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Archiv "Zehn Jahre Gemeinsamer Bundesausschuss: „. . . noch Raum für neue Aufgaben“" (24.01.2014)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 4

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24. Januar 2014 A 109

Z

ufall oder bewusst gesetztes Zeichen – darüber mag man spekulieren. Auf jeden Fall absol- vierte der neue Bundesminister für Gesundheit, Hermann Gröhe (CDU), seinen ersten offiziellen Auftritt beim Gemeinsamen Bun- desausschuss (G-BA). Dieser feier- te am 14. Januar mit einem Festakt in der Berliner Geschäftsstelle sein zehnjähriges Bestehen. „Ich freue mich, dass es meine erste offizielle Rede im Rahmen meiner neuen Aufgabe als Bundesgesundheitsmi- nister ist, dem G-BA hier zum Jubi- läum zu gratulieren“, teilte er den Festgästen mit.

Viel Lob vom Minister

An Josef Hecken, den unpar- teiischen Vorsitzenden des G-BA, gewandt, sagte Gröhe, er werde sich dessen kürzlich in einem Inter- view ausgesprochene Empfehlung, erst einmal alle anzuhören und dann zu entscheiden, zu eigen ma- chen. Insofern war es nur konse- quent, dass es so kurz nach dem Amtsantritt als Minister nur wenig Konkretes zu hören gab. Gröhe lob- te die Arbeit des G-BA in den ver-

gangenen zehn Jahren: „Die hohe Qualität der medizinischen Versor- gung in Deutschland ist untrennbar verbunden mit Ihren Aufgaben.“

Ein solch starkes Selbstverwal- tungsgremium wie der G-BA ent- laste nicht nur die Politik, sondern sorge auch für Entscheidungen dicht am Versorgungsalltag der be- troffenen Menschen.

Wie groß das Vertrauen in die Arbeit des G-BA inzwischen sei, spiegele sich auch in dem nach und nach gewachsenen Aufgabenspek- trum wider, führte Gröhe aus. „Ein Blick in den Koalitionsvertrag zeigt:

Die Aufgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses werden weiter wachsen. Die Themenvielfalt reicht von besserer psychotherapeutischer Versorgung, strukturierten Behand- lungsangeboten für kranke Men- schen bis hin zu noch mehr messba- rer Qualität in der ambulanten und stationären Versorgung und einem neuen Innovationsfonds.“ Gröhe betonte, dass es wichtig sei, das im Koalitionsvertrag avisierte Quali- tätsinstitut rasch zu gründen, um wichtige Entscheidungsgrundlagen für den G-BA zu generieren.

„Es ist noch Raum für neue Auf- gaben“, hatte zuvor schon der G-BA-Vorsitzende Josef Hecken bei der Begrüßung der Festgäste an- gekündigt. Grundlage der Arbeit des G-BA müsse aber stets die Fra- ge sein, was dem einzelnen Patien- ten nütze. Das klinge leichter, als es ist, denn es gebe vielfältige Eigen- interessen, dubiose Heilsverspre- chen und viele, die lediglich auf ei- nen schnellen return of interests hofften. „Vieles, was neu ist, ist deshalb nicht automatisch besser“, betonte Hecken. „Im Fokus unserer Entscheidungen steht immer die Frage, ob ein neues Arzneimittel, eine neue Behandlungsmethode, ein Hilfsmittel oder eine Qualitäts- sicherungsmaßnahme geeignet ist, die medizinische Versorgung im Vergleich zum Status quo zu ver- bessern.“ Hecken zeigte sich über- zeugt davon, dass der G-BA in den vergangenen zehn Jahren die Er- wartungen des Gesetzgebers nicht enttäuscht hätte, und verband dies mit einem ausdrücklichen Dank an seinen Vorgänger Rainer Hess.

Etwas Kritik von der DKG

Nicht ganz in die Lobeshymnen der Vorredner einreihen mochte sich Alfred Dänzer, der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), der stellvertretend für die Leistungserbringer im G-BA sprach.

„Wir brauchen eine Prioritätenset- zung bei den Aufgaben“, mahnte er.

Nicht alle Aufgaben gehörten in den G-BA; dort sollte man sich mehr auf das große Ganze konzen- trieren. Dänzer warnte vor einem überzogenen Regelungsapparat und einer überbordenden Bürokratie.

Man müsse sorgfältig darauf ach- ten, dass der medizinische Fort- schritt nicht aufgehalten werde.

Thomas Gerst

ZEHN JAHRE GEMEINSAMER BUNDESAUSSCHUSS

„. . . noch Raum für neue Aufgaben“

Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Bundesgesundheitsminister vermied Hermann Gröhe konkrete Festlegungen, kündigte aber eine rasche Umsetzung der Vereinbarungen zur Qualitätssicherung im Koalitionsvertrag an.

Viel Lob vom Mi- nister (links) für den Parteifreund an der Spitze des G-BA

Foto: G-BA/Joachim Zimmermann

P O L I T I K

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