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Archiv "Gutartige Tumoren des Magens und ihre chirurgische Therapie" (06.03.1980)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

AUSSPRACHE

Gutartige Tumoren des Magens und ihre chirurgische Therapie

Zu dem Beitrag von Dr. med. Peter Langhans, Dr. med. Burckhart Stegemann, Privatdozent Dr. med. Klaus Schönleben und Professor Dr. med. Hermann Bünte in Heft 49/1979, Seite 3243 ff.

wie wir es taten, das chirurgische stationäre Krankengut zugrunde legt. Diese Aussage wäre erst dann möglich, wenn man stationäre und ambulante Fälle zusammen betrach- ten würde. Selbstverständlich wer- den in unserer Abteilung für Chir- urgische Endoskopie ebenfalls in großer Zahl ambulant Magenpoly- pen entfernt, wie es heute selbstver- ständlich ist. Wir stimmen darin mit Herrn Kieninger voll überein.

Die von P. Langhans und Mitarbei- tern veröffentlichte Arbeit über gut- artige Tumoren des Magens und ih- re chirurgische Therapie gibt Anlaß zu einer kritischen Betrachtung, da sie meines Erachtens hinsichtlich der empfohlenen Therapie falsche Akzente setzt.

Wenn es im Schlußsatz heißt „Seit der Einführung der Endoskopie in die routinemäßige Diagnostik und Therapie erübrigt sich oft eine chir- urgische Intervention", so ist die- se Aussage beim heutigen Stand der endoskopischen Möglichkeiten nicht mehr richtig. Es müßte an die- ser Stelle vielmehr heißen, daß die chirurgische Intervention bei Vorlie- gen von Magenpolypen heutzutage die Ausnahme darstellt. Die Indika- tion ist unseres Erachtens nur gege- ben bei der Polyposis ventriculi, bei maligner Entartung solitärer Poly- pen (dann als Sekundärtherapie nach endoskopischer Abtragung mit histologischer Aufarbeitung des Po- lypen) und bei enormer Größe der Polypen. Nach unseren eigenen Er- fahrungen wiesen jedoch von 250 entfernten Magenpolypen nur 12 ei- nen Durchmesser über 20 Millimeter auf. Der in der Arbeit angegebene Anteil von nur 13 endoskopischen Abtragungen bei insgesamt 58 Ma- genpolypen erscheint mir beim heu- tigen Stand der endoskopischen Therapiemöglichkeiten als viel zu gering. Dies kann allerdings darauf beruhen, daß in der Arbeit keine Un- terteilung in vorendoskopische und endoskopische Ära vorgenommen wird. Dies wäre meines Erachtens jedoch erforderlich gewesen, um ein falsches Bild zu vermeiden. In unse- rem eigenen Krankengut — Chir- urgische Universitätsklinik Tübin- gen —wurde bei 135 im Zeitraum von

1970 bis 1976 behandelten Magen- polypen-Patienten bei 126 die Po lyp- ektomie endoskopisch durchge- führt. Nur 9 Patienten mußten lapa- rotomiert werden: 3 wegen Polypo- sis ventriculi, wobei zweimal mali- gne Entartung vorlag (Gastrekto- mie), 3 wegen maligner Entartung solitärer Polypen (Magenteilresek- tion beziehungsweise Exstirpation des Polypen), 2 Patienten wegen ei- ner Blutung im Gefolge der Polypek- tomie (Gastrotomie und Umste- chung der Abtragungsstelle) und nur 1 Patient wegen der Größe des Polypen (tischtennisballgroßes Neu- rinom der Magenwand, das exstir- piert wurde). Kieninger, G., et al. En- doskopische Entfernung von Ma- genpolypen. Diagnostik und Inten- sivtherapie 4 (1979) 44-47.

Aufgrund meiner Kenntnis der Er- fahrungen anderer Endoskopiezent- ren glaube ich feststellen zu dürfen, daß unser in Tübingen geübtes Vor- gehen bei Vorliegen von Magenpoly- pen heute als Regelbehandlung an- gesehen werden darf.

Privatdozent

Prof. Dr. med. Günther Kieninger Oberarzt

der Chirurgischen Universitätsklinik 7400 Tübingen

Schlußwort

Zu unserer Schlußsatzaussage, daß sich oft eine chirurgische Interven- tion seit der routinemäßigen Einfüh- rung der Endoskopie in Diagnostik und Therapie erübrigt, kann man nicht ohne weiteres sagen, daß die chirurgische Intervention bei Vorlie- gen von Magenpolypen heutzutage die Ausnahme darstellt, wenn man,

In die bei uns verwendete Statistik gingen lediglich die stationär aufge- nommenen Patienten mit ein, bei de- nen eine endoskopische Abtragung verständlicherweise nicht so häufig durchgeführt wird wie im ambulan- ten Krankengut. Es ging uns weni- ger darum, unser endoskopisch un- tersuchtes und behandeltes Kran- kengut vorzustellen, als die chir- urgische Therapie und das chir- urgische Krankengut zu demonstrie- ren. Unter diesem Aspekt muß auch der kritisierte geringere Anteil von nur 13 endoskopischen Abtragun- gen bei insgesamt 58 Magentumo- ren gesehen werden.

Endoskopische und vorendoskopi- sche Ära wurden in der Arbeit auch im vorletzten Absatz wörtlich er- wähnt. Wir glauben, daß auch in an- deren Kliniken gelegentlich statio- när endoskopische Tumorabtragun- gen im Magen vorgenommen wer- den, wie das bei alten Patienten mit Risikofaktoren, wie geschildert, oder bei auswärtigen Patienten, die unter einer anderen Diagnose statio- när eingewiesen wurden, vorkom- men kann. Da im Gegensatz zu den Ausführungen von Herrn Kieninger unser Artikel nicht das ambulante Krankengut unserer Klinik umfaßte, bei dem wir selbstverständlich die gleiche Regelbehandlung durchfüh- ren, sind wir der Ansicht, daß unsere Arbeit eigentlich auch nicht in der geschilderten Weise mißverstanden werden dürfte.

Dr. med. Burckart Stegemann Chirurgische Klinik und Poliklinik der Westfälischen

Wilhelms-Universität Jungblodtplatz 1

4400 Münster (Westfalen)

602

Heft 10 vom 6. März 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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