Zeitschrifit für Allgemeinmedizin V 8/91
67. Jahrgang • Heft 8 • 20. März 1991
■. ;-..v-
Gastkommentar:
Malen als Therapie
Angstpatienten in der Allgemeinpraxis
Nicht nur für
Problempatienten:
Fortbildung in Balintgruppen
Forschung und Praxis kein Widerspruch Früherkennung des dementieilen
Syndroms in der Praxis
Service Box: Tips zur Demenz
i^tuelles Interview:
Ärztefortbildung durch ein
Pharmaunternehmen
‘f :r% :
HIPPOKRATES VERLAG GMBH • STUTTGART
432
H2-Antagonisten heute:
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Zusammensetzung: 1 Filmtbl. PEPDUL* enthält 40 mg Famotidin; 1 Filmtbl.PEPDUL* mite enthält 20 mg Famotidin. Anwendungsgebiete: Folgende Erkrankungen, bei denen eine Verminderung der Magen
säuresekretion angezeigt ist: ulcera duodeni, benigne ulcera ventriculi, Zollinger-Ellison-Syndrom. - PE PDUL* mite außerdemzur Rezidivprophylaxe von ulcera duodeni. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Famotidin. Während Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern nur nach strengster Indika
tionsstellung. - Hinweise: Eine eventuelle Bösartigkeit von Magengeschwüren sollte vor Behandlung ausgeschlossen werden. - Zur Therapie geringfügiger Magen-Darm-Beschwerden (z. B. nervöser Magen) ist PEPDUL*/PEPDUL*mite nicht angezeigt. - Vorsicht bei
Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion;
bei letzteren Reduzierung der Tagesdosis (s. Dosierung).
Nebenwirkungen: Selten Kopfschmerzen, Schwindel, Verstopfung und Durchfall. Äußerst selten Mundtrockenheit,
Übelkeit. Erbrechen. Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen, Appetitlosigkeit. Müdigkeit, Hautausschlag.
Juckreiz, Nesselsucht. Störung des Gallenabflusses (äußeres Zeichen: Gelbsucht), Überempfindlichkeits
reaktionen (Anaphylaxie, angioneurotisches Ödem) und Gelenkschmerzen. - Aufgrund der pharmakologi
schen Ähnlichkeit von Famotidin mit anderen gleichartig wirkenden Arzneimitteln ist die Möglichkeit nicht auszuschließen, daß Nebenwirkungen auftreten können, wie sie unter der Einnahme von Arzneimitteln dieser Wirkstoffklasse in Einzelfällen berichtet wurden. - Desorientiertheit, reversible psychische Störungen wie Trugwahrnehmungen. Verwirrtheits-, Angst- und Unruhezustände, Depression. Impotenz, Libidoverlust.
Störungen der Regelblutung, Brustspannung. Muskelkrämpfe. Sensibilitätsstörungen (Parästhesien), Schläfrigkeit. Schlaflosigkeit, epileptische Anfälle. Haarausfall, Erhöhung von Laborwerten (Transaminasen, y-GT, alkalische Phosphatase. Harnstoff). Blutplättchenmangel, eine Verminderung der weißen Blut
Ulcera duodeni und benigne
körperchen (Leukopenie, Agranulozytose) sowie der Blutzellen aller Systeme (Panzytopenie). Dosie
rungsanleitung/Art und Dauer der Anwendung: Bei ulcera duodeni und ventriculi täglich 1 Filmtbl PEPDUL* (od. 2 Filmtbl. PEPDUL* mite) jeweils am Abend über maximal 8 Wochen; Verkürzung de Therapiedauer bei endoskopischem Nachweis einer Geschwürsabheilung.-Zur Rezidivprophylaxe von ulceri duodeni täglich 1 Filmtbl. PEPDUL* mite am Abend. - Bei Zollinger-Ellison-Syndrom initial 1 Filmtbl PEPDUL*mite alle 6 Stunden; Anpassung der Dosierung nach dem Ausmaß der Säurehypersekretioi und dem klinischen Ansprechen des Patienten. Bei Vorbehandlung mit anderen H2-Antagonisten Anfangs
dosierung abhängig von Schwere des Krankheitsbilde:
und zuletzt eingenommener Dosierung der Vormedikation. - Bei Kreatinin-Clearance < 30 ml/min bzw. Serum Kreatinin > 3,0 mg/100 ml Reduzierung derTagesdosisvoi 40 auf 20 mg Famotidin. Wechselwirkungen: Bishe keine substanzspezifischen Interaktionen bekannt. Hinweis: Bei gleichzeitiger Anwendung pH-abhängii resorbiener Substanzen ist für Ketoconazol dessen verminderte Resorption zu beachten Packungs größen/Preise: PEPDUL*: 10/20(N1)/50(N2|/100(N3| Filmtbl. DM 64,-/119.95/292.-/560,- - PEPDUL*mite: 20 (N1|/50(N2)/100(N3| Filmtbl. DM 65,80/152.40/298.-; Anstaltspackunger Stand: 1/9 Weitere Eimelheiten enthalten die Fach- und Gebrauchsinformationen, deren aufmerksame Durchsich
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Glosse
>1
E/NES TAGES.
m a® s- '
Eines Tages werden wir aufwachen und wissen.
Daß wir zu wenig getan haben oder das Falsche, Wir werden uns sagen, daß wir mehr hätten tun sollen.
Aber was? werden wir fragen - und: wann hätten wir es tun sollen.
Hatten wir jemals Zeit, uns zu entscheiden?
Und dann werden wir wissen, daß über uns entschieden wurde Von Anfgang an, weil wir es so wollten.
Keine Ausrede mehr: die Zeit ist vertan. Keine Beschönigung mehr: auf unsern Händen liegt Asche.
Bei jedem Schritt stäubt sie auf. Asche. Asche.
Wir werden uns dann eines Glanzes erinnern.
Der uns blendete vor vielen Jahren, daß wir erschauerten.
Eines Windhauches werden wir dann gedenken, der uns traf.
Uns aufriß und dann zerfloß.
Wir werden dann fragen: Wann war das? Wann der Blitz des Lichtes?
Der Windhauch: wann?
Wir werden uns erinnern, daß da etwas war voller Verheißung, Aber kaum noch sagen können, was es war und daß es Aussichten
gab für uns,
Pfade für uns allein gemacht -
Nur: daß da etwas war, dem wir nicht folgten - und hinzufügen: daß wir keine Zeit hatten, leider Wie wir die Zeit vergeuden in kleiner, abgegriffener Münze.
Und von dem Aufblitzen des Lichtes und dem Windhauch blieb nichts.
Nur Asche.
(Walter Bauer, *1904: „Eines Tages werden wir aufwachen und wissen“)
Dieses Gedicht, verehrte Leserinnen und Leser, wurde von Walter Bauer nicht aus aktuellem Anlaß verfaßt.
Obwohl vor vielen Jahren geschrie
ben, beleuchtet es doch treffend das Dilemma der gegenwärtigen Tage.
Die mahnenden Worte heben sich wohltuend von den oft ahistorischen und wenig differenzierten Platitü- den mancher Zeitgenossen ab, die den Anspruch erheben, die Weisheit für sich allein gepachtet zu haben.
Ihr
Prof. Dr. med.
Michael M. Kochen, MPH Abteilung Allgemeinmedizin Georg-August-Universität Robert-Koch-Str. 40 3400 Göttingen
434
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Anwendungsgebiete: Asthma bronchiale, chronische Polyarthritis. Gegenanzeigen: Magen-Darm-Ulzera, plötzliches Leberversagen, unkomplizierte Virushepatitis, Lungen
schwindsucht, schwere Osteoporose, psychiatrische Anamnese, Eng- und Weitwinkelglaukom, Anwendung ca. 8 Wochen vor und 2 Wochen nach Schutzimpfungen, Lympho
me nach BCG-Impfung, Herpes simplex, Herpes zoster (virämische Phase), Varizellen, Amöbeninfektion, Pilzinfektionen, Poliomyelitis (mit Ausnahme der bulbärenzephaliti- schen Form). Nebenwirkungen: Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Diabetes mellitus, Hypertonie, Muskelschwäche, Osteoporose, aseptische Knochennekrose (Femur- und Humeruskopf), Ulcus ventriculi, Pankreatitis, Petechien, Ekchymosen, psychische Störungen, verzögerte Wundheilung, Wachstumsverzögerung bei Kindern, Funktionsein
schränkung der Nebennierenrinde, verminderte Natriumausscheidung, erhöhte Kaliumausscheidung, Glaukom, Katarakt. Erhöhung des Infektionsrisikos durch Behinderung der Immunvorgänge, Erhöhung des Thromboserisikos, Vaskulitis, Hautveränderungen (Akne, Striae rubrae), Störungen der Sexualhormonsekretion (Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz).
Dosierung und A nwen dungs weise: Erwachsene und jugendliche: Einzeldosis zu 1/2 - 5 Tabletten SYNTESTAN 2,5 mg bzw. 1/2 - 2 1/2 Tabletten SYNTESTAN 5,0 mg täglich je nach Art und Schwere der Erkrankung morgen einnehmen. Kinder: Ab 1. Lebensjahr 25“/o der Erwachsenendosis, ab 7. Lebensjahr 50“/o der Erwachsenendosis, ab 12. Lebens
jahr 75% der Erwachsenendosis. Hinweis: Bei Hypothyreose, schwerer Lebercirrhose und eingeschränkter Nierenfunktion Dosisreduzierung. Bei Patienten mit Nieren- und/oder Herzinsuffizienz Hypertonie, Myasthenia gravis oder frischen Darmoperationen (intestinale Anastomosen) sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risikoverhältnisses.
Während der Schwangerschaft, besonders im 1, Trimenon, und während der Stillzeit sollte eine Corticoidtherapie nur bei strenger Indikation (Lebensbedrohliche Zustände) mit möglichst kleinen Dosen und kurzfristig durchgeführt werden. Eine längerdauernde Corticoidbehandlung soll nicht abrupt abgebrochen, sondern schrittweise abgebaut werden. Wechselwirkungen: Cumarin-Derivate: Antikoagulantienwirkung abgeschwächt; Herzglykoside:
Glykosidwirkung verstärkt; orale Antidiabetika: hypoglykämische Wirkung abgeschwächt; Saluretika:
ICiliumausscheidung vermehrt; nicht-steroidale Antirheumatika: Wirksamkeit vermindert, gastrointestinale Blutungsneigung erhöht; Rifampicin, Phenytoin, Barbiturate, Ephedrin: Corticoidwirkung vermindert.
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Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 67. Jahrgang, Heft 8
Gastkommentar Malen als Therapie V. Brockhoff
443
Schwerpunkt
Angstpatienten in der Allgemeinpraxis A. Müller
Balintgruppen und Allgemeinmedizin H. Haltenhof
Forschung in der Praxis R. Reinert
447
467
467
Früherkennung des dementieilen Syndroms 477 H. Sandholzer
Service Box 487
Das aktuelle Interview
Wir bieten mehr als nur Arzneimittel 504 Interview mit G. Vogel
Therapeutische Erfahrungen
Antihistaminikatherapie bei allergischen
Dermatosen 498
H. Mensing und Y. Neumann
Pharma-News Kongreßberichte Quiz
Online Impressum
490 494 509 438 497 INHALT *** INHALT *** INHALT ***
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Depressionen, psychische und nervöse Störungen, Wetterfühligkeit, Migräne.
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terium, nervöse Unruhe und Erschöpfung, Wetterfühlig
keit, Migräne, vegetative Dystonie.
Tropfen in der Kinderpraxis: Enuresis, Stottern, psychi
sche Hemmungen, Reizüberflutungssyndrom.
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen: Photosensibi
lisierung.
Dosierung: Hyperforat-Tropfen: 2 - 3 x täglich 20-30 Trop
fen vor dem Essen in etwas Rüssigkeit einnehmen.
Hyperforat-Dragäes: 2-3 x täglich 1-2 Dragöes vor dem Essen einnehmen. Zur Beachtung: Bei Kindern entspre
chend geringer dosieren. Die letzte tägliche Einnahme möglichst vordem Abend. Häufig ist eine einschleichende Dosierung besonders wirksam.
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Dr. Gustav Klein,
Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach Schwarzwald
436 INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * >|< |NH Malen ist eine Therapie, nicht nur
bei psychischen Problemen
Zunächst war es die Musiktherapie, die sich als eigenständiges Fach etablierte.
Jetzt folgt die Kunsttherapie allmählich.
Vielerorts wird mit Patienten gemalt, mei
stens zu diagnostischen Zwecken. Aber die Maltherapie kann auch therapeutisch ein
gesetzt werden, z. B. bei Schilddrüsen-, Herzkreislauf- und Atemwegserkrankten.
Gastkommentar: Malen als Therapie 443
Ein Leben lang Angst?
„Wieviele Ihrer Patienten leiden unter Angst?“ Das war eine der Fragen, die niedergelassenen Ärzten im Rahmen einer Studie gestellt wurden.
Ziel der Befragung war es, Informationen über das Phänomen „Angst“
zu sammeln, und zwar aus der Sicht des Allgemeinarztes. Es sollte untersucht werden, wie er den Umgang mit Patienten erlebt, bei deren Störungen Angst eine Rolle spielt. Die Ausbildung jedenfalls - soviel vorweg - scheint auf diese Problematik nur unzureichend vorzubereiten.
Angstpatienten in der Allgemeinpraxis 447
Was raten Sie den Angehörigen Ihrer altersdementen Patienten?
In der Service-Box auf Seite 485 finden Sie Hinweise, die bei ungeklärten Fragen und Schwierigkeiten im Zusammenleben mit Demenzkranken weiterhelfen können.
Service Box 485
INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** IN
IHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT 437
Bei manchen Patienten kommt man einfach nicht weiter!
Eine Balintgruppe soll Ihnen zu einem besseren Ver
ständnis der bewußten und unbewußten zwischen
menschlichen Beziehungen und zur intensiveren Selbst
erfahrung verhelfen, v. a. im Erfahrungsaustausch mit anderen - die auch ihre „Sackgassenpatienten“ ha
ben ...
Balintgruppen und Allgemeinmedizin 456
Im Alter bilden körperliche und geistige Fitneß eine Allianz
Viele der Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen leiden gleichzeitig unter körperlichen Behinderungen.
Ziel der Früherkennung von Demenzen muß es sein, eine sich entwickelnde Pflegebedürftigkeit und Institutionali
sierung zu vermeiden oder wenigstens möglichst lange hinauszuzögern.
Früherkennung des dementiellen Syndroms 475
ritelbild: Peter Thul, Stuttgart 1991.
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Wer Nikotinkaugummi kaut, darf nicht gleichzeitig trinken
Nikotinkaugummi kann ein effektives Mittel in der Behandlung einer Nikotin
abhängigkeit darstellen. Die Nikotinauf
nahme durch die Mundschleimhaut ist allerdings pH-abhängig und am größten in leicht alkalischem Milieu. Deshalb ent
halten Nikotinkaugummis Puffersubstan
zen. Der Genuß saurer Getränke wie Kaf
fee oder Cola kann die Nikotinaufnahme deutlich herabsetzen, ja praktisch zum Erliegen bringen. Destilliertes Wasser beeinträchtigt die Nikotinabsorption da
gegen nicht. Vielfach wird vormittags Kaffee, Tee, Fruchtsaft oder ähnliches getrunken. Dadurch können bei Ge
brauch von Nikotinkaugummi die ersten am Tage aufgenommenen Nikotinmen
gen erheblich reduziert werden. Es wird deshalb empfohlen, unmittelbar vor und während des Gebrauchs von Nikotinkau
gummi nichts zu essen oder zu trin
ken. (Ch. R.)
Henningfield, J. E.. et ai: Drinkung Cof
fee and Carbonated Beverages Blocks Absorption of Nicotine From Nicotine Po- lacrilex Gum. JAMA 1990; 264;
1560-64.
Bel der Früherkennung ange
borener Schwerhörigkeit wird Zeit verschenkt
Die Früherkennung angeborener Schwerhörigkeit ist heute bei Kindern mit bekanntem hohem Risiko - knapp die
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Schriftleitung und Redaktion der ZFA.
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Hälfte aller Fälle kongenitaler Schwerhö
rigkeit - bereits kurz nach der Geburt möglich. Tatsächlich treten aber nicht akzeptable Verzögerungen ein. Für alle 1978 bis 1987 geborenen britischen Kin
der, bei denen eine kongenitale Rötelnin
fektion nachgewiesen worden war, die also ein hohes Risiko angeborener Schwerhörigkeit hatten, wurde be
stimmt, wann eine entsprechende Dia
gnose gestellt worden war. 61 (52%) von 117 Kindern in den Jahren 1978 - 82 (Gruppe 1) und 75 (47%) von 159 Kin
dern in den folgenden fünf Jahren (Gruppe 2) wiesen einen Hörverlust von durchschnittlich 93 bzw. 96 dB auf. Ob
wohl die Rötelninfektion in fast allen Fäl
len kurz nach der Geburt bekannt war, wurde der Hörverlust erst im Alter von 11,6 bzw. 9,8 Monaten festgestellt. Nur bei acht Kindern (13%) der ersten und 16 (21%) der zweiten Gruppe wurde die Dia
gnose durch Messung akustisch evozier
ter Potentiale während der ersten sechs Lebensmonate gestellt. Dieses Verfahren ist die zur Zeit beste, aber auch teure Methode zur Früherkennung von Schwerhörigkeit. Es sollte frühzeitig, möglichst als Neugeborenen-Screening, eingesetzt werden. Zudem sollte in die erste Säuglingsvorsorgeuntersuchung nach sechs Wochen das Hörvermögen einbezogen werden. (Ch. R.J Wild, N. J., et ai: Delayed detection of congenital hearing loss in high risk in
fants. Br. Med. J. 1990; 301: 903-905.
Je früher, desto besser
Eine frühe Diagnose und Therapie der HlV-assoziierten Pneumocystis-carinii- Pneumonie vermindert Schweregrad und Letalität dieser Komplikation. Die klini
schen Verläufe von 60 P.-carinii-Pneu- monien bei 58 HlV-lnfizierten, die kon
sekutiv zwischen April und August 1989 am Universitätsspital Zürich behandelt wurden, wurden mit denen von 60 kon
sekutiven P.-carinii-Pneumonien bei 59 HlV-Infizierten in den Jahren 1981-88 verglichen. Der Schweregrad der Pneu
monien wurde anhand von Serum- Lactatdehydrogenase (LDH), alveolo-ar- terieller Sauerstoff-Partialdruckdifferenz (PA_a = O2) durch radiologische Befunde zum Diagnosezeitpunkt bewertet. Die Durchschnittswerte des Score der Thorax-Röntgenbilder (p<0,001), der LDH (nicht signifikant) und der p02-Dif- ferenz (p<0,001) waren 1989 deutlich weniger pathologisch als in den Vorjah
ren. Bis 1985 endeten 8 von 16, bis Au
gust 1988 9 von 44 (20,5%) und 1989 eine von 60 (1,7%) Pneumonien trotz Therapie innerhalb von 14 Tage nach der Diagnose tödlich. Die Letalität inner
halb von 30 Tagen betrug 1989 3,3%
(2 von 60). Gegenüber dem bekannten klinischen Bild der P.-carinii-Pneumonie
online *** online *** online *** online *** online
439
mit Ateminsuffizienz und radiologisch symmetrischen interstitiellen Infiltraten waren bei den 1989 diagnostizierten Fäl
len vor allem trockener Husten (n=57), Dyspnoe (n=44) und Fieber (n=43) dia
gnostisch leitend. Eine Anstrengungs
dyspnoe wurde oft erst nach genauem Befragen angegeben. Thoraxröntgenauf
nahmen waren oft unauffällig oder aty
pisch, und die LDH-Konzentrationen, so
wie die arteriellen Blutgase normal. Die frühe Diagnose wird als entscheidend für die Verbesserung der Überlebenswahr
scheinlichkeit angesehen. Bei stark im- munsupprimierten HlV-Infizierten sollte bei unspezifischen Frühsymptomen der Erregernachweis mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln angestrebt wer
den. fCh. R.)
Weber, R., et al: Pneumocystis-carinii- Pneumonie bei HlV-Infektion: bessere Prognose durch frühe Diagnose. Dtsch.
Med. Wschr. 1990; 115: 1619-23.
Schimmelpilze - Geschmacks- veredler und Toxid ?
Es gibt etwa 250 Pilze, die unter bestimm
ten Bedingungen Stoffwechselprodukte mit einem erheblichen toxischen Poten
tial erzeugen. Diesbezügliche Vergiftun
gen sind lange bekannt, z. B. der Ergo- tismus und Vergiftungen nach dem Ver
zehr von verschimmeltem Getreide und Reis. Die von Schimmelpilzen ausge
schiedenen Toxine, Mykotoxine genannt, sind teilweise kanzerogen, speziell das Aflatoxin. Allerdings ist die Frage, ob diese Kanzerogenität auch beim Men
schen existiert, nicht eindeutig und end
gültig beantwortet. Man sollte aber streng darauf achten, keine unabsichtlich mit Schimmel behafteten Lebensmittel zu verzehren, insbesondere keine verschim
melten Erdnüsse, Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Sesamsamen und Getreide
produkte. Besonders gewarnt wird vor der Herstellung und dem Kauf unkontrol
liert verschimmelter Getreideprodukte (»Schimmelweizen« und »Schimmel
müsli«), die angeblich gesundheitsför
dernde Eigenschaften haben sollen. Es genügt nicht, nur die sichtbar verschim
melten Teile eines Lebensmittels zu ent
fernen, denn bei einigen Lebensmitteln können die Schimmelpilzgifte in tiefere Schichten des Lebensmittels einwan
dern. Die Schimmelpilztoxine sind in der Regel hitzestabil und können durch Ko
chen und Backen nicht zerstört wer
den. flk)
G. Matthiaschk (Bundesgesundheits
amt. Max-von-Pettenkofer-Inst. Berlin) Bundesgesundheitsbl. 33 (1990) 12, 581-585.
Leberschädigungen durch Labetalol
Nach einer retrospektiven Auswertung von Fallberichten über Leberschädigun
gen im Zusammenhang mit einer Labe- talol-Behandlung wurden in den USA zwischen 1985 und 1989 elf Fälle berich
tet, in denen es zu schweren Leberschä
digungen kam. Davon verliefen drei Er
krankungen tödlich. In fünf Fällen er
gaben histologische Untersuchungen schwere Nekrosen des Lebergewebes.
82% der Patienten waren Frauen. Die Dosierung für Labetalol lag im empfoh
lenen Bereich. Die Symptome traten zwi
schen drei Wochen und sechs Monaten, im Median 60 Tage, nach Therapiebe
ginn auf. Obwohl klinische Symptome allergischer Reaktionen in den meisten Fällen nicht gefunden wurden oder nur schwach ausgeprägt waren (Fieber, Eo
sinophilie, Hautrötungen), schließen die Autoren der Studie einen immunologi
schen Mechanismus nicht aus. Eine wei
tere Vermutung ist eine lebertoxische Wirkung eines Metaboliten von Labetalol bei genetisch disponierten Patienten. Zur Zeit muß die Pathogenese für die be
schriebenen Leberschädigungen durch Labetalol als nicht abschließend aufge
klärt angesehen werden.
vti Ajuti
^ räumt schnell das zähe Sekret aus
0 vermeidet überschießende Neuproduktion M wirkt bei Bronchitis und bei Sinusitis
AKTUELLE LITERATUR:
R. Lasziq. G. Hesse u. T. Lütqebrune: Die Behandlung der akuten Sinusitis mit Sekretolytika ln:Zeitschriftfür Allgemeinmedizin, 65. Jg. (1989), Nr. 1/2, S. 19-21
n .Stii<t.<iak u. K. Schumann: Behandlung der chronischeaSinusitis. ln; Zeitschrift für Allge
meinmedizin. 63. Jg. (1987), Nr. 29. S. 869-571 . _
P. Dorow. Th. Weiss. R. Felix u. H. Schmutzler: Einfluß ... auf die mukoziliäre Clearance bei .. .
^ Atemwegserkrankung. In; Arzneimittel-Forschung/Drug Research, 37. Jg. (II) (1987), Nr. 12, S. 1378-1381
Getomyriol* forte. Zus.: 1 Kaps, enthält 300 mg Myrtol, standardisiertauf mindestens 20 mg a-Pinen, 75 mg Limonen und 75 mg Cineol. Ind.; Akute und chronische Bronchitiden, Bronchiektasen, Emphysembronchitis, Sekretoly^ bei Sinusitis, Pneumomykosen und Silikose, Abhusten der Röntgenkontrastmittel nach Bronchografie. Kontraind.: Keine benannt Nebenw.: Durch GelomyrtoP forte können vorhandene Nieren- oder Gallensteine in Bewegung gesetzt werdea AnwiDosu Bei akuten und entzündlichen Prozessen 3 bs 4 mal täglich 1 Kaps. Bei chronischen Prozessen 2 mal täglich 1 Kaps. Diese Dosierung kann unbedenklich
über eine längere Zeit angewandt werden. Zum Abhusten nach Bronchografie 2-3 Kaps. Gelomyrtol* forte soll arr besten eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten, jedoch nicht mit einem heißen Getränk eingenommen werden.
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Das BGA bittet die Fachkreise um Be
richte über unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Labetalol, insbesondere um Berichte über Leberschädigungen. Berichtsbögen können beim BGA, Postfach 33 00 13, 1000 Berlin 33, angefordert werden. Für einen Bericht können auch die im Deut
schen Ärzteblatt mit dem Briefkopf der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft abgedruckten Erhebungsbö
gen verwendet werden. (BGA) Clark, I. A., et al. Ann. Intern. Med. 1990;
113: 210-213.
Douglas. D. D., et al.: Am. J. Med. 1990;
87: 235-236.
Vorgehen bei Scharlach im Kindergarten
ln Gemeinschaftseinrichtungen für Kin
der sind Infektionen mit A-Streptokok- ken mitunter endemisch. Eine Melde
pflicht für Scharlach besteht nicht mehr, und die Seuchenbekämpfung wird un
einheitlich gehandhabt. Angesichts der Unsicherheit in bezug auf »gültige« Maß
nahmen wurde am Freiburger Gesund
heitsamt ein Leitfaden erstellt, der sich auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Kindergärten, Schulen und ähnlichen Einrichtungen bezieht. Die Verantwor
tungskompetenz zur Erkennung, Be
handlung, Prophylaxe und Wiederzulas
sung zu den Einrichtungen wird nach
drücklich in die Hände der behandeln
den Ärzte gelegt. Krankheitsverdächtige Kinder sollen konsequent aus Gemein
schaftseinrichtungen ausgeschlossen bleiben, bis nachgewiesen worden ist, daß keine Streptokokkenerkrankung vor
liegt. Sind mehr als 10% der Kinder eines Kindergartens oder mehr als 20% einer Schule bzw. Klasse an Scharlach oder damit verbundenen Ä-Streptokokken- Anginen erkrankt, so wird die Einrich
tung nach Rachenabstrichnahme ge
schlossen. Für Erkrankte wird grund
sätzlich Antibiotika-Behandlung empfoh
len. Die Gemeinschaftseinrichtungen können dann bereits 48 Stunden nach Therapiebeginn wieder besucht werden, wenn eine zuverlässige Behandlung ge
währleistet ist. Rachenabstriche nach zu
verlässiger Antibiotikaeinnahme sind nicht erforderlich. Unbehandelte Er
krankte sollten erst nach 21 Tagen (Scharlach) bzw. zehn Tagen (Angina, Impetigo) wieder zugelassen werden, wenn der behandelnde Arzt bescheinigt hat, daß ein negativer Rachenabstrich und keine Krankheitszeichen mehr vor
liegen; ansonsten muß eine nochmalige Inkubationszeit nach Ablauf des Krank
heitszeitraums abgewartet werden.
Keimträger sind nicht zwangsläufig mit Penicillin zu behandeln. Vielmehr ist auf
das Auftreten von Krankheitssymptomen zu achten, da über 90% der Scharlachin
fektionen von Erkrankten ausgehen. Um
gebungsuntersuchungen werden bei Er
krankten und Keimträgern empfoh
len. (Ch. R.)
Härtig, L.: Das Freiburger Scharlach
schema. Öjf. Gesundh.-Wes. 1990; 52:
451-455.
Ist eine Fluoridbehandlung bei Osteoporose sinnvoll?
Natriumfluorid-Präparate sind in der Osteoporosebehandlung weit verbreitet, da angenommen wird, daß durch eine Stimulation der Knochenbildung die Ge
fahr vertebraler Frakturen gemindert wird. Eine derartige Therapie ist aller
dings häufig mit Nebenwirkungen ver
bunden. Darüberhinaus wurde in eini
gen, aber nicht allen Studien eine er
höhte Inzidenz von Hüftfrakturen festge
stellt. Um Klarheit über den Nutzen einer Fluoridbehandlung zu gewinnen, wurde an 202 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose und mindestens einer Wir
belfraktur eine randomisierte Doppel
blindstudie durchgeführt. Die Patientin
nen erhielten täglich 75 mg Natriumfluo
rid bzw. Placebo; alle nahmen 1 500 mg Kalzium pro Trag ein. 66 Frauen der Fluorid- und 69 Frauen der Placebo
gruppe beendeten die Studie nach vier Jahren. Verglichen mit Placebo führte die Fluorideinnahme zu einer Zunahme der Knochendichte der Lumbalwirbel (vor
wiegend spongiöser Knochen) um durch
schnittlich 35%, im Schenkelhals um 12%
und im Gebiet der Trochanter um 10%
(kortikaler und spongiöser Knochen ge
mischt). Im Radiusschaft - vorwiegend kortikaler Knochen - nahm die Dichte dagegen signifikant um 4% ab. In der Zahl neuer Wirbelfrakturen bestand kein signifikanter Unterschied zwischen akti
ver (n=163) und Placebobehandlung (n=136). Nichtvertebrale Frakturen tra
ten dagegen unter Fluoridgabe deutlich häufiger auf: 72 (40 vollständige und 32 unvollständige) Frakturen gegenüber 24 (22 vollständigen) Brüchen in der Place
bogruppe (p<0,01). Unter hohen Fluo
riddosen gebildeter Knochen zeichnet sich durch erhöhte Kristallisierung und verminderte Elastizität aus. Offensicht
lich resultiert daraus eine erhöhte Brü
chigkeit. (Ch. R.)
Riggs. B. L, et al.: Effect of fluoride treatment on the fracture rate in post
menopausal women with osteoporosis.
N. Engl. J. Med. 199; 322: 802-809.
Pf.A\//\S IS/’
St HjrxenctL I M #i(/T
PravasinViite, Pravasin*
Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: 10 mg bzw. 20 mg Pravastatin-Natrium.
Anwendungsgebiete: Primäre Hyperchole- sterinämie, kombinierte Hypercholesteri- nämie mit Hypertriglyzeridämie (falls die Hypercholesterinämie im Vordergrund steht), wenn durch Diät mit Einschränkung des Fett- und Cholesterinkonsums bzw. kalorienarmer Kost und anderen Maßnahmen (z. B. körper
liche Aktivität) keine ausreichende Choleste
rinsenkung erreicht werden kann.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Pravastatin, aktive Lebererkrankungen, persi
stierende, nicht abgeklärte erhöhte Trans- aminasenwerte, Cholestase, Myopathien, Schwangerschaft, Stillzeit. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren fehlen Erfahrun
gen.
Anwendung mit Vorsicht: Bei anamnestisch bekannter Lebererkrankung und Alkoholis
mus.
Nebenwirkungen: Gelegentlich Transami- nasen-Anstieg, CK-Anstieg, Myalgie, Hautaus
schlag. Unter Placebo und Pravastatin traten mit annähernd gleicher Häufigkeit auf:
Magen-Darm-Beschwerden (Brechreiz, Er
brechen, Durchfall, Verstopfungen, Bauch
schmerzen, Blähungen), Muskel- und Skelett
schmerzen, Infektionen der oberen Atem
wege. Schnupfen, Kopfschmerz, Verwirrtheit, Müdigkeit, Brustschmerz, Herzschmerzen.
Transaminasenerhöhungen: Vor Beginn und während der ersten 12 Monate der Therapie sollten die Transaminasen in Intervallen von 4-6 Wochen, danach in periodischen Abstän
den kontrolliert werden. Bei Auftreten erhöh
ter Werte Wiederholung dieser Laborbestim- murvgen und häufigere Kontrolle. Absetzen, wenn die Transaminasen über einige Zeit deutlich erhöht sind insbesondere wenn sie bis zum Sfachen der oberen Normgrenze an- steigen und persistieren. Erhöhte Transami- nasenwerte führten im Rahmen der klini
schen Prüfungen nicht zu klinischen Zeichen wie z. B. Ikterus, einer Lebererkrankung, und waren nach Absetzen im allgemeinen rever
sibel.
Muskelschmerzen, Muskelschwäche: Bei Auftreten dieser Erscheinungen sollen die CK-Werte im Blut bestimmt werden, insbe
sondere dann, wenn gleichzeitig Immunsup- pressiva einschließlich Ciclosporin ver
abreicht wurden. Bei deutlich erhöhten CK- Werten (mehr als das lOfache der Normwer
te) und/oder einer diagnostizierten Myopa
thie sollte Pravasin* abgesetzt werden.
Auge: Obwohl keine nachteiligen Wirkungen von Pravastatin auf die Augenlinse des Men
schen bekannt sind, sollte vor Behandlungs
beginn und in jährlichen Abständen eine Augenuntersuchung durchgeführt werden.
(Linsentrübung bei Hunden durch andere H MG -CoA-Reduktase-Hemmer).
Wechselwirkungen: Hinweis: Bei der Korfbi- nation eines anderen HMG-CoA-Redukta^- Hemmers mit Immunsuppressiva (z. B. Ciclo
sporin) sowie mit Erythromycin, Fibraten, Nicotinsäure sind Muskelerkrankungen auf
getreten. Eine Kombination von Pravastatin mit diesen Substanzen kann daher nicht empfohlen werden. Weitere Informationen s.
Fachinformation.
Dosierung: Anfangsdosis 10-20 mg Prava
statin-Natrium Ix täglich vor dem Zubett
gehen; Dosisanpassung frühestens nach 4 Wochen; Erhaltungsdosis 10-40 mg Prava
statin-Natrium.
Pravasin* mite (Tabletten mit je 10 mg Pravastatin): Packun
gen mit 20 Tabletten DM 51,00; 50 Tabletten (N2) DM 115,90; 100 Tabletten (N3) DM 225,75. Pravasin* (Tabletten mit Je 20mg Pravastatin): Packungen mit 20 Ta
bletten DM 73,95; 50 Tabletten (N2) DM 172,00; 100 Tabletten (N3) DM 341.95.
Stand: 1/91 Weitere Einzelheiten enthalten die Fach-und die Gebrauchsinformationen.
Squibb-von Heyden GmbH,Volkartstraße 83.
8000 München 19
SQUIBB-HEYDEN
Der G« Rundheit verpflichtel
441
Ist es nicht gut, einen besonderen
Schutzengei zu haben?
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fravufai*: EraUr hydro^Wtor CSE-HciMiMr. CholMtarln-SyiitiMM-
PraYtsln* wMM du g«fUprotofctiw HDL-OwiuttHii dMitüch, bis ni 24%.'
Synthsss-Eiuym Mlskthr In dsr Lsbsr."
Prayssin* sankt auch srhAhts Tri|iyzsrid- wsrts bis zu 24%.«)
Prasasin' bssiwWuit praktisch nicht dis physiologisch notwandigs Cholastarin- Produktion In andarsn Organan (z.B. Muskal, Nabannlara, Auga)."
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Pravasin* hat ains axtram hoha Ansproch- rata'von 95%.”
(Ull-Cholastarin-Sankung um mindastans 15%.)
CD
Pravasin* sankt du atharogan whhanda LOL-Choiastarin stark; um ca. 40%."
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Pravasin*: Hsrvorragands VartrlgUchksK in LangzaKuntsrsuchungsn bis zu 5 Jahrsn balagt."
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Pravasin*: mahr als 12.000 Patisntsn in kllnischan Studlan untsrsucht.
Wsitwait Obar 1 Million Patiantan in Bahandlung.
Pravasin* odar Pravasin mits* 1 x tlglich, abands, wann Oiit allalna nicht ausraicht.
Wenn Choiesterin zum Risiko wird*: Pravasin*, hydrophiler und leberselektiver CSE-Hemmer.
'und Mit alMna nicht ausraidit. d i«Ui»Sf i ii.. siu. iti. ii« dsts) DSautsaiM.rHiiMtM i)injn*.«iai.,e«raimMiiwini|itf«mn,7,iii(isst) 4) s«tttHSH.a«r«i y, 7 (isn)
442
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senkt Blutdruck und Arzneikosten
20Tabi. NI DM 6.65 SOTabi. N2 DM14.65 lOOTabi. N3 DM27.65
Zus.; 1 Filmtabl. enthält: Triamteren 50 mg, Hydrochlorothiazid 25 mg. Indik.: Leichte Hypertonie, kardiales, hepatogenes, renales Odem. Entwässerung bei digitalisierten Patienten mit Herzinsuffizienz. Kontralnd.: Sulfonamid-Überempfindlichkeit, schwere Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min. bzw. Serumkreatinin über 2 mg/100 ml). Coma hepaticum, Hyperkaliämie, Hypokaliämie, Schwangerschaft, Stillzeit. Nebenwirk.; Magen-Darm-Beschwerden, Muskelverspannungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Blutbildveränderungen, Erhöhung der Blutfette, Pankreatitis, allergische Hautreaktionen. Verschlechterung einer latenten Zuckerkrankheit oder Gicht. In Einzelfällen Lungenödem mit Schocksymptomatik. Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden. Dos.: Hypertonie; Initial morgens u. mittags 1 Tablette. Dauerbehandlung; In der Regel 1 Tablette morgens. Ödeme; Initial morgens u. mittags 1 bis 2 Tabletten. Erhal-
Gastkommentar
Victoria Brockhoff
Malen als Therapie
Der Einsatz von Kunst und künstlerischen Me
dien unter therapeutischen Gesichtspunkten hat in der Medizin zunehmend an Bedeutung gewonnen. »Malerei befreit aus Isolation«, -
»Lichter Grund unter dem Strudel«, solche und ähnliche Artikel in den Medien weisen auf ein zunehmendes Interesse der Öffentlichkeit an Kunst und Therapie und ihre mögliche Inter
aktion hin.
Zunächst war es die Musiktherapie, die sich als eigenständiges Fach mit staatlich anerkann
ten Abschlüssen etablierte. Nun folgt ihr die Kunsttherapie, die allerdings diesen sozialen Status noch nicht erreicht hat, obgleich an ein
zelnen Lehrinstituten inzwischen ein staatlich anerkanntes Diplom erworben werden kann.*
Vielerorts wird mit Patienten gemalt, jedoch beruht das meistens auf der Initiative einzelner Ärzte bzw. Therapeuten, und zwar unter der allgemein verbreiteten Anschauung, daß Ma
len (oder Bilder) der Seele »guttun«, daß der Kranke dadurch »Ängste«, »Spannungen«,
»Frustrationen« und »Aggressionen« abreagie
ren und nonverbal darüber mit seinem Thera
peuten kommunizieren kann. Der Therapeut (Arzt) kann die Botschaften »lesen« und wird dadurch befähigt, seine sonstigen therapeuti
schen Möglichkeiten gezielt einzusetzen.
Diese Anschauung hat Konsequenzen. Zum einen bedeutet es, daß Kunsttherapie mehr in dienendem Sinne als Hilfsmittel zu diagnosti
schen Zwecken und damit zur Auffindung der eigentlich wirksamen Therapie genutzt wird.
Zum anderen beschränkt sie den Anwendungs
bereich von Kunsttherapie auf die im (weite
sten Sinne) psychiatrischen Kranken. So scheint Kunsttherapie in der Medizin letztlich eine reine Domäne der Psychotherapie oder Psychiatrie zu sein.
Dem ist nicht so. Seit langer Zeit wird die Kunsttherapie sowohl in aktiver (vornehmlich als Maltherapie) als auch in rezeptiver Form (Ikonotherapie) bei somatischen Erkrankungen
* 1. Freie Kunstschule Nürtingen, Laiblinstegstr. 2, 7444 Nürtingen, Tel. 07022/3 21 11
2. Kunst-Studienstätte Ottersberg, Am Wiestebruch 66-68, 2802 Ottersberg 1 (Anthroposophische Ausbil
dungsstätte)
eingesetzt. Anders als in der Psychiatrie malt der somatisch Kranke nicht aus eigenem An
trieb oder angeleitet Bilder seines Seelenlebens.
Es ist ja gerade ein organisches Sym
ptom, daß dem Kranken der eigene Antrieb fehlt. Auch er hat, wie der psychisch Kranke, einen »Außenweltverlust« erlitten, aber sein Bewußtsein ist im Körperlichen fixiert, nicht primär im Seelischen. Sein »Schöpfertrieb« (M.
Buber) kann sich daher weder positiv noch negativ ausleben, selbst wenn der Kranke, wie z. B. der Hyperthyreotiker, hyperaktiv er
scheint. Diese Fixation des Bewußtseins in die eigene Leiblichkeit drosselt die sinnvollen, or
ganisch ablaufenden, der Wiederherstellung dienenden Prozesse.
Das therapeutische Ziel der Maltherapie beim somatisch Kranken liegt daher in der Loslösung des Bewußtseins aus dieser Fixation und Hinlenkung auf ein »Außen«, das positive Gefühle der Freude und Zuwendung hervorzu
rufen vermag. Dazu ist eine Tätigkeit wie das Malen auf mehrfache Weise geeignet:
1. Das »Außen« erscheint stets bildhaft und farbig.
2. Die menschliche Phantasie bringt ganz ur
sprünglich Bilder hervor.
3. Hierfür ist nur der Nachahmungstrieb erfor
derlich, einer der Triebe, die in der mensch-
Victoria Brockhoff, geh 25. 5. 1925 auf Norder
ney. 1947 Promotion zum Dr. phil. in Münster/
Westf Studienaufenthalte zu orientalistischen Studien in Frankreich und im Irak. Anschlie
ßend Medizinstudium, 1958 Staatsexamen und Promotion in Münster. 1965 Facharzt für Chir
urgie. 1970 Übernahme einer Chirurgischen Abteilung im Krankenhaus Herdecke, hier Be
ginn der Mitarbeit on Maltherapeuten auf der Abteilung. Seit 1981 Lehrauftrag am Fachbe
reich 9 der Westf. Wilhelmsuniersität für maltherapeutische Wirkungsforschung bei so
matisch Erkrankten. Seit 1988 nach Aufgaber der chirurgischen Tätigkeit ausschließlich Be
schäftigung mit wissenschaftlichen Problem
stellungen.
Kunsttherapie sollte nicht nur als diagnosti
sches Mittel eingesetzt werden
Zur Person
Z. Allg. Med. 1991; 67: 443-444. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1991
Gastkommentar
Farben wirken nicht nur di
rekt psychisch, sondern auch direkt physiolo
gisch auf den Organismus
Die Ikonothera- pie setzt Bilder zur Therapie ein
Die Ursprünge dieser Mal
therapie liegen in der Anthro
posophie
Bei organi
schen Krank
heitsbildern muß die Kunst
therapie noch etabliert werden
liehen Entwicklung mit am frühesten in Er
scheinung treten und am längsten erhalten bleiben.
4. Farben wirken nicht nur direkt psychisch, sondern auch direkt physiologisch auf den Organismus.
5. Der körperliche Kraftaufwand ist äußerst gering.
Das »Außen« darf aber zunächst keine Anfor
derungen an den Kranken stellen, die Kräfte verbrauchen. Die stärkste Forderung des »Au
ßen« geschieht durch ein anderes »Ich«. Daher muß (im Gegensatz zur Anwendung in der Psychiatrie) die Person des Therapeuten im Hintergrund bleiben. Negatives darf nicht ver- balisiert werden, der Therapeut muß die
»Kreativität« des Kranken ersetzen, d. h., Far
ben und Thematik vorgeben, wozu ein hohes Einfühlungsvermögen neben einem erhebli
chen Wissensstandard auf künstlerischem und medizinischem Gebiet erforderlich ist. So an
gewendet kann die Maltherapie allerdings er
staunliche Erfolge zeitigen. Meine persönlichen Erfahrungen erstrecken sich vornehmlich auf Anwendung bei Patienten mit Schilddrüsen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie auf Parkinsonkranke; das Indikationsgebiet ist da
mit sicherlich nicht erschöpft. Außer einzelnen Trendbeobachtungen fehlt noch jede wirkungs
zentrierte wissenschaftliche Bearbeitung.
Diese vom Individuum ausgehende, Objekt
bezogene Methode entstand im ersten Viertel unseres Jahrhunderts als maltherapeutische Praxis innerhalb der Anthroposophie und hat sich inzwischen zu einem in sich geschlosse
nen Lehr- und Anwendungssystem entwickelt.
Die Basis der Tätigkeit bildet die anthroposo
phische Anthropologie. Nomenklatur und Be
gründungszusammenhänge sind für Außenste
hende oft unverständlich und müssen zunächst in eine analoge Begrifflichkeit übersetzt wer
den. Für die Praxis gibt es hier aber keine unüberwindlichen Schwierigkeiten, denn der Therapeut und alles Verbale sollen ja ganz im Hintergrund bleiben und das »künstlerische«
Tun des Kranken profitiert von der einfühlsa
men Anleitung seines Therapeuten und der jahrzehntelangen Erfahrung der Schule bezüg
lich differenter Farbwirkungen, Reaktionen und Möglichkeiten kranker Menschen und Na
turwahrnehmungen. Eine theoretische Bear
beitung und Transparentmachung der Indika- tions- und Wirkungsmöglichkeit dieser Me
thode außerhalb des anthroposophischen Pa
radigmas steht aber noch aus.
Es ist schon ein bemerkenswertes Phäno
men: Maltherapie hat noch nicht den Status einer »freien Kunst« (im Sinne der alten artes liberales) erreicht, sondern ist in ihrer Metho
dik weltanschaulich bestimmt, sei es, wie bei somatischen Erkrankungen, von der Anthro
posophie, sei es, wie bei psychischen Erkran
kungen, von der analytischen Psychologie her.
Wo die jeweiligen Paradigmata nicht anerkannt werden, können sich Schwierigkeiten ergeben.
So entsteht das Problem des Kranken mit der Kunsttherapie, ein Faktum, das bisher noch nicht adäquat berücksichtigt wurde.
Neben diesen beiden Richtungen der aktiven Kunsttherapie hat sich auch eine rezeptive Form entwickelt, die heute unter der Bezeich
nung »Ikonotherapie« zunehmend an Bedeu
tung gewinnt**. Im Gegensatz zur Kunstthera
pie in der Psychiatrie, die bekanntlich von Pa
tienten initiiert wurde, ist sie eine zeitgenössi
sche »Erfindung« engagierter Ärzte. Ziel ist es, die zeitgenössische Kunst als Medium zum An
stoß von Heilungsvorgängen zu nutzen. Die Erfahrungen reichen inzwischen ca. 20 Jahre zurück, zur Zeit läuft ein Forschungsprojekt.
Die Meinungen dazu sind ambivalent, eine ab
schließende Beurteilung noch nicht möglich.
Es sei jedoch darauf verwiesen, daß die Idee eine lange Tradition hat. So wurde bekanntlich der Isenheimer Altar unter gleicher Zielsetzung in Auftrag gegeben.
Wie kann nun der niedergelassene Arzt Maltherapie für seine Patienten nutzen? Steht ein diplomierter Maltherapeut zur Verfügung, kann er versuchen, Langzeitpatienten (Schild
drüsen-, Herz-Kreislauf-, Atemwegserkrankte) behandeln zu lassen. Allerdings muß der Ko
stenträger vorher zustimmen; das wird bei or
ganischen Krankheitsbildern nur schwer zu er
reichen sein. Man sollte es als Behandelnder versuchen, und man darf dabei seine Patienten nichtzu psychisch Kranken umfunktionieren. Je öfter diese Behandlungsform versucht und be
antragt wird, um so näher rückt die gebührende Anerkennung. Es ist jedoch zu fürchten, daß es noch ein oder zwei Jahrzehnte dauern wird, bis die Maltherapie in das allgemeine medizinische Therapiearsenal eingegangen sein wird.
Victoria Brockhoff Hohensyburgstraße 83 B 4600 Dortmund 30
** 1990 wurde die Projektgruppe Kunst im Kranken
haus (KIK) von der Stiftung Kunst und Kultur e. V. ge
gründet. Diese Projektgruppe arbeitet unter der wiss.
Leitung von Prof. Dr. Ott, Evangelisches Waldkranken
haus, 5300 Bonn-Bad Godesberg.
Hirnleistungsstörungen sind therapierbar.
Das ganze Leben im Kopf. Aber das Kurzzeit
gedächtnis läßt nach.
A
■■ Gedächtnis-, Antriebs- TW und Konzentrationsstörungen sowie Affektlabilität sind Leitsymptome von Hirnleistungs
störungen. Eine wesentliche Ursache dafür ist die gestörte Calciumhomöostase in Neuronen und Hirngefäßen. Nimotop, der zerebral wirksame Calciuman
tagonist von Tropon und Bayer hilft dagegen: Er normalisiert die Calciumkonzentration, erhöht die Impulsrate der Nervenzel
len und steigert das Ener
gieangebot im Gehirn. Frühzeitig und regelmäßig eingesetzt, ver
bessert Nimotop die Leistungs
fähigkeit des Gehirns.
Zusammensetzung: 1 Filmtablette Nimotop enthält 30 mg Nimodipin. Indikationen:
Behandlung von hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen im Alter mit deutlichen Beschwerden wie Gedächtnis-, Antriebs- und Konzentrationsstörungen sowie Stim
mungslabilität. Bevor die Behandlung mit Nimotop begonnen wird, sollte geklärt wer
den, ob die Krankheitserscheinungen nicht auf einer spezifisch zu behandelnden Grunderkrankung beruhen. Kontraindikationen: Bei schwerer Einschränkung der Leberfunktion (z. B. Leberzirrhose) soll Nimotop nicht gegeben werden. Bei sehr alten multimorbiden Patienten und bei Patienten mit schweren Einschränkungen der Nie
renfunktion (glomeruläre Filtrationsrate <20 ml/ min) sowie mit schwerer Beeinträch
tigung der Herz-Kreislauf-Funktionen sollten die Behandlungsnotwendigkeit mit Nimotop sorgfältig abgewogen und Kontrolluntersuchungen regelmäßig durch
geführt werden. Vorsicht ist geboten bei ausgeprägter Hypotonie (systolischer Blut
druck unterhalb 90 mm Hg). Nimotop wird während Schwangerschaft und Stillzeit ent
sprechend den Anwendungsgebieten nicht angewendet. Nebenwirkungen: Fol
gende Begleiterscheinungen können auftreten Wärme- oder Hitzegefühl, Hautrötung, Blutdrucksenkung (insbesondere bei erhöhter Ausgangslage), Herzfrequenzzu
nahme, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Schwäche- gefühl, periphere Ödeme. Bei einigen Patienten können Symptome einer über
mäßigen Aktivierung des ZNS auftreten wie Schlaflosigkeit, gesteigerte motorische
Unruhe, Erregung, Aggressivität und Schwitzen. Daneben treten vereinzelt Hyperkine- sie und depressive Verstimmungen auf. Wechselwirkungen: Bei Patienten, die blut
drucksenkende Mittel erhalten, kann Nimotop die blutdrucksenkende Wirkung der Begleitmedikation verstärken. Die gleichzeitige Verabreichung von Cimetidin kann zu einer Erhöhung der Plasmakonzentration von Nimodipin führen. Ausreichende Er
fahrungen über die gleichzeitige Anwendung von Nimodipin mit Neuroleptika, Antidepressiva, Tranquilizern und Herzglykosiden liegen nicht vor. Handelsformen:
Nimotop Filmtabletten zu 30 mg Nimodipin; OP mit 42 Filmtabletten (Kalender
packung) DM 63,10; OP mit 126 Filmtabletten (Kalenderpackung) DM 167,20; Anstalts
packung mit 240 (10 X 24) Filmtabletten. Stand: November 1990, Bayer Leverkusen, Troponwerke Köln.
Tropon Bsiyor
446
Trau’ keinem über 200!
Heute kommen viele ganz locker über„200“. Das liegt uns sozusagen schon im Blut. Mehr noch. Es ist uns längst auch zur „Herzensangelegenheit“ geworden. Es geht uns bestens, und wir führen ein in jeder Hinsicht flottes Leben. Dabei verdrängen wir, daß die Gefahr, aus der Kurve getragen zu werden, ständig zunimmt.
Das beste Beispiel sind die Cholesterinspiegel im Blut. Die lagen in der Nachkriegszeit um 170-180 mg/dl, heute dagegen bei 230 - 240. Obwohl seit langem bekannt ist, daß bei Werten über 200 das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, sprunghaft ansteigt.
Kein Wunder also, wenn bei uns Herz-Kreislauf-Er
krankungen nach wie vorTodesursache Nr.1 sind. Deswe
gen haben europäische Fettstoffwechselexperten Emp
fehlungen zur Atheroskleroseprävention herausgegeben.
Danach sollten Cholesterin- und Triglyzeridwerte über 200 mg/dl als verdächtig angesehen und abgeklärt werden. Auf eine frühzeitig einsetzende Behandlung ist hinzuarbeiten. Und die basiert stets auf der nachhaltigen Aufklärung der Lipid-Patienten. Eine medikamentöse Therapie wird dann erforderlich sein, wenn Diät und
mehr Bewegung nicht zum Erfolg führen.
NORMAUP
DER LIPID-REGU LATOR V 0 NJ< N L
Zusammensetzung:! Retardkapselenthält250mgFenofibrat.lndikationen: AlleFormenvon Fettstoffwechselstörungen,diedurchÄnderung der Ernährung oder andere Maßnahmen nicht ausreichend beeinflußt werden können. Kontraindikationen: Lebererkrankungen (mit Ausnahme der Fettleber,die häufiges Begleitsyndrom bei Hypertriglyzeridämie ist), Gallenblasenerkrankungen mit und ohne Gallensteinleiden, eingeschränkte Nierenfunktion, Schwangerschaft und Stillzeit. Bei Kindern sollte die Indikation besonders streng gestellt werden. Nebenwirkungen: Vorüber
gehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, kommen. Selten allergische Reaktionen, die in einzelnen Fällen im Zusammenhang mit Sonnenbestrahlung auftraten. In einzelnen Fällen Haarausfall, Potenzstörungen, Transaminasenanstiege, Chole
stase sowie myositisähnliche Erscheinungen. Gelegentlich leichte Abnahme von Hämoglobin und der Zahl der weißen Blutkörperchen.
Dosierung und Anwendungsweise: Täglich 1 Retarokapsel Normalip 250 N während einer Mahlzeit unzerkaut mit etwas Flüssigkeit. Wechsel
wirkung: Die Wirkung von Antikoagulanzien (Cumarine) und blutzuckersenkenden Medikamenten kann verstärkt werden. Die Dosierung dieser Präparate muß gegebenenfalls korrigiert werden. Erhöhte Harnsäurewerte werden
gesenkt. Bei einer eventuell notwendigen zusätzlichen Therapie mit harnsäuresenkenden Arznei- Knoll AG
mittein muß die Dosierung entsprechend reduziert werden. Handelsformen: Kalenderpackung 6700 Ludwigshafen mit 28 Retardkapseln DM 49,90 Kalenderpackung mit 84 Retardkapseln DM 130,55.
Stand: Juli 1990 BASF Gruppe knOll