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Archiv "Endoskopische Adhäsiolyse" (20.05.1976)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESS-NACHRICHTEN

Wenn's weh tut, feste drücken ...

... nur nicht am Ort des Schmer- zes, sondern an den Akupunkturre- gionen. Das heißt „Akupression".

Der kompetitive Reiz soll die Affe- renz des ursprünglichen Schmerz- reizes unterbrechen. Mehr als die- se vage Erklärung hat man vorerst nicht. — Bedeutsamer sind dage- gen die neuesten Befunde von Pro- fessor Dr. W. Birkmayer (Ludwig- Boltzmann-Institut für Neuroche- mie, Krankenhaus Wien-Lainz):

Exakt im Bereich der klassischen Akupunkturstellen ist der Umsatz an Neurotransmittern, speziell Se- rotonin und Noradrenalin, deutlich erhöht. Schon in der nächsten Nachbarschaft ist das nicht der Fall, auch nicht an „falschen" Aku- punkturstellen.

(10. Fortbildungsseminar der Medizinischen Hochschule Hannover, Februar 1976)

Vererbung bei Psychosen

Daß Schizophrenie und Affektpsy- chosen genetisch vorgeprägt sind, bezweifelt heute kein vernünftiger Mensch mehr. Ihre klinische Mani- festation hängt jedoch mehr oder weniger entscheidend von Umwelt- faktoren ab. Die Anlage wird von mehreren Genen und wahrschein- lich auch von ihrer gegenseitigen Korrelation getragen. Diese Muster bedingen psychopathologische Re- aktionsweisen von größerer oder geringerer Durchschlagskraft. Dem- entsprechend unterschiedlich und mehr oder weniger obligat ist die Manifestationsschwelle, durch die Umweltfaktoren wirksam wer- den. Reine Erb- oder Milieuthesen sind jedenfalls passä. Bei jedem Kranken müssen Individuelles und Regelhaftigkeit gleichzeitig in Be- tracht gezogen werden (Professor Dr. P. E. Becker, Humangeneti- sches Institut, Universität Göttin- gen). — In Familien, in denen schwere Schizophrenie oder schwere Depression vorherrscht, kann jedoch allein schon durch die

Erziehung bei den Kindern eine exogen bedingte beziehungsweise neurotische Reaktion ähnlichen In- haltes geprägt werden.

(Fortbildungstagung über Prävention und Therapie kindlicher Schädigungen, März 1976, Hamburg)

HCG-Therapie

beim Hodenhochstand

Die Behandlung der Retentio testis mit gonadotropinem Hormon (HCG) ist sehr aussichtsreich. Man versucht sie heute fast immer vor der Orchidopexie (zweimal 250 bis 1000 E. HCG wöchentlich, je nach Alter, fünf Wochen lang; Bierich), schon um das Wachstum der Sa- menstränge anzuregen. Man darf nicht zu hoch dosieren. Gesamtdo- sen von 7200 bis 120 000 E. HCG reduzierten die Tubulusorgane der Testes im Tierexperiment (Hunde) zusätzlich (Dr. B. Ibach, Urologi- sche Universitäts-Klinik Bonn).

HCG-Überdosierung schädigt also das ohnehin degenerierte Hoden- gewebe bei Kryptorchismus noch mehr.

(Kolloquium „Maldescensus testis", Febru- ar 1976, Tübingen)

Mikro-Neurolyse

An diffusen Fibrosen des Epineu- riums der peripheren Nerven schei- terte bislang die Therapie bei ent- zündlichen Schäden, nach Trau- men beziehungsweise bei chroni- scher Kompression. Äußere Neuro- lyse (Dekompressionsoperation) versagt dabei meistens. Neuer- dings werden mit viel Geduld und großem Können unter dem Opera- tionsmikroskop die fibrösen Kom- pressionen der Fasern innerhalb des Nerven gelöst (Mikroneurolye;

Professor Dr. M. Samii, Neurochir- urgische Universitätsklinik Mainz).

Zerstörte Faszikel und zentimeter- lange Nervendefekte werden durch Autotransplantat ersetzt.

(10. Fortbildungssymposium der Medizini- schen Hochschule Hannover, Februar 1976)

Endoskopische Adhäsiolyse

Viele intraabdominelle „Verwach- sungen" sind belanglos. Nur in der Gynäkologie verursachen sie nicht selten Beschwerden. Deshalb soll- te man Adhäsionen stets trennen, auch bei einfacher gynäkologi- scher Laparoskopie (Professor Dr.

K. Semm, Universitätsfrauenklinik Kiel). Mit Galvanokaustikgerät, das exakt die Temperatur von 100° C hält, geht das ohne sonstige Gewe- beläsion. Bei 130 ° C klebt das Ge- webe. Mit Infrarot-Koagulation soll es freilich noch besser gehen (Dr.

D. Nath, Physikalisches Depart- ment, Technische Universität Mün- chen in Garching).

(IX. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie, März 1976, München)

Modell

der adjuvanten Chemotherapie bei Tumoren

Im Tierexperiment mit hoher Ver- gleichbarkeit mit den Verhältnissen beim Menschen kann die adjuvate Polychemotherapie solider Mali- gnome gut demonstriert werden (Professor Dr. N. Brock, Bielefeld- Brackwede): Ein experimenteller Tumor, der durch Operation allein etwa in 25 bis 26 Prozent der Fälle geheilt und der durch Chemothera- pie allein nur dezimiert werden kann, verschwindet bei Kombination der beiden Verfahren abhängig von der Dosis der Chemotherapeutika doppelt und dreimal so häufig: Bei Kombination von Operation und Chemotherapie (40 mg pro Kilo- gramm Körpergewicht) springt die Heilungsquote auf 40 Prozent, bei Dosen von 60 mg/kg/KG auf 80 Prozent und bei Dosen von 70 mg/

kg/KG sogar auf über 90 Prozent definitive Heilung von diesem Tumor. Wenn's auch beim Men- schen nicht so einwandfrei klappt, sollte dieses Experiment dennoch zu denken geben. WP

(Deutscher Krebskongreß, Februar 1976, Hamburg)

1446 Heft 21 vom 20. Mai 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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