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(1)Fleischer, eine türkische Inschrift in Galitien

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(1)

Fleischer, eine türkische Inschrift in Galitien. 587 IV.

Sechs Pergamentblätter kl. Quart. Der Schriftcharakter entspricht voll¬

kommen dem des an hiesige CniversitätS-Bibliothek übergegangenen Cod.

Tischendorf. rescr., welchen ich in dieser Ztschr. I, S. 148—160, mit Beigabe eines Facsimile am Ende des Bandes, beschrieben habe. Nach der Unter¬

schrift in rothen Buchstaben, BI. 5 v., ist das erste Stück im J. 272 der Araber (885 — 6 Chr.) von Lil (sprich Amba, d. h. Abha, Pater «)) An¬

tonius aus Bagdäd, mit seinem gewöhnlichen Namen Däüd Bin Sinä, in

der Laura (Zellengallerie) des heil. Saba Tür den Pater Isaak im SinaY-Klo- ster geschrieben worden. Bei der vollkommenen Uebereinstimmung der Schrifl dieses Bruchstückes mit der des oben genannten Cod. Tiscbendorf. rechtfer¬

tigt diese durch einen glücklichen Zufall erhaltene Zeitbestimmung mehr als genügend meine a. a. 0., S. 159, ausgesprochene Geneigtheil, die arabisehe Scbrifl des letzteren spätestens in das 10. Jahrh. n. Cbr. zu setzen. 1) B|.

1 r. — 5 V. Schluss einer Legende vom Siege Christi über Tod und Teufel, in welcher mancbe Einzelheiten, namenllich der triumphirende Einzug Christi in die Unterwelt, mit den bezüglichen Theilen des apokryphischen Nikodemus- Evangeliums (Evangelia apocrypha ed. Tischendorf, p. 304—8) übereinstimmen, nur dass die arabiscbe Erzählung ausführlicher isl. 2) Bl. 6r. unler einer grösstentheils ausgerissenen und verwischten Ueberschrift mit rothen Buch¬

staben , von derselben Hand wie Nr. 1 geschrieben : Anfang einer Erzählung von dem Streite, den einige Mitglieder der Christengemeinde von Sebastia (in Cilicien, jetzt Siwa.sJ zur Zeit des heil. Basiliu* des Grossen gegen ihren Bischof Petrus erhobeii, weil er — wenn auch uur in jungfräulUher Ehe — verheirathet war.

Eine türkische Inschrift io Galizien.

von Prof. Fleischer.

Am 14. Febr. 1853 erhielt ich von Herrn Rittmeister Freiherrn von Bie¬

dermann , ord. Mitgliede der D. M. G. , die Copie einer türkischen Inschrift, welche während des J. 1852 im Dorfe Dwori bei dem galizischen Städtchen Cswiecim in der Mauer einer Brennerei auf eiaem weissen, 4 Fuss langen, 2| Fuss hohen und 4 Zoll dicken Marmor, in gutem Zustande und durchaus nicht verwittert aufgefunden worden war. Der General Graf Wonsowicz auf Zator hatte dann den Marmor geschenkt erhalten und sein Schwiegersohn, Baron von Hoffmann, die Inschrift abgezeichnet. Für die Genauigkeit dieser Copie bürgte der Umstand, dass sie, obgleich voa einem Nichtkenner mor¬

genländiscber Sprache und Schrifl gefertigt, doch fast durchaus mit Sicher¬

heit gelesen werden kennte und aar drei bis vier Einzelbeilen längere Be-

1) S, SciUurrer, Bibliotb. arab. p. 292, adn. WüttenfOd, Maerizi's Ge¬

schichte der Gopten . Vorr. S. 6.

(2)

588 Fleischer, eine lürkische Inschrift in Galizien.

irachtung und Erwägung verlangten. Am 20. u. 21. März 1853 gab ich dem Herrn Einsender eine Erklärung, welche hier mit seiner und des Herrn Baron von Hoffmann Zustimmung vsröffenilicht wird.

„Der Marmor ist jedenfalls durcb die Türkenkriege des vorigen Jahr¬

hunderts nach Galizien gekommen, — von welchem Orte des türkischen

Reiches"? darüber ist keine Andeutung vorbanden; doch lag derselbe gewiss in den nördlichen Grenzbezirken, dem Schauplatze jener Kriege. Die In¬

schrift, in türkischen Versen abgefasst, zeigt dass der Marmor ursprünglich zu einer Moschee gehörte, welche "Ali Pasa, Schwiegersohn Ahmed's III.

(reg. 1702 — 1730) und von 1713 bis 1716 Grosswezir, erbaut batte. Das Chronostichon im letzten Halbverse ergiebl, wenn man alle wirklich da¬

stehenden Buchstaben als Zahlzeichen zusammenrechnet, die Gesammtzahl 1129, unler den Versen aber steht ausdrücklichJ»V d. h. Jahr 1128, und

z in der That kann die erstere Zahl nicht richtig seyn, da "Ali Pasa noch im Laufe des J. d. H. 1128 a'.s Oberbefehlshaber des türkischen Heeres in der Schlacht bei Peterwardein (13. Aug. 1716) fiel. Es ist aber sehr leicht, jenes 1129 anf 1128 zurückzuführen, indem man annimmt, dass in dem Worte i^jJw^L), er baute, das nur den Vocal a ausdrückende Elif vom Sleinmet willkürlich hinzugefügt worden ist, wie denn die Türken beim Schreiben ihrer eigenen (nicht arabiscber oder persischer) Wörter dergleicben Vocai¬

buchstaben in der Wortmille tbeils setzen, Iheils weglassen. _ Das Vers¬

maass ist Heze^ in der bei Persern und Türken gewöhnlichen Verdoppelung, d. h. dei ' lilritus r-iinus, -, in jedem Halbverse viermal wieder¬

holl. — i.or Text d< scbrift, dem Wesla"lik des Originals in gewöhn¬

liches Neschi umgeschrieben, isl folgender '):

J,Ä>Ls >1Ä »L^^^ ÖjU. ^ AaÄ-

^jS. ^ /-ÄJ, ^lib ^LiLi

»JcijU.j ^.jLi- Ow*:>l jUb ^jj/

/"Jj"- j-J».>J.««I *J-S*^'»

«15 iU**». LäjI k-Jj^J' A-«»«j Uj) >J

^0, fcJL»^^ ^Al»^ •^1; ^0^.1

jJ^Sy •^j-!> ji.***»

fJi:^»,A »JUjIx f^f ^.iU*l (jiuLil liljLi sS

lV-)Lä y-ijkJ ^*a-« l^.yi »Mljäiyi

^JuoS vUs» i^^^i Lhjj ^

1) Die Länge der Verszeilen hat es nöthig gemacht, die in der LVsehrift neben einander stehenden Vershälften unter einander zn setzen.

(3)

Zenker, über die richiige Aussprache einiger arab. Namen. 589 l'ebersctzung;

(I) Jener erhiibeue, gotigesegnete , vollkommene . hochgebililcte Heichn- raihs-Prnsictenl , der einsichtsvolle ' Ali Pasn , der sehr weise und edle We¬

zir, (2) der nuserkome Eidnm Ahmed ChAn's, des Glnubenshelden durch

desscit Herzensruhe die Well von einem Ende zum andern rithigei- geworden isl, (3) hnt diesen schönen, nie vom Neide scheel anzublickaidett Bnu in der Hoffnung auf Goltes Lohn errichtet und sich hierdurch vor seinem Hin¬

gange die Zehrung für das andere Leben zubereitet. (4) Welch herrliche Hauptmoschee i Her Sinimmdr des Verstandes ist über ihre Architektur erstntmt; denn ihr Baumeister hat sie zierlich und zugleich äusserst fest gebaut. (5) 1st so ein künstliches Chronostichon hier am Orte, so mag es folgendes seyn : Diesen schönen Anbelungsorl baute Se. Excellenz der ruhm¬

volle Asaf.

Sinimmär (4) ist der sprüchwörllich gewordene Baumeister des Palastes öawarnak (Abulf. Hist, anteisl. S. 127, Z. 7 ff., m. d. Anm. S. 227), Asaf (5) der bekannte Gesangmeister des Königs David, den aber die mu- bummedanische Legende zum Staatssecretär Salomo's und zum Muster aller Wezire gemacbt bat.

Von den über und unter den Verszeileo angebracbten Verzierungen baben wenigstens zwei, wie es scheint, eine sinnbildliche Beziehung «nf die Worle bei denen sie stehen: 1) die Rose zum 4. Halbverse über i^>^ , seines Her¬

zens , als Andeutung davon, dass das Herz des Sultans einem Rosengarten glei¬

che, 2) das Pentagramm (derDrudenfuss) zum 8. Halbverse unter dem Worte l»3C:S\*»»/« , fest, als Symbol der Festigkeil, da di. Figur in Zauber¬

kunst als Mittel gilt, das von ihr Umschlossene festzubannen. Hingegen die gerade unler einander stehenden drei Roselten oder Sterne zum 5. , 7. und 9. Halbverse , bei den Worte iü*,oi. , in der Hoffnung auf Gottes Lohn,

^JotjAi», ist erstaunt, und j-Sj^S , ist nm Orte, dienen « ,1, wie die arabeskenartige Randeinfassung und die Mittelscbeide zwischen den Halbversen, lediglich zur Verzierung ; höchstens mögen sie die bezüglichen Worte stärker hervorheben."

leber die ricbtige Aussprache des NameDS und der

MoDatsnameD ij^i (^u> und l5>>u>.

Von Or. Zenker.

Der berühmte Dichter einer Moallaka und Verfasser eines Diwans hal das eigentbümliehe Missgeschick , dass sein Name von allen seinen Heraus¬

gehern und Uebersetzern auf verschiedene Weise geschrieben und ausge¬

sprochen wird. Obwohl über die richtige Aussprache , sobald man die Zu¬

sammensetzung des Namens und die Regeln über den Gebraucb des Wasl

und die Declination der zusammengesetzten Nomina kennt , kein Zweifel ob¬

walten kann, so halten wir doch einige Bemerkungen nicht für nnnöthig, die

Bd. Vlll. 38

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