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Archiv "Behandlung der Varikosis: Sklerosierung oder operative Therapie?" (07.09.1978)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Elektro- und

Magnetoenzephalogramm

Bei 10 Patienten wurden Elektroen- zephalogramm (EEG) und Magneto- enzephalogramm (MEG) abgeleitet und verglichen. Verschiedene Cha- rakteristika der Hirnaktivität werden durch gleichzeitige Gewinnung bei- der Kurven klarer. Dies betrifft vor allem die Lage eines Herdes in Be- ziehung zur Hirnoberfläche. Bessere Darstellung von Graphoelementen im EEG deutet auf senkrechte Lage des Herdes zur Hirnoberfläche, wäh- rend klare Aufzeichnungen in MEG und EEG parallele Ausrichtung des Herdes zur Hirnoberfläche andeutet.

Eine Überlegenheit des MEG schließlich ist nur in wenigen Bei- spielen sichtbar, wo diffuse Verän- derungen registriert werden können neben umschriebenen elektroenze- phalographischen, die dem EEG al- leine entgehen würden. Egl

Hughes, J. R.; Cohen, J.; Maymann, C. J.;

Scholl, M. L.; Hendrix, D. E.: Relationship of the Magnetoencephalogram to abnormal activ- ity in the Electroencephalogram, J. Neurol. 217 (1977) 79-93

Hemmt Knoblauch die Atheroskleroseentstehung?

Von früher durchgeführten und tier- experimentellen Studien ist be- kannt, daß Extrakte aus Zwiebeln und vor allem aus Knoblauch eine nicht unerhebliche Wirkung auf den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel sowie auf die Blutgerinnung haben.

Im einzelnen kommt es nach Gabe dieser aus Knoblauch und Zwiebeln gewonnenen ätherischen Öle beim Kaninchen zu einer deutlichen Sen- kung des Blutzuckerspiegels, zu ei- ner Abnahme der Fibrinogenkon- zentration im Blut und somit zu ei- ner verminderten Koagulabilität und insbesondere zu einer Aktivierung des fibrinolytischen Systems. Jetzt erneut vorgelegte Untersuchungen belegen, daß die Beifütterung von Knoblauch im tierexperimentellen Modell beim Kaninchen den Serum- cholesterinspiegel senken und das Ausmaß einer durch eine choleste- rinreiche Diät induzierten Atheroma-

tose hemmen beziehungsweise deutlich vermindern kann. Im einzel- nen konnte gezeigt werden, daß durch die zusätzliche Gabe dieser ätherischen Öle der Gewebschole- steringehalt in der Leber und in der Aorta wesentlich verringert und die Rate der in der Intima abgelagerten Cholesterinester ebenfalls drastisch gesenkt werden kann. DEM

Bordia, A., Arora, S. K., Kothari, L. K., Jain, K.

C., Rathore, B. S., Rathore, A. S., Dube, M. K., und Bhu, N.: The protective action of essential oils of onion and garlic in cholesterin-fed rab- bits, Atherosclerosis 22 (1975) 103 -Jain, R. C., Konar, D. B.: Effect of garlic oil in experimental cholesterol atherosclerosis, Atherosclerosis 29 (1978) 125-129

Apallisches Syndrom nach Chiropraxis der Halswirbelsäule

Eine 38jährige war wegen Span- nungskopfschmerzen mehrere Jah- re zuweilen an der Halswirbelsäule behandelt worden. Ein geringer linksseitiger Tortikollis war erneuter Anlaß dazu, da eine fixierte Linksro- tation von HWK 3 angenommen wur- de. Minuten später war sie komatös, beide Pupillen waren lichtstarr und der Babinski prompt auslösbar. An- giographisch war der vordere Hirn- kreislauf nicht zu beanstanden, im hinteren waren die Arteriae verte- brales gut, die Arteria basilaris schlecht dargestellt. Das zunächst allgemein veränderte EEG normali- sierte sich langsam. Nahezu fünf Jahre später starb die Patientin, oh- ne aus ihrer Bewußtlosigkeit er- wacht zu sein. Neuropathologisch fand sich ein zystischer Defekt im Hirnstamm von 2 mal 2 Zentimetern Größe, die Gefäße waren frei durch- gängig. Die Autoren nehmen als Ur- sache eine Störung des vertebroba- silären Zuflusses durch die chiro- praktischen Maßnahmen an. Ob- wohl derartige Komplikationen sel- ten sind, mahnen die Autoren, die möglicherweise fatalen Komplika- tionen mechano-therapeutischer Maßnahmen zu bedenken. Egl

Nyberg-Hansen, R.; Loken, A. C.; Tenstad, 0.:

Brainstem lesion with coma for five years fol- lowing manipulation of the cervical spine, J.

Neurol. 218 (1978) 97-105

Spontanheilung beim Zollinger-El lison-Syndrom

Das Zollinger-Ellison-Syndrom ist durch einen gastrinproduzierenden Tumor, zumeist der Bauchspeichel- drüse, charakterisiert, der zu thera- pieresistenten Ulzera und chroni- schen Durchfällen Anlaß gibt. Thera- pie der Wahl ist eine Entfernung des Magens als Zielorgan des Gastrins bei gleichzeitiger Tumorexstirpa- tion, wenn sich dieser exakt lokali- sieren läßt. Bei einem 29jährigen Pa- tienten mit therapieresistentem Ul- cus duodeni, exzessiver Säurepro- duktion und einer konstanten Hy- pergastrinämie (basal 360-835 pg/

ml; nach Sekretinstimulation 2335 pg/mI) kam es nach einem fie- berhaften Infekt zu einem spontanen Sistieren der klinischen Symptome und zum Auftreten einer ausgepräg- ten Hypochlorhydrie trotz fortbeste- hender hoher Gastrinwerte. Biop- tisch fand sich als Erklärung eine diffuse entzündliche Infiltration der Magenschleimhaut mit hochgradi- ger Reduktion des Drüsenkörpers.

Die Spontanheilung eines Zollinger- Ellison-Syndroms durch eine rasch fortschreitende atrophische bezie- hungsweise atrophisierende Gastri- tis scheint jedoch ein extrem selte- nes Ereignis zu sein.

Wiersinga, W. M., Tytgat, G. N.: Clinical recov- ery owing to target parietal cell failure in a patient with Zollinger-Ellison syndrome, Gas- troenterology 73 (1977) 1413, University of Am- sterdam, Department of Medicine, Division of Gastroenterology and Endocrinology, Univer- sity Hospital (Wilhelmina Gasthuis), Amster- dam

Behandlung der Varikosis:

Sklerosierung

oder operative Therapie?

Die Sklerosierung und das operative Vorgehen mittels Stripping oder ge- zielter Resektion stellen alternative Möglichkeiten der Behandlung einer ausgeprägten Varikosis dar. Prinzi- piell ist aber auf jede Form standar- disierter, schematischer und rein al- ternativ ausgerichteter Anwendung beider Behandlungsmethoden zu verzichten. Bei einem großen Teil

1994 Heft 36 vom 7. September 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin ÜBERSICHTSAUFSATZ

der Patienten müssen chirurgischer Eingriff und Sklerotherapie als ein- ander ergänzende Methoden be- trachtet werden. In einer kürzlich vorgelegten Langzeitstudie an 249 Patienten, bei denen die Möglichkeit einer alternativen Behandlung gege- ben war, wurde randomisiert der Er- folg einer ambulanten lnjektions- Kompressions-Sklerosierungsthera- pie (Gruppe I) und einer stationär durchgeführten operativen Behand- lung (Gruppe II) gegenübergestellt.

Innerhalb des Beobachtungszeitrau- mes von fünf Jahren blieben 40 Pro- zent der sklerosierend und 24,2 Pro- zent der operativ behandelten Pa- tienten weiterhin behandlungsbe- dürftig. Eine nochmalige aktive The- rapie mußte in 21,7 Prozent bezie- hungsweise in 12,1 Prozent der Fälle und dann überwiegend durch Ver- ödung durchgeführt werden. Die Anweisung zum Tragen elastischer Strümpfe wurde in der Gruppe I bei 18,3 Prozent und in der Gruppe II bei 12 Prozent der Patienten gegeben.

In der Altersgruppe unter 35 Jahren zeigte die Sklerosierungstherapie günstigere Langzeitergebnisse, von den chirurgisch behandelten Patien- ten mußte sich jeder zweite einer Nachbehandlung unterziehen. Pa- tienten über 35 Jahren boten dage- gen unter operativer Therapie bes- sere Langzeitresultate. Beim Ver- gleich mit der Literatur sollte jedoch auf die im Gegensatz zum guten an- fänglichen Erfolg doch sehr hohe Rezidivquote nach Varizenverödung von bis zu 90 Prozent verwiesen werden.

Die Kosten der operativen Behand- lung übertreffen dabei die einer ein- maligen Verödungstherapie um das Vierfache. Die operative Therapie er- scheint aufwendiger, dafür ist der Therapieerfolg aber dauerhafter. Ei-

ne Mortalität von immerhin 0,03 Pro- zent bei der Verödungs- und 0,02 Prozent bei der chirurgischen The- rapie stellt Grund genug dar, rein kosmetische Gesichtspunkte bei der Indikationsstellung in den Hinter- grund treten zu lassen. Zme

Beresford. S. A. A., Chant, A. D. B., Jones, H. 0., Piachaud, D., Weddeil, J. M.: Varicose veins: A comparison of surgery and injection/compres- sion sclerotherapy. Five-year-follow-up — Lan- cet 1 (1978) 921

Die Reizblase der Frau ist ein relativ häufiges Krankheitsbild, das dem Arzt für Allgemeinmedizin, dem In- ternisten, dem Gynäkologen und auch dem Urologen fast täglich in der Sprechstunde begegnet. Die Konfrontation mit diesem Krank- heitsbild löst auf Grund der Rezidiv- häufigkeit und der Therapieresi- stenz fast nur Resignation aus und führt mehr oder weniger ungewollt zur Polypragmasie, die dann in ei- nen Circulus vitiosus führt, wobei der Arzt häufig gewechselt wird.

Symptomatik

Ganz im Vordergund der Beschwer- den steht die Störung der Miktion.

Die meisten Frauen klagen über in regelmäßigen Zeitabständen auftre- tendes Brennen beim Wasserlassen.

Es besteht häufiger Harndrang, wo- bei die Urinportion klein ist und der Harndrang in relativ kurzer Zeit wie- der auftritt. Es ergibt sich häufig ein Zusammenhang mit Kälte- und an- deren Reizen. In den heißen Som- mermonaten sind die Beschwerden relativ gering oder sogar ver- schwunden. In den ersten kalten Herbsttagen treten sie mit gewohn-

ter Regelmäßigkeit und Heftigkeit wieder auf. Die Nykturie ist nicht sel- ten. Bei etwa einem Drittel der jun- gen Patientinnen lassen sich die Blasensymptome bis ins Kindesalter zurückverfolgen.

Untersuchungsgang

Nach der eingehenden und oft zeit- raubenden Erhebung der Anamnese muß eine konsequente Untersu- chung erfolgen, an der sich unter anderem der Urologe und der Gynä- kologe beteiligen müssen. Am An- fang des Untersuchungsganges steht die Harndiagnostik. Anschlie- ßen sollte sich die eingehende uro- logische Untersuchung, wobei schon ein Augenmerk auf gynäkolo- gische Veränderungen gelenkt wer- den sollte. Daraus ergibt sich dann die Notwendigkeit der fachgynäko- logischen Mituntersuchung. Bei der Harnuntersuchung, die auch eine exakte Bakteriologie beinhaltet, muß besonderes Augenmerk auf die Harngewinnung gelegt werden. Vom Prinzip her ist sowohl der richtig ge- wonnene Mittelstrahl- als auch der Katheterurin geeignet, verläßliche Werte zu geben. I>

Die Reizblase der Frau

J. Günther Moormann

Aus der urologischen Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, Trier

(Fachabteilungsleiter: Professor Dr. med. J. Günther Moormann)

Die „Reizblase - der Frau ist ein häufiges Krankheitsbild. Sie ist in der Mehrzahl die Folge von recht auffälligen urologischen und gynäkolo- gischen morphologischen Erkrankungen. Die Anwendung der moder- nen urologischen und gynäkologischen Untersuchungsmethoden kann auch diskrete Veränderungen aufdecken, die die physiologische Entleerung der Blase stören. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Urologen und dem Gynäkologen kann in einem sehr hohen Prozentsatz zur Klärung dieses Symptomenkomplexes führen und ergibt sehr gute Dauerresultate.

DEUTSCHES ARZTEBL ATT Heft 36 vom 7. September 1978 1995

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