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Archiv "Endoskopische Blutstillung: Pro und contra" (25.02.1988)

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FÜR SIE REFERIERT

strahlten Aminosäuren und Protei- nen wurden zum Beispiel unter- sucht, um Aufschluß über Strahlen- schäden und ihren zeitlichen Ablauf zu gewinnen.

Es wurden auch Vorschläge für den Einsatz des Verfahrens in der klinisch-chemischen Diagnostik ge- macht, zum Beispiel um über die Zahl der freien Radikale zwischen verschiedenen Krankheiten der Le- ber oder bei Myokardinfarkt zu dif- ferenzieren. Aufgrund der beträcht- lichen Schwierigkeiten, des hohen Preises der Geräte, der schwierigen Interpretation der Signale und der Tatsache, daß für die Zwecke einfa- chere Methoden zur Verfügung standen, fanden sie keinen Eingang in die klinische Routinediagnostik und blieben Forschungszwecken vorbehalten.

I Kernspinresonanz- Spektroskopie

Setzt man in die allgemeine Re- sonanzgleichung das gyromagneti- sche Verhältnis für das Proton

yp = 2,68 • 108 s --1- • T-1 ein, so erhält man für Wasserstoff die Kernspinresonanzfrequenz v bei dem Magnetfeld H:

T

Bei der Kernspinresonanz liegt also bei einer Feldstärke von 1,4 T die Resonanzfrequenz bei 60 MHz, ei- ner Frequenz im UKW-Bereich der Radiowellen.

Voraussetzung auch für kern- magnetische Resonanz ist das Vor- handensein eines resultierenden Spins und eines magnetischen Mo- mentes bei dem Kern. Nicht alle Kerne haben einen resultierenden Spin und ein magnetisches Moment.

Kerne mit geraden Nukleonenzah- len haben ganzzahligen, Kerne mit ungeraden Nukleonenzahlen halb- zahligen Kernspin. Kerne mit gera- der Protonen- und gerader Neutro- nenzahl, sogenannte gg-Kerne, ha- ben den Spin 0. Nur Kerne, die ein ungepaartes Nukleon haben, haben einen Spin ungleich 0. Für die Kern-

spektroskopie wichtige Kerne sind das Proton H-1, C-13, F-19 und P-31, die alle den Spin 1/2 haben und bei denen, wie bei dem Elektron, nur zwei Einstellungen zu einer aus- gezeichneten Richtung möglich sind.

Untersucht man nicht mehr ei- nen einzelnen Atomkern, sondern mehrere zu einem Molekül zusam- mengesetzte Kerne, dann findet man eine geringfügige Verschiebung der Resonanzfrequenz gegenüber dem isolierten Atomkern, wobei die Größe der Verschiebung von der Lokalisation des Kernes im Molekül abhängig ist. Diese Änderung der Resonanzfrequenz, chemische Ver- schiebung genannt, erklärt sich fol- gendermaßen: Entscheidend für die Resonanzfrequenz ist das unmittel- bar im Kern herrschende Magnet- feld. Dies ist nicht gleich dem ange- legten äußeren Feld, da die sich im Molekül bewegenden Elektronen mit ihrer negativen Ladung eine ge- wisse Abschirmwirkung haben, die wiederum von der Lage des Kernes abhängig ist. Trotz gleicher Atom- kerne sind verschiedene Resonanz- frequenzen zu erwarten, wenn die Kerne sich an unterschiedlichen Or- ten des Moleküls befinden und un- terschiedlich abgeschirmt werden.

Umgekehrt heißt das: Aus der Ver- schiebung der Resonanzfrequenz ge- genüber dem isolierten Kern lassen sich Schlüsse auf den Molekülaufbau ziehen. Dies ist die Basis für die An- wendung der Kernspinresonanz- Spektroskopie in Chemie, Biologie und Medizin, wobei die wichtigste Rolle die Protonenresonanz spielt;

die C-13-Resonanz ist besonders in der organischen Chemie, die P-31- und F-19-Resonanz in der Medizin von Bedeutung, wobei die Untersu- chungen auch am lebenden Organis- mus durchgeführt werden können.

Literatur:

Schneider, F. und M. Plato: Elektronenspinre- sonanz, Verlag Karl Thiemig, München, 1971 Günter, H.: NMR-Spektroskopie, Georg Thie- me Verlag, Stuttgart, 1973

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. rer. nat.

Adolf Habermehl Bahnhofstraße 7 3550 Marburg/Lahn

Endoskopische Blutstillung:

Pro und contra

Zur endoskopischen Blutstil- lung geeignet ist die Unterspritzung der Blutungsquelle, die Elektro- und Laserkoagulation. Gesicherte Daten über die Effizienz dieser Maßnah- men liegen jedoch nur in sehr be- schränktem Umfange vor. Zwei pro- spektive, im New England Journal of Medicine publizierte Studien kommen zu unterschiedliche Er- gebnis. Während Laine, Los Ange- les, in einer kontrollierten Studie bei 44 Patienten einen günstigen Effekt der Elektrokoagulation hinsichtlich Haemostase, erforderlichen Blut- transfusionen, Verweildauer, An- zahl der Notoperationen und Ko- stenaufwand nachweisen konnte, kommen Krejs und Mitarbeiter aus Dallas für die Laserkoagulation zu einem gegenteiligen Ergebnis. Sie behandelten während eines Beob- achtungszeitraums von 43 Monaten 174 Patienten mit dem Nd : YAG- Laser und fanden in ihrer ebenfalls randomisierten kontrollierten Studie keinen positiven Einfluß der Laser- koagulation auf die oben genannten Parameter, obwohl es bei 88 Prozent der Patienten gelang, die Blutung zum Stillstand zu bringen.

Bei der hohen Spontanheilungs- rate der oberen gastrointestinalen Blutung muß deshalb der Einsatz endoskopische Blutstillungsmaßnah- men nach wie vor kritisch gewürdigt werden.

Laine, L.: Multipolar electrocoagulation in the treatment of active upper gastroin- testinal tract hemorrhage. N. Engl. J.

Med. 316: 1613-1617, 1987

Gastroenterology Service, Department of Medicine, University of Southem Califor- nia School of Medicine, 2025 Zonal Ave, Los Angeles, CA 90033

Krejs, G., J., K. H. Little, H. Wester- gaard, J. K. Hamilton, D. K. Spady, D. E.

Polter: Laser photocoagulation for the treatment of acute peptic ulcer bleeding N. Engl J Med. 316: 1618-1621, 1987 Department of Internal Medicine, Univer- sity of Texas Health Science Center at Dallas

v = 42,5 • H MHz

Dt. Ärztebl. 85, Heft 8, 25. Februar 1988 (73) A-449

Referenzen

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