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Archiv "Polychemotherapie solider Tumoren" (22.04.1976)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESS-NACHRICHTEN

— Abgesehen davon, sind echte Fehldiagnosen längst nicht so häufig, wie die Gazetten behaup- ten. Damit sind vor allem diejeni- gen Irrtümer gemeint, die eine richtige Therapie verhindern, nicht die mehr sophistischen Namensge- bungen. Im Laufe der Zeit ändert sich ein Krankheitsbild häufig.

Oder es wechselt mit anderen Fak- toren der individuellen Morbidität ab. „Diagnostische Bilanzen" ver- ringern die Fehlerrate eher als ein neuer Apparatepark. Auch Spezia- listen und Superspezialkliniken sollten solche Bilanzen ziehen (Menzel). — Berühmtestes Bei- spiel: Mayo-Klinik in USA. Wahr- scheinlich hat vor allem das Be- streben, sich selbst nichts vorzu- machen, den legendären Ruf die- ser Klinik begründet und ihr uner- hörte Anerkennung verschafft.

(86. Tagung Nordwestdeutsche Gesell- schaft für innere Medizin, Januar 1976, Hamburg)

Therapiechancen beim Lungenkrebs

Heute erreicht die kurative Resek- tion (Lobektomie statt Pneumekto- mie) bei rund 20 Prozent der Kran- ken Fünfjahresüberlebenszeiten.

Beim kleinzelligen-anaplastischen Bronchuskarzinom wird aber auch noch bei jedem zehnten Kranken, der nicht mehr kurativ operiert wer- den kann, durch Hochvoltbestrah- lung und adjuvante massive Poly- chemotherapie eine anhaltende Remission erreicht. Plattenepithel- karzinome der Lunge sprechen weder auf Zytostatika noch auf Be- strahlung sonderlich überzeugend an (Professor Dr. H. Pichelmaier, Chirurgische Universitätsklinik Köln). Je stärker die Vaskularisie- rung, desto stärker auch die Entdif- ferenzierung und desto eher wird der Einsatz von Strahlen und Zyto- statika sinnvoll. An eine definitive Heilung des Bronchuskarzinoms durch konservative Maßnahmen ist freilich vorerst nicht zu denken.

(13. Kongreß der Deutschen Krebsgesell- schaft Februar 1976, Hamburg)

Elektrische Rücken- markstimulierung bei Querschnittlähmung

Es klingt heroischer, als es ist:

Nach traumatischer Querschnitt- lähmung können bipolare Elektro- den, die auf Dauer tief in die zen- trale graue Substanz des Rücken- marks in bestimmter Höhe implan- tiert werden, Miktion, Peniserektion und Ejakulation induzieren (B. S.

Nashold, Durham/USA). Dabei muß natürlich das efferente Axon noch funktionieren. Zeitpunkt: frühestens sechs bis zwölf Monate nach dem Trauma. Gerät: batteriebetriebener Sender, der eine Empfängerelek- trode reizt, die die Impulse an die bipolaren Rückenmarkelektroden weiterleitet. Dabei wird die graue Substanz des Rückenmarks nicht wesentlich alteriert (Nachbeobach- tung derzeit ein bis fünf Jahre). Er- gebnis: Die Patienten entleeren eine Minute nach der Stimulation, die ein paarmal am Tage erfolgt, willkürlich. Die Restharnmenge bleibt dabei unter 50 ml. Viele Kon- traindikationen. Deshalb strenge Selektion der geeigneten Kandida- ten. Dennoch Mißerfolge möglich.

Immerhin: Dauerkatheter wird ebenso wie Harnwegsinfektion ver- mieden. Offenbar werden auch der ossäre Kalziumstoffwechsel und das Endokrinium normalisiert (Nas- hold).

(Internationales Symposium „Elektrostimu- lation der Blase", März 1976, Frankfurt am Main)

Elektrischer

Schrittmacher für die Harnblase

Die Möglichkeiten einer direkten Elektrostimulation der Harnblase reißen zwar niemanden vom Stuhl.

Sie scheinen aber doch besser zu sein als der Ruf, den sie hierzulan- de haben. Voraussetzung sind (Professor Dr. D. C. Merrill, Vete- rans Administration Hospital, Marti- nes, Californien 94 553, USA):

Exakte Diagnostik der neurogenen Blasenlähmung; vergebliche Versu-

che, via Reflextraining eine ausrei- chende Blasenfunktion zu stimulie- ren sowie einigermaßen gute ana- tomische Verhältnisse. Als Haupt- indikationen bleiben dabei übrig:

die idiopathische Blasenhypoto- nie bei Frauen, Blasenlähmungen bei multipler Sklerose und — in USA — die traumatischen Läsio- nen der motorischen Neuronen des unteren Rückenmarks.

(Internationales Symposium „Elektrostimu- lation der Blase", März 1976, Frankfurt am Main)

Polychemotherapie solider Tumoren

Man kann da nicht wahllos mi- schen, sondern muß sich nach ganz bestimmten Gesichtspunkten richten. Dann aber wird auch die Prognose der Kranken mit mali- gnen soliden Tumoren unter Um- ständen ganz entschieden verbes- sert, sogar noch im Stadium begin- nender Metastasierung. Vorausset- zungen für die Kombination von Zytostatika (Professor Dr. W. Gall- meier, Tumorklinik Universitätskli- nikum Essen) ist:

O Jede Komponente muß für sich zytostatisch wirksam sein (bezie- hungsweise als Mitoseblocker fun- gieren, zum Beispiel Vincristin).

O Die Angriffspunkte der einzel- nen Substanzen sollen verschieden sein, um den zytostatischen Effekt zu potenzieren.

O Toxische Nebenwirkungen sol- len sich möglichst wenig über- schneiden, wodurch die Toxizität trotz wesentlicher Wirkungssteige- rung hintangehalten wird.

Wer mit Polychemotherapie be- ginnt, informiert sich tunlichst vor- her über die teilweise sehr diffizi- len neuen pharmakodynamischen und pharmakokinetischen Fakten sowie über die Erkenntnisse be- züglich der Proliferationskinetik

der Tumoren. WP

(Deutscher Krebskongreß, Februar 1976, Hamburg)

1162 Heft 17 vom 22. April 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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