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Archiv "Operative Behandlung der Strahlenschäden des Darmes" (19.07.1979)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

,-ECHo---~

Zu: "Frühdiagnose und Therapie"

von Prof. Dr. med. Dr. h. c. Carl Erich Alken in Heft 11/1979, Seite 702 ff.

Sorge

um Krebskranke

"Einer der bekanntesten

deutschen Urologen, Profes- sor Erich Alken, befürchtet bereits für die nahe Zukunft daß die Ärzte wieder wie

i~

vergangenen Jahrzehnten mit nicht mehr heilbaren Spät- und Endstadien von Krebserkrankungen kon- frontiert werden.

in der jüngsten Ausgabe des in Köln erscheinenden DEUTSCHEN ÄRZTEBLAT- TES leitet Alken diese Be- fürchtung aus der Tatsache ab, daß die kostenlosen Vor- sorgeuntersuchungen in letzter Zeit stark abgenom- men haben.

Zu dem Rückgang war es gekommen, nachdem Ärzte- kritiker Professor Julius Hak- kethal einige Methoden bei den Krebsfrüherkennungs- Untersuchungen als krebs- fördernd bezeichnet hatte.

Der wissenschaftliche Beirat der Bundesärztekammer dem Alken angehört, hat

in~

zwischen einen Arbeitskreis gebildet, der sich mit dem Stand der Vorsorgeuntersu- chungen, mit Problemen und der Kritik an den bisheri- gen Maßnahmen beschäf- tigt ... "

(Deutsche Presse-Agentur, Landesdienst Nordrhein- Westfalen, in: Westdeutsche Zeitung und in anderen Ta- geszeitungen)

FÜR SIE GELESEN

Operative Behandlung

der Strahlenschäden des Darmes

Zwei bis fünf Prozent der. mit 4000 bis 6000 rad Bestrahlten haben erhebliche gastrointestinale Be- schwerden. Sie können die Behand- lung mit Spasmolytika, schlackenar- mer Kost, Antiemetika, Kortikoste- roiden, Salizylaten und Cholestyr- aminen notwendig machen. Wegen massiver Blutung, Perforation, Fi- steln oder Ileus infolge Bestrahlung bedürfen ein bis zwei Prozent der Patienten operativer Behandlung.

Andauernde Entzündungsprozesse und eine hohe Morbidität sind cha- rakteristisch für die wegen Strahlen- schäden des Darmes operierten Pa- tienten.

Dreiviertel aller Patienten sind Frau- en. Die Bestrahlung wird meist we- gen Zervix-, Blasen-, Ovarial- und Endometriumkarzinom notwendig.

40 Prozent der Strahlenschäden be- treffen den Dünndarm, 30 Prozent das Rektum und 15 Prozent das Ko- lon. Radiumeinlagen verursachen typischerweise Rektumschäden. Das Intervall zwischen Strahlenbe- handlung und Auftreten der Schä- den liegt bei 18 Monaten. Frühe Schäden können nach 2 Monaten späte nach 30 Jahren auftreten.

1~

Bereich des Dünndarms ist der typi- sche Schaden meist ein Verschluß oder eine Stenose, im Bereich des Kolons eine Blutung, im Bereich des Rektums eine Fistel oder eine Ste- nose. Die Morbidität nach operativer Behandlung liegt weiter bei 65 Pro- zent, die Letalität bei 28 Prozent.

Anastomoseninsuffizienzen treten in hoher Zahl auf:

.,... bei reinen Kolonanastomosen in 31 Prozent der Fälle

.,... bei Enterokolostomien in 11 Prozent

.,... bei reinen Entereanastomosen bei 38 Prozent der Patienten .,... insgesamt in über 30 Prozent der Fälle!

Die Autoren geben Bypass-Opera- tionen vor Resaktionsverfahren den Vorzug, obwohl die Untersuchungs- ergebnisse diese Präferenz nicht oh- ne weiteres stützen. Die meiste~ rek- tovaginalen Fisteln bedürfen leider keiner temporären, sondern perma- nenter oraler Totalableitung. Da die Strahlenschäden einen leicht pro- gredienten Verlauf zeigen, sollen notwendige operative Maßnahmen eher früher als später getroffen wer-

den. Ls

Russel, J. C., Welch, J: P.: Operative manage- ment ol radtatton tnJunes ol the intestinal tract, Amer. J. Surg. 137 (1979) 433-440, Dep. ol Surg., Hartlord Hospital, Hartlord Connecticut University of Connecticut School ol Medicine' Farmington, Connecticut, USA '

Einfluß von Diät auf HOL-Cholesterin

Aus epidemiologischen Studien folgt, daß eine umgekehrte Korrela- tion zwischen HOL (high density Ii- poprotein) und kardiavaskulärem Risiko besteht. Eine mögliche Erklä- rung hierfür wird in der Beobach- tung gesucht, daß HDL das Chole- sterin aus der Arterienwand abtrans- portiert. Das HDL hätte somit eine wichtige Schutzwirkung im Arterio- sklerosevorgang. Alle Maßnahmen, die zu einer Erhöhung des HDL füh- ren, können als protektiv angesehen werden. Maßnahmen, die das HDL senken, hätten eine negative Bedeu- tung. Eine solche Senkung des HDL wird mit außerordentlich hohen Do- sen von Iinoisäurehaitigen Fetten und Ölen erzielt. Dies hat ein Ar- beitskreis aus Hauston/Texas unter Sherpherd und Mitarbeitern berich- tet. Hierbei wurden allerdings Maxi- maldosen von Polyensäuren verab- reicht, die praktisch niemals gege- ben werden. Während man von ei- nem Quotienten ungesättigte zu ge- sättigten Fettsäuren von 1,0 ausge- hen muß, um erhöhte Cholesterin- und LDL-Spiegel zu senken, wurden von Sherpherd Quotienten von 4,0

1912 Heft 29 vom 19. Juli 1979 DEUTSCHES ARZTEBLATT

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

angewandt. Der hier referierten Stu- die kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Hjermann und Mitarbeiter zogen aus der noch nicht abgeschlossenen

„Oslo-Studie" 23 Männer im Alter von 40 bis 49 Jahren bei Beginn der Studie heraus, die über vier Jahre gegebene Diätvorschriften streng befolgten. 23 Männer ohne Diät mit vergleichbaren Ausgangswerten für Gesamtcholesterin, HDL, Triglyceri- de, Rauchverhalten und körperliche Bewegung wurden als Kontrollgrup- pe gegenübergestellt.

In der Diätgruppe wurden ein Ge- samtfettanteil von 27,9 Prozent, da- von 8,2 Prozent mehrfach ungesät- tigte Fettsäuren sowie eine P:S-Ra- tio (mehrfach ungesättigte : gesät- tigten Fettsäuren) von 1,01 erreicht.

In der Kontrollgruppe lagen die ent- sprechenden Werte bei 44,1 Pro- zent, 18,3 Prozent und 0,39 Prozent.

Nach vier Jahren betrug der Ge- samtcholesterinspiegel 263 mg/dl in der Diät- und 341 mg/dI in der Kon- trollgruppe. Bei den Triglyceriden (nüchtern) lagen die entsprechen- den Werte bei 129 mg/dl bezie- hungsweise 200 mg/dl. Das HDL- Cholesterin war in der Diätgruppe um 20 Prozent höher als in der Kon- trollgruppe (50,09 mg/dI gegenüber 42,22 mg/dl).

Als mögliche " Erklärung führen die Autoren die kürzlich mitgeteilten Beobachtungen an, wonach ein gro- ßer Anteil des HDL im Darm gebildet wird. Die angewandte Diät könnte möglicherweise die intestinale HDL- Bildung beeinflußt haben. Damit wird durch diese Langzeitstudie be- wiesen, daß die ungesättigten Fett- säuren kein Absinken der protekti- ven HDL bewirken. Die durchaus er- wünschte Senkung der atherogenen LDL-Klassen wurde auch rechne- risch nachgewiesen. Desgleichen ergab sich unter einer solchen po- lyensäurereichen Diät eine signifi- kante Abnahme des Gesamtchole- sterins. Cme

Hjermann, I., et al. The effect of dietary changes an high density lipoprotein choles- terol. Am. J. Med 66 (1979) 105

Indomethacin bei Gallenkolik

Prostaglandine führen zu einer Kon- traktion der Gallenblasenmuskula- tur und induzieren eine Sekretion ins Lumen. Da in der Gallenblasen- schleimhaut von Patienten mit chro- nischer Cholezystitis hohe Konzen- trationen an Prostaglandinen ge- messen werden, könnten diese bei der Pathogenese von Gallenkoliken eine Rolle spielen. 20 Patienten mit operativ bestätigtem Steinleiden er- hielten während 24 akuten Kolikat- tacken 50 Milligramm Indomethacin intravenös über fünf Minuten inji- ziert. Die Schmerzen im rechten Oberbauch dauerten im Durch- schnitt bereits 36 Stunden an, zehn Patienten hatten Fieber über 38 Grad. In jedem Fall kam es innerhalb von 30 Minuten zu einem Sistieren der Beschwerden, als Nebenwir- kung der lndomethacingabe kam es gelegentlich zu Schwindel und leichter Übelkeit.

Thornell, E.; Jansson, R.; Kral, J. G.; Svanvik, J.: Inhibition of prostaglandin synthesis as a treatment for biliary pain, Lancet I (1979) 584, Kirurgiska Kliniken, Sahlgrenska Sjukhuset, S-41345 Göteborg

Computertomographie bei Pankreasabszeß

Luft in der Bauchspeicheldrüse scheint diagnostisch beweisend für das Vorliegen eines Pankreasab- szesses bei der Computerdarstel- lung der Bauchspeicheldrüse zu sein. Die Analyse von 450 Computer- tomographien der Bauchspeichel- drüse ergab neun Patienten mit in- trapankreatischer Luftansammlung.

Bei acht dieser Patienten konnte operativ die Diagnose eines Pan- kreasabszesses bestätigt werden, bei dem neunten lag eine Spontan- perforation einer Pankreaspseudo- zyste in einer Darmschlinge vor. Da Pankreasabszesse mit einer Letal ität von 50 Prozent bis 70 Prozent bela- stet sind, kommt der frühzeitigen Er- kennung dieser Komplikation einer akuten Pankreatitis, mit der in etwa vier Prozent zu rechnen ist, eine ent-

scheidende Bedeutung zu. Die Ge- genwart von Luft in der Bauchspei- cheldrüse scheint der verläßlichste Abszeßnachweis zu sein.

Mendez, G.; Isikoff, M. B.: Significance of in- trapancreatic gas demonstrated by CT: a re- view of nine cases, Am. J. Radiol. 132 (1979) 59-62, Department of Radiology, University of Miami School of Medicine, P. 0. Box 016960, Miami, Fl. 33101

Skelettszintigraphie bei renaler

Osteodystrophie

Die Osteodystrophie führt unabhän- gig von der Ursache zu erhöhter os- särer Einlagerung von Phosphat- komplexen, so daß die vermehrte Aufnahme von 99mTc-Hydroxyäthy- lendiphosphonat (HEDP) im quali- tativen oder sogar im quantitativen Nachweis mit nuklearmedizinischer Methodik ein sehr empfindlicher Pa- rameter für diese Erkrankung ist.

Der frühe Nachweis ist bei Nierenin- suffizienz methodisch schwierig, da die nicht ossär gebundene Radioak- tivität nicht ausgeschieden werden kann, so daß der Bildkontrast ent- sprechend schlecht ist. Die Autoren untersuchten die 99mTc-HEDP-Einla- gerung bei Dialysepatienten und stellten fest, daß bei 46 Prozent der Patienten radiologische Hinweise auf Osteodystrophie vorlagen, wo- hingegen schon bei qualitativer Aus- wertung der Szintigramme 83 Pro- zent der Patienten pathologische Befunde aufwiesen. Bei quantitati- ver Auswertung ergab sich eine noch höhere Empfindlichkeit. Die Gesamtaufnahme von "mTc-HEDP in das Skelett bewährte sich als gu- ter Index zur Beurteilung des Schweregrades der renalen Osteo- dystrophie, die gleichermaßen durch Osteomalazie und Hyperpara- thyreoidismus bedingt ist. Die Skelettszintigraphie ist daher gut geeignet zum frühzeitigen Nachweis der Skelettbeteiligung bei renaler Osteodystrophie. Mhs

de Graaf, P.; Schicht.; M.; Pauwels, E. K. J.; te Velde, J; de Graef, J.; Bone Scintigraphy in Renal Osteodystrophy J. Nucl. Med. 19 (1978) 1289-1296, P. de Graaf, Dept. of Nephrology University Hospital, Leiden, Niederlande

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 29 vom 19. Juli 1979 1913

Referenzen

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