Pigmentepithels stimulieren außer- dem die Bildung subretinaler Neo- vaskularisationen.
• Eine Induktion oder Verstär- kung eines Makulaoedems kann bei panretinaler Koagulation in einem kleinen Prozentsatz der Fälle eintre- ten. Bei zu ausgiebiger Koagulation der Retina während einer Sitzung kann es auch zu einer Aderhautab- hebung kommen, die sich allerdings in der Regel wieder folgenlos zu- rückbildet.
Bei der Laserapplikation am vorderen Augensegment (Gewebe- durchtrennung mit dem gepulsten Nd:YAG-Laser oder Lasertrabeku- loplastik) sind als häufigste Kompli- kationen zu nennen (7):
• Postoperative Augeninnen- drucksteigerungen und Vorderkam- merreizzustände, die sich in der Re- gel aber medikamentös gut beherr- schen lassen.
• Hornhautendothelschäden und die Induktion von Blutungen aus der Iris.
• Auch Netzhautschäden durch direkte Einwirkungen des gepulsten Nd: YAG-Lasers oder durch die sich bei der Gewebedisruption im gesam- ten Auge ausbreitenden Schockwel- len sind möglich (13, 17).
3. Neuere Entwicklungen
Über die gesicherten Indikatio- nen hinaus zeichnen sich derzeit wei- tere erfolgversprechende Anwen- dungen von Lasern in der Opthal- mologie ab. Von den zahlreichen neuen Entwicklungen, die zum Teil schon Eingang in die Klinik gefun- den haben, seien an dieser Stelle nur einige genannt:
• Die Abtragung von Horn- hautgewebe mit Excimer- oder In- frarot-Lasern (24, 33) bietet eine wichtige Alterhative zu den konven- tionellen hornhautchirurgischen Be- handlungsverfahren, insbesondere bei refraktiven Eingriffen an der Cornea.
• Die transsklerale Laserko- agulation des Ziliarkörpers mit kon- tinuierlich arbeitenden Nd:YAG- Lasern (36) zur Behandlung thera- pieresistenter Sekundärglaukome.
• Die Tumorkoagulation mit Farbstoff-Lasern nach Applikation photosensitiver Substanzen (photo- dynamische Therapie) (34) und die selektive Gefäßkoagulation mit Farbstoff-Lasern nach intravasaler Applikation von Farbstoffen (18).
• Schließlich werden in Zu- kunft Dioden-Laser (Halbleiterla- ser) möglicherweise eine Alternative zu den Gas-Ionen-Lasern bieten (4).
Sie sind kompakter und wesentlich billiger als die herkömmlichen Laser und ermöglichen damit auch eine breitere Anwendung der Laser- therapie in weniger entwickelten Ländern.
Choledocholithiasis:
Endoskopische und operative Therapie
Seit der ersten Cholezystekto- mie, die 1882 durch Karl Langen- buch durchgeführt wurde, dominiert die operative Behandlung des Gal- lensteinleidens. 1974 führten dann Classen und Demling in Deutsch- land und unabhängig davon Kawai in Japan die endoskopische Papillo- tomie zur Therapie der Choledocho- lithiasis ein. Dabei sind operative Choledochusrevision und endosko- pische Sphinkterotomie wohl als gleichwertig einzustufen.
Die Autoren aus Seattle, Wa- shington, analysierten die Kranken- geschichten aller Patienten, die we- gen einer Choledocholithiasis in den Jahren 1981 bis 1986 behandelt wor- den waren. Insgesamt konnten die Daten von 237 Patienten ausgewer- tet werden; in 130 Fällen lag eine Cholezysto-Choledocholithiasis vor, bei 107 Patienten Rezidivsteine nach Cholezystektomie.
Im erstgenannten Fall wurde bei 59 Prozent eine Cholezystektomie mit Gallengangsexploration durch- geführt, in 41 Prozent nur eine endo- skopische Sphinkterotomie. Bei den Patienten mit Rezidivsteinen wur- den mit Ausnahme von fünf Patien- ten jedesmal eine endoskopische Sphinkterotomie vorgenommen Die Gesamtletalität betrug 3 Pro-
Die Zahlen in HIammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, zu beziehen über den Verfasser.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Dr. rer. nat.
Wolfgang Wiegand Oberarzt
Medizinisches Zentrum für Augenheilkunde
der Philipps-Universität Marburg Robert-Koch-Straße 4
3550 Marburg/Lahn
FÜR SIE REFERIERT
zent. Komplikationen, Erfolgrate und Letalität waren unabhängig vom Vorgehen gleich, die Komplikatio- nen der endoskopischen Sphinktero- tomie waren häufig gravierend und direkt methodenbezogen (gastroin- testinale Blutung 6; duodenale Per- foration 5; Gallengangssepsis 4;
Pankreatitis 1). Die endoskopische Sphinkterotomie bedingte einen si- gnifikant kürzeren stationären Auf- enthalt. Bei 21 Prozent aller Patien- ten, bei denen zunächst ausschließ- lich eine endoskopische Sphintero- tomie durchgeführt wurde, mußte zu einem späteren Zeitpunkt eine Cho- lezystektomie durchgeführt werden.
Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß die endoskopische Sphinkterotomie nicht zu einer Re- duktion der Letalitätsstatistik der Choledocholithiasis geführt hat und daß endoskopisches und operatives Vorgehen als gleichwertig anzuse- hen sind.
Mäler, B. M., R. A. Kozarek, J. A. Ryan, T. J. Ball, L. W. Traverso: Surgical versus endoscopic management of common bile duct stones. Ann. Surg. 207: 135-141, 1988
Departments of Surgery and Gastroente- rology, Virginia Mason Medical Center, Seattle, Washington, USA.
A-2666 (42) Dt. Ärztebl. 85, Heft 39, 29. September 1988