Zu den beiden Detailfragen von Herrn Dr. Rott bezüglich der Indikati- on bei hypovaskularisierten bezie- hungsweise degenerativ veränderten Myomen und der Auswahl des Embo- lisats ist zu bemerken: Durch eine vor der Embolisation durchgeführte MRT des Uterus lässt sich einfach feststel- len, ob die Myome gut durchblutet sind. Auch angiographisch ist die Vas- kularisation abzuschätzen. Ist die übli- cherweise vorhandene Hypervaskula- risation der Myome erhalten, führen wir die Embolisation durch, fehlt sie, ist die Embolisation nicht indiziert.
Von den bekannten Embolisations- materialien (Gelatineschwamm, Inva- lonpartikel, Embosphären) bevorzu- gen wir Embosphären, weil sie sich praktischer handhaben lassen. Sie ha- ben allerdings den Nachteil höherer Kosten. Entsprechend einer kürzlich erschienenen Arbeit von Pelage et al.
(2) gibt es bestimmte Vorteile für die- ses Embolisat. Über gute Erfahrung mit Gelatineschwammpartikeln als al- leiniges Embolisationsmaterial be- richteten vor kurzem Katsumori et al.
(1). Alle benutzten Embolisate haben allerdings den Nachteil, dass sie nicht röntgenschattengebend sind. Bei glei- cher Sicherheit, Handhabbarkeit und vergleichbaren klinischen Ergebnis- sen spricht nichts gegen die Verwen- dung des preisgünstigeren Embolisats.
Eine vergleichende Untersuchung und Bewertung der drei genannten Embo- lisate zur Myomembolisation gibt es bisher in der Literatur nicht.
Literatur
1. Katsumori T, Nakajima K, Mihara T, Tokuhiro M: Ute- rine artery embolization using gelatin sponge par- ticles alone for symptomatik uterine fibroid. Mid- term results. Am J Roentgenol 2002; 178: 135–139.
2. Pelage J-P; Laurent A, Wassef M et al.: Uterine artery embolization in sheep: Comparison of acute effects with polyvinyl alcohol particles and calibrated micropheres. Radiology 2002; 224: 436–445.
Prof. Dr. med. Rolf Günther Klinik für Radiologische Diagnostik Universitätsklinikum Aachen Pauwelsstraße 30 52074 Aachen
M E D I Z I N
A
A276 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 531. Januar 2003
Endoskopische Maßnahmen bei Ulkusblutung
Referiert
Frankreich verfügt über ein zentrales Krebsregister. Die Autoren berichten über den Verlauf von Therapie und Prognose des kolorektalen Karzinoms der Region Côte-d’Or während eines Beobachtungszeitraums von 23 Jah- ren.
Insgesamt wurden die Daten von 3 389 Patienten mit Kolonkarzinom der Jahre 1976 bis 1998 ausgewertet.
Zwischen 1976 und 1991 stieg die Re- sektabilität von 69,3 Prozent auf 91,9 Prozent an und blieb dann stabil. Die- se Zunahme war besonders ausge- prägt bei älteren Patienten. Der An- teil der Patienten im Stadium 3, die mit adjuvanter Chemotherapie behan- delt wurden, nahm von 4,1 Prozent in den Jahren 1989 bis 1990 auf 45,7 Pro-
zent in den Jahren 1997 bis 1998 zu.
Während der 23-jährigen Beobach- tungszeit kam es zu einer Zunahme von Patienten in den Stadien 1 und 2 von 39,6 Prozent auf 56,6 Prozent, die postoperative Mortalität nahm von 19,5 Prozent auf 7,3 Prozent ab. Dies führte zu einer Verbesserung der Fünf-Jahres-Überlebensrate von 33,0 Prozent auf 55,3 Prozent in den Jahren
1992 bis 1995. w
Faivre-Finn C, Bouvier-Benhamiche A-M, Phelip JM et al.: Colon cancer in France: evidence for improvement in management and survival. Gut 2002; 51: 60–64.
Dr. C. Faivre-Finn, Registre Bourguignon des Cancers Digestifs, (INSERM EPI 106), Faculte de Medicine, 7 Boulevard Jeanne d’Arc, 21079 BP, 87900 Dijon, Frank- reich, E-Mail: jean.faivre@u-bourgogne.fr
Frankreich: Verbesserte Prognose beim Kolonkarzinom
Referiert
Relativ häufig findet sich bei der Ma- genspiegelung nach einer Ulkusblu- tung ein wandadhärentes Koagel. Die Blutung ist zwar aktuell zum Stillstand gekommen, doch verbirgt sich unter dem Koagel häufig ein Gefäßstumpf, sodass mit einer Rezidivblutung in mehr als 50 Prozent der Fälle zu rech- nen ist.
Die Autoren führten eine prospekti- ve Studie durch, in der bei 32 Hochrisi- kopatienten mit schwerer Ulkusblu- tung eine medikamentöse Therapie (zweimal täglich PPI) mit einer endo- skopischen Therapie verglichen wurde.
Im Rahmen der endoskopischen Be- handlung erfolgte eine Injektionsbe- handlung mit Noradrenalin bezie- hungsweise eine Koagulationsbehand- lung nach Entfernung des Koagels. In der medikamentös behandelten Grup- pe erlitten 35,3 Prozent eine Rezidiv- blutung, wohingegen nach endoskopi- scher Behandlung keine Rezidivblu- tung beobachtet wurde.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass endoskopische Maßnah- men der reinen medikamentösen The-
rapie überlegen sind, wobei das Setzen von Gefäßclips noch nicht evaluiert
wurde. w
Jensen, DM, Kovacs TOG, Jutabha R et al.: Randomized trial of medical or endoscopic therapy to prevent recur- rent ulcer hemorrhage in patients with adherent clots.
Gastroenterology 2002; 123: 407–413.
Dr. D. M. Jensen, CURE Digestive Research Center, Buil- ding 115, Room 318, VA Greater Los Angeles Healthcare System, 11301 Wilshire Boulevard, Los Angeles, CA 90073, USA, E-Mail: djensen@mednet.ucla.edu
Berichtigung
In dem Beitrag „Epidemiologische Studie beim fliegen- den Personal der Deutschen Lufthansa und der LTU“, der in Heft 51–52 vom 23. Dezember 2002, Seite A 3462–
3469, erschien, sind in den Tabellen 2 und 3 Fehler auf- getreten. In der Tabelle 2 wurde die Standardmortalitäts- rate bei „Krebs insgesamt, Beschäftigungsdauer (Jahre) 30“ mit 079 angegeben. Der korrekte Wert lautet 0,79. In der Tabelle 3 wird unter dem Gliederungspunkt
„Todesursachen/Einzelne Krebslokalisationen“ irrtüm- lich der Begriff „Malignes Melanom“ aufgeführt. Die richtige Bezeichnung lautet „Haut (ohne Melan-
om)“. MWR