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Archiv "Operative oder endoskopische Blutstillung beim Ulkus" (01.10.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

FÜR SIE GELESEN Angiologie

Metallspitze entstehen Tempera- turen von 400° Celsius, mit deren Hilfe die Gefäßverengungen ver- dampft werden. Bisher verursacht der Einsatz von Laser-Energie häufig eine Verletzung oder sogar Zerstörung der Gefäßwände.

Durch die Metallspitze kann die Laser-Hitze gezielter eingesetzt werden. 70 Patienten mit Gefäß- verengungen in Armen und Bei- nen wurden bislang mit diesem neuen Verfahren erfolgreich be- handelt. Waren die Blutgefäße vollständig — etwa durch ein Blut- gerinnsel — verschlossen, gelang den Ärzten der „Durchbruch" in 50 von 56 Fällen. Dabei bahnt der Hitze-Strahl des Lasers quasi den Weg für andere „Gefäß-Öffner", wie etwa den Ballon-Katheter. Es kam nur zu einer einzigen Perfora- tion der Gefäßwand. Auch können mit diesem neuen Verfahren zum ersten Mal Gefäßverschlüsse er- öffnet werden, die mit konventio- nellen Methoden bislang nicht be- handelt werden konnten.

Mikrochirurgische Therapiemaßnahmen

Erwähnenswert ist auch, daß in den vergangenen fünf Jahren R.

Baumeister vom Klinikum Großha- dern bei 39 Patienten Lymphgefä- ße mit mikrochirurgischen Maß- nahmen verpflanzte. Bis zu 20 Pro- zent jener Frauen etwa, denen die Brust wegen einer Krebsgewulst entfernt werden mußte, entwik- keln in den Jahren danach ein Lymphödem im Arm. Da bei der Operation auch die Lymphdrüsen der Achselhöhle entfernt werden, ist der Abfluß für die Lymphflüs- sigkeit aus dem Arm unterbro- chen. Folge: Das Gewebswasser sammelt sich im Arm und verur- sacht schmerzhafte Schwellun- gen. Wie Baumeister berichtete, entnahm er Lymphgefäße aus den Beinen der Patienten und pflanzte sie als „Verbindungsstück" zwi- schen die Lymphgefäße des Ar- mes und jene des Halses. Die Wän- de der verpflanzten Lymphgefäße sind nur ein zehntel bis ein zwan- zigstel Millimeter „dick", im ge-

füllten Zustand liegt ihr Durch- messer bei nur einem Millimeter.

Bei 60 Prozent der operierten Pa- tienten verringerte sich das Lymphödem nach dem Eingriff — die Lymphe konnte durch das Transplantat abfließen.

Kinder überstehen gefäßchirurgi- sche Eingriffe, etwa nach Unfäl- len, zumeist komplikationslos.

Selbst wenn zerstörte Gefäße durch Venen-Transplantate er- setzt werden müssen, wachsen diese mit. Cornelia Bognervon der Abteilung für Gefäßchirurgie der Technischen Universität München berichtete, daß etwa acht Prozent der Patienten, die von 1972 bis 1983 in die Abteilung für Gefäß- chirurgie des Klinikums rechts der Isar mit Gefäßverletzungen einge- liefert wurden, Kinder unter 16 Jahren waren. Komplizierte Verlet- zungen sind nämlich häufige Un- fallfolgen. In 13 Fällen waren die Gefäßverletzungen der Kinder so schwer, daß Venen transplantiert werden mußten.

Im Jahr 1984 untersuchte das Münchener Ärzteteam um Prof.

Carl Maurer 26 der kleinen Patien- ten nach. Dabei stellte sich her- aus, daß die Kinder den gefäß- chirurgischen Eingriff weitgehend komplikationslos überstehen. Die Venentransplantate waren mit den Kindern mitgewachsen. Allerdings beobachteten die Wissenschaftler auch einen verminderten Umfang der operierten Arme oder Beine.

Weitere Untersuchungen hätten gezeigt — so Cornelia Bogner —, daß diese Wachstumsstörungen nicht durch Durchblutungsstörun- gen verursacht worden seien. Viel- mehr seien Nervenschädigungen als Unfallfolge die Ursache. Trotz der ermutigenden Ergebnisse for- derte die Münchener Ärztin die re- gelmäßige Nachuntersuchung von gefäßchirurgisch behandelten Kindern.

Dr. med. Hans-Peter Legal Orleansplatz 8

8000 München 80

Operative oder

endoskopische Blutstillung beim Ulkus

In einer retrospektiven Untersu- chung haben Böttger et al. die Fra- ge erörtert, ob die endoskopische Blutstillung blutender gastrointe- stinaler Ulzera zu einer Verbesse- rung der Prognose geführt und ob sie die operative Blutstillung ver- drängt hat. Die Analyse des Kran- kengutes bestätigt die bekannten Prognosefaktoren wie Alter, Blu- tungsdauer, Blutverlust, Blutungs- typ und präoperative Kreislaufsi- tuation. Die Klassifikation der Blu- tungsintensität nach endoskopi- schen Kriterien kann Rückschlüs- se auf die Blutungsrezidivrate ge- ben und hat daher entscheidende therapeutische und prognostische Bedeutung. Demnach erfordern arteriell spritzende Blutungen meist ein sofortiges aktiv-chirurgi- sches Vorgehen, falls nicht eine endoskopische Blutstillung ge- lingt, bei der dann allerdings auch innerhalb von 24 h operiert wer- den sollte.

Beim endoskopischen Nachweis einer Sickerblutung sollte nach Überwindung des Schockzustan- des, spätestens aber nach 4 Blut- konserven, ohne daß die Blutung zum Stehen gekommen ist, eine Operation angestrebt werden. Ei- ne zum Zeitpunkt der Endoskopie stehende Blutung mit sichtbarem Gefäßstumpf erfordert eine früh- zeitige Operation, da andernfalls die hohe Rezidivblutungsrate der- artiger Läsionen ein Ansteigen der Letalität bedeuten würde.

Die Autoren resümieren, daß die endoskopische und operative Blutstillung sich ergänzende Ver- fahren sind und die endoskopi- sche Blutstillung bisher noch nicht zu einer Verbesserung der Prognose beitragen konnte. btg

Böttger, Th., Schröder, D., Ungeheuer, E.,:

Operative Blutstillung beim Ulkus — heute noch berechtigt? Diagn. und Intensivmed. 11 (1986) 3, 10-13.

Dr. Th. Böttger, Krankenhaus Nordwest, Stein- bacher Hohl 2-26,6000 Frankfurt.

2698 (58) Heft 40 vom 1. Oktober 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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