung und Entwickelung der Saatpflanzen.

Der Same wurde theils mit Thon, theils mit Sand oder Humus bedeckt. Die Saaten mit Thon- und Sandbedeckung waren aber so lückig, dass sie zum Vergleiche mit den Humus- beeten nicht benützt werden konnten. ·während unter Humus schon bei 15 gr. vollständige Reihen erwuchsen, waren diese bei Thon und Sand erst bei 30 gr. einigermassen geschlossen. Bei den Vollsaaten war der Unterschied noch grösser. Während bei Humusbedeckung 100 gr. als ein genügendes Quantum bezeichnet werden konnten, mussten für Thonbedeckung 200, oder eher 300 gr. gefordert werden.

Nicht nur der Zahl nach hatten die mit Humus bedeckten Beete einen Vorsprung. Sie lieferten ausserdem auch höhere, besser verzweigte und reicher bewurzelte Pflanzen.

\ Es kann daher keinem Zweifel unterliegen, dass durch die Bedeckung der Lärchensaaten mit Humus oder humosem, Boden das Ergebniss in wesentlichem Grade gesteigert werden kann.

Bei der Lärche sollte die Humusbedeckung ausnahmslos angewendet werden.

III. Die Tiefe der Bedeckung des Samens.

Während Fichte und Föhre bei einer Tiefe von 30 mm noch vollständige Saaten ergeben haben, nimmt die Keimung·

der Lärche schon bei 20 mm sehr bedeutend ab. Bei 25 mm erhält man nur noch einzelne Pflanzen, bei 30 mm dagegen keine Pflanzen mehr.

Die zweckniässigste Tiefe ist 10-15 mm) wie dies auch bei Fichte und Föhre sich ergeben hat. Der Unterschied gegen- über den. letzteren beiden Holzarten besteht darin, dass grössere Tiefen bei diesen zulässig sind, während sie bei der Lärche ein Fehlschlagen der Saat bewirken.

Die einzelnen Daten enthält Tabelle II.

Die mit Humus bedeckten Beete enthielten kleinere Lücken und weisen daher eine geringere Pflanzenzahl auf, als die Thon- beete. Da dieselben aber ziemlich gleichmässig über alle Beete

(7)

Lärche. 289 vertheilt waren, so konnte das Resultat doch als brauchbar erklärt werden.

Die Beete mit Sandbede.ckung konnten wegen zu grossen Unregelmässigkeiten nicht zur Vergleichung benützt werden.

Tiefe der Bedeckung.

Samenmenge durchweg 40 gr. pro laufenden m

=

147 gr. pro m2

Tabelle II.

.

Tiefe Pflanzenzahl Von 1 gr. Pflanzenzahl

Beet der Samen wurden

Bedeckung pro m2 geerntet in O/o

No. Pflanzen der

mm Stück Stück Körnerzahl

A. Mit Thon bedeckt.

10 5 1350 9 6

11 10 1950 13 8

12 15 1251 9 5

13 20 786 5 3

14 25 nur vereinzelte Pflanzen

15 30 fast keine Pflanzen mehr.

B. Mit Humus bedeckt.

16 5 1044 7 5

17 10 1038 7 5

18 15 804 5 4

19 20 sehr lückig

20 25 fast keine Pflanzen mehr

21 30

"

" " "

C. Durchschnitt aus A und B.

5 1197 8 5

10 1494 10 7

15 1026 7 4

20 786 5 3

IV. Grösse des Korns.

Die Saaten, die mit verschiedenen Korngrössen ausgeführt wurden, waren gleich den meisten übrigen lückig geworden.

Die Pflanzen aus den grösseren Körnern waren aber höher und stärker. Ueber die Keimkraft verschiedener Korngrössen ergaben die Untersuchungen von 1890 und 1889 abweichende Resultate.

Forstliches Versuchswesen. I. 19

(8)

Es betrug nämlich das Keimprozent :

1890 1889

der grossen Körner 44,4 16,s

» mittelgrossen Körner 5 3 ,5 31,4

» kleinen Körner 26,6 34,a

Die Keimkraft des Samens von 1889 war wesentlich geringer gegenüber desjenigen von 1890. Möglicherweise sind die grösseren Körner stärker ausgetrocknet, als die ,:leinen.

Den Antheil der einzelnen Korngrössen an der Gesammt- masse weist die folgende Uebersicht nach.

Die Sortirung ist auf die S. 120 beschriebene Weise erfolgt.

Korngrösse Von nebenstehend. Sorte enthielt 1 kg. 0/o 1 kg. enthält durchschn.

1888 1889 1890 Körner

Gross 28,9 19,5 16,o 120 250

Mittelgross 55,o 48,s 56,4 157 600

Klein 16,1 31,7 27,6 229 890

Zusammenfassung der Ergebnisse.

1. Mit dem grösseren Samenquantum nimmt die Zahl der erhaltenen Pflanzen zu. Das Maximum an Pflanzen wird bei 25 bis 35 gr. pro laufenden m erreicht.

2. Von einem gr. guten Lärchensamens erhält man 10 bis 14 Stück Pflanzen.

Die Pflanzenzahl beträgt im günstigsten Falle 9 Prozent der Körnerzahl.

Daher sind die Lärchensaaten so dicht auszuführen, dass Korn an Korn zu liegen kommt.

3. Die Vollsaat liefert bessere Pflanzen als die Rillensaat.

4. Die Bedeckung mit Humus ist von entschieden günstigem Einflusse auf die Keimung und Entwickelung der Pflanzen.

5. Die zweckmässigste Tiefe der Bedeckung sind 10 bis 15 mm. Tiefere Bedeckung bewirkt Fehlschlagen der Saat.

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