• Keine Ergebnisse gefunden

Angstpatienten in der Allgemeinpraxis

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Angstpatienten in der Allgemeinpraxis"

Copied!
79
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zeitschrifit für Allgemeinmedizin V 8/91

67. Jahrgang • Heft 8 • 20. März 1991

■. ;-..v-

Gastkommentar:

Malen als Therapie

Angstpatienten in der Allgemeinpraxis

Nicht nur für

Problempatienten:

Fortbildung in Balintgruppen

Forschung und Praxis kein Widerspruch Früherkennung des dementieilen

Syndroms in der Praxis

Service Box: Tips zur Demenz

i^tuelles Interview:

Ärztefortbildung durch ein

Pharmaunternehmen

‘f :r% :

HIPPOKRATES VERLAG GMBH • STUTTGART

(2)

432

H2-Antagonisten heute:

Sie finden nur schwer eine leichtere Lösung^

L

Famotidin^B I

pepdul

Einmal leicht reicht

Zusammensetzung: 1 Filmtbl. PEPDUL* enthält 40 mg Famotidin; 1 Filmtbl.PEPDUL* mite enthält 20 mg Famotidin. Anwendungsgebiete: Folgende Erkrankungen, bei denen eine Verminderung der Magen­

säuresekretion angezeigt ist: ulcera duodeni, benigne ulcera ventriculi, Zollinger-Ellison-Syndrom. - PE PDUL* mite außerdemzur Rezidivprophylaxe von ulcera duodeni. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Famotidin. Während Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern nur nach strengster Indika­

tionsstellung. - Hinweise: Eine eventuelle Bösartigkeit von Magengeschwüren sollte vor Behandlung ausgeschlossen werden. - Zur Therapie geringfügiger Magen-Darm-Beschwerden (z. B. nervöser Magen) ist PEPDUL*/PEPDUL*mite nicht angezeigt. - Vorsicht bei

Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion;

bei letzteren Reduzierung der Tagesdosis (s. Dosierung).

Nebenwirkungen: Selten Kopfschmerzen, Schwindel, Verstopfung und Durchfall. Äußerst selten Mundtrockenheit,

Übelkeit. Erbrechen. Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen, Appetitlosigkeit. Müdigkeit, Hautausschlag.

Juckreiz, Nesselsucht. Störung des Gallenabflusses (äußeres Zeichen: Gelbsucht), Überempfindlichkeits­

reaktionen (Anaphylaxie, angioneurotisches Ödem) und Gelenkschmerzen. - Aufgrund der pharmakologi­

schen Ähnlichkeit von Famotidin mit anderen gleichartig wirkenden Arzneimitteln ist die Möglichkeit nicht auszuschließen, daß Nebenwirkungen auftreten können, wie sie unter der Einnahme von Arzneimitteln dieser Wirkstoffklasse in Einzelfällen berichtet wurden. - Desorientiertheit, reversible psychische Störungen wie Trugwahrnehmungen. Verwirrtheits-, Angst- und Unruhezustände, Depression. Impotenz, Libidoverlust.

Störungen der Regelblutung, Brustspannung. Muskelkrämpfe. Sensibilitätsstörungen (Parästhesien), Schläfrigkeit. Schlaflosigkeit, epileptische Anfälle. Haarausfall, Erhöhung von Laborwerten (Transaminasen, y-GT, alkalische Phosphatase. Harnstoff). Blutplättchenmangel, eine Verminderung der weißen Blut­

Ulcera duodeni und benigne

körperchen (Leukopenie, Agranulozytose) sowie der Blutzellen aller Systeme (Panzytopenie). Dosie­

rungsanleitung/Art und Dauer der Anwendung: Bei ulcera duodeni und ventriculi täglich 1 Filmtbl PEPDUL* (od. 2 Filmtbl. PEPDUL* mite) jeweils am Abend über maximal 8 Wochen; Verkürzung de Therapiedauer bei endoskopischem Nachweis einer Geschwürsabheilung.-Zur Rezidivprophylaxe von ulceri duodeni täglich 1 Filmtbl. PEPDUL* mite am Abend. - Bei Zollinger-Ellison-Syndrom initial 1 Filmtbl PEPDUL*mite alle 6 Stunden; Anpassung der Dosierung nach dem Ausmaß der Säurehypersekretioi und dem klinischen Ansprechen des Patienten. Bei Vorbehandlung mit anderen H2-Antagonisten Anfangs

dosierung abhängig von Schwere des Krankheitsbilde:

und zuletzt eingenommener Dosierung der Vormedikation. - Bei Kreatinin-Clearance < 30 ml/min bzw. Serum Kreatinin > 3,0 mg/100 ml Reduzierung derTagesdosisvoi 40 auf 20 mg Famotidin. Wechselwirkungen: Bishe keine substanzspezifischen Interaktionen bekannt. Hinweis: Bei gleichzeitiger Anwendung pH-abhängii resorbiener Substanzen ist für Ketoconazol dessen verminderte Resorption zu beachten Packungs größen/Preise: PEPDUL*: 10/20(N1)/50(N2|/100(N3| Filmtbl. DM 64,-/119.95/292.-/560,- - PEPDUL*mite: 20 (N1|/50(N2)/100(N3| Filmtbl. DM 65,80/152.40/298.-; Anstaltspackunger Stand: 1/9 Weitere Eimelheiten enthalten die Fach- und Gebrauchsinformationen, deren aufmerksame Durchsich

wir empfehlen. 1-92-PCD-91-0-752-

FROSST PHARMA GMBH • 8000 München 83 rnnrox_____________________

Mitvertrieb: MSD SHARP & DOHME GMBH. FROSST EIN UNTERNEHME!

MSD CHIBROPHARM GMBH, München Ulcera ventriculi

PHARMA DER MSD-GRUPPI

(3)

Glosse

>1

E/NES TAGES.

m a

® s- '

Eines Tages werden wir aufwachen und wissen.

Daß wir zu wenig getan haben oder das Falsche, Wir werden uns sagen, daß wir mehr hätten tun sollen.

Aber was? werden wir fragen - und: wann hätten wir es tun sollen.

Hatten wir jemals Zeit, uns zu entscheiden?

Und dann werden wir wissen, daß über uns entschieden wurde Von Anfgang an, weil wir es so wollten.

Keine Ausrede mehr: die Zeit ist vertan. Keine Beschönigung mehr: auf unsern Händen liegt Asche.

Bei jedem Schritt stäubt sie auf. Asche. Asche.

Wir werden uns dann eines Glanzes erinnern.

Der uns blendete vor vielen Jahren, daß wir erschauerten.

Eines Windhauches werden wir dann gedenken, der uns traf.

Uns aufriß und dann zerfloß.

Wir werden dann fragen: Wann war das? Wann der Blitz des Lichtes?

Der Windhauch: wann?

Wir werden uns erinnern, daß da etwas war voller Verheißung, Aber kaum noch sagen können, was es war und daß es Aussichten

gab für uns,

Pfade für uns allein gemacht -

Nur: daß da etwas war, dem wir nicht folgten - und hinzufügen: daß wir keine Zeit hatten, leider Wie wir die Zeit vergeuden in kleiner, abgegriffener Münze.

Und von dem Aufblitzen des Lichtes und dem Windhauch blieb nichts.

Nur Asche.

(Walter Bauer, *1904: „Eines Tages werden wir aufwachen und wissen“)

Dieses Gedicht, verehrte Leserinnen und Leser, wurde von Walter Bauer nicht aus aktuellem Anlaß verfaßt.

Obwohl vor vielen Jahren geschrie­

ben, beleuchtet es doch treffend das Dilemma der gegenwärtigen Tage.

Die mahnenden Worte heben sich wohltuend von den oft ahistorischen und wenig differenzierten Platitü- den mancher Zeitgenossen ab, die den Anspruch erheben, die Weisheit für sich allein gepachtet zu haben.

Ihr

Prof. Dr. med.

Michael M. Kochen, MPH Abteilung Allgemeinmedizin Georg-August-Universität Robert-Koch-Str. 40 3400 Göttingen

(4)

434

Das freut Ihre Kortison-Patienten:

Syntestar

Das moderne Kortikoi Hochpotent und dabei...

...besonders verträglich ...besonders gut steuerbar Das heißt:

...besonders gut geeignet für die Langzeit-Therapie.

Syntestan® - zur oralen Therapie von Asthma bronchiale und chronischer Polyarthritis.

Zusammensetzung: 1 Tablette SYNTESTAN 2,5 mg enthält 2,5 mg Cloprednol (- synthetisches Corticoid), 1 Tablette SYNTESTAN 5,0 mg enthält 5,0 mg Cloprednol.

Anwendungsgebiete: Asthma bronchiale, chronische Polyarthritis. Gegenanzeigen: Magen-Darm-Ulzera, plötzliches Leberversagen, unkomplizierte Virushepatitis, Lungen­

schwindsucht, schwere Osteoporose, psychiatrische Anamnese, Eng- und Weitwinkelglaukom, Anwendung ca. 8 Wochen vor und 2 Wochen nach Schutzimpfungen, Lympho­

me nach BCG-Impfung, Herpes simplex, Herpes zoster (virämische Phase), Varizellen, Amöbeninfektion, Pilzinfektionen, Poliomyelitis (mit Ausnahme der bulbärenzephaliti- schen Form). Nebenwirkungen: Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Diabetes mellitus, Hypertonie, Muskelschwäche, Osteoporose, aseptische Knochennekrose (Femur- und Humeruskopf), Ulcus ventriculi, Pankreatitis, Petechien, Ekchymosen, psychische Störungen, verzögerte Wundheilung, Wachstumsverzögerung bei Kindern, Funktionsein­

schränkung der Nebennierenrinde, verminderte Natriumausscheidung, erhöhte Kaliumausscheidung, Glaukom, Katarakt. Erhöhung des Infektionsrisikos durch Behinderung der Immunvorgänge, Erhöhung des Thromboserisikos, Vaskulitis, Hautveränderungen (Akne, Striae rubrae), Störungen der Sexualhormonsekretion (Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz).

Dosierung und A nwen dungs weise: Erwachsene und jugendliche: Einzeldosis zu 1/2 - 5 Tabletten SYNTESTAN 2,5 mg bzw. 1/2 - 2 1/2 Tabletten SYNTESTAN 5,0 mg täglich je nach Art und Schwere der Erkrankung morgen einnehmen. Kinder: Ab 1. Lebensjahr 25“/o der Erwachsenendosis, ab 7. Lebensjahr 50“/o der Erwachsenendosis, ab 12. Lebens­

jahr 75% der Erwachsenendosis. Hinweis: Bei Hypothyreose, schwerer Lebercirrhose und eingeschränkter Nierenfunktion Dosisreduzierung. Bei Patienten mit Nieren- und/oder Herzinsuffizienz Hypertonie, Myasthenia gravis oder frischen Darmoperationen (intestinale Anastomosen) sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risikoverhältnisses.

Während der Schwangerschaft, besonders im 1, Trimenon, und während der Stillzeit sollte eine Corticoidtherapie nur bei strenger Indikation (Lebensbedrohliche Zustände) mit möglichst kleinen Dosen und kurzfristig durchgeführt werden. Eine längerdauernde Corticoidbehandlung soll nicht abrupt abgebrochen, sondern schrittweise abgebaut werden. Wechselwirkungen: Cumarin-Derivate: Antikoagulantienwirkung abgeschwächt; Herzglykoside:

Glykosidwirkung verstärkt; orale Antidiabetika: hypoglykämische Wirkung abgeschwächt; Saluretika:

ICiliumausscheidung vermehrt; nicht-steroidale Antirheumatika: Wirksamkeit vermindert, gastrointestinale Blutungsneigung erhöht; Rifampicin, Phenytoin, Barbiturate, Ephedrin: Corticoidwirkung vermindert.

Packungen und Preise: SYNTESTAN 2,5 mg, Packung mit 20 Tabletten DM 32,09, Packung mit 50 Tabletten DM 72,42. SYNTESTAN 5,0 mg. Packung mit 20 Tabletten DM 57,63, Packung mit 50 Tabletten DM 130,97, Stand: 2/91

Syntex Arzneimittel GmbH

Viktoriaallee 3-5 5100 Aachen Ein Gemeinschafts-Unternehmen von SYNTEX und GRÜNENTHAL

GRUNENTHAL

(5)

INHALT *** INHALT *** INHALT *** 435

Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 67. Jahrgang, Heft 8

Gastkommentar Malen als Therapie V. Brockhoff

443

Schwerpunkt

Angstpatienten in der Allgemeinpraxis A. Müller

Balintgruppen und Allgemeinmedizin H. Haltenhof

Forschung in der Praxis R. Reinert

447

467

467

Früherkennung des dementieilen Syndroms 477 H. Sandholzer

Service Box 487

Das aktuelle Interview

Wir bieten mehr als nur Arzneimittel 504 Interview mit G. Vogel

Therapeutische Erfahrungen

Antihistaminikatherapie bei allergischen

Dermatosen 498

H. Mensing und Y. Neumann

Pharma-News Kongreßberichte Quiz

Online Impressum

490 494 509 438 497 INHALT *** INHALT *** INHALT ***

HYPERFORAT

Depressionen, psychische und nervöse Störungen, Wetterfühligkeit, Migräne.

Vegetativ stabilisierend, gut verträglich.

Zusammensetzung: Hyperforat-Tropfen: 100 g enthalten:

Extr. fl. Herb. Hyperici perf. 100 g, stand, auf 0,2 mg Hypericin* pro ml. Enth. 50 Vol.-% Alkohol. Hyperforat- Dragöes: 1 Drag6e ä 0,5 g enthält: Extr. sicc. Herb. Hyperici perf. 40 mg, stand, auf 0,05 mg Hypericin* Vit. B-Komplex 1 mg. *und verwandte Verbindungen, berechnet auf Hypericin.

Anwendungsgebiete: Depressionen, auch im Klimak­

terium, nervöse Unruhe und Erschöpfung, Wetterfühlig­

keit, Migräne, vegetative Dystonie.

Tropfen in der Kinderpraxis: Enuresis, Stottern, psychi­

sche Hemmungen, Reizüberflutungssyndrom.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen: Photosensibi­

lisierung.

Dosierung: Hyperforat-Tropfen: 2 - 3 x täglich 20-30 Trop­

fen vor dem Essen in etwas Rüssigkeit einnehmen.

Hyperforat-Dragäes: 2-3 x täglich 1-2 Dragöes vor dem Essen einnehmen. Zur Beachtung: Bei Kindern entspre­

chend geringer dosieren. Die letzte tägliche Einnahme möglichst vordem Abend. Häufig ist eine einschleichende Dosierung besonders wirksam.

Handelsformen und Preise:

Hyperforat Tropfen: 30ml DM 9,27; 50ml DM 14,47; 100ml DM 24,46.

Hyperforat Dragees: 30St. DM 7,48; 100 St. DM 18,96.

Dr. Gustav Klein,

Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach Schwarzwald

(6)

436 INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * >|< |NH Malen ist eine Therapie, nicht nur

bei psychischen Problemen

Zunächst war es die Musiktherapie, die sich als eigenständiges Fach etablierte.

Jetzt folgt die Kunsttherapie allmählich.

Vielerorts wird mit Patienten gemalt, mei­

stens zu diagnostischen Zwecken. Aber die Maltherapie kann auch therapeutisch ein­

gesetzt werden, z. B. bei Schilddrüsen-, Herzkreislauf- und Atemwegserkrankten.

Gastkommentar: Malen als Therapie 443

Ein Leben lang Angst?

„Wieviele Ihrer Patienten leiden unter Angst?“ Das war eine der Fragen, die niedergelassenen Ärzten im Rahmen einer Studie gestellt wurden.

Ziel der Befragung war es, Informationen über das Phänomen „Angst“

zu sammeln, und zwar aus der Sicht des Allgemeinarztes. Es sollte untersucht werden, wie er den Umgang mit Patienten erlebt, bei deren Störungen Angst eine Rolle spielt. Die Ausbildung jedenfalls - soviel vorweg - scheint auf diese Problematik nur unzureichend vorzubereiten.

Angstpatienten in der Allgemeinpraxis 447

Was raten Sie den Angehörigen Ihrer altersdementen Patienten?

In der Service-Box auf Seite 485 finden Sie Hinweise, die bei ungeklärten Fragen und Schwierigkeiten im Zusammenleben mit Demenzkranken weiterhelfen können.

Service Box 485

INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** IN

(7)

IHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT 437

Bei manchen Patienten kommt man einfach nicht weiter!

Eine Balintgruppe soll Ihnen zu einem besseren Ver­

ständnis der bewußten und unbewußten zwischen­

menschlichen Beziehungen und zur intensiveren Selbst­

erfahrung verhelfen, v. a. im Erfahrungsaustausch mit anderen - die auch ihre „Sackgassenpatienten“ ha­

ben ...

Balintgruppen und Allgemeinmedizin 456

Im Alter bilden körperliche und geistige Fitneß eine Allianz

Viele der Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen leiden gleichzeitig unter körperlichen Behinderungen.

Ziel der Früherkennung von Demenzen muß es sein, eine sich entwickelnde Pflegebedürftigkeit und Institutionali­

sierung zu vermeiden oder wenigstens möglichst lange hinauszuzögern.

Früherkennung des dementiellen Syndroms 475

ritelbild: Peter Thul, Stuttgart 1991.

iHMl

* * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT

Ä

Die

Rundumversorgung

für Ihren Katheterpatienten

Cysto-Care® 2000 VHF

Bettbeutel für den immobilen Katheterpatienten Urocare®-Trl-Form

Beinbeutel für den mobilen Inkontinenzpatienten Urocare®-Holster

Beinbeutel-System für den aktiven Inkontinenzpatienten inbeds

Beutel für die Versorgung bei Nacht Vielfältiges Zubehör.

Medizinisch korrekt. Technisch präzise.

Medizintechnik Boehringer

Ingelheim 5/91

(8)

438

online *** online *** online *** online *** online

Wer Nikotinkaugummi kaut, darf nicht gleichzeitig trinken

Nikotinkaugummi kann ein effektives Mittel in der Behandlung einer Nikotin­

abhängigkeit darstellen. Die Nikotinauf­

nahme durch die Mundschleimhaut ist allerdings pH-abhängig und am größten in leicht alkalischem Milieu. Deshalb ent­

halten Nikotinkaugummis Puffersubstan­

zen. Der Genuß saurer Getränke wie Kaf­

fee oder Cola kann die Nikotinaufnahme deutlich herabsetzen, ja praktisch zum Erliegen bringen. Destilliertes Wasser beeinträchtigt die Nikotinabsorption da­

gegen nicht. Vielfach wird vormittags Kaffee, Tee, Fruchtsaft oder ähnliches getrunken. Dadurch können bei Ge­

brauch von Nikotinkaugummi die ersten am Tage aufgenommenen Nikotinmen­

gen erheblich reduziert werden. Es wird deshalb empfohlen, unmittelbar vor und während des Gebrauchs von Nikotinkau­

gummi nichts zu essen oder zu trin­

ken. (Ch. R.)

Henningfield, J. E.. et ai: Drinkung Cof­

fee and Carbonated Beverages Blocks Absorption of Nicotine From Nicotine Po- lacrilex Gum. JAMA 1990; 264;

1560-64.

Bel der Früherkennung ange­

borener Schwerhörigkeit wird Zeit verschenkt

Die Früherkennung angeborener Schwerhörigkeit ist heute bei Kindern mit bekanntem hohem Risiko - knapp die

Wir wollen noch mehr für die Fortbildung tun!

Als praktisch tätiger Arzt wissen Sie, mit welchen Problemen sich Ärzte für Allgemeinmedizin und Internisten in der täglichen Praxis beschäftigen.

Sie engagieren sich für eine solide Fortbildung, sind schreibfreudig und haben gute Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen in Praxis und Klinik.

Sie haben gelernt, andere zu motivieren und haben sich auch schon einmal überlegt: Sollte ich nicht an einer Zeitschrift mitarbeiten?

Dann könnten Sie das neue

Mitglied in der Schriftleitung der ZF A

sein. Zusammen mit anderen Schriftleitern und der verlagsinternen Redak­

tion sollten Sie das bewährte fortbildungsorientiere Konzept der ZF A tragen und weiterentwickeln.

Sie bringen neueThemen ein und diskutieren sie auf drei bis vier Sitzungen in Stuttgart innerhalb der Schriftleitung und mit dem Verlag. Sie betreuen einen Teil der insgesamt 33 jährlichen Ausgaben der ZF A von der Planung bis zum Erscheinen. Sie begutachten zur Publikation angebotene Manu­

skripte und sind beim wissenschaftlichen Wettbewerb der ZFA Mitglied der Jury.

Interessiert?

Dann senden Sie uns einige Zeilen, in denen Sie uns auch schildern, wo Sie Ihre besonderen Stärken sehen und warum Sie zur gesuchten Ergän­

zung der Schriftleitung gehören wollen.

Über alles weitere unterhalten wir uns gerne mit Ihnen persönlich.

Schriftleitung und Redaktion der ZFA.

HIPPOKRATES VERLAG GMBH Rüdigerstraße 14

7000 Stuttgart 30

Hälfte aller Fälle kongenitaler Schwerhö­

rigkeit - bereits kurz nach der Geburt möglich. Tatsächlich treten aber nicht akzeptable Verzögerungen ein. Für alle 1978 bis 1987 geborenen britischen Kin­

der, bei denen eine kongenitale Rötelnin­

fektion nachgewiesen worden war, die also ein hohes Risiko angeborener Schwerhörigkeit hatten, wurde be­

stimmt, wann eine entsprechende Dia­

gnose gestellt worden war. 61 (52%) von 117 Kindern in den Jahren 1978 - 82 (Gruppe 1) und 75 (47%) von 159 Kin­

dern in den folgenden fünf Jahren (Gruppe 2) wiesen einen Hörverlust von durchschnittlich 93 bzw. 96 dB auf. Ob­

wohl die Rötelninfektion in fast allen Fäl­

len kurz nach der Geburt bekannt war, wurde der Hörverlust erst im Alter von 11,6 bzw. 9,8 Monaten festgestellt. Nur bei acht Kindern (13%) der ersten und 16 (21%) der zweiten Gruppe wurde die Dia­

gnose durch Messung akustisch evozier­

ter Potentiale während der ersten sechs Lebensmonate gestellt. Dieses Verfahren ist die zur Zeit beste, aber auch teure Methode zur Früherkennung von Schwerhörigkeit. Es sollte frühzeitig, möglichst als Neugeborenen-Screening, eingesetzt werden. Zudem sollte in die erste Säuglingsvorsorgeuntersuchung nach sechs Wochen das Hörvermögen einbezogen werden. (Ch. R.J Wild, N. J., et ai: Delayed detection of congenital hearing loss in high risk in­

fants. Br. Med. J. 1990; 301: 903-905.

Je früher, desto besser

Eine frühe Diagnose und Therapie der HlV-assoziierten Pneumocystis-carinii- Pneumonie vermindert Schweregrad und Letalität dieser Komplikation. Die klini­

schen Verläufe von 60 P.-carinii-Pneu- monien bei 58 HlV-lnfizierten, die kon­

sekutiv zwischen April und August 1989 am Universitätsspital Zürich behandelt wurden, wurden mit denen von 60 kon­

sekutiven P.-carinii-Pneumonien bei 59 HlV-Infizierten in den Jahren 1981-88 verglichen. Der Schweregrad der Pneu­

monien wurde anhand von Serum- Lactatdehydrogenase (LDH), alveolo-ar- terieller Sauerstoff-Partialdruckdifferenz (PA_a = O2) durch radiologische Befunde zum Diagnosezeitpunkt bewertet. Die Durchschnittswerte des Score der Thorax-Röntgenbilder (p<0,001), der LDH (nicht signifikant) und der p02-Dif- ferenz (p<0,001) waren 1989 deutlich weniger pathologisch als in den Vorjah­

ren. Bis 1985 endeten 8 von 16, bis Au­

gust 1988 9 von 44 (20,5%) und 1989 eine von 60 (1,7%) Pneumonien trotz Therapie innerhalb von 14 Tage nach der Diagnose tödlich. Die Letalität inner­

halb von 30 Tagen betrug 1989 3,3%

(2 von 60). Gegenüber dem bekannten klinischen Bild der P.-carinii-Pneumonie

(9)

online *** online *** online *** online *** online

439

mit Ateminsuffizienz und radiologisch symmetrischen interstitiellen Infiltraten waren bei den 1989 diagnostizierten Fäl­

len vor allem trockener Husten (n=57), Dyspnoe (n=44) und Fieber (n=43) dia­

gnostisch leitend. Eine Anstrengungs­

dyspnoe wurde oft erst nach genauem Befragen angegeben. Thoraxröntgenauf­

nahmen waren oft unauffällig oder aty­

pisch, und die LDH-Konzentrationen, so­

wie die arteriellen Blutgase normal. Die frühe Diagnose wird als entscheidend für die Verbesserung der Überlebenswahr­

scheinlichkeit angesehen. Bei stark im- munsupprimierten HlV-Infizierten sollte bei unspezifischen Frühsymptomen der Erregernachweis mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln angestrebt wer­

den. fCh. R.)

Weber, R., et al: Pneumocystis-carinii- Pneumonie bei HlV-Infektion: bessere Prognose durch frühe Diagnose. Dtsch.

Med. Wschr. 1990; 115: 1619-23.

Schimmelpilze - Geschmacks- veredler und Toxid ?

Es gibt etwa 250 Pilze, die unter bestimm­

ten Bedingungen Stoffwechselprodukte mit einem erheblichen toxischen Poten­

tial erzeugen. Diesbezügliche Vergiftun­

gen sind lange bekannt, z. B. der Ergo- tismus und Vergiftungen nach dem Ver­

zehr von verschimmeltem Getreide und Reis. Die von Schimmelpilzen ausge­

schiedenen Toxine, Mykotoxine genannt, sind teilweise kanzerogen, speziell das Aflatoxin. Allerdings ist die Frage, ob diese Kanzerogenität auch beim Men­

schen existiert, nicht eindeutig und end­

gültig beantwortet. Man sollte aber streng darauf achten, keine unabsichtlich mit Schimmel behafteten Lebensmittel zu verzehren, insbesondere keine verschim­

melten Erdnüsse, Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Sesamsamen und Getreide­

produkte. Besonders gewarnt wird vor der Herstellung und dem Kauf unkontrol­

liert verschimmelter Getreideprodukte (»Schimmelweizen« und »Schimmel­

müsli«), die angeblich gesundheitsför­

dernde Eigenschaften haben sollen. Es genügt nicht, nur die sichtbar verschim­

melten Teile eines Lebensmittels zu ent­

fernen, denn bei einigen Lebensmitteln können die Schimmelpilzgifte in tiefere Schichten des Lebensmittels einwan­

dern. Die Schimmelpilztoxine sind in der Regel hitzestabil und können durch Ko­

chen und Backen nicht zerstört wer­

den. flk)

G. Matthiaschk (Bundesgesundheits­

amt. Max-von-Pettenkofer-Inst. Berlin) Bundesgesundheitsbl. 33 (1990) 12, 581-585.

Leberschädigungen durch Labetalol

Nach einer retrospektiven Auswertung von Fallberichten über Leberschädigun­

gen im Zusammenhang mit einer Labe- talol-Behandlung wurden in den USA zwischen 1985 und 1989 elf Fälle berich­

tet, in denen es zu schweren Leberschä­

digungen kam. Davon verliefen drei Er­

krankungen tödlich. In fünf Fällen er­

gaben histologische Untersuchungen schwere Nekrosen des Lebergewebes.

82% der Patienten waren Frauen. Die Dosierung für Labetalol lag im empfoh­

lenen Bereich. Die Symptome traten zwi­

schen drei Wochen und sechs Monaten, im Median 60 Tage, nach Therapiebe­

ginn auf. Obwohl klinische Symptome allergischer Reaktionen in den meisten Fällen nicht gefunden wurden oder nur schwach ausgeprägt waren (Fieber, Eo­

sinophilie, Hautrötungen), schließen die Autoren der Studie einen immunologi­

schen Mechanismus nicht aus. Eine wei­

tere Vermutung ist eine lebertoxische Wirkung eines Metaboliten von Labetalol bei genetisch disponierten Patienten. Zur Zeit muß die Pathogenese für die be­

schriebenen Leberschädigungen durch Labetalol als nicht abschließend aufge­

klärt angesehen werden.

vti Ajuti

^ räumt schnell das zähe Sekret aus

0 vermeidet überschießende Neuproduktion M wirkt bei Bronchitis und bei Sinusitis

AKTUELLE LITERATUR:

R. Lasziq. G. Hesse u. T. Lütqebrune: Die Behandlung der akuten Sinusitis mit Sekretolytika ln:Zeitschriftfür Allgemeinmedizin, 65. Jg. (1989), Nr. 1/2, S. 19-21

n .Stii<t.<iak u. K. Schumann: Behandlung der chronischeaSinusitis. ln; Zeitschrift für Allge­

meinmedizin. 63. Jg. (1987), Nr. 29. S. 869-571 . _

P. Dorow. Th. Weiss. R. Felix u. H. Schmutzler: Einfluß ... auf die mukoziliäre Clearance bei .. .

^ Atemwegserkrankung. In; Arzneimittel-Forschung/Drug Research, 37. Jg. (II) (1987), Nr. 12, S. 1378-1381

Getomyriol* forte. Zus.: 1 Kaps, enthält 300 mg Myrtol, standardisiertauf mindestens 20 mg a-Pinen, 75 mg Limonen und 75 mg Cineol. Ind.; Akute und chronische Bronchitiden, Bronchiektasen, Emphysembronchitis, Sekretoly^ bei Sinusitis, Pneumomykosen und Silikose, Abhusten der Röntgenkontrastmittel nach Bronchografie. Kontraind.: Keine benannt Nebenw.: Durch GelomyrtoP forte können vorhandene Nieren- oder Gallensteine in Bewegung gesetzt werdea AnwiDosu Bei akuten und entzündlichen Prozessen 3 bs 4 mal täglich 1 Kaps. Bei chronischen Prozessen 2 mal täglich 1 Kaps. Diese Dosierung kann unbedenklich

über eine längere Zeit angewandt werden. Zum Abhusten nach Bronchografie 2-3 Kaps. Gelomyrtol* forte soll arr besten eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten, jedoch nicht mit einem heißen Getränk eingenommen werden.

Handelst.: N 1 20 Kaps. DM 8,85; N 2 50 Kaps. DM 20,10; N 3 100 Kaps. DM 35,70; AP (Stand 10/89).

G. Pohl-Boskamp

fL.

GmbH & Co . D-2214 Hohenlockstedt ''Z

(10)

EÜJP^online *** online *** online *** online *** online

Das BGA bittet die Fachkreise um Be­

richte über unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Labetalol, insbesondere um Berichte über Leberschädigungen. Berichtsbögen können beim BGA, Postfach 33 00 13, 1000 Berlin 33, angefordert werden. Für einen Bericht können auch die im Deut­

schen Ärzteblatt mit dem Briefkopf der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft abgedruckten Erhebungsbö­

gen verwendet werden. (BGA) Clark, I. A., et al. Ann. Intern. Med. 1990;

113: 210-213.

Douglas. D. D., et al.: Am. J. Med. 1990;

87: 235-236.

Vorgehen bei Scharlach im Kindergarten

ln Gemeinschaftseinrichtungen für Kin­

der sind Infektionen mit A-Streptokok- ken mitunter endemisch. Eine Melde­

pflicht für Scharlach besteht nicht mehr, und die Seuchenbekämpfung wird un­

einheitlich gehandhabt. Angesichts der Unsicherheit in bezug auf »gültige« Maß­

nahmen wurde am Freiburger Gesund­

heitsamt ein Leitfaden erstellt, der sich auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Kindergärten, Schulen und ähnlichen Einrichtungen bezieht. Die Verantwor­

tungskompetenz zur Erkennung, Be­

handlung, Prophylaxe und Wiederzulas­

sung zu den Einrichtungen wird nach­

drücklich in die Hände der behandeln­

den Ärzte gelegt. Krankheitsverdächtige Kinder sollen konsequent aus Gemein­

schaftseinrichtungen ausgeschlossen bleiben, bis nachgewiesen worden ist, daß keine Streptokokkenerkrankung vor­

liegt. Sind mehr als 10% der Kinder eines Kindergartens oder mehr als 20% einer Schule bzw. Klasse an Scharlach oder damit verbundenen Ä-Streptokokken- Anginen erkrankt, so wird die Einrich­

tung nach Rachenabstrichnahme ge­

schlossen. Für Erkrankte wird grund­

sätzlich Antibiotika-Behandlung empfoh­

len. Die Gemeinschaftseinrichtungen können dann bereits 48 Stunden nach Therapiebeginn wieder besucht werden, wenn eine zuverlässige Behandlung ge­

währleistet ist. Rachenabstriche nach zu­

verlässiger Antibiotikaeinnahme sind nicht erforderlich. Unbehandelte Er­

krankte sollten erst nach 21 Tagen (Scharlach) bzw. zehn Tagen (Angina, Impetigo) wieder zugelassen werden, wenn der behandelnde Arzt bescheinigt hat, daß ein negativer Rachenabstrich und keine Krankheitszeichen mehr vor­

liegen; ansonsten muß eine nochmalige Inkubationszeit nach Ablauf des Krank­

heitszeitraums abgewartet werden.

Keimträger sind nicht zwangsläufig mit Penicillin zu behandeln. Vielmehr ist auf

das Auftreten von Krankheitssymptomen zu achten, da über 90% der Scharlachin­

fektionen von Erkrankten ausgehen. Um­

gebungsuntersuchungen werden bei Er­

krankten und Keimträgern empfoh­

len. (Ch. R.)

Härtig, L.: Das Freiburger Scharlach­

schema. Öjf. Gesundh.-Wes. 1990; 52:

451-455.

Ist eine Fluoridbehandlung bei Osteoporose sinnvoll?

Natriumfluorid-Präparate sind in der Osteoporosebehandlung weit verbreitet, da angenommen wird, daß durch eine Stimulation der Knochenbildung die Ge­

fahr vertebraler Frakturen gemindert wird. Eine derartige Therapie ist aller­

dings häufig mit Nebenwirkungen ver­

bunden. Darüberhinaus wurde in eini­

gen, aber nicht allen Studien eine er­

höhte Inzidenz von Hüftfrakturen festge­

stellt. Um Klarheit über den Nutzen einer Fluoridbehandlung zu gewinnen, wurde an 202 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose und mindestens einer Wir­

belfraktur eine randomisierte Doppel­

blindstudie durchgeführt. Die Patientin­

nen erhielten täglich 75 mg Natriumfluo­

rid bzw. Placebo; alle nahmen 1 500 mg Kalzium pro Trag ein. 66 Frauen der Fluorid- und 69 Frauen der Placebo­

gruppe beendeten die Studie nach vier Jahren. Verglichen mit Placebo führte die Fluorideinnahme zu einer Zunahme der Knochendichte der Lumbalwirbel (vor­

wiegend spongiöser Knochen) um durch­

schnittlich 35%, im Schenkelhals um 12%

und im Gebiet der Trochanter um 10%

(kortikaler und spongiöser Knochen ge­

mischt). Im Radiusschaft - vorwiegend kortikaler Knochen - nahm die Dichte dagegen signifikant um 4% ab. In der Zahl neuer Wirbelfrakturen bestand kein signifikanter Unterschied zwischen akti­

ver (n=163) und Placebobehandlung (n=136). Nichtvertebrale Frakturen tra­

ten dagegen unter Fluoridgabe deutlich häufiger auf: 72 (40 vollständige und 32 unvollständige) Frakturen gegenüber 24 (22 vollständigen) Brüchen in der Place­

bogruppe (p<0,01). Unter hohen Fluo­

riddosen gebildeter Knochen zeichnet sich durch erhöhte Kristallisierung und verminderte Elastizität aus. Offensicht­

lich resultiert daraus eine erhöhte Brü­

chigkeit. (Ch. R.)

Riggs. B. L, et al.: Effect of fluoride treatment on the fracture rate in post­

menopausal women with osteoporosis.

N. Engl. J. Med. 199; 322: 802-809.

Pf.A\//\S IS/’

St HjrxenctL I M #i(/T

PravasinViite, Pravasin*

Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: 10 mg bzw. 20 mg Pravastatin-Natrium.

Anwendungsgebiete: Primäre Hyperchole- sterinämie, kombinierte Hypercholesteri- nämie mit Hypertriglyzeridämie (falls die Hypercholesterinämie im Vordergrund steht), wenn durch Diät mit Einschränkung des Fett- und Cholesterinkonsums bzw. kalorienarmer Kost und anderen Maßnahmen (z. B. körper­

liche Aktivität) keine ausreichende Choleste­

rinsenkung erreicht werden kann.

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Pravastatin, aktive Lebererkrankungen, persi­

stierende, nicht abgeklärte erhöhte Trans- aminasenwerte, Cholestase, Myopathien, Schwangerschaft, Stillzeit. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren fehlen Erfahrun­

gen.

Anwendung mit Vorsicht: Bei anamnestisch bekannter Lebererkrankung und Alkoholis­

mus.

Nebenwirkungen: Gelegentlich Transami- nasen-Anstieg, CK-Anstieg, Myalgie, Hautaus­

schlag. Unter Placebo und Pravastatin traten mit annähernd gleicher Häufigkeit auf:

Magen-Darm-Beschwerden (Brechreiz, Er­

brechen, Durchfall, Verstopfungen, Bauch­

schmerzen, Blähungen), Muskel- und Skelett­

schmerzen, Infektionen der oberen Atem­

wege. Schnupfen, Kopfschmerz, Verwirrtheit, Müdigkeit, Brustschmerz, Herzschmerzen.

Transaminasenerhöhungen: Vor Beginn und während der ersten 12 Monate der Therapie sollten die Transaminasen in Intervallen von 4-6 Wochen, danach in periodischen Abstän­

den kontrolliert werden. Bei Auftreten erhöh­

ter Werte Wiederholung dieser Laborbestim- murvgen und häufigere Kontrolle. Absetzen, wenn die Transaminasen über einige Zeit deutlich erhöht sind insbesondere wenn sie bis zum Sfachen der oberen Normgrenze an- steigen und persistieren. Erhöhte Transami- nasenwerte führten im Rahmen der klini­

schen Prüfungen nicht zu klinischen Zeichen wie z. B. Ikterus, einer Lebererkrankung, und waren nach Absetzen im allgemeinen rever­

sibel.

Muskelschmerzen, Muskelschwäche: Bei Auftreten dieser Erscheinungen sollen die CK-Werte im Blut bestimmt werden, insbe­

sondere dann, wenn gleichzeitig Immunsup- pressiva einschließlich Ciclosporin ver­

abreicht wurden. Bei deutlich erhöhten CK- Werten (mehr als das lOfache der Normwer­

te) und/oder einer diagnostizierten Myopa­

thie sollte Pravasin* abgesetzt werden.

Auge: Obwohl keine nachteiligen Wirkungen von Pravastatin auf die Augenlinse des Men­

schen bekannt sind, sollte vor Behandlungs­

beginn und in jährlichen Abständen eine Augenuntersuchung durchgeführt werden.

(Linsentrübung bei Hunden durch andere H MG -CoA-Reduktase-Hemmer).

Wechselwirkungen: Hinweis: Bei der Korfbi- nation eines anderen HMG-CoA-Redukta^- Hemmers mit Immunsuppressiva (z. B. Ciclo­

sporin) sowie mit Erythromycin, Fibraten, Nicotinsäure sind Muskelerkrankungen auf­

getreten. Eine Kombination von Pravastatin mit diesen Substanzen kann daher nicht empfohlen werden. Weitere Informationen s.

Fachinformation.

Dosierung: Anfangsdosis 10-20 mg Prava­

statin-Natrium Ix täglich vor dem Zubett­

gehen; Dosisanpassung frühestens nach 4 Wochen; Erhaltungsdosis 10-40 mg Prava­

statin-Natrium.

Pravasin* mite (Tabletten mit je 10 mg Pravastatin): Packun­

gen mit 20 Tabletten DM 51,00; 50 Tabletten (N2) DM 115,90; 100 Tabletten (N3) DM 225,75. Pravasin* (Tabletten mit Je 20mg Pravastatin): Packungen mit 20 Ta­

bletten DM 73,95; 50 Tabletten (N2) DM 172,00; 100 Tabletten (N3) DM 341.95.

Stand: 1/91 Weitere Einzelheiten enthalten die Fach-und die Gebrauchsinformationen.

Squibb-von Heyden GmbH,Volkartstraße 83.

8000 München 19

SQUIBB-HEYDEN

Der G« Rundheit verpflichtel

(11)

441

Ist es nicht gut, einen besonderen

Schutzengei zu haben?

c:>

fravufai*: EraUr hydro^Wtor CSE-HciMiMr. CholMtarln-SyiitiMM-

PraYtsln* wMM du g«fUprotofctiw HDL-OwiuttHii dMitüch, bis ni 24%.'

Synthsss-Eiuym Mlskthr In dsr Lsbsr."

Prayssin* sankt auch srhAhts Tri|iyzsrid- wsrts bis zu 24%.«)

Prasasin' bssiwWuit praktisch nicht dis physiologisch notwandigs Cholastarin- Produktion In andarsn Organan (z.B. Muskal, Nabannlara, Auga)."

CD

Pravasin* hat ains axtram hoha Ansproch- rata'von 95%.”

(Ull-Cholastarin-Sankung um mindastans 15%.)

CD

Pravasin* sankt du atharogan whhanda LOL-Choiastarin stark; um ca. 40%."

CD

Pravasin* ist hydrophH und harvorragsnd vartrtgiich.

CD

Pravasin* Obarschrsltst dia Hut-I Schruka baim Manschan nicht."

CD

Pravasin*: Hsrvorragands VartrlgUchksK in LangzaKuntsrsuchungsn bis zu 5 Jahrsn balagt."

CD

Pravasin*: mahr als 12.000 Patisntsn in kllnischan Studlan untsrsucht.

Wsitwait Obar 1 Million Patiantan in Bahandlung.

Pravasin* odar Pravasin mits* 1 x tlglich, abands, wann Oiit allalna nicht ausraicht.

Wenn Choiesterin zum Risiko wird*: Pravasin*, hydrophiler und leberselektiver CSE-Hemmer.

'und Mit alMna nicht ausraidit. d i«Ui»Sf i ii.. siu. iti. ii« dsts) DSautsaiM.rHiiMtM i)injn*.«iai.,e«raimMiiwini|itf«mn,7,iii(isst) 4) s«tttHSH.a«r«i y, 7 (isn)

(12)

442

kostensenkende

Marken-Präparate rm

Mehr Sicherheit bei Hypertonie

Diutensat

Triamteren* Hydrochlorothiazid

diuretisch + biutdrucksenkend

• kaiiumneutrai • herzschonend

senkt Blutdruck und Arzneikosten

20Tabi. NI DM 6.65 SOTabi. N2 DM14.65 lOOTabi. N3 DM27.65

Zus.; 1 Filmtabl. enthält: Triamteren 50 mg, Hydrochlorothiazid 25 mg. Indik.: Leichte Hypertonie, kardiales, hepatogenes, renales Odem. Entwässerung bei digitalisierten Patienten mit Herzinsuffizienz. Kontralnd.: Sulfonamid-Überempfindlichkeit, schwere Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min. bzw. Serumkreatinin über 2 mg/100 ml). Coma hepaticum, Hyperkaliämie, Hypokaliämie, Schwangerschaft, Stillzeit. Nebenwirk.; Magen-Darm-Beschwerden, Muskelverspannungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Blutbildveränderungen, Erhöhung der Blutfette, Pankreatitis, allergische Hautreaktionen. Verschlechterung einer latenten Zuckerkrankheit oder Gicht. In Einzelfällen Lungenödem mit Schocksymptomatik. Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden. Dos.: Hypertonie; Initial morgens u. mittags 1 Tablette. Dauerbehandlung; In der Regel 1 Tablette morgens. Ödeme; Initial morgens u. mittags 1 bis 2 Tabletten. Erhal-

(13)

Gastkommentar

Victoria Brockhoff

Malen als Therapie

Der Einsatz von Kunst und künstlerischen Me­

dien unter therapeutischen Gesichtspunkten hat in der Medizin zunehmend an Bedeutung gewonnen. »Malerei befreit aus Isolation«, -

»Lichter Grund unter dem Strudel«, solche und ähnliche Artikel in den Medien weisen auf ein zunehmendes Interesse der Öffentlichkeit an Kunst und Therapie und ihre mögliche Inter­

aktion hin.

Zunächst war es die Musiktherapie, die sich als eigenständiges Fach mit staatlich anerkann­

ten Abschlüssen etablierte. Nun folgt ihr die Kunsttherapie, die allerdings diesen sozialen Status noch nicht erreicht hat, obgleich an ein­

zelnen Lehrinstituten inzwischen ein staatlich anerkanntes Diplom erworben werden kann.*

Vielerorts wird mit Patienten gemalt, jedoch beruht das meistens auf der Initiative einzelner Ärzte bzw. Therapeuten, und zwar unter der allgemein verbreiteten Anschauung, daß Ma­

len (oder Bilder) der Seele »guttun«, daß der Kranke dadurch »Ängste«, »Spannungen«,

»Frustrationen« und »Aggressionen« abreagie­

ren und nonverbal darüber mit seinem Thera­

peuten kommunizieren kann. Der Therapeut (Arzt) kann die Botschaften »lesen« und wird dadurch befähigt, seine sonstigen therapeuti­

schen Möglichkeiten gezielt einzusetzen.

Diese Anschauung hat Konsequenzen. Zum einen bedeutet es, daß Kunsttherapie mehr in dienendem Sinne als Hilfsmittel zu diagnosti­

schen Zwecken und damit zur Auffindung der eigentlich wirksamen Therapie genutzt wird.

Zum anderen beschränkt sie den Anwendungs­

bereich von Kunsttherapie auf die im (weite­

sten Sinne) psychiatrischen Kranken. So scheint Kunsttherapie in der Medizin letztlich eine reine Domäne der Psychotherapie oder Psychiatrie zu sein.

Dem ist nicht so. Seit langer Zeit wird die Kunsttherapie sowohl in aktiver (vornehmlich als Maltherapie) als auch in rezeptiver Form (Ikonotherapie) bei somatischen Erkrankungen

* 1. Freie Kunstschule Nürtingen, Laiblinstegstr. 2, 7444 Nürtingen, Tel. 07022/3 21 11

2. Kunst-Studienstätte Ottersberg, Am Wiestebruch 66-68, 2802 Ottersberg 1 (Anthroposophische Ausbil­

dungsstätte)

eingesetzt. Anders als in der Psychiatrie malt der somatisch Kranke nicht aus eigenem An­

trieb oder angeleitet Bilder seines Seelenlebens.

Es ist ja gerade ein organisches Sym­

ptom, daß dem Kranken der eigene Antrieb fehlt. Auch er hat, wie der psychisch Kranke, einen »Außenweltverlust« erlitten, aber sein Bewußtsein ist im Körperlichen fixiert, nicht primär im Seelischen. Sein »Schöpfertrieb« (M.

Buber) kann sich daher weder positiv noch negativ ausleben, selbst wenn der Kranke, wie z. B. der Hyperthyreotiker, hyperaktiv er­

scheint. Diese Fixation des Bewußtseins in die eigene Leiblichkeit drosselt die sinnvollen, or­

ganisch ablaufenden, der Wiederherstellung dienenden Prozesse.

Das therapeutische Ziel der Maltherapie beim somatisch Kranken liegt daher in der Loslösung des Bewußtseins aus dieser Fixation und Hinlenkung auf ein »Außen«, das positive Gefühle der Freude und Zuwendung hervorzu­

rufen vermag. Dazu ist eine Tätigkeit wie das Malen auf mehrfache Weise geeignet:

1. Das »Außen« erscheint stets bildhaft und farbig.

2. Die menschliche Phantasie bringt ganz ur­

sprünglich Bilder hervor.

3. Hierfür ist nur der Nachahmungstrieb erfor­

derlich, einer der Triebe, die in der mensch-

Victoria Brockhoff, geh 25. 5. 1925 auf Norder­

ney. 1947 Promotion zum Dr. phil. in Münster/

Westf Studienaufenthalte zu orientalistischen Studien in Frankreich und im Irak. Anschlie­

ßend Medizinstudium, 1958 Staatsexamen und Promotion in Münster. 1965 Facharzt für Chir­

urgie. 1970 Übernahme einer Chirurgischen Abteilung im Krankenhaus Herdecke, hier Be­

ginn der Mitarbeit on Maltherapeuten auf der Abteilung. Seit 1981 Lehrauftrag am Fachbe­

reich 9 der Westf. Wilhelmsuniersität für maltherapeutische Wirkungsforschung bei so­

matisch Erkrankten. Seit 1988 nach Aufgaber der chirurgischen Tätigkeit ausschließlich Be­

schäftigung mit wissenschaftlichen Problem­

stellungen.

Kunsttherapie sollte nicht nur als diagnosti­

sches Mittel eingesetzt werden

Zur Person

Z. Allg. Med. 1991; 67: 443-444. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1991

(14)

Gastkommentar

Farben wirken nicht nur di­

rekt psychisch, sondern auch direkt physiolo­

gisch auf den Organismus

Die Ikonothera- pie setzt Bilder zur Therapie ein

Die Ursprünge dieser Mal­

therapie liegen in der Anthro­

posophie

Bei organi­

schen Krank­

heitsbildern muß die Kunst­

therapie noch etabliert werden

liehen Entwicklung mit am frühesten in Er­

scheinung treten und am längsten erhalten bleiben.

4. Farben wirken nicht nur direkt psychisch, sondern auch direkt physiologisch auf den Organismus.

5. Der körperliche Kraftaufwand ist äußerst gering.

Das »Außen« darf aber zunächst keine Anfor­

derungen an den Kranken stellen, die Kräfte verbrauchen. Die stärkste Forderung des »Au­

ßen« geschieht durch ein anderes »Ich«. Daher muß (im Gegensatz zur Anwendung in der Psychiatrie) die Person des Therapeuten im Hintergrund bleiben. Negatives darf nicht ver- balisiert werden, der Therapeut muß die

»Kreativität« des Kranken ersetzen, d. h., Far­

ben und Thematik vorgeben, wozu ein hohes Einfühlungsvermögen neben einem erhebli­

chen Wissensstandard auf künstlerischem und medizinischem Gebiet erforderlich ist. So an­

gewendet kann die Maltherapie allerdings er­

staunliche Erfolge zeitigen. Meine persönlichen Erfahrungen erstrecken sich vornehmlich auf Anwendung bei Patienten mit Schilddrüsen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie auf Parkinsonkranke; das Indikationsgebiet ist da­

mit sicherlich nicht erschöpft. Außer einzelnen Trendbeobachtungen fehlt noch jede wirkungs­

zentrierte wissenschaftliche Bearbeitung.

Diese vom Individuum ausgehende, Objekt­

bezogene Methode entstand im ersten Viertel unseres Jahrhunderts als maltherapeutische Praxis innerhalb der Anthroposophie und hat sich inzwischen zu einem in sich geschlosse­

nen Lehr- und Anwendungssystem entwickelt.

Die Basis der Tätigkeit bildet die anthroposo­

phische Anthropologie. Nomenklatur und Be­

gründungszusammenhänge sind für Außenste­

hende oft unverständlich und müssen zunächst in eine analoge Begrifflichkeit übersetzt wer­

den. Für die Praxis gibt es hier aber keine unüberwindlichen Schwierigkeiten, denn der Therapeut und alles Verbale sollen ja ganz im Hintergrund bleiben und das »künstlerische«

Tun des Kranken profitiert von der einfühlsa­

men Anleitung seines Therapeuten und der jahrzehntelangen Erfahrung der Schule bezüg­

lich differenter Farbwirkungen, Reaktionen und Möglichkeiten kranker Menschen und Na­

turwahrnehmungen. Eine theoretische Bear­

beitung und Transparentmachung der Indika- tions- und Wirkungsmöglichkeit dieser Me­

thode außerhalb des anthroposophischen Pa­

radigmas steht aber noch aus.

Es ist schon ein bemerkenswertes Phäno­

men: Maltherapie hat noch nicht den Status einer »freien Kunst« (im Sinne der alten artes liberales) erreicht, sondern ist in ihrer Metho­

dik weltanschaulich bestimmt, sei es, wie bei somatischen Erkrankungen, von der Anthro­

posophie, sei es, wie bei psychischen Erkran­

kungen, von der analytischen Psychologie her.

Wo die jeweiligen Paradigmata nicht anerkannt werden, können sich Schwierigkeiten ergeben.

So entsteht das Problem des Kranken mit der Kunsttherapie, ein Faktum, das bisher noch nicht adäquat berücksichtigt wurde.

Neben diesen beiden Richtungen der aktiven Kunsttherapie hat sich auch eine rezeptive Form entwickelt, die heute unter der Bezeich­

nung »Ikonotherapie« zunehmend an Bedeu­

tung gewinnt**. Im Gegensatz zur Kunstthera­

pie in der Psychiatrie, die bekanntlich von Pa­

tienten initiiert wurde, ist sie eine zeitgenössi­

sche »Erfindung« engagierter Ärzte. Ziel ist es, die zeitgenössische Kunst als Medium zum An­

stoß von Heilungsvorgängen zu nutzen. Die Erfahrungen reichen inzwischen ca. 20 Jahre zurück, zur Zeit läuft ein Forschungsprojekt.

Die Meinungen dazu sind ambivalent, eine ab­

schließende Beurteilung noch nicht möglich.

Es sei jedoch darauf verwiesen, daß die Idee eine lange Tradition hat. So wurde bekanntlich der Isenheimer Altar unter gleicher Zielsetzung in Auftrag gegeben.

Wie kann nun der niedergelassene Arzt Maltherapie für seine Patienten nutzen? Steht ein diplomierter Maltherapeut zur Verfügung, kann er versuchen, Langzeitpatienten (Schild­

drüsen-, Herz-Kreislauf-, Atemwegserkrankte) behandeln zu lassen. Allerdings muß der Ko­

stenträger vorher zustimmen; das wird bei or­

ganischen Krankheitsbildern nur schwer zu er­

reichen sein. Man sollte es als Behandelnder versuchen, und man darf dabei seine Patienten nichtzu psychisch Kranken umfunktionieren. Je öfter diese Behandlungsform versucht und be­

antragt wird, um so näher rückt die gebührende Anerkennung. Es ist jedoch zu fürchten, daß es noch ein oder zwei Jahrzehnte dauern wird, bis die Maltherapie in das allgemeine medizinische Therapiearsenal eingegangen sein wird.

Victoria Brockhoff Hohensyburgstraße 83 B 4600 Dortmund 30

** 1990 wurde die Projektgruppe Kunst im Kranken­

haus (KIK) von der Stiftung Kunst und Kultur e. V. ge­

gründet. Diese Projektgruppe arbeitet unter der wiss.

Leitung von Prof. Dr. Ott, Evangelisches Waldkranken­

haus, 5300 Bonn-Bad Godesberg.

(15)

Hirnleistungsstörungen sind therapierbar.

Das ganze Leben im Kopf. Aber das Kurzzeit­

gedächtnis läßt nach.

A

■■ Gedächtnis-, Antriebs- TW und Konzentrationsstö­

rungen sowie Affektlabilität sind Leitsymptome von Hirnleistungs­

störungen. Eine wesentliche Ursache dafür ist die gestörte Calciumhomöostase in Neuronen und Hirngefäßen. Nimotop, der zerebral wirksame Calciuman­

tagonist von Tropon und Bayer hilft dagegen: Er normalisiert die Calciumkonzentration, erhöht die Impulsrate der Nervenzel­

len und steigert das Ener­

gieangebot im Gehirn. Frühzeitig und regelmäßig eingesetzt, ver­

bessert Nimotop die Leistungs­

fähigkeit des Gehirns.

Zusammensetzung: 1 Filmtablette Nimotop enthält 30 mg Nimodipin. Indikationen:

Behandlung von hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen im Alter mit deutlichen Beschwerden wie Gedächtnis-, Antriebs- und Konzentrationsstörungen sowie Stim­

mungslabilität. Bevor die Behandlung mit Nimotop begonnen wird, sollte geklärt wer­

den, ob die Krankheitserscheinungen nicht auf einer spezifisch zu behandelnden Grunderkrankung beruhen. Kontraindikationen: Bei schwerer Einschränkung der Leberfunktion (z. B. Leberzirrhose) soll Nimotop nicht gegeben werden. Bei sehr alten multimorbiden Patienten und bei Patienten mit schweren Einschränkungen der Nie­

renfunktion (glomeruläre Filtrationsrate <20 ml/ min) sowie mit schwerer Beeinträch­

tigung der Herz-Kreislauf-Funktionen sollten die Behandlungsnotwendigkeit mit Nimotop sorgfältig abgewogen und Kontrolluntersuchungen regelmäßig durch­

geführt werden. Vorsicht ist geboten bei ausgeprägter Hypotonie (systolischer Blut­

druck unterhalb 90 mm Hg). Nimotop wird während Schwangerschaft und Stillzeit ent­

sprechend den Anwendungsgebieten nicht angewendet. Nebenwirkungen: Fol­

gende Begleiterscheinungen können auftreten Wärme- oder Hitzegefühl, Hautrötung, Blutdrucksenkung (insbesondere bei erhöhter Ausgangslage), Herzfrequenzzu­

nahme, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Schwäche- gefühl, periphere Ödeme. Bei einigen Patienten können Symptome einer über­

mäßigen Aktivierung des ZNS auftreten wie Schlaflosigkeit, gesteigerte motorische

Unruhe, Erregung, Aggressivität und Schwitzen. Daneben treten vereinzelt Hyperkine- sie und depressive Verstimmungen auf. Wechselwirkungen: Bei Patienten, die blut­

drucksenkende Mittel erhalten, kann Nimotop die blutdrucksenkende Wirkung der Begleitmedikation verstärken. Die gleichzeitige Verabreichung von Cimetidin kann zu einer Erhöhung der Plasmakonzentration von Nimodipin führen. Ausreichende Er­

fahrungen über die gleichzeitige Anwendung von Nimodipin mit Neuroleptika, Antidepressiva, Tranquilizern und Herzglykosiden liegen nicht vor. Handelsformen:

Nimotop Filmtabletten zu 30 mg Nimodipin; OP mit 42 Filmtabletten (Kalender­

packung) DM 63,10; OP mit 126 Filmtabletten (Kalenderpackung) DM 167,20; Anstalts­

packung mit 240 (10 X 24) Filmtabletten. Stand: November 1990, Bayer Leverkusen, Troponwerke Köln.

Tropon Bsiyor

(16)

446

Trau’ keinem über 200!

Heute kommen viele ganz locker über„200“. Das liegt uns sozusagen schon im Blut. Mehr noch. Es ist uns längst auch zur „Herzensangelegenheit“ geworden. Es geht uns bestens, und wir führen ein in jeder Hinsicht flottes Leben. Dabei verdrängen wir, daß die Gefahr, aus der Kurve getragen zu werden, ständig zunimmt.

Das beste Beispiel sind die Cholesterinspiegel im Blut. Die lagen in der Nachkriegszeit um 170-180 mg/dl, heute dagegen bei 230 - 240. Obwohl seit langem bekannt ist, daß bei Werten über 200 das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, sprunghaft ansteigt.

Kein Wunder also, wenn bei uns Herz-Kreislauf-Er­

krankungen nach wie vorTodesursache Nr.1 sind. Deswe­

gen haben europäische Fettstoffwechselexperten Emp­

fehlungen zur Atheroskleroseprävention herausgegeben.

Danach sollten Cholesterin- und Triglyzeridwerte über 200 mg/dl als verdächtig angesehen und abgeklärt werden. Auf eine frühzeitig einsetzende Behandlung ist hinzuarbeiten. Und die basiert stets auf der nachhaltigen Aufklärung der Lipid-Patienten. Eine medikamentöse Therapie wird dann erforderlich sein, wenn Diät und

mehr Bewegung nicht zum Erfolg führen.

NORMAUP

DER LIPID-REGU LATOR V 0 NJ< N L

Zusammensetzung:! Retardkapselenthält250mgFenofibrat.lndikationen: AlleFormenvon Fettstoffwechselstörungen,diedurchÄnderung der Ernährung oder andere Maßnahmen nicht ausreichend beeinflußt werden können. Kontraindikationen: Lebererkrankungen (mit Ausnahme der Fettleber,die häufiges Begleitsyndrom bei Hypertriglyzeridämie ist), Gallenblasenerkrankungen mit und ohne Gallensteinleiden, eingeschränkte Nierenfunktion, Schwangerschaft und Stillzeit. Bei Kindern sollte die Indikation besonders streng gestellt werden. Nebenwirkungen: Vorüber­

gehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, kommen. Selten allergische Reaktionen, die in einzelnen Fällen im Zusammenhang mit Sonnenbestrahlung auftraten. In einzelnen Fällen Haarausfall, Potenzstörungen, Transaminasenanstiege, Chole­

stase sowie myositisähnliche Erscheinungen. Gelegentlich leichte Abnahme von Hämoglobin und der Zahl der weißen Blutkörperchen.

Dosierung und Anwendungsweise: Täglich 1 Retarokapsel Normalip 250 N während einer Mahlzeit unzerkaut mit etwas Flüssigkeit. Wechsel­

wirkung: Die Wirkung von Antikoagulanzien (Cumarine) und blutzuckersenkenden Medikamenten kann verstärkt werden. Die Dosierung dieser Präparate muß gegebenenfalls korrigiert werden. Erhöhte Harnsäurewerte werden

gesenkt. Bei einer eventuell notwendigen zusätzlichen Therapie mit harnsäuresenkenden Arznei- Knoll AG

mittein muß die Dosierung entsprechend reduziert werden. Handelsformen: Kalenderpackung 6700 Ludwigshafen mit 28 Retardkapseln DM 49,90 Kalenderpackung mit 84 Retardkapseln DM 130,55.

Stand: Juli 1990 BASF Gruppe knOll

ö

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Was viele nicht wissen, ist, dass bei Kinder- wunsch schon vor der Schwangerschaft auf eine ausrei- chende Versorgung mit Vitaminen und Mineralien, insbesondere Folsäure und Vitamin

Ins- besondere dann, wenn die Schwan- gerschaft schon fortgeschritten ist, sollte bei Kopfschmerzen immer auch der Blutdruck gemessen werden.. Er- höhte Blutdruckwerte zusammen

Eine Stunde nach Trinken der Zucker- lösung wird einmalig der Blutzucker aus Venenblut gemessen: Liegt der Wert bei 135 mg/dl (7,5 mmol/l) oder höher, gilt der Suchtest als

Erklä- ren Sie Ihrer Kundin auch, wes- halb der sonst oft geschätzte Pfefferminztee nicht günstig ist: Er kann, ähnlich wie süße und fette Speisen oder Alkohol, dazu beitragen, dass

Andererseits erfordern zahl- reiche chronische oder akute Erkran- kungen eine konsequente Therapie, denn sie können nicht nur die Schwangere stark beeinträchtigen, sondern

Lässt sich der Bedarf nicht durch eine jodreiche Ernährung mit Seefisch, Meerestieren und jodiertem Speisesalz im gefordertem Maß de- cken, wird in der Schwangerschaft eine

100 Selbst bei der sich grundsätzlich positiv zum Wunsch- kaiserschnitt äußernden Anhörung der Gesundheitsbehörden in den USA wurde erklärt, dass von Kaiserschnitten

Gegenanzeigen: Verrumal sollte nicht angewendet werden bei einer bestehenden Schwangerschaft und auch nicht von Frauen, bei denen eine Schwangerschaft nicht mit